Traum von Olympia wird wahr, Ziel EM-Titel bleibt

Direkt nach dem Abpfiff im Eden Stadion in Prag herrschte eine seltsame Stimmung bei der deutschen U 21-Nationalmannschaft. Durch das 1:1 gegen die Gastgeber aus der Tschechischen Republik im letzten Gruppenspiel bei der Europameisterschaft hatte sich das Team gerade für das Halbfinale qualifiziert und die Olympia-Qualifikation perfekt gemacht. Durch den Sieg Dänemarks (2:0 gegen Serbien) zieht das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch als Zweitplatzierter ins Halbfinale ein und muss für das Spiel gegen Portugal am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) nach Olmütz reisen.

Irgendwie dachte jeder Spieler zunächst an den verpassten Gruppensieg und die bevorstehende Reise von Prag nach Olmütz, anstatt sich über ein historisches Ereignis zu freuen. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio ist erstmals seit 1988 wieder eine deutsche Mannschaft dabei. Coach Horst Hrubesch freute sich schon nach dem Abpfiff über die Olympia-Qualifikation: "Wir können alle sehr glücklich sein. Das war ein hartes Stück Arbeit, weil wir es uns teilweise selbst schwer gemacht haben", so der 64-Jährige.

"Olympia, Olympia"-Rufe aus dem Teambus

Seine Spieler haderten zunächst noch mit ihrem Auftritt gegen Tschechien. "Die Stimmung war sehr gemischt in der Kabine. Irgendwie freuen wir uns alle, dass wir es geschafft haben, aber ärgern uns auch, dass wir nicht gewonnen haben", sagte Leonardo Bittencourt: "Wenn wir eine Nacht drüber geschlafen haben, realisieren wir es vielleicht erst richtig." Der 21-Jährige sollte nicht Recht behalten. Die Realisierung erfolgte bereits früher – im Mannschaftsbus auf der Fahrt zurück ins Teamhotel in Prag.

"Olympia, Olympia"-Rufe des Teams wechselten sich mit brasilianischen Samba-Klängen aus der Musikanlage ab. Den Ton gab passenderweise der zuvor hadernde Bittencourt an. Der DJ mit brasilianischen Wurzeln heizte die Stimmung richtig an. Plötzlich hatte jeder begriffen, was die Mannschaft gerade erreicht hatte. "Wir sind einfach stolz, weil das nicht jeder schafft. Wir fahren nach Olympia", sprudelte es aus Johannes Geis heraus. Auf der 20-minütigen Busfahrt konnte man regelrecht spüren, wie bei jedem langsam der Groschen fiel. Der Traum von Rio wird wahr.



Direkt nach dem Abpfiff im Eden Stadion in Prag herrschte eine seltsame Stimmung bei der deutschen U 21-Nationalmannschaft. Durch das 1:1 gegen die Gastgeber aus der Tschechischen Republik im letzten Gruppenspiel bei der Europameisterschaft hatte sich das Team gerade für das Halbfinale qualifiziert und die Olympia-Qualifikation perfekt gemacht. Durch den Sieg Dänemarks (2:0 gegen Serbien) zieht das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch als Zweitplatzierter ins Halbfinale ein und muss für das Spiel gegen Portugal am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) nach Olmütz reisen.

Irgendwie dachte jeder Spieler zunächst an den verpassten Gruppensieg und die bevorstehende Reise von Prag nach Olmütz, anstatt sich über ein historisches Ereignis zu freuen. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio ist erstmals seit 1988 wieder eine deutsche Mannschaft dabei. Coach Horst Hrubesch freute sich schon nach dem Abpfiff über die Olympia-Qualifikation: "Wir können alle sehr glücklich sein. Das war ein hartes Stück Arbeit, weil wir es uns teilweise selbst schwer gemacht haben", so der 64-Jährige.

