"Tradition zahlt sich aus": Mertesacker lobt Werders neuen Weg

34 Spieltage hat die Bundesliga. Gearbeitet wird bei den Vereinen aber an 365 Tagen. Und zwar auf dem Trainingsplatz, in der Medizinabteilung oder bei Vertragsunterschriften. Mit den DFB.de-Splittern sind die Fußballfans stets informiert.

Werder Bremen I: Weltmeister Per Mertesacker sieht seinen früheren Verein Werder Bremen nach den Turbulenzen in den vergangenen Wochen auf einem guten Weg. Der Innenverteidiger vom FC Arsenal hält es für richtig, langjährige Führungsspieler wie Marco Bode und Torsten Frings nach ihrem Karriereende an den Klub zu binden. "In Bremen zahlt es sich aus, auf Tradition zu setzen und auf Leute, die wirklich lange für den Verein viel geleistet haben. Das ist der Weg", sagte Mertesacker bei Sport1. Der 30-Jährige, der von 2006 bis 2011 für die Grün-Weißen spielte, sei "emotional noch sehr dabei".
Nach einem schwachen Saisonstart hatte das Bundesliga-Schlusslicht vor gut zwei Wochen reagiert und seinen Chefcoach Robin Dutt durch Viktor Skripnik ersetzt. Der Ukrainer spielte ebenfalls lange Jahre an der Weser und war zuvor im Nachwuchsbereich des Vereins tätig. Mertesackers ehemaliger Mannschaftskollege Frings fungiert seit dem Trainerwechsel als Assistent von Skripnik, Bode ist seit Kurzem Nachfolger von Willi Lemke als Aufsichtsratsvorsitzender.

Hamburger SV: DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler (77) sieht den HSV nach dem hart umkämpften Erfolg gegen Bayer Leverkusen (1:0) auf einem guten Weg. "Die Jungs haben ordentlich Dampf gemacht. Die Einstellung war vorbildlich", sagte der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft der Bild-Zeitung und forderte: "So muss es weitergehen. Am besten gleich kommenden Sonntag in Wolfsburg." Klub-Ikone Seeler, der die Mannschaft nach schlechten Auftritten zuletzt immer wieder auch kritisiert hatte, lobte vor allem den großen kämpferischen Einsatz der Hamburger. "Ich habe noch nie so ein giftiges Spiel erlebt. Die Art, so Fußball zu spielen, war richtig und wichtig. Wir haben echte Kerle auf dem Platz gehabt", sagte der frühere Mittelstürmer. Ein Sonderlob erhielt Trainer Joe Zinnbauer. "Joe lebt es an der Seitenlinie vor. Er bringt frischen Wind rein, ist engagiert. Das finde ich toll", sagte Seeler. Der Sieg gegen Leverkusen war der erste Hamburger Heimsieg seit 211 Tagen und für Zinnbauer der zweite Dreier im siebten Bundesligaspiel auf der HSV-Trainerbank.

Hannover 96: Kapitän Lars Stindl (26) steht vor seinem Comeback bei den 96ern. Nach seinem Außenbandanriss im rechten Knie könnte der torgefährliche Mittelfeldspieler noch im November auf den Platz zurückkehren. Angepeilt ist das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 22. November. "Nach unserem Spiel Freitag bei Hertha kommt die Länderspielpause, danach haben wir Lars wieder richtig zurück", sagte 96-Manager Dirk Dufner der Sport Bild (Mittwochsausgabe) und bezeichnete Stindl als "einen unserer wichtigsten Spieler". Stindl war in der vergangenen Woche ins Mannschaftstraining der Niedersachsen zurückgekehrt und hat in dieser Bundesligasaison noch kein Spiel für 96 bestritten. Seine Verletzung hatte er sich Mitte August in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Viertligisten FC-Astoria Walldorf (3:1) zugezogen.

