Trainer-Kongress der Rekorde erfolgreich beendet

Mit einer engagiert geführten Podiumsdiskussion zum Thema "Die EM 2008 unter taktischen Aspekten" endete am Mittwoch der 51. Internationale Trainer-Krongress (ITK), zu dem der Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in die Wiesbadener Rhein-Main-Hallen geladen hatte.

Bei der Podiumsdiskussion zum Abschluss debattierten DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, der frühere Freiburger Trainer Volker Finke, 1899 Hoffenheims Ralf Rangnick und DFB-Trainer Heiko Herrlich vor über 1000 Trainern aus dem In- und Ausland, die seit Montag aktiv an den Vorträgen und praktischen Unterrichtsstunden in den Rhein-Main-Hallen und im Stadion des Zweitligaklubs SV Wehen Wiesbaden teilgenommen hatten. DFB-Internetredakteur Thomas Hackbarth berichtet.

BDFL-Präsident Zingraf: "Wir freuen uns über die Rekordbeteiligung"

BDFL-Präsident Horst Zingraf zeigte sich in seinem Resümee des ITK gegenüber DFB.de sehr zufrieden: "Wir freuen uns über die Rekordbeteiligung. Für den Oktober in Frankfurt planen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund ein europäisches Meeting der Spitzentrainer, an dem vor allem die Trainer der Nationalverbände teilnehmen sollen."

BDFL-Vizepräsident Lutz Hangartner fügte hinzu: "Die enge Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund zahlt sich aus. DFB und BDFL haben schließlich ein starkes gemeinsames Interesse, nämlich die gute Ausbildung aller Trainer in Deutschland zu gewährleisten."

Volker Finkes Plädoyer für effektiven Kombinationsfußball

Der Schlusstag hielt einige Höhepunkte für die Trainer bereit. Volker Finke, 16 Jahre lang Trainer des SC Freiburg, den er dreimal in die 1. Bundesliga geführt hatte, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für den Kombinationsfußball. Der 60-Jährige Finke führte dabei die ungarische Nationalmannschaft der 50er-Jahre, die Brasilianer der 60er und 70er-Jahre, wie auch die deutschen Europameister von 1972 als Beispiele für sehenswerten und effektiven Kombinationsfußball an.

Ralf Rangnick hielt in seinem Vortrag über taktische Methoden wertvolle Tipps für die größtenteils im Amateurfußball arbeitenden Trainerkollegen bereit. Der Coach des Bundesliga-Aufsteigers Hoffenheim verdeutlichte, wie taktisches Verhalten im Spiel umgesetzt und im Training vermittelt werden kann.



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Mit einer engagiert geführten Podiumsdiskussion zum Thema "Die EM 2008 unter taktischen Aspekten" endete am Mittwoch der 51. Internationale Trainer-Krongress (ITK), zu dem der Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in die Wiesbadener Rhein-Main-Hallen geladen hatte.

Bei der Podiumsdiskussion zum Abschluss debattierten DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, der frühere Freiburger Trainer Volker Finke, 1899 Hoffenheims Ralf Rangnick und DFB-Trainer Heiko Herrlich vor über 1000 Trainern aus dem In- und Ausland, die seit Montag aktiv an den Vorträgen und praktischen Unterrichtsstunden in den Rhein-Main-Hallen und im Stadion des Zweitligaklubs SV Wehen Wiesbaden teilgenommen hatten. DFB-Internetredakteur Thomas Hackbarth berichtet.

BDFL-Präsident Zingraf: "Wir freuen uns über die Rekordbeteiligung"

BDFL-Präsident Horst Zingraf zeigte sich in seinem Resümee des ITK gegenüber DFB.de sehr zufrieden: "Wir freuen uns über die Rekordbeteiligung. Für den Oktober in Frankfurt planen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund ein europäisches Meeting der Spitzentrainer, an dem vor allem die Trainer der Nationalverbände teilnehmen sollen."

BDFL-Vizepräsident Lutz Hangartner fügte hinzu: "Die enge Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund zahlt sich aus. DFB und BDFL haben schließlich ein starkes gemeinsames Interesse, nämlich die gute Ausbildung aller Trainer in Deutschland zu gewährleisten."

