Turbine Potsdam feiert heute 45. Geburtstag

Turbine Potsdam feiert heute in großem Rahmen den 45. Geburtstag als Familienfest. "Wir sind schließlich nicht nur ein Aushängeschild der Stadt, sondern der gesamten Region und des ehemaligen Ostens", betont Bernd Schröder als Chefdenker des Vereins gerne. "Wir sind Kulturgut dieser Stadt wegen unserer Erfolge und weil wir eine Philosophie mit eigener Identität haben, die uns unverwechselbar macht. Das wollen wir uns bewahren."

Der Verein stehe für Disziplin, Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und Herzblut für die Sache. "Turbine ist für viele Menschen zur Familie geworden. Hier finden sie Glück und Zusammenhalt. Die bedingungslose Treue der Fans ist sichtbarer Ausdruck für Turbines Bindungskraft." Als fest etablierter Bundesligist könne man sich mit jedem Gegner selbstbewusst messen. "Unsere Feier ist als Familienfeier ein bedeutsamer Teil des Sports in Potsdam", erklären Schröder und Vereinspräsident Rolf Kutzmutz unisono das Fest im Filmpark Babelsberg. Ins "Prinz Eisenherz", der großen Erlebnis- und Eventgastronomie unter Filmkulisse, hat Turbine unter dem Motto "Menschen-Bilder-Emotionen" geladen.

Zahlreiche Spielerinnen bilden ein buntes Kaleidoskop von der ersten Stunde an bis heute. Etwa die Kapitäninnen. Von Elke Mertens (geb. Stresow) aus der Geburtsstunde über Sybille Brüdgam, Ariane Hingst, Jennifer Zietz bis zur heutigen Kapitänin Lia Wälti. Dazu ehemalige Turbine-Stars wie Nadine Keßler, Fatmire Alushi, Viola Odebrecht, Heike Hoffmann oder Giesela Liedemann.

Liedemann: "Das ist einfach alte Verbundenheit zum Verein"

Die heute 68-Jährige Liedemann ist eine Spielerin der ersten Stunde und noch heute für Turbine tätig. Nachwievor sitzt sie bei jedem Heimspiel im Karl-Liebknecht-Stadion im Häuschen von Kasse 1 und verkauft Eintrittskarten, kann deshalb erst nach dem Pausenpfiff das Geschehen auf dem Rasen verfolgen. "Vor vielen Jahren wurde ich von den Lessig-Zwillingen Iris und Silvia, ebenfalls Spielerinnen der ersten Stunde, die lange kassiert haben, angesprochen, ob ich aushelfen könne. Ich habe das getan und Spass daran gefunden. Deswegen mache ich das auch heute noch gerne. Man sieht dabei immer wieder bekannte Gesichter von früher", erzählt Liedemann. "Das ist einfach alte Verbundenheit zum Verein."

Die linke Verteidigerin war schon im März 1971 beim ersten Training dabei. "Bernd Schröder hat mit uns gleich Kondition gemacht", erinnert sich Liedemann. "Einen Ball haben wir nicht gesehen." Physische Fitness sei von Anfang an wichtig gewesen. "Oft haben wir Autoreifen hinter uns hergezogen und sind im Wald, eine Spielerin auf dem Rücken, die Hügel hinauf gelaufen." Dreimal Training pro Woche. Ein leicht vergilbtes Millimeterpapier in Giesela Liedemanns Fotoalbum belegt den Ehrgeiz. Mit einer Leistungskurve hatte Schröder darauf die Sprintzeiten der Kindergärtnerin grafisch festgehalten. Aber man habe zusammen auch Lieder wie "Der Hauptmann kam geritten, auf einem Ziegenbock" gesungen.

Vernetzung in der Stadt

Potsdamer Sportstars als Geburtstagsgäste. Bahnradweltmeister und Doppel-Olympiasieger Robert Bartko etwa, die achtfache Olympiasiegerin Kanu-Weltmeisterin Birgit Fischer oder die achtfache Ruderweltmeisterin, Kathrin Boron (4x Olympiagold) verdeutlichen die Vernetzung in der Stadt. Dazu als Ehrengäste Boxtrainerlegede Ulli Wegner und der einstige DFB-Präsident Theo Zwanziger als Ehrenmitglied der Turbine.

Bernd Schröder, selbst 1,93m groß, skizziert Turbines Stellung in diesem Reigen gerne. "Bisher haben 20 A-Nationalspielerinnen des DFB unseren Dress getragen. Dazu kommen A-Nationalspielerinnen aus insgesamt 24 Nationen. Turbine-Fußballerinnen haben neun olympische Medaillen gewonnen. Unser Verein ist auch deshalb einmalig, weil wir in beiden Deutschlands Meisterschaften gewonnen haben."

Eine alte DDR-Reminiszenz weist Turbine als sechsfachen und Rekordmeister aus. 91 Turniersiege gelten als unerreicht. Der Verein hat in seiner Geschichte unzählige Herzen erobert und viele große Titel errungen: Champions League, Europapokal, DFB-Pokal und Deutsche Meisterschaften. "Besonders stolz bin ich, dass unser Verein das duale System vorbildlich lebt. Viele ehemalige Spielerinnen haben es in den verschiedensten Berufen zu leitenden Stellungen gebracht. Als Lehrerinnen genauso wie in Ingenieursberufen oder als Juristinnen", erklärt Schröder. "Und auf ihre Zeit bei uns sind fast alle stolz."

