Tomasz und Kamil Waldoch: Familienduell in der Regionalliga

Familienduell in der Regionalliga West. Wenn am Samstag (14 Uhr) der FC Kray den FC Schalke 04 II empfängt, ist es nicht nur ein wichtiges Duell im Abstiegskampf. Es ist auch das Aufeinandertreffen des ehemaligen polnischen Nationalspielers Tomasz Waldoch (43, Co-Trainer Schalke II) und dessen Sohn Kamil Waldoch (22, Mittelfeldspieler FC Kray).

Zum DFB.de-Doppelinterview haben sich die beiden Waldochs in ihrem Garten in Altenbochum getroffen. Dort reden sie über die besondere Situation, wenn der Vater auf den Sohn trifft, über das gemeinsame Frühstück am Spieltag und warum das Abendessen möglicherweise getrennt stattfinden wird.

DFB.de: Tomasz Waldoch, Kamil Waldoch, am Sonntag kommt es nach dem Duell in der Hinrunde zum zweiten Mal zum Familienduell. Wie gehen Sie mit dem Aufeinandertreffen im Vorfeld um?

Tomasz Waldoch: Es ist für uns eine komplizierte Situation, das ist doch klar. Es geht für beide Klubs um viel, es geht um den Klassenverbleib. Aber nicht nur deshalb werden wir die Sache sehr professionell angehen. Wir werden uns im Vorfeld bestimmt nicht austauschen oder Tipps geben. Auch Interna werden ganz sicher nicht ausgetauscht. Beide Klubs brauchen den Sieg.

Kamil Waldoch: Wir reden gewöhnlicherweise sehr viel über Fußball, das ist ja klar. Auch über die nächsten Gegner und die Konkurrenten in der Regionalliga West. Aber jetzt im Vorfeld machen wir das nicht. Mein Vater hat seine Aufgabe bei Schalke 04 zu erledigen. Ich möchte gerne mit dem FC Kray drei weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib holen. Natürlich fühlt sich das vorher komisch an, gegen den eigenen Vater zu spielen. Aber während der 90 Minuten spielt das keine Rolle mehr. Da interessiert mich nicht, wer beim Gegner auf der Bank sitzt.

Tomasz Waldoch: Außerdem ist es für uns ja nicht das erste Mal. Sie haben es ja schon gesagt: In der Hinrunde hatten wir die gleiche Situation. Damals haben wir 2:0 gewonnen. Ich bin gespannt, was nun passiert.

DFB.de: Kamil Waldoch, mal ehrlich, wird der Tag nicht doch irgendwie ungewöhnlich sein?

Kamil Waldoch: Ich glaube nicht. Wir werden wahrscheinlich am Samstag gemeinsam frühstücken. Dann steht das Spiel auf dem Programm. Wie es mit dem Abendessen aussieht, wird man dann sehen... Das kommt auf das Ergebnis an (lacht).

Tomasz Waldoch: Ich erwarte ein ausgeglichenes Duell auf Augenhöhe. Wir haben im Moment einen ganz guten Lauf, den wollen wir fortsetzen.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass der FC Kray eine so gute Rolle spielen könnte?

Tomasz Waldoch: Da bin ich ganz ehrlich: Nein, damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe natürlich sehr viele Begegnungen des FC Kray gesehen. Und gerade am Anfang sah es doch etwas holprig aus. Da habe ich schon gedacht, dass die Qualität nicht ausreichen wird. Aber Mannschaft, Trainer und Verantwortliche haben mich eines Besseren belehrt. Der FC Kray spielt eine tolle Saison. Die haben sich stabilisiert und sind für jeden Gegner unangenehm zu spielen.



Familienduell in der Regionalliga West. Wenn am Samstag (14 Uhr) der FC Kray den FC Schalke 04 II empfängt, ist es nicht nur ein wichtiges Duell im Abstiegskampf. Es ist auch das Aufeinandertreffen des ehemaligen polnischen Nationalspielers Tomasz Waldoch (43, Co-Trainer Schalke II) und dessen Sohn Kamil Waldoch (22, Mittelfeldspieler FC Kray).

Zum DFB.de-Doppelinterview haben sich die beiden Waldochs in ihrem Garten in Altenbochum getroffen. Dort reden sie über die besondere Situation, wenn der Vater auf den Sohn trifft, über das gemeinsame Frühstück am Spieltag und warum das Abendessen möglicherweise getrennt stattfinden wird.

DFB.de: Tomasz Waldoch, Kamil Waldoch, am Sonntag kommt es nach dem Duell in der Hinrunde zum zweiten Mal zum Familienduell. Wie gehen Sie mit dem Aufeinandertreffen im Vorfeld um?

Tomasz Waldoch: Es ist für uns eine komplizierte Situation, das ist doch klar. Es geht für beide Klubs um viel, es geht um den Klassenverbleib. Aber nicht nur deshalb werden wir die Sache sehr professionell angehen. Wir werden uns im Vorfeld bestimmt nicht austauschen oder Tipps geben. Auch Interna werden ganz sicher nicht ausgetauscht. Beide Klubs brauchen den Sieg.

Kamil Waldoch: Wir reden gewöhnlicherweise sehr viel über Fußball, das ist ja klar. Auch über die nächsten Gegner und die Konkurrenten in der Regionalliga West. Aber jetzt im Vorfeld machen wir das nicht. Mein Vater hat seine Aufgabe bei Schalke 04 zu erledigen. Ich möchte gerne mit dem FC Kray drei weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib holen. Natürlich fühlt sich das vorher komisch an, gegen den eigenen Vater zu spielen. Aber während der 90 Minuten spielt das keine Rolle mehr. Da interessiert mich nicht, wer beim Gegner auf der Bank sitzt.

