Toni Kroos: "Ich darf von der WM träumen"

Sein Name war die größte Überraschung im Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw für den Fitnesstest in Stuttgart: Mit starken Leistungen bei Bayer Leverkusen hat sich Toni Kroos in den vergangenen Wochen ins Blickfeld des Bundestrainers gespielt - auch beim 3:0 des Tabellenführers gegen Gastgeber 1899 Hoffenheim am Sonntag war die Leihgabe von Bayern München mit einem Tor und zwei Assists der überragende Spieler.

Bereits in den vergangenen Jahren machte der 20 Jahre alte Mittelfeldakteur in den DFB-Auswahlteams mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. Als U 17-Nationalspieler trug er mit fünf Treffern entscheidend dazu bei, dass das Team des damaligen DFB-Trainers Heiko Herrlich bei der Weltmeisterschaft in Südkorea im Herbst 2007 den dritten Platz erreichte. Zudem wurde der gebürtige Greifswalder von den internationalen Journalisten zum besten Spieler des Turniers gewählt. Seit dieser Saison ist er Stammkraft in Rainer Adrions U 21.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht Toni Kroos über die Nominierung für den Leistungstest, seine persönliche Entwicklung und den Traum von der WM 2010.

DFB.de: Toni Kroos, wie haben Sie von der Nominierung für den Leistungstest erfahren?

Toni Kroos: Hansi Flick hat mich am vergangenen Mittwochabend angerufen. Es war ein kurzes, aber angenehmes Gespräch. Ich freue mich über die Wertschätzung der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft. Die Einladung ist eine schöne Bestätigung für meine Leistungen in der laufenden Saison.

DFB.de: Ist es etwas Besonderes, in die Nationalmannschaft berufen zu werden, auch wenn diesmal kein Länderspiel ansteht?

Kroos: Natürlich. Ich habe von der U 15 an in nahezu allen Junioren-Nationalmannschaften gespielt und viele positive Erinnerungen mitgenommen. Ich durfte zwei U 17-Europameisterschaften spielen und habe unter Trainer Heiko Herrlich mit der U 17 bei der WM in Südkorea den dritten Platz geholt. Zuletzt war ich mit der U 21 in Nordirland am Ball. Da ist es etwas Besonderes, eines Tages vom Bundestrainer berufen zu werden.

DFB.de: Haben Sie sich spezielle Ziele gesteckt für die Tage in Stuttgart?



[bild1]

Sein Name war die größte Überraschung im Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw für den Fitnesstest in Stuttgart: Mit starken Leistungen bei Bayer Leverkusen hat sich Toni Kroos in den vergangenen Wochen ins Blickfeld des Bundestrainers gespielt - auch beim 3:0 des Tabellenführers gegen Gastgeber 1899 Hoffenheim am Sonntag war die Leihgabe von Bayern München mit einem Tor und zwei Assists der überragende Spieler.

Bereits in den vergangenen Jahren machte der 20 Jahre alte Mittelfeldakteur in den DFB-Auswahlteams mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. Als U 17-Nationalspieler trug er mit fünf Treffern entscheidend dazu bei, dass das Team des damaligen DFB-Trainers Heiko Herrlich bei der Weltmeisterschaft in Südkorea im Herbst 2007 den dritten Platz erreichte. Zudem wurde der gebürtige Greifswalder von den internationalen Journalisten zum besten Spieler des Turniers gewählt. Seit dieser Saison ist er Stammkraft in Rainer Adrions U 21.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht Toni Kroos über die Nominierung für den Leistungstest, seine persönliche Entwicklung und den Traum von der WM 2010.

DFB.de: Toni Kroos, wie haben Sie von der Nominierung für den Leistungstest erfahren?

Toni Kroos: Hansi Flick hat mich am vergangenen Mittwochabend angerufen. Es war ein kurzes, aber angenehmes Gespräch. Ich freue mich über die Wertschätzung der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft. Die Einladung ist eine schöne Bestätigung für meine Leistungen in der laufenden Saison.

DFB.de: Ist es etwas Besonderes, in die Nationalmannschaft berufen zu werden, auch wenn diesmal kein Länderspiel ansteht?

Kroos: Natürlich. Ich habe von der U 15 an in nahezu allen Junioren-Nationalmannschaften gespielt und viele positive Erinnerungen mitgenommen. Ich durfte zwei U 17-Europameisterschaften spielen und habe unter Trainer Heiko Herrlich mit der U 17 bei der WM in Südkorea den dritten Platz geholt. Zuletzt war ich mit der U 21 in Nordirland am Ball. Da ist es etwas Besonderes, eines Tages vom Bundestrainer berufen zu werden.

DFB.de: Haben Sie sich spezielle Ziele gesteckt für die Tage in Stuttgart?

