Trainingslager zu Ende: DFB-Schiedsrichter gut vorbereitet

Wenn sich fast 100 Unparteiische auf einer Insel treffen, geht's nicht nur geregelt zu, sondern auch geschäftig und gesellig. Die deutschen Schiedsrichter aus der Bundesliga und 2. Liga sowie die Schiedsrichter-Assistenten aus dem Oberhaus absolvierten in dieser Woche ihr Winter-Trainingslager auf Mallorca. Das Programm war so pickepackevoll wie bunt.

Von der spieltaktischen Videoschulung bis zum schweißtreibenden Sprinttraining, vom spezifischen Abseits-Stresstest für die Assistenten bis zum sportpsychologischen Coaching mit Konzentrationsübungen reichte die Palette. Die verschiedenen Schwerpunkte des siebentägigen Lehrgangs auf der Anlage des Hilton-Hotels Mallorca boten den 95 Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein breites Spektrum.

Fröhlich: "Neulinge haben überzeugt"

"Wir wollen möglichst viele Impulse setzen, damit sich jeder Teilnehmer die Dinge heraussuchen kann, die ihm etwas bringen", erklärt Lutz Michael Fröhlich, der als Vorsitzender der DFB-Schiedsrichter-Kommission auch Lehrgangsleiter war.

Das Ziel ist klar: Die von den Experten insgesamt schon als sehr positiv bewerteten Leistungen der Hinrunde sollen weiter optimiert werden. "Mit den Spieltagen eins bis zwölf sind wir rundum zufrieden. In dieser Zeit haben wir herausragende Leistungen gesehen. Vor allem die Neulinge haben überzeugt. Und: In dieser Zeit waren die Schiedsrichter-Entscheidungen in der Öffentlichkeit kaum ein Thema, was für uns ja meistens das größte Lob ist", so Fröhlich.

Studie: Leistungen um 35 Prozent besser als in Saison 2015/2016

Die Wissenschaft gibt ihm Recht. Eine aktuelle Studie der Kölner Sporthochschule bescheinigt: Deutschlands Referees pfeifen rund 35 Prozent besser als noch in der Saison 2015/2016. In der vergangenen Spielzeit leisteten sich die Schiris alle 2,1 Spiele einen schweren Fehler. In dieser Saison sank der Wert bis zur Winterpause auf nur noch 3,3 Spiele. In der vergangenen Saison leisteten sich die Schiris insgesamt 144 klare Fehler (unberechtigte Elfer, Abseitsentscheidungen etc.). Im ersten Teil der Saison (bislang 16 Spieltage) lagen sie nur 44-mal deutlich daneben. "Ein Wert, der uns alle bestätigt und uns stolz macht", sagt Fröhlich.

Dass zwei Schiedsrichterleistungen an den letzten Spieltagen vor der Hinrunde viel diskutiert wurden (Bastian Dankert bei der Schwalbe von Leipzigs Timo Werner gegen Schalke, Christian Dingert beim Match Frankfurt vs. Hoffenheim), ist da kein Widerspruch. "Das sind Dinge, auf die wir nicht stolz sind, aber sie passieren im Fußball", so Fröhlich: "Wir lassen uns die gute Hinrunde dadurch nicht kaputt reden – sondern arbeiten daran, dass so etwas zukünftig noch seltener passiert."

"Live-Tests" in Rückrunde für Video-Schiedsrichter-Assistenten

Um das zu erreichen, befindet sich ein neues Instrument schon in der Pipeline. Der Video-Schiedsrichter-Assistent soll ab der nächsten Bundesliga-Saison schwerwiegende Fehler minimieren – und war in der Sonne Spaniens dementsprechend auch ein wichtiges Thema. DFL-Schiedsrichtermanager Hellmut Krug informierte die Lehrgangs-Teilnehmer über die Fortschritte der Testphase. "Wir sind im voll im Zeitplan, die Offline-Testphase läuft bislang sehr gut", sagt er.

In Köln hat inzwischen jeder Bundesliga-Schiedsrichter mindestens einmal ein Bundesligaspiel am TV-Schirm verfolgt und angegeben, bei welchen Szenen er eingreifen würde. In der Rückrunde folgen jetzt "Live-Tests" mit einer (zunächst einseitigen) Verbindung zwischen Video-Assistent und Spielleiter. "Alle Schiedsrichter ziehen voll mit und sind von dem Projekt überzeugt. Jetzt hoffen wir, dass auch die Öffentlichkeit dem Ganzen Vertrauen schenkt", sagt Krug. Er ist sich sicher: "Damit bekommen wir ein weiteres Hilfsmittel an die Hand, das nicht nur klare Fehlentscheidungen wie beispielsweise die Szene in Leipzig künftig verhindert, sondern auch viel Druck von den Kollegen nimmt."