[rh]

Turbine Potsdam feiert heute in großem Rahmen den 45. Geburtstag als Familienfest. "Wir sind schließlich nicht nur ein Aushängeschild der Stadt, sondern der gesamten Region und des ehemaligen Ostens", betont Bernd Schröder als Chefdenker des Vereins gerne. "Wir sind Kulturgut dieser Stadt wegen unserer Erfolge und weil wir eine Philosophie mit eigener Identität haben, die uns unverwechselbar macht. Das wollen wir uns bewahren."

Der Verein stehe für Disziplin, Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und Herzblut für die Sache. "Turbine ist für viele Menschen zur Familie geworden. Hier finden sie Glück und Zusammenhalt. Die bedingungslose Treue der Fans ist sichtbarer Ausdruck für Turbines Bindungskraft." Als fest etablierter Bundesligist könne man sich mit jedem Gegner selbstbewusst messen. "Unsere Feier ist als Familienfeier ein bedeutsamer Teil des Sports in Potsdam", erklären Schröder und Vereinspräsident Rolf Kutzmutz unisono das Fest im Filmpark Babelsberg. Ins "Prinz Eisenherz", der großen Erlebnis- und Eventgastronomie unter Filmkulisse, hat Turbine unter dem Motto "Menschen-Bilder-Emotionen" geladen.

Zahlreiche Spielerinnen bilden ein buntes Kaleidoskop von der ersten Stunde an bis heute. Etwa die Kapitäninnen. Von Elke Mertens (geb. Stresow) aus der Geburtsstunde über Sybille Brüdgam, Ariane Hingst, Jennifer Zietz bis zur heutigen Kapitänin Lia Wälti. Dazu ehemalige Turbine-Stars wie Nadine Keßler, Fatmire Alushi, Viola Odebrecht, Heike Hoffmann oder Giesela Liedemann.

Liedemann: "Das ist einfach alte Verbundenheit zum Verein"

Die heute 68-Jährige Liedemann ist eine Spielerin der ersten Stunde und noch heute für Turbine tätig. Nachwievor sitzt sie bei jedem Heimspiel im Karl-Liebknecht-Stadion im Häuschen von Kasse 1 und verkauft Eintrittskarten, kann deshalb erst nach dem Pausenpfiff das Geschehen auf dem Rasen verfolgen. "Vor vielen Jahren wurde ich von den Lessig-Zwillingen Iris und Silvia, ebenfalls Spielerinnen der ersten Stunde, die lange kassiert haben, angesprochen, ob ich aushelfen könne. Ich habe das getan und Spass daran gefunden. Deswegen mache ich das auch heute noch gerne. Man sieht dabei immer wieder bekannte Gesichter von früher", erzählt Liedemann. "Das ist einfach alte Verbundenheit zum Verein."

Die linke Verteidigerin war schon im März 1971 beim ersten Training dabei. "Bernd Schröder hat mit uns gleich Kondition gemacht", erinnert sich Liedemann. "Einen Ball haben wir nicht gesehen." Physische Fitness sei von Anfang an wichtig gewesen. "Oft haben wir Autoreifen hinter uns hergezogen und sind im Wald, eine Spielerin auf dem Rücken, die Hügel hinauf gelaufen." Dreimal Training pro Woche. Ein leicht vergilbtes Millimeterpapier in Giesela Liedemanns Fotoalbum belegt den Ehrgeiz. Mit einer Leistungskurve hatte Schröder darauf die Sprintzeiten der Kindergärtnerin grafisch festgehalten. Aber man habe zusammen auch Lieder wie "Der Hauptmann kam geritten, auf einem Ziegenbock" gesungen.

Vernetzung in der Stadt

Potsdamer Sportstars als Geburtstagsgäste. Bahnradweltmeister und Doppel-Olympiasieger Robert Bartko etwa, die achtfache Olympiasiegerin Kanu-Weltmeisterin Birgit Fischer oder die achtfache Ruderweltmeisterin, Kathrin Boron (4x Olympiagold) verdeutlichen die Vernetzung in der Stadt. Dazu als Ehrengäste Boxtrainerlegede Ulli Wegner und der einstige DFB-Präsident Theo Zwanziger als Ehrenmitglied der Turbine.

Bernd Schröder, selbst 1,93m groß, skizziert Turbines Stellung in diesem Reigen gerne. "Bisher haben 20 A-Nationalspielerinnen des DFB unseren Dress getragen. Dazu kommen A-Nationalspielerinnen aus insgesamt 24 Nationen. Turbine-Fußballerinnen haben neun olympische Medaillen gewonnen. Unser Verein ist auch deshalb einmalig, weil wir in beiden Deutschlands Meisterschaften gewonnen haben."

Eine alte DDR-Reminiszenz weist Turbine als sechsfachen und Rekordmeister aus. 91 Turniersiege gelten als unerreicht. Der Verein hat in seiner Geschichte unzählige Herzen erobert und viele große Titel errungen: Champions League, Europapokal, DFB-Pokal und Deutsche Meisterschaften. "Besonders stolz bin ich, dass unser Verein das duale System vorbildlich lebt. Viele ehemalige Spielerinnen haben es in den verschiedensten Berufen zu leitenden Stellungen gebracht. Als Lehrerinnen genauso wie in Ingenieursberufen oder als Juristinnen", erklärt Schröder. "Und auf ihre Zeit bei uns sind fast alle stolz."