Trainerpreis an Nagelsmann: Der Jüngste war der Schnellste

Gegensätze ziehen sich an, sagt man, und wenn stimmt, was man sagt, dann kann nicht groß verwundern, dass diese beiden Herren früher oder später aufeinandertreffen mussten. Denn gegensätzlicher könnten sie kaum sein. Auf der einen Seite der jüngste Chefcoach der Bundesligageschichte, auf der anderen Seite europaweit der Cheftrainer mit der längsten Amtszeit bei einem Verein. Null Titel hier, zwölf Meisterschaften, drei Siege im DFB-Pokal und zwei Triumphe in der Champions League da. Männerfußball gegen Frauenfußball. Jugend gegen späte Jugend. Auf der einen Seite: Julian Nagelsmann (29). Auf der anderen Seite: Bernd Schröder (74).

Der Zusammenstoß erfolgte im Kempinski-Hotel in Gravenbruch. Anlass war der Festakt zur Beendigung des 63. Fußball-Lehrer-Lehrgangs an der Hennes-Weisweiler-Akademie. Nagelsmann und Schröder gehörten nicht zu den 25. Absolventen, beide haben die Trainerausbildung schon länger hinter sich. Der eine mehr (Schröder), der andere weniger (Nagelsmann). Schröder und Nagelsmann waren Gäste des Festaktes einerseits und Hauptdarsteller andererseits.

Schröder: "Heute wird ein guter Tag"

Als Bernd Schröder am Morgen der Veranstaltung in Potsdam vor die Wohnungstür trat und die frische Morgenluft inhalierte, da hatte er eine Ahnung. Es war acht Uhr, Schröder hörte die Kirchenglocken läuten, machte auf dem Absatz kehrt, ging zurück in die Wohnung und tat gegenüber seiner Frau Ulrike kund, welche Ahnung ihn beschlichen hatte. Herr Schröder sagte zu Frau Schröder: "Ich glaube, heute wird ein guter Tag."

Es wurde ein guter Tag. Nicht nur für Bernd Schröder. Genauso für Julian Nagelsmann, genauso auch für 25 neue Fußball-Lehrer. Von Ismail Atalan über Aileen Poese, der einzigen Frau unter den Absolventen, über den Lehrgangsbesten Damir Dugandzic bis hin zu Torsten Ziegner. Nach zehn Monaten Studium, nach zehn Monaten Lernen und Lachen, nach zehn Monaten voller Erfahrungen und Erkenntnisse, erhielten die 25 Absolventen des Fußball-Lehrer-Lehrgangs aus den Händen von DFB-Präsident Reinhard Grindel, DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius, DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch und Ausbildungsleiter Frank Wormuth die Fußball-Lehrer-Lizenz.

Begleitet von guten Wünschen von Herzen. "Menschen, die man zehn Monate lang begleiten durfte, lernt man kennen und auch in diesem Fall auch schätzen", sagte Frank Wormuth. "Auch dieser Lehrgang hat allen Ausbildern Spaß gemacht und uns alle weitergebildet. Danke an den Lehrgang, danke an die Ausbilder. Wir wünschen den neuen Fußball-Lehrern ein gutes Händchen auf ihrem weiteren Lebens- und Karriereweg."



Gegensätze ziehen sich an, sagt man, und wenn stimmt, was man sagt, dann kann nicht groß verwundern, dass diese beiden Herren früher oder später aufeinandertreffen mussten. Denn gegensätzlicher könnten sie kaum sein. Auf der einen Seite der jüngste Chefcoach der Bundesligageschichte, auf der anderen Seite europaweit der Cheftrainer mit der längsten Amtszeit bei einem Verein. Null Titel hier, zwölf Meisterschaften, drei Siege im DFB-Pokal und zwei Triumphe in der Champions League da. Männerfußball gegen Frauenfußball. Jugend gegen späte Jugend. Auf der einen Seite: Julian Nagelsmann (29). Auf der anderen Seite: Bernd Schröder (74).

