Traditionsvereine streben nach neuem Glanz

Insgesamt 17 Meisterschaften und 14 Pokalsiege auf den Briefköpfen, ein EM-Torschützenkönig als Präsident und die Erfinder der Trikotwerbung im Boot. In der mit dem Ostderby Rot-Weiß Erfurt gegen Dynamo Dresden (0:1) am Freitag gestarteten Premierensaison der 3. Liga streben etliche Traditionsklubs mit nach neuem Glanz.

Das jüngste Kind des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) soll Vereinen wie Dynamo Dresden, Fortuna Düsseldorf oder Eintracht Braunschweig eine rosige Zukunft und die Wiederbelebung ihrer glorreichen Zeiten bescheren. Düsseldorf (1933) und Braunschweig (1967) gewannen bereits den deutschen Meistertitel, in der DDR gelang dieses Kunststück Dynamo Dresden (8 Titel), Erzgebirge Aue (3), Carl Zeiss Jena (3) und Rot-Weiß Erfurt (2).

Dresden stellt mit sieben Titeln in der DDR auch die meisten Pokalsiege, Jena gewann den FDGB-Pokal viermal. Den DFB-Pokal holten Düsseldorf (1979 und 1980) sowie Kickers Offenbach 1970. Jena und Fortuna standen als einzige Teams der neuen dritten Liga auch schon im Europapokalfinale. Den Titel holten beide nicht: Düsseldorf verlor das Finale im Pokalsiegercup 1979 in Basel mit 3:4 n.V. gegen den FC Barcelona, Jena unterlag in Düsseldorf 1981 mit Trainer Hans Meyer Dinamo Tiflis mit 1:2.

"Interesse der Fans wird sehr groß sein"

"Wir haben viele Traditionsvereine dabei. Ich glaube, das Interesse der Zuschauer wird von Beginn an sehr groß sein", sagt Helmut Sandrock, DFB-Direktor Spielbetrieb und damit für die 3. Liga zuständig.

Auch die Vereine teilen diese Ansicht. "Die 3. Liga ist gut, da das Gefälle zur 2. Liga nicht mehr so groß ist. Wir werden sehen, wie sie sich als wirtschaftliches Produkt etabliert. Alles in allem ist es eine interessante Liga", sagt Dynamo-Manager Ralf Minge. In zwei Jahren will der achtmalige DDR-Meister dann in seinem neuen Stadion den Aufstieg feiern.

Auch Düsseldorf träumt schon seit Jahren von der Rückkehr in die Bundesliga. Die 3. Liga wird durchaus als Sprungbrett gesehen, doch aufgrund der neuen Zusammensetzung auch als Risikofaktor. "Wir wehren uns gegen den Aufstieg nicht, aber die Liga ist völliges Neuland", meint Fortuna-Manager Wolf Werner.

"Selbstbewusste Auer: Wir geben die Richtung vor"



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Insgesamt 17 Meisterschaften und 14 Pokalsiege auf den Briefköpfen, ein EM-Torschützenkönig als Präsident und die Erfinder der Trikotwerbung im Boot. In der mit dem Ostderby Rot-Weiß Erfurt gegen Dynamo Dresden (0:1) am Freitag gestarteten Premierensaison der 3. Liga streben etliche Traditionsklubs mit nach neuem Glanz.

Das jüngste Kind des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) soll Vereinen wie Dynamo Dresden, Fortuna Düsseldorf oder Eintracht Braunschweig eine rosige Zukunft und die Wiederbelebung ihrer glorreichen Zeiten bescheren. Düsseldorf (1933) und Braunschweig (1967) gewannen bereits den deutschen Meistertitel, in der DDR gelang dieses Kunststück Dynamo Dresden (8 Titel), Erzgebirge Aue (3), Carl Zeiss Jena (3) und Rot-Weiß Erfurt (2).

Dresden stellt mit sieben Titeln in der DDR auch die meisten Pokalsiege, Jena gewann den FDGB-Pokal viermal. Den DFB-Pokal holten Düsseldorf (1979 und 1980) sowie Kickers Offenbach 1970. Jena und Fortuna standen als einzige Teams der neuen dritten Liga auch schon im Europapokalfinale. Den Titel holten beide nicht: Düsseldorf verlor das Finale im Pokalsiegercup 1979 in Basel mit 3:4 n.V. gegen den FC Barcelona, Jena unterlag in Düsseldorf 1981 mit Trainer Hans Meyer Dinamo Tiflis mit 1:2.

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"Interesse der Fans wird sehr groß sein"

"Wir haben viele Traditionsvereine dabei. Ich glaube, das Interesse der Zuschauer wird von Beginn an sehr groß sein", sagt Helmut Sandrock, DFB-Direktor Spielbetrieb und damit für die 3. Liga zuständig.

Auch die Vereine teilen diese Ansicht. "Die 3. Liga ist gut, da das Gefälle zur 2. Liga nicht mehr so groß ist. Wir werden sehen, wie sie sich als wirtschaftliches Produkt etabliert. Alles in allem ist es eine interessante Liga", sagt Dynamo-Manager Ralf Minge. In zwei Jahren will der achtmalige DDR-Meister dann in seinem neuen Stadion den Aufstieg feiern.

Auch Düsseldorf träumt schon seit Jahren von der Rückkehr in die Bundesliga. Die 3. Liga wird durchaus als Sprungbrett gesehen, doch aufgrund der neuen Zusammensetzung auch als Risikofaktor. "Wir wehren uns gegen den Aufstieg nicht, aber die Liga ist völliges Neuland", meint Fortuna-Manager Wolf Werner.

"Selbstbewusste Auer: Wir geben die Richtung vor"

Selbstbewusster als in Düsseldorf gibt man sich da schon bei Erzgebirge Aue. "Wir kommen von oben und geben die Richtung vor, nicht die anderen", sagt Präsident Uwe Leonhardt. Neben Aue peilt in Kickers Offenbach ein weiterer Zweitliga-Absteiger die sofortige Rückkehr an. Präsident Dieter Müller, EM-Torschützenkönig von 1976, soll für den nötigen Glanz nach außen sorgen.

Für Traditionsklubs wie Eintracht Braunschweig oder die Stuttgarter Kickers geht es in der neuen Liga in erster Linie ums sportliche Überleben. Die Eintracht, die 1973 noch die Zeichen der Zeit erkannt hatte und als erstes Team mit Trikotwerbung auflief, qualifizierte sich nur mit Ach und Krach für die neue Liga. Gleiches gilt für die Kickers.

Von Tradition allein können die Klubs auch in der 3. Liga nicht leben und so bemühen sich viele, die Erwartungen möglichst niedrig zu halten. Der Stempel Aufstiegsfavorit wird oft den Klubs ohne ruhmreiche Vergangenheit aufgedrückt. Besonders die Südvereine SV Sandhausen, die SpVgg Unterhaching oder Jahn Regensburg werden genannt.