U 17-Trainer Wück: "Entwicklung im Jugendbereich außergewöhnlich"

Das Jahr 2015 könnte ein entscheidendes für die deutsche U 17-Nationalmannschaft sein. Nach dem Algarve Cup im Februar folgt Mitte März die EM-Qualifikation, die im hessischen Wetzlar und Marburg ausgetragen wird. Im Falle der Qualifikation steht im Mai die Europameisterschaft in Bulgarien auf dem Programm und bei erneuter Qualifikation eine Weltmeisterschaft in Chile (Oktober/November). "Ich denke nur an den Algarve Cup und die EM-Qualifikation", sagt Christian Wück, wenn man ihn auf die Meilensteine 2015 anspricht. "Alles andere folgt, wenn wir so weit sind."

Im Interview mit DFB-Redakteur Peter Scheffler nimmt der U 17-Nationaltrainer außerdem Stellung zum Trainingslager in La Manga (4. bis 14. Januer), zur Entwicklung einer Teamhierarchie und zur gesteigerten Wertschätzung der Jugendspieler in den Profimannschaften.

DFB.de: Herr Wück, das Trainingslager neigt sich dem Ende zu. Sie stehen vor entscheidenden Wochen. Wie zufrieden sind Sie mit dem aktuellen Zustand Ihres Teams?

Christian Wück: Wir hatten bis jetzt ein sehr gutes Trainingslager, in dem wir sowohl auf und neben dem Platz viele Inhalte und Ziele umsetzen konnten. Jetzt liegt es an den Spielern, diese Inhalte auch in ihren Vereinen und beim Algarve Cup so umzusetzen, dass sie auch zur EM-Qualifikation wieder eingeladen werden.

DFB.de: Gestern konnten Sie die Fortschritte gegen die U 17 von Atlético Madrid noch einmal selbst testen. Wie ist das Spiel gelaufen?

Wück: Wir haben 1:0 gewonnen. Madrid war ein sehr guter Gegner, taktisch diszipliniert und spielerisch stark. Sie haben uns immer wieder unter Druck gesetzt. Dafür, dass am Ende eines Trainingslagers die Beine immer etwas schwerer sind und uns drei Leistungsträger gefehlt haben, hat die Mannschaft das gut gemacht.

DFB.de: Zu den fehlenden Spielern gehörte auch Felix Passlack, der zu den Profis des BVB ins Trainingslager gewechselt ist und dafür nur die Straße überqueren musste.

Wück: Richtig, die Dortmunder sind ebenfalls hier auf der Anlage. Neben Felix werden nach unserem Trainingslager vier weitere Spieler in die Vorbereitung der Profis einsteigen. Diese Menge ist außergewöhnlich, zeigt einerseits die Qualität der Mannschaft und andererseits die positive Entwicklung im deutschen Profifußball. Die Bundesligisten setzen immer mehr auf Talente.

DFB.de: Welche Schwerpunkte haben Sie im Trainingslager gesetzt?

Wück: Es ging uns vor allem darum, die Inhalte, die wir bereits im letzten halben Jahr eingeführt haben, zu vertiefen. Dazu gehört die mannschaftliche Kompaktheit, sowohl bei eigenem als auch bei gegnerischem Ballbesitz. Ebenso das Spiel im letzten Drittel, verbunden mit unserem Gegenpressing. Das heißt, wir wollen nach Verlust den Ball sofort zurück erobern und dann schnellstmöglich zum Torabschluss kommen.

DFB.de: Sie betonten vorhin auch die Arbeit neben dem Platz. Was gehörte hier dazu?

Wück: Bei Jugendmannschaften steht der Teamgedanke im Vordergrund. Also haben wir versucht, diesen Teamgeist durch unterschiedliche Maßnahmen zu fördern. Dafür haben wir die Spieler in die Verantwortung genommen: Sie durften zum Beispiel ihre Zimmerbelegung und Teile des Trainingsplans selbst bestimmen. Sie haben sich eigene Standards ausgedacht, die sie gegen ihre Mitspieler ausprobiert haben. Die Jungs sollen eigens erkennen, wo ihre Stärken liegen. Das hat gut funktioniert. Dazu haben wir im Trainerteam mit jedem Spieler ein Einzelgespräch geführt, um mehr über die Mannschaft und das Teamgefüge zu erfahren.