Volker Finkes Plädoyer für effektiven Kombinationsfußball

Der Schlusstag hielt einige Höhepunkte für die Trainer bereit. Volker Finke, 16 Jahre lang Trainer des SC Freiburg, den er dreimal in die 1. Bundesliga geführt hatte, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für den Kombinationsfußball. Der 60-Jährige Finke führte dabei die ungarische Nationalmannschaft der 50er-Jahre, die Brasilianer der 60er und 70er-Jahre, wie auch die deutschen Europameister von 1972 als Beispiele für sehenswerten und effektiven Kombinationsfußball an.

Ralf Rangnick hielt in seinem Vortrag über taktische Methoden wertvolle Tipps für die größtenteils im Amateurfußball arbeitenden Trainerkollegen bereit. Der Coach des Bundesliga-Aufsteigers Hoffenheim verdeutlichte, wie taktisches Verhalten im Spiel umgesetzt und im Training vermittelt werden kann.

Sammer: „Trainer sind der Schlüssel für die Zukunft“

DFB-Sportdirektor Matthias Sammer betonte in Wiesbaden die Eckpunkte seiner Erfolgsphilosophie, in deren Mittelpunkt immer der Trainer steht. „Die Trainer sind der Schlüssel für die Zukunft des Fußballs“, sagte Sammer. Für Matthias Sammer haben bei der Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich gerade auch die starken spanischen Defensivspieler wie Carles Puyol und Marcos Senna oder die Entschlossenheit des spanischen Keepers Iker Casillas beim Elfmeterschießen gegen Italien den Ausschlag gegeben.

„Die Zukunft des Spiels liegt in der Ausbildung der Innenverteidiger", so Sammer, "die immer häufiger, bedingt durch das Mittelfeldpressing des Gegners, eine aktive Rolle beim Spielaufbau übernehmen müssen.“

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Finke, während der EURO 2008 als Experte für das Schweizer Fernsehen tätig, betonte indes die taktische Flexibilität des neuen Europameisters Spanien. „Positionswechsel werden immer entscheidender“, sagte Finke. Auch dass Stürmer zunehmend aus dem passiven Abseits heraus operieren, um dann aus dem Rücken des Verteidigers kommend wieder ins Spiel einzugreifen, hatte der ehemalige Freiburger Fußball-Lehrer als neuen Trend bei der Europameisterschaft beobachtet.

Herrlich: "Erfreuliche Entwicklung für Fans"

EM-Halbfinalist Russland hatte Ralf Rangnick am meisten beeindruckt: „Was Tempo, Athletik und das Spiel gegen den Ball angeht, haben die Russen bei dieser Europameisterschaft Fußball in einer eigenen Dimension gezeigt.“

DFB-Juniorentrainer Heiko Herrlich kommentierte die Tatsache, dass nur 22 Prozent der Tore bei der EURO aus einer Standardsituation resultierten: „Das ist gerade für die Fans eine erfreuliche Entwicklung, denn es macht das Spiel noch attraktiver. Die Räume werden immer enger, während die Verteidiger weniger oft foulen – daraus erklärt sich diese Statistik.“ Europameister Spanien hatte keines seiner zwölf Tore durch einen Standard erzielt.

DFB-Trainer stark vertreten beim ITK in Wiesbaden

Rangnick machte sich für die inhaltlich hochwertige Arbeit des BDFL stark: „Der Beruf des Trainers hat in Deutschland nicht den Stellenwert wie im europäischen Ausland. Das liegt nicht nur an den Medien, sondern auch an unserer eigenen Identität. In den letzten 40 Jahren waren wir sicher prägend als Turniermannschaft, aber im taktischen Bereich waren wir eben nur selten die Trendsetter.“

Der DFB war durch zahlreiche seiner Trainer auf der Veranstaltung vertreten. So referierten die DFB-Trainer Jörg Daniel, Frank Engel, Heiko Herrlich und Marco Pezzaiuoli auf dem Kongress. Zudem war DFB-Trainer Bernd Stöber an den Vorbereitungen der Trainer-Tage in Wiesbaden beteiligt.