[dfb]

Wenn sich fast 100 Unparteiische auf einer Insel treffen, geht's nicht nur geregelt zu, sondern auch geschäftig und gesellig. Die deutschen Schiedsrichter aus der Bundesliga und 2. Liga sowie die Schiedsrichter-Assistenten aus dem Oberhaus absolvierten in dieser Woche ihr Winter-Trainingslager auf Mallorca. Das Programm war so pickepackevoll wie bunt.

Von der spieltaktischen Videoschulung bis zum schweißtreibenden Sprinttraining, vom spezifischen Abseits-Stresstest für die Assistenten bis zum sportpsychologischen Coaching mit Konzentrationsübungen reichte die Palette. Die verschiedenen Schwerpunkte des siebentägigen Lehrgangs auf der Anlage des Hilton-Hotels Mallorca boten den 95 Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein breites Spektrum.

Fröhlich: "Neulinge haben überzeugt"

"Wir wollen möglichst viele Impulse setzen, damit sich jeder Teilnehmer die Dinge heraussuchen kann, die ihm etwas bringen", erklärt Lutz Michael Fröhlich, der als Vorsitzender der DFB-Schiedsrichter-Kommission auch Lehrgangsleiter war.

Das Ziel ist klar: Die von den Experten insgesamt schon als sehr positiv bewerteten Leistungen der Hinrunde sollen weiter optimiert werden. "Mit den Spieltagen eins bis zwölf sind wir rundum zufrieden. In dieser Zeit haben wir herausragende Leistungen gesehen. Vor allem die Neulinge haben überzeugt. Und: In dieser Zeit waren die Schiedsrichter-Entscheidungen in der Öffentlichkeit kaum ein Thema, was für uns ja meistens das größte Lob ist", so Fröhlich.

Studie: Leistungen um 35 Prozent besser als in Saison 2015/2016

Die Wissenschaft gibt ihm Recht. Eine aktuelle Studie der Kölner Sporthochschule bescheinigt: Deutschlands Referees pfeifen rund 35 Prozent besser als noch in der Saison 2015/2016. In der vergangenen Spielzeit leisteten sich die Schiris alle 2,1 Spiele einen schweren Fehler. In dieser Saison sank der Wert bis zur Winterpause auf nur noch 3,3 Spiele. In der vergangenen Saison leisteten sich die Schiris insgesamt 144 klare Fehler (unberechtigte Elfer, Abseitsentscheidungen etc.). Im ersten Teil der Saison (bislang 16 Spieltage) lagen sie nur 44-mal deutlich daneben. "Ein Wert, der uns alle bestätigt und uns stolz macht", sagt Fröhlich.

Dass zwei Schiedsrichterleistungen an den letzten Spieltagen vor der Hinrunde viel diskutiert wurden (Bastian Dankert bei der Schwalbe von Leipzigs Timo Werner gegen Schalke, Christian Dingert beim Match Frankfurt vs. Hoffenheim), ist da kein Widerspruch. "Das sind Dinge, auf die wir nicht stolz sind, aber sie passieren im Fußball", so Fröhlich: "Wir lassen uns die gute Hinrunde dadurch nicht kaputt reden – sondern arbeiten daran, dass so etwas zukünftig noch seltener passiert."

"Live-Tests" in Rückrunde für Video-Schiedsrichter-Assistenten

Um das zu erreichen, befindet sich ein neues Instrument schon in der Pipeline. Der Video-Schiedsrichter-Assistent soll ab der nächsten Bundesliga-Saison schwerwiegende Fehler minimieren – und war in der Sonne Spaniens dementsprechend auch ein wichtiges Thema. DFL-Schiedsrichtermanager Hellmut Krug informierte die Lehrgangs-Teilnehmer über die Fortschritte der Testphase. "Wir sind im voll im Zeitplan, die Offline-Testphase läuft bislang sehr gut", sagt er.

In Köln hat inzwischen jeder Bundesliga-Schiedsrichter mindestens einmal ein Bundesligaspiel am TV-Schirm verfolgt und angegeben, bei welchen Szenen er eingreifen würde. In der Rückrunde folgen jetzt "Live-Tests" mit einer (zunächst einseitigen) Verbindung zwischen Video-Assistent und Spielleiter. "Alle Schiedsrichter ziehen voll mit und sind von dem Projekt überzeugt. Jetzt hoffen wir, dass auch die Öffentlichkeit dem Ganzen Vertrauen schenkt", sagt Krug. Er ist sich sicher: "Damit bekommen wir ein weiteres Hilfsmittel an die Hand, das nicht nur klare Fehlentscheidungen wie beispielsweise die Szene in Leipzig künftig verhindert, sondern auch viel Druck von den Kollegen nimmt."

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