Werder Bremen II: Bremens Chefcoach Viktor Skripnik macht seinen Offensivspielern Eljero Elia und Nils Petersen Hoffnung auf eine Rückkehr ins Team. Elia sei "einer der Besten im Training - fast wie der alte Elia", sagte Skripnik der Kreiszeitung Syke, Petersen werde noch "eine wichtige Rolle spielen". Nach der Übernahme des Postens von Vorgänger Robin Dutt vor knapp zwei Wochen hatte Skripnik die beiden Spieler sowohl im DFB-Pokal in Chemnitz (2:0) als auch beim ersten Bundesligasieg in Mainz (2:1) außen vor gelassen. Elia schaffte es beide Male nicht einmal in den Kader. "Eljero beschäftigt sich zu sehr damit, was früher war. Als ich als neuer Trainer kam, war er noch nicht bereit, sich zu präsentieren. Das hat sich geändert", erklärte Skripnik.
Zugleich kündigte der 44-Jährige an, im Kampf um den Klassenverbleib auf die Offensive zu setzen: "Ohne Tordrang, ohne Mut, ohne Spiel nach vorne, da wirst du auch nichts gewinnen im Abstiegskampf", sagte Skripnik dem Weserkurier. Wichtig sei vor allem eine gestaffelte Aufstellung und die Ballsicherheit seines Teams: "Wir müssen unsere Mittelfeldspieler nutzen. Alle müssen aktiver sein. Wir haben die Qualität im Kader - aber wir müssen das in eine Ordnung bringen."

Eintracht Frankfurt: Ausgerechnet vor dem Punktspiel gegen den Tabellenführer Bayern München hat Timothy Chandler (24) mangelndes Selbstvertrauen bei sich und den Teamkollegen eingeräumt. "Jeder spielt mit etwas Angst. Fast alle Spieler sind immer noch sehr verunsichert", sagte der US-Nationalspieler im hr-Fernsehen und fügte an: "Der Trainer war sich auch nicht sicher, wen er spielen lassen konnte." Das 0:1 am vergangenen Wochenende bei Hannover 98 bedeutete für die Hessen die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Und der Blick nach vorne dürfte das Team von Trainer Thomas Schaaf nicht unbedingt zuversichtlich stimmen: Nach der Partie gegen den Rekordmeister heißen die Gegner Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Die Gründe für die Pleitenserie hat Chandler aber immerhin erkannt. "Wir haben einfach zu viele Ballverluste und kommen zu spät in die Zweikämpfe", sagte der Defensivspieler.

Bayer Leverkusen: Verteidiger Kyriakos Papadopoulos ist nach seiner schweren Schulterverletzung erfolgreich operiert worden. Der Eingriff fand bereits am Montagabend im St. Anna Hospital in Herne statt. Der 22 Jahre alte griechische Nationalspieler hatte sich im Training die rechte Schulter ausgerenkt und fällt bis zum Jahresende aus. "Das ist sehr bitter für uns und vor allem für ihn, weil er gerade so richtig reingefunden hatte und auch wichtige Tore gemacht hat", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.

[sid]

34 Spieltage hat die Bundesliga. Gearbeitet wird bei den Vereinen aber an 365 Tagen. Und zwar auf dem Trainingsplatz, in der Medizinabteilung oder bei Vertragsunterschriften. Mit den DFB.de-Splittern sind die Fußballfans stets informiert.

Werder Bremen I: Weltmeister Per Mertesacker sieht seinen früheren Verein Werder Bremen nach den Turbulenzen in den vergangenen Wochen auf einem guten Weg. Der Innenverteidiger vom FC Arsenal hält es für richtig, langjährige Führungsspieler wie Marco Bode und Torsten Frings nach ihrem Karriereende an den Klub zu binden. "In Bremen zahlt es sich aus, auf Tradition zu setzen und auf Leute, die wirklich lange für den Verein viel geleistet haben. Das ist der Weg", sagte Mertesacker bei Sport1. Der 30-Jährige, der von 2006 bis 2011 für die Grün-Weißen spielte, sei "emotional noch sehr dabei".
Nach einem schwachen Saisonstart hatte das Bundesliga-Schlusslicht vor gut zwei Wochen reagiert und seinen Chefcoach Robin Dutt durch Viktor Skripnik ersetzt. Der Ukrainer spielte ebenfalls lange Jahre an der Weser und war zuvor im Nachwuchsbereich des Vereins tätig. Mertesackers ehemaliger Mannschaftskollege Frings fungiert seit dem Trainerwechsel als Assistent von Skripnik, Bode ist seit Kurzem Nachfolger von Willi Lemke als Aufsichtsratsvorsitzender.

Hamburger SV: DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler (77) sieht den HSV nach dem hart umkämpften Erfolg gegen Bayer Leverkusen (1:0) auf einem guten Weg. "Die Jungs haben ordentlich Dampf gemacht. Die Einstellung war vorbildlich", sagte der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft der Bild-Zeitung und forderte: "So muss es weitergehen. Am besten gleich kommenden Sonntag in Wolfsburg." Klub-Ikone Seeler, der die Mannschaft nach schlechten Auftritten zuletzt immer wieder auch kritisiert hatte, lobte vor allem den großen kämpferischen Einsatz der Hamburger. "Ich habe noch nie so ein giftiges Spiel erlebt. Die Art, so Fußball zu spielen, war richtig und wichtig. Wir haben echte Kerle auf dem Platz gehabt", sagte der frühere Mittelstürmer. Ein Sonderlob erhielt Trainer Joe Zinnbauer. "Joe lebt es an der Seitenlinie vor. Er bringt frischen Wind rein, ist engagiert. Das finde ich toll", sagte Seeler. Der Sieg gegen Leverkusen war der erste Hamburger Heimsieg seit 211 Tagen und für Zinnbauer der zweite Dreier im siebten Bundesligaspiel auf der HSV-Trainerbank.