Kroos: Die Situation ist anders als vor einem Länderspiel. Daher möchte ich mich in diesem neuen Umfeld zuerst mal zurechtfinden. Es sind knapp 30 Spieler im Blickfeld für die WM in Südafrika. Da muss man sich behaupten. Mein Ziel ist es, meine Leistungen aus den vergangenen Wochen zu bestätigen.

DFB.de: Bundestrainer Joachim Löw hat Sie als Alternative für die WM bezeichnet. Überrascht Sie das?

Kroos: Ich habe überhaupt nicht mit einer Einladung zum Leistungstest gerechnet. Daher überrascht mich diese Entwicklung schon. Aber mir ist jetzt auch klar, dass ich bei stabilen Leistungen von der WM im Sommer träumen darf.

DFB.de: Ist die WM in Südafrika durch die Nominierung für den Leistungstest für Sie von einem Traum nicht sogar zu einem realistischen Ziel geworden?

Kroos: Zunächst gilt es, weiterhin gute Leistungen in der Bundesliga zu zeigen. Dann sehen wir, was im Sommer passiert.

DFB.de: Befürchten Sie als "Jungspund" denn Berührungsängste?

Kroos: Sicher nicht (lacht). Ich kenne die meisten Spieler aus der Bundesliga oder der U 21, einige sogar sehr gut von Bayer oder dem FC Bayern. Da wird es keine Probleme geben.

DFB.de: Stichwort Bayer: Kommt der überaus positive Trend bei Leverkusen für Sie überraschend?

Kroos: Nicht unbedingt. Wir haben eine Mannschaft mit sehr talentierten Spielern, die schon länger ihr großes Potenzial gezeigt hat. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren haben wir uns weiterentwickelt und sind reifer geworden. Mit Sami Hyypiä haben wir einen Ruhepol in der Mannschaft, der schon die Champions League gewonnen hat und eine besondere Mentalität einbringt. Auch andere Spieler wie Manuel Friedrich, Simon Rolfes oder Stefan Kießling übernehmen Verantwortung. Wir sind in der Breite stark besetzt, und Jupp Heynckes hat eine gute Ansprache ans Team. Jetzt gilt es, bis zum Saisonende konzentriert zu bleiben und eine Aufgabe nach der anderen zu bewältigen. Es bleibt unser Ziel, in der kommenden Saison international zu spielen.

DFB.de: Persönlich haben Sie Ihre Leistungen stabilisiert. Woran liegt das?

Kroos: Mit Jupp Heynckes habe ich bei Bayer einen Trainer, der mir Vertrauen schenkt. Dadurch kann ich mich auf mein Spiel konzentrieren und meine Qualitäten abrufen.

DFB.de: Trotzdem sind viele überrascht, da es in den vergangenen beiden Jahren schien, als stocke ihre Entwicklung...

[bild2]

Kroos: Ich habe immer an meine Leistungsfähigkeit geglaubt. Bei einem jungen Spieler sind gewisse Schwankungen doch normal. Allerdings habe ich erst von Jupp Heynckes das Vertrauen erhalten, mich auch mal über einen längeren Zeitraum beweisen zu können. Das ist der Ausschlag gebende Faktor.

DFB.de: Auch die ständigen Fragen nach Ihrer Zukunft scheinen Sie nicht zu belasten.

Kroos: Nein, das belastet mich nicht. Ich stecke ja nicht in einem Zwiespalt, sondern befinde mich in einer guten Lage. Entweder kehre ich nach München zu einem der größten Klubs im Weltfußball zurück. Oder es gibt andere Möglichkeiten. In den kommenden Wochen wird es ein Gespräch mit den Verantwortlichen des FC Bayern geben, und dann werden wir entscheiden.

DFB.de: Sie wurden zuletzt gar zum "Fußballer des Monats" gewählt. Spüren Sie eine gestiegene Erwartungshaltung?

Kroos: An mich werden schon immer hohe Erwartungen gestellt. Egal ob in der Jugend bei Rostock, in den Junioren-Nationalmannschaften oder bei meinen beiden Bundesliga-Stationen. Die sind natürlich mit meinen bisherigen Karriereschritten gewachsen. Aber das ist kein Problem für mich. Ich konzentriere mich stets auf die nächste Aufgabe, damit bin ich bisher gut gefahren. Zudem habe ein Umfeld, das meine Entwicklung realistisch einschätzt. Daher kann ich ruhig und voller Selbstvertrauen die nächsten Schritte machen.

DFB.de: ...und irgendwann mit Ihrem Bruder Felix, der in der U 19 aktiv ist, für Deutschland spielen?

Kroos: (lacht) Das wäre ein Traum. Aber wir sind beide bodenständig und wissen, dass dafür noch eine Menge Arbeit notwendig ist.