Der Zusammenstoß erfolgte im Kempinski-Hotel in Gravenbruch. Anlass war der Festakt zur Beendigung des 63. Fußball-Lehrer-Lehrgangs an der Hennes-Weisweiler-Akademie. Nagelsmann und Schröder gehörten nicht zu den 25. Absolventen, beide haben die Trainerausbildung schon länger hinter sich. Der eine mehr (Schröder), der andere weniger (Nagelsmann). Schröder und Nagelsmann waren Gäste des Festaktes einerseits und Hauptdarsteller andererseits.

Schröder: "Heute wird ein guter Tag"

Als Bernd Schröder am Morgen der Veranstaltung in Potsdam vor die Wohnungstür trat und die frische Morgenluft inhalierte, da hatte er eine Ahnung. Es war acht Uhr, Schröder hörte die Kirchenglocken läuten, machte auf dem Absatz kehrt, ging zurück in die Wohnung und tat gegenüber seiner Frau Ulrike kund, welche Ahnung ihn beschlichen hatte. Herr Schröder sagte zu Frau Schröder: "Ich glaube, heute wird ein guter Tag."

Es wurde ein guter Tag. Nicht nur für Bernd Schröder. Genauso für Julian Nagelsmann, genauso auch für 25 neue Fußball-Lehrer. Von Ismail Atalan über Aileen Poese, der einzigen Frau unter den Absolventen, über den Lehrgangsbesten Damir Dugandzic bis hin zu Torsten Ziegner. Nach zehn Monaten Studium, nach zehn Monaten Lernen und Lachen, nach zehn Monaten voller Erfahrungen und Erkenntnisse, erhielten die 25 Absolventen des Fußball-Lehrer-Lehrgangs aus den Händen von DFB-Präsident Reinhard Grindel, DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius, DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch und Ausbildungsleiter Frank Wormuth die Fußball-Lehrer-Lizenz.

Begleitet von guten Wünschen von Herzen. "Menschen, die man zehn Monate lang begleiten durfte, lernt man kennen und auch in diesem Fall auch schätzen", sagte Frank Wormuth. "Auch dieser Lehrgang hat allen Ausbildern Spaß gemacht und uns alle weitergebildet. Danke an den Lehrgang, danke an die Ausbilder. Wir wünschen den neuen Fußball-Lehrern ein gutes Händchen auf ihrem weiteren Lebens- und Karriereweg."

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Grindel: "Ich wünsche mir eine gute Zusammenarbeit mit dem DFB"

DFB-Präsident Reinhard Grindel schloss sich diesen Wünschen an und richtete seinerseits eine Bitte an die Absolventen. "Ich wünsche mir eine gute Zusammenarbeit mit dem DFB, auf allen Ebenen, in denen wir dies benötigen. Wenn wir Spieler abgestellt bekommen für unsere U-Mannschaften, wenn es um den Austausch mit unseren Trainern im DFB geht. Darum bitte ich - denn ich bin sicher, dass viele der neuen Fußball-Lehrer in den kommenden Jahren Partner für uns sein werden."

Die Lizenzübergabe war Hauptakt der Veranstaltung. Eingerahmt war dieser von der Vergabe zweier bedeutender Auszeichnungen. Der DFB verlieh den Trainerpreis des deutschen Fußballs und den "Ehrenpreis Lebenswerk".

Der Festakt begann mit dem "Ehrenpreis Lebenswerk". Ladies first, auf die Bühne trat der - mit Verlaub - ältere Herr mit dem guten Gefühl. Mister Frauenfußball, der Herrscher von Turbine Potsdam - Bernd Schröder. Die Trainerikone war gerührt, und er hatte Mühe, dies zu verbergen. Seine Frau saß im Auditorium, Rolf Kutzmutz, der Präsident des 1. FFC Turbine Potsdam, dazu Bundestrainerin Steffi Jones und die für den Frauenfußball zuständige DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg. Viel Prominenz, Wegbegleiter, Mitstreiter, manchmal auch Widersacher. Schröders Herz wurde weich.