Hannover 96: Kapitän Lars Stindl (26) steht vor seinem Comeback bei den 96ern. Nach seinem Außenbandanriss im rechten Knie könnte der torgefährliche Mittelfeldspieler noch im November auf den Platz zurückkehren. Angepeilt ist das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 22. November. "Nach unserem Spiel Freitag bei Hertha kommt die Länderspielpause, danach haben wir Lars wieder richtig zurück", sagte 96-Manager Dirk Dufner der Sport Bild (Mittwochsausgabe) und bezeichnete Stindl als "einen unserer wichtigsten Spieler". Stindl war in der vergangenen Woche ins Mannschaftstraining der Niedersachsen zurückgekehrt und hat in dieser Bundesligasaison noch kein Spiel für 96 bestritten. Seine Verletzung hatte er sich Mitte August in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Viertligisten FC-Astoria Walldorf (3:1) zugezogen.

Werder Bremen II: Bremens Chefcoach Viktor Skripnik macht seinen Offensivspielern Eljero Elia und Nils Petersen Hoffnung auf eine Rückkehr ins Team. Elia sei "einer der Besten im Training - fast wie der alte Elia", sagte Skripnik der Kreiszeitung Syke, Petersen werde noch "eine wichtige Rolle spielen". Nach der Übernahme des Postens von Vorgänger Robin Dutt vor knapp zwei Wochen hatte Skripnik die beiden Spieler sowohl im DFB-Pokal in Chemnitz (2:0) als auch beim ersten Bundesligasieg in Mainz (2:1) außen vor gelassen. Elia schaffte es beide Male nicht einmal in den Kader. "Eljero beschäftigt sich zu sehr damit, was früher war. Als ich als neuer Trainer kam, war er noch nicht bereit, sich zu präsentieren. Das hat sich geändert", erklärte Skripnik.
Zugleich kündigte der 44-Jährige an, im Kampf um den Klassenverbleib auf die Offensive zu setzen: "Ohne Tordrang, ohne Mut, ohne Spiel nach vorne, da wirst du auch nichts gewinnen im Abstiegskampf", sagte Skripnik dem Weserkurier. Wichtig sei vor allem eine gestaffelte Aufstellung und die Ballsicherheit seines Teams: "Wir müssen unsere Mittelfeldspieler nutzen. Alle müssen aktiver sein. Wir haben die Qualität im Kader - aber wir müssen das in eine Ordnung bringen."

Eintracht Frankfurt: Ausgerechnet vor dem Punktspiel gegen den Tabellenführer Bayern München hat Timothy Chandler (24) mangelndes Selbstvertrauen bei sich und den Teamkollegen eingeräumt. "Jeder spielt mit etwas Angst. Fast alle Spieler sind immer noch sehr verunsichert", sagte der US-Nationalspieler im hr-Fernsehen und fügte an: "Der Trainer war sich auch nicht sicher, wen er spielen lassen konnte." Das 0:1 am vergangenen Wochenende bei Hannover 98 bedeutete für die Hessen die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Und der Blick nach vorne dürfte das Team von Trainer Thomas Schaaf nicht unbedingt zuversichtlich stimmen: Nach der Partie gegen den Rekordmeister heißen die Gegner Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Die Gründe für die Pleitenserie hat Chandler aber immerhin erkannt. "Wir haben einfach zu viele Ballverluste und kommen zu spät in die Zweikämpfe", sagte der Defensivspieler.

Bayer Leverkusen: Verteidiger Kyriakos Papadopoulos ist nach seiner schweren Schulterverletzung erfolgreich operiert worden. Der Eingriff fand bereits am Montagabend im St. Anna Hospital in Herne statt. Der 22 Jahre alte griechische Nationalspieler hatte sich im Training die rechte Schulter ausgerenkt und fällt bis zum Jahresende aus. "Das ist sehr bitter für uns und vor allem für ihn, weil er gerade so richtig reingefunden hatte und auch wichtige Tore gemacht hat", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.