DFB.de: Wie sah das konkret aus?

Wück: Eine Mannschaft besteht aus Führungsspielern, Individualisten und Mannschaftsspielern. Also haben wir anhand von anonymen Bögen erfahren wollen, wen die Spieler in diesen Rollen sehen. Dazu wollten wir wissen, wer wichtig für die Stimmung im Team ist. Die Bögen und unsere Eindrücke werten wir gerade aus, um das Teamgefüge zu erörtern. Das ist sehr interessant.

DFB.de: Auf DFB-TV haben Sie erzählt, dass Ihre Spieler sehr engagiert sind und sie eher gebremst als motiviert werden müssen.

Wück: Das stimmt. Meine Mannschaft ist sehr emotional, auf und neben dem Platz. Es ist nun unsere Aufgabe im Trainerteam, diese Emotionalität in die richtigen Bahnen zu lenken, damit sie beim Algarve Cup mit einem Plan und Struktur ins Spiel gehen kann. Das wird nämlich unsere Generalprobe für die EM-Qualifikation in Deutschland, in der wir Erster werden wollen, um dann im Mai zur EM nach Bulgarien zu fahren.



Das Jahr 2015 könnte ein entscheidendes für die deutsche U 17-Nationalmannschaft sein. Nach dem Algarve Cup im Februar folgt Mitte März die EM-Qualifikation, die im hessischen Wetzlar und Marburg ausgetragen wird. Im Falle der Qualifikation steht im Mai die Europameisterschaft in Bulgarien auf dem Programm und bei erneuter Qualifikation eine Weltmeisterschaft in Chile (Oktober/November). "Ich denke nur an den Algarve Cup und die EM-Qualifikation", sagt Christian Wück, wenn man ihn auf die Meilensteine 2015 anspricht. "Alles andere folgt, wenn wir so weit sind."

Im Interview mit DFB-Redakteur Peter Scheffler nimmt der U 17-Nationaltrainer außerdem Stellung zum Trainingslager in La Manga (4. bis 14. Januer), zur Entwicklung einer Teamhierarchie und zur gesteigerten Wertschätzung der Jugendspieler in den Profimannschaften.

DFB.de: Herr Wück, das Trainingslager neigt sich dem Ende zu. Sie stehen vor entscheidenden Wochen. Wie zufrieden sind Sie mit dem aktuellen Zustand Ihres Teams?

Christian Wück: Wir hatten bis jetzt ein sehr gutes Trainingslager, in dem wir sowohl auf und neben dem Platz viele Inhalte und Ziele umsetzen konnten. Jetzt liegt es an den Spielern, diese Inhalte auch in ihren Vereinen und beim Algarve Cup so umzusetzen, dass sie auch zur EM-Qualifikation wieder eingeladen werden.

DFB.de: Gestern konnten Sie die Fortschritte gegen die U 17 von Atlético Madrid noch einmal selbst testen. Wie ist das Spiel gelaufen?

Wück: Wir haben 1:0 gewonnen. Madrid war ein sehr guter Gegner, taktisch diszipliniert und spielerisch stark. Sie haben uns immer wieder unter Druck gesetzt. Dafür, dass am Ende eines Trainingslagers die Beine immer etwas schwerer sind und uns drei Leistungsträger gefehlt haben, hat die Mannschaft das gut gemacht.

DFB.de: Zu den fehlenden Spielern gehörte auch Felix Passlack, der zu den Profis des BVB ins Trainingslager gewechselt ist und dafür nur die Straße überqueren musste.

Wück: Richtig, die Dortmunder sind ebenfalls hier auf der Anlage. Neben Felix werden nach unserem Trainingslager vier weitere Spieler in die Vorbereitung der Profis einsteigen. Diese Menge ist außergewöhnlich, zeigt einerseits die Qualität der Mannschaft und andererseits die positive Entwicklung im deutschen Profifußball. Die Bundesligisten setzen immer mehr auf Talente.

DFB.de: Welche Schwerpunkte haben Sie im Trainingslager gesetzt?

Wück: Es ging uns vor allem darum, die Inhalte, die wir bereits im letzten halben Jahr eingeführt haben, zu vertiefen. Dazu gehört die mannschaftliche Kompaktheit, sowohl bei eigenem als auch bei gegnerischem Ballbesitz. Ebenso das Spiel im letzten Drittel, verbunden mit unserem Gegenpressing. Das heißt, wir wollen nach Verlust den Ball sofort zurück erobern und dann schnellstmöglich zum Torabschluss kommen.