Tomasz Waldoch: Außerdem ist es für uns ja nicht das erste Mal. Sie haben es ja schon gesagt: In der Hinrunde hatten wir die gleiche Situation. Damals haben wir 2:0 gewonnen. Ich bin gespannt, was nun passiert.

DFB.de: Kamil Waldoch, mal ehrlich, wird der Tag nicht doch irgendwie ungewöhnlich sein?

Kamil Waldoch: Ich glaube nicht. Wir werden wahrscheinlich am Samstag gemeinsam frühstücken. Dann steht das Spiel auf dem Programm. Wie es mit dem Abendessen aussieht, wird man dann sehen... Das kommt auf das Ergebnis an (lacht).

Tomasz Waldoch: Ich erwarte ein ausgeglichenes Duell auf Augenhöhe. Wir haben im Moment einen ganz guten Lauf, den wollen wir fortsetzen.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass der FC Kray eine so gute Rolle spielen könnte?

Tomasz Waldoch: Da bin ich ganz ehrlich: Nein, damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe natürlich sehr viele Begegnungen des FC Kray gesehen. Und gerade am Anfang sah es doch etwas holprig aus. Da habe ich schon gedacht, dass die Qualität nicht ausreichen wird. Aber Mannschaft, Trainer und Verantwortliche haben mich eines Besseren belehrt. Der FC Kray spielt eine tolle Saison. Die haben sich stabilisiert und sind für jeden Gegner unangenehm zu spielen.

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DFB.de: Welche Rolle spielt Ihr Sohn dabei?

Tomasz Waldoch: Auch Kamil hat eine super Entwicklung genommen. Er kann auf vielen verschiedenen Positionen spielen – links in der Viererkette, rechts in der Viererkette, als zentraler Innenverteidiger. Aber am stärksten sehe ich persönlich ihn im defensiven Mittelfeld. Von dort aus hat er den besten Zugriff auf die Begegnung.

DFB.de: Kamil Waldoch, wie schwer ist es eigentlich, den Namen eines so erfolgreichen Vaters zu tragen?

Kamil Waldoch: Zunächst möchte ich sagen, dass ich sehr stolz auf seine Erfolge bin. Er war Deutscher Vizemeister mit Schalke 04, hat zweimal den DFB-Pokal gewonnen, die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen und war Kapitän der polnischen Nationalmannschaft bei der WM 2002. Das ist herausragend. Natürlich stehe ich als Sohn schon unter besonderer Beobachtung. Aber ich habe mich daran gewöhnt. Für mich ist das inzwischen Normalität. Ich kann gut damit umgehen.

DFB.de: Wie war das früher?

Kamil Waldoch: Es war nicht immer leicht. Ich habe ja praktisch meine gesamte Jugend in den Nachwuchsmannschaften von Schalke 04 verbracht. Mein Vater war zwei Jahre lang sogar mein Trainer. Ich hatte da sicher keine Vorteile. Im Gegenteil: Ich glaube, ich musste mehr leisten als meine Mannschaftskollegen.

Tomasz Waldoch: Das ist eine ganz normale Situation, denke ich. Kein Vater will sich nachsagen lassen, dass er seinen Sohn bevorteilt. Ich habe mich damals schon immer bemüht, die ganze Sache fair zu gestalten.

DFB.de: Und dann kam bei Ihrem Sohn der Kreuzbandriss. als er bei der U 21 gespielt hat. Wie geht man als Vater und Trainer mit dieser Situation um?

Tomasz Waldoch: Ich habe ähnlich gelitten wie er damals. Aber ich habe versucht, es mir nicht so anmerken zu lassen. Ich wollte ihn aufbauen.

Kamil Waldoch: Für mich war es damals wirklich ein Schock. Ich hatte mir gerade einen Stammplatz erkämpft und war auf dem Sprung. Und dann kam dieser krasse Rückschlag. Das war ein sehr, sehr schwieriger Augenblick.

Tomasz Waldoch: Ich war während meiner Karriere auch einige Mal verletzt. Aber ich hatte keinen Kreuzbandriss, der einen sechs bis neun Monate außer Gefecht setzen kann...

Kamil Waldoch: ... wenn es schlecht läuft sogar noch länger.

Tomasz Waldoch: Ich habe ihm immer erklärt, dass er dafür kämpfen muss, dass er stärker als vorher zurückkommen wird.

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DFB.de: Und? Hat er es aus Ihrer Sicht geschafft?

Tomasz Waldoch: Er musste einen Umweg über die Oberliga bei Schwarz-Weiß Essen nehmen. Dass er allerdings das Potenzial und das Talent für höhere Aufgaben besitzt, war mir immer klar. Kamil war Junioren-Nationalspieler Polens. Der Wechsel zum FC Kray war genau richtig für seine Entwicklung.

Kamil Waldoch: Ich fühle mich in Kray extrem wohl. Die Verantwortlichen vertrauen mir, der Trainer ebenfalls. Ich bin froh, dass ich dort noch ein weiteres Jahr Vertrag habe. Ich hoffe, wir schaffen jetzt den Klassenerhalt und können uns im nächsten Jahr in der Regionalliga endgültig etablieren.

DFB.de: Und dann? Träumen Sie vom Sprung in den Profibereich?

Kamil Waldoch: Natürlich ist es mein Ziel, möglicherweise in die Fußstapfen meines Vaters zu treten. Aber mir ist sehr klar, dass das ein weiter Weg ist.

Tomasz Waldoch: Kamil soll nichts überstürzen, das sage ich ihm immer wieder. Es ist wichtig, dass er mit kleinen Schritten vorwärts kommt. Es kann nur langsam gehen, Schritt für Schritt.

Kamil Waldoch: Ich möchte schon noch die eine oder andere Liga nach oben kommen. Dafür kämpfe ich