Truckenbrod: "An den richtigen Schräubchen gedreht"

Die 3. Liga kennt Jens Truckenbrod vom SC Preußen Münster quasi wie seine Westentasche. Stolze 191 Einsätze machen den 33-Jährigen, der seit seinem Wechsel vom FC Carl Zeiss Jena ins Münsterland 2011 nur zweimal (jeweils wegen einer Gelbsperre) nicht zur Startformation der Preußen gehörte, zum zweiterfahrensten Spieler der Liga. Nur Nils Pfingsten-Reddig von Rot-Weiß Erfurt hat - noch - vier Einsätze mehr auf dem Konto.

Eben diese Routine soll in der anstehenden Restrunde zu einem ganz wichtigen Faktor für die "Adlerträger" werden. Während des Trainingslagers in Südspanien wurde Truckenbrod von Trainer Ralf Loose zum neuen Kapitän bestimmt, der die vor Saisonbeginn hoch eingeschätzten Preußen zu einer deutlich besseren Restrunde führen soll. Aktuell ist der Tabellenelfte aus der Fahrradstadt, in der der gebürtige Singener mit seiner Frau Dana sowie den Kindern Daniel (6) und Rafael (2) seinen Lebensmittelpunkt gefunden hat, schließlich nur drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt.

Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander spricht Jens Truckenbrod auch über seine neue Verantwortung als Kapitän sowie die Rolle der Zugänge Marco Pischorn und Soufian Benyamina. Außerdem wagt er bereits einen Blick über die Saison hinaus.

DFB.de: Am Sonntag kehrte der SC Preußen aus seinem Trainingslager im spanischen Estepona nach Münster zurück. Ist nach einer enttäuschenden Hinrunde die Wende zum Besseren eingeläutet, Herr Truckenbrod?

Jens Truckenbrod: Schon in den letzten sechs Wochen vor der Winterpause hatten wir mit jeweils drei Siegen und Unentschieden eine Art Kehrtwende geschafft und unsere Leistungen stabilisiert. Im Trainingslager wurde unter hervorragenden Bedingungen am Feinschliff gearbeitet. Nun brennen wir als Mannschaft darauf, dass es bald wieder losgeht.

DFB.de: Wie gefestigt ist die Mannschaft nun nach drei Testspielsiegen gegen zwei niederländische und einen belgischen Erstligisten?

Truckenbrod: Bei der Einschätzung und Bedeutung von Testspielen bin ich grundsätzlich vorsichtig. Siege gegen Mannschaften wie Heracles Almelo oder RAEC Mons sind für uns trotzdem Achtungserfolge, die im Grunde das bestätigen, was wir eigentlich schon immer wussten: Wenn wir unsere Qualitäten abrufen, dann wird es auch für starke Teams gegen uns unangenehm. Ich denke, unser Trainer Ralf Loose hat an den richtigen Schräubchen gedreht. Vor allem im taktischen Bereich und im Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft gibt es wesentliche Verbesserungen. Der Maßstab steht also fest.

DFB.de: Kann Münster mit den Winterzugängen Marco Pischorn vom SV Sandhausen und Soufian Benyamina von Dynamo Dresden gleich zum Restrundenstart beim Tabellenfünften Rot-Weiß Erfurt am 25. Januar angreifen?



Die 3. Liga kennt Jens Truckenbrod vom SC Preußen Münster quasi wie seine Westentasche. Stolze 191 Einsätze machen den 33-Jährigen, der seit seinem Wechsel vom FC Carl Zeiss Jena ins Münsterland 2011 nur zweimal (jeweils wegen einer Gelbsperre) nicht zur Startformation der Preußen gehörte, zum zweiterfahrensten Spieler der Liga. Nur Nils Pfingsten-Reddig von Rot-Weiß Erfurt hat - noch - vier Einsätze mehr auf dem Konto.

Eben diese Routine soll in der anstehenden Restrunde zu einem ganz wichtigen Faktor für die "Adlerträger" werden. Während des Trainingslagers in Südspanien wurde Truckenbrod von Trainer Ralf Loose zum neuen Kapitän bestimmt, der die vor Saisonbeginn hoch eingeschätzten Preußen zu einer deutlich besseren Restrunde führen soll. Aktuell ist der Tabellenelfte aus der Fahrradstadt, in der der gebürtige Singener mit seiner Frau Dana sowie den Kindern Daniel (6) und Rafael (2) seinen Lebensmittelpunkt gefunden hat, schließlich nur drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt.

Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander spricht Jens Truckenbrod auch über seine neue Verantwortung als Kapitän sowie die Rolle der Zugänge Marco Pischorn und Soufian Benyamina. Außerdem wagt er bereits einen Blick über die Saison hinaus.

DFB.de: Am Sonntag kehrte der SC Preußen aus seinem Trainingslager im spanischen Estepona nach Münster zurück. Ist nach einer enttäuschenden Hinrunde die Wende zum Besseren eingeläutet, Herr Truckenbrod?

Jens Truckenbrod: Schon in den letzten sechs Wochen vor der Winterpause hatten wir mit jeweils drei Siegen und Unentschieden eine Art Kehrtwende geschafft und unsere Leistungen stabilisiert. Im Trainingslager wurde unter hervorragenden Bedingungen am Feinschliff gearbeitet. Nun brennen wir als Mannschaft darauf, dass es bald wieder losgeht.