DFB.de: Sie betonten vorhin auch die Arbeit neben dem Platz. Was gehörte hier dazu?

Wück: Bei Jugendmannschaften steht der Teamgedanke im Vordergrund. Also haben wir versucht, diesen Teamgeist durch unterschiedliche Maßnahmen zu fördern. Dafür haben wir die Spieler in die Verantwortung genommen: Sie durften zum Beispiel ihre Zimmerbelegung und Teile des Trainingsplans selbst bestimmen. Sie haben sich eigene Standards ausgedacht, die sie gegen ihre Mitspieler ausprobiert haben. Die Jungs sollen eigens erkennen, wo ihre Stärken liegen. Das hat gut funktioniert. Dazu haben wir im Trainerteam mit jedem Spieler ein Einzelgespräch geführt, um mehr über die Mannschaft und das Teamgefüge zu erfahren.

DFB.de: Wie sah das konkret aus?

Wück: Eine Mannschaft besteht aus Führungsspielern, Individualisten und Mannschaftsspielern. Also haben wir anhand von anonymen Bögen erfahren wollen, wen die Spieler in diesen Rollen sehen. Dazu wollten wir wissen, wer wichtig für die Stimmung im Team ist. Die Bögen und unsere Eindrücke werten wir gerade aus, um das Teamgefüge zu erörtern. Das ist sehr interessant.

DFB.de: Auf DFB-TV haben Sie erzählt, dass Ihre Spieler sehr engagiert sind und sie eher gebremst als motiviert werden müssen.

Wück: Das stimmt. Meine Mannschaft ist sehr emotional, auf und neben dem Platz. Es ist nun unsere Aufgabe im Trainerteam, diese Emotionalität in die richtigen Bahnen zu lenken, damit sie beim Algarve Cup mit einem Plan und Struktur ins Spiel gehen kann. Das wird nämlich unsere Generalprobe für die EM-Qualifikation in Deutschland, in der wir Erster werden wollen, um dann im Mai zur EM nach Bulgarien zu fahren.

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DFB.de: Was wissen Sie bereits über Ihre drei Gegner in der EM-Qualifikation: Italien, Slowakei und Ukraine?

Wück: Wir haben schon Videomaterial von allen drei Gegnern gesichtet. Gegen Italien haben wir bereits beim Vier-Nationen-Turnier gespielt (12. September 2014; 4:2 für Deutschland, Anm. d. Red.). Nach dem Trainingslager werde ich mir sie mit unseren Co-Trainern noch einmal gegen Spanien und gegen Österreich anschauen, weil wir momentan davon ausgehen, dass die Italiener der größte Konkurrent sind. Aber auch gegen die Ukraine, die in ihrer Qualifikation dreimal 0:0 gespielt haben, müssen wir uns etwas ausdenken. Dafür war übrigens der gestrige Test gegen Atlético hervorragend geeignet, da beide Teams sehr kompakt stehen und dann überfallartig angreifen.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Chancen ein, im Mai an der EM teilzunehmen?

Wück: Mit dem Heimvorteil im Rücken, der unserer Mannschaft sehr gut tun wird und dem Selbstvertrauen, das wir haben, möchten wir jedes Spiel gewinnen und Gruppenerster werden. Wir haben beim Vier-Nationen-Turnier gesehen, dass die Mannschaft großes Potential besitzt, allerdings muss sie auch voll konzentriert sein, um dieses abzurufen.

DFB.de: Inwieweit steht Ihre Mannschaft für die kommenden Aufgaben?

Wück: Unser Gerüst, bestehend aus 22 Feldspielern und vier Torhütern, ist hier in La Manga dabei. Zum Algarve Cup nach Portugal werden wir im Februar mit 20 Feldspielern und 2 Torhütern anreisen. Für die EM-Qualifikation müssen wir dann auf 16 Feldspieler reduzieren.

DFB.de: Gleichzeitig mit Ihnen ist die U 16 in La Manga. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Wück: Das läuft sehr gut. Die Trainerteams tauschen sich mehrmals täglich aus. Aus meiner Sicht war die Zusammenarbeit noch nie so eng wie dieses Jahr.