"Olympia, Olympia"-Rufe aus dem Teambus

Seine Spieler haderten zunächst noch mit ihrem Auftritt gegen Tschechien. "Die Stimmung war sehr gemischt in der Kabine. Irgendwie freuen wir uns alle, dass wir es geschafft haben, aber ärgern uns auch, dass wir nicht gewonnen haben", sagte Leonardo Bittencourt: "Wenn wir eine Nacht drüber geschlafen haben, realisieren wir es vielleicht erst richtig." Der 21-Jährige sollte nicht Recht behalten. Die Realisierung erfolgte bereits früher – im Mannschaftsbus auf der Fahrt zurück ins Teamhotel in Prag.

"Olympia, Olympia"-Rufe des Teams wechselten sich mit brasilianischen Samba-Klängen aus der Musikanlage ab. Den Ton gab passenderweise der zuvor hadernde Bittencourt an. Der DJ mit brasilianischen Wurzeln heizte die Stimmung richtig an. Plötzlich hatte jeder begriffen, was die Mannschaft gerade erreicht hatte. "Wir sind einfach stolz, weil das nicht jeder schafft. Wir fahren nach Olympia", sprudelte es aus Johannes Geis heraus. Auf der 20-minütigen Busfahrt konnte man regelrecht spüren, wie bei jedem langsam der Groschen fiel. Der Traum von Rio wird wahr.

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Umzug "vielleicht gar nicht so schlecht für den Kopf"

Aber da gibt es natürlich noch das große Ziel, auf das die Mannschaft seit Wochen und Monaten hin arbeitet: den EM-Titel. "Das waren drei intensive Spiele und gestern war es besonders nervenaufreibend", sagte Kevin Volland zum Spiel gegen die Tschechen: "Wenn wir am Schluss ein Tor kriegen, fliegen wir raus, wenn wir noch eins machen, sind wir Erster." Das einzig Wichtige sei jetzt die Konzentration aufs Halbfinale und den kommenden Gegner.

Portugal, Schweden, England und Italien - alle Teams aus Gruppe B hatten noch die Chance aufs Weiterkommen. Am späten Abend stand letztendlich Portugal als deutscher Halbfinal-Gegner fest. Für den Trainer spielt der Gegner aber nur eine untergeordnete Rolle: "Ich habe es schon öfter gesagt: Alle Mannschaften hier beim Turnier sind auf Augenhöhe. Wir werden uns die Spiele in Gruppe B heute Abend anschauen und bereiten uns dann konzentriert auf unseren Gegner vor", hatte Hrubesch zuvor klargestellt.

Und auch die bevorstehende Reise nach Olmütz sieht man heute mit anderen Augen. "Gestern haben wir uns noch darüber geärgert, dass wir nicht gewonnen haben. Aber das ist jetzt abgehakt", erklärt Julian Korb: "Wir müssen umziehen und sehen mal etwas anderes – das ist vielleicht gar nicht so schlecht für den Kopf", so der Verteidiger von Borussia Mönchengladbach.

Hrubesch: "Es ist fast der gleiche Ablauf wie 2009"

Horst Hrubesch sieht indes Parallelen zum Turnierverlauf der U 21-Europameisterschaft 2009. Damals stand für Hrubeschs Team um die späteren Weltmeister Neuer, Hummels, Özil, Khedira, Boateng und Höwedes der Titelgewinn. "Es ist fast der gleiche Ablauf wie 2009. Da sind wir auch mit einem Unentschieden gestartet, haben gewonnen und wieder unentschieden gespielt", so Hrubesch: "Dann sind wir ins Finale eingezogen und haben das Ding geholt. Wenn das hier wieder so läuft, habe ich nichts dagegen."

Zumal die Spieler sich alle einig sind. Die Freude über Olympia ist da, aber das Ziel EM-Titel wird nicht aus den Augen verloren. "Wir sind jetzt unter den letzten Vier und wollen mehr. Wir wollen diesen Pokal", lautet die Ansage von Marc-André ter Stegen.