DFB.de: Wie gefestigt ist die Mannschaft nun nach drei Testspielsiegen gegen zwei niederländische und einen belgischen Erstligisten?

Truckenbrod: Bei der Einschätzung und Bedeutung von Testspielen bin ich grundsätzlich vorsichtig. Siege gegen Mannschaften wie Heracles Almelo oder RAEC Mons sind für uns trotzdem Achtungserfolge, die im Grunde das bestätigen, was wir eigentlich schon immer wussten: Wenn wir unsere Qualitäten abrufen, dann wird es auch für starke Teams gegen uns unangenehm. Ich denke, unser Trainer Ralf Loose hat an den richtigen Schräubchen gedreht. Vor allem im taktischen Bereich und im Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft gibt es wesentliche Verbesserungen. Der Maßstab steht also fest.

DFB.de: Kann Münster mit den Winterzugängen Marco Pischorn vom SV Sandhausen und Soufian Benyamina von Dynamo Dresden gleich zum Restrundenstart beim Tabellenfünften Rot-Weiß Erfurt am 25. Januar angreifen?

Truckenbrod: Beide konnten sich schnell integrieren und besitzen die Qualität, um uns sofort weiterzuhelfen. Marco Pischorn zeichnen seine körperliche Präsenz und damit auch sein enorm starkes Kopfballspiel aus. Soufian Benyamina kenne ich noch aus meiner Zeit beim FC Carl Zeiss Jena. Er ist für jede Abwehr unangenehm. In der vergangenen Saison standen wir uns im Spiel gegen den VfB Stuttgart II als Gegenspieler gegenüber. Nun bin ich froh, dass Soufian wieder auf meiner Seite ist.

DFB.de: Sie werden die Mannschaft in der Restrunde als neuer Kapitän anführen. Was bedeutet dieses Amt für Sie?

Truckenbrod: Ich empfinde es als große Ehre, Kapitän dieses Traditionsverein zu sein. Für mich ändert sich aber nun nicht alles, auch wenn ich vielleicht noch etwas mehr in der Öffentlichkeit stehe. Ich möchte das Amt so fortführen, wie es Stefan Kühne in den vergangenen Jahren hervorragend gemacht hat.

DFB.de: Waren Sie von seiner Entscheidung überrascht, die Kapitänsbinde abzugeben?

Truckenbrod: Es hatte sich angedeutet. Stefan Kühne gehörte in der Hinrunde nicht mehr so oft zur Startformation und war entsprechend unzufrieden mit seiner Rolle. Ich glaube, für ihn ist es in seiner Situation auch eine kleine Erleichterung. Wir kamen und kommen auch in Zukunft gut miteinander klar.

DFB.de: "Den hörst du nicht, den siehst du nicht, den riechst du nicht", sagte ihr Mitspieler Benjamin Siegert mal in einem Interview über den neuen SCP-Spielführer.

Truckenbrod: Für solche Scherze ist Benny Siegert immer zu haben. Wir waren im Trainingslager auf einem Zimmer. Ich dachte immer, ich hätte ein Einzelzimmer. grinst Spaß beiseite: Ich spiele in der Mannschaft nun nicht den Clown, sondern will die Rolle als Kapitän ruhig und dominant zugleich ausüben. Wenn es nötig ist, kann ich aber auch mit der Hand auf den Tisch hauen.

DFB.de: Mit 191 Einsätzen gehören Sie zu den Rekordspielern der 3. Liga. Genug Erfahrung haben Sie also um zu wissen, worauf sich Münster im Abstiegskampf ganz besonders einstellen muss...

Truckenbrod: Eigentlich hätten wir mit unserem Kader gar nicht in diese Situation kommen dürfen. 31 Gegentore sagen aber schon viel über unsere Probleme in der Hinrunde aus. Besonders in der Phase, in der bei uns wenig zusammenlief, zeigte sich, wie wichtig Stabilität ist. In der Restrunde möchten wir möglichst häufig zu Null spielen und müssen dafür vor allem Tugenden wie eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen. Auch unsere Konkurrenten werden Woche für Woche unangenehm spielen. Es kommt auch auf die dreckigen Siege an wie beim 2:1 gegen den MSV Duisburg.

DFB.de: Sie sind 33 Jahre alt und noch mit einem Vertrag bis 2015 ausgestattet. Was nehmen Sie mit Münster über die Saison hinaus vor?

Truckenbrod: Auf meine 191 Drittligaspiele bin ich stolz. Dennoch hätte ich mir für meine Karriere gerne ein paar Spiele in der 2. Bundesliga gewünscht. Vielleicht klappt es ja noch. Aktuell ist der Aufstieg selbstverständlich utopisch. Aber wenn wir in dieser Saison den Klassenverbleib schaffen, dann sollte ein Verein wie Preußen Münster in Zukunft die zweite Liga als Ziel haben.

DFB.de: Ist der im September verpflichtete Trainer Ralf Loose der richtige Mann, um den Verein auch dauerhaft wieder in eine bessere Zukunft zu führen?

Truckenbrod: Es liegt mir fern, darüber zu entscheiden. Ralf Loose hat unserer Mannschaft in der damaligen Situation auf jeden Fall gut getan und an den Schwächen intensiv gearbeitet. Nun gehen wir erst einmal selbstbewusst in die Restrunde und wollen uns schnell von unten absetzen.