Lob von Löw - Högner hält Laudation auf Schröder

Markus Högner, Assistent von Steffi Jones, hatte eine rührende Laudatio gehalten, Matthias Platzeck per Video seine Sympathie bekundet. Auch der Bundestrainer tat dies. Seine Grußbotschaft schloss Joachim Löw mit den Worten: "Niemand hat den Preis für sein Lebenswerk mehr verdient als du."

Und niemand war so stolz auf diesen Preis wie Schröder. "Ich freue mich sehr über diese besondere Auszeichnung", sagte er. "Für mich ist sie tatsächlich eine große Ehre, das zeigt schon der Blick auf meine Vorgänger." Der "Ehrenpreis Lebenswerk" wird seit 2010 verliehen. Bisherige Preisträger sind Dettmar Cramer, Udo Lattek, Gero Bisanz, Otto Rehhagel, Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld.

Und nun also Bernd Schröder. Ihm war noch wichtig, eine Sache klarzustellen. "Wenn man für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird, dann klingt das immer nach endgültigen Abschied, danach, dass komplett Schluss ist", sagte er. Und dass dies bei ihm anders sei. "Ich lebe weiter für meinen Verein und den Frauenfußball insgesamt. Ich habe mich aus der ersten Reihe zurückgezogen, zur Ruhe gesetzt habe ich mich noch nicht. Mein Herz schlägt unvermindert für den Fußball."

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Nagelsmann: Lizenz 2016, Trainerpreis 2017

Für Julian Nagelsmann gilt dies genauso, neben den Gegensätzen existieren also auch Parallelen. Auch diese: Beide wurden am selben Tag durch den DFB geehrt. Nagelsmann erhielt den Trainerpreis des deutschen Fußballs. Noch vor einem Jahr hatte der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim, der jüngste Chefcoach der Bundesligageschichte, zu den Absolventen des Lehrgangs gehört. Zwölf Monate Später erhielt er den Trainerpreis - ein Novum in 70 Jahren.

Warum der Preis für Nagelsmann ungewöhnlich schnell, aber nicht zu schnell kommt, brachte Laudator Alexander Schmidt auf den Punkt. Auf drei Punkte. Schmidt sagte: "Julian Nagelsmann hat in herausragender Weise seinen eigenen Stil entwickelt, seine Handschrift ist deutlich sichtbar. Er erarbeitet in herausragender Weise Strategien und Inhalte für Training und Spiel. Und er hat eine herausragende Sozialkompetenz."

Nagelsmann: "Auszeichnung kommt für mich sehr überraschend"

Ziemlich gut reden kann der Geehrte auch, und er übt sich in Bescheidenheit. "Diese Auszeichnung kommt für mich sehr überraschend und ist eine große Ehre", sagte Nagelsmann. "Es gibt so viele Kollegen, die seit Jahren auf höchstem Niveau einen grandiosen Job machen und die eine solche Wertschätzung mindestens ebenso verdient hätten. Dass mir als Rookie nun eine solche Ehre zuteilwird, macht mich fast sprachlos, und das bin ich selten. Ich danke allen, die dafür verantwortlich waren herzlich und kann versprechen, dass diese Auszeichnung so früh in meiner Trainerkarriere eine hohe Motivation sein wird, meinen Weg weiter zu gehen."

Wohin dieser führen wird, bleibt abzuwarten. Die ersten Schritte führten ihn hin zu Bernd Schröder. Nagelsmann und Schröder tauschten Gratulationen und herzliche Worte aus. Zwei Trainer mit vielen Gegensätzen, zwei Menschen mit auch vielen Gemeinsamkeiten. Mit ihrem Handschlag vollzogen sie die Kollision und setzten einen würdigen Schlusspunkt unter einen gelungenen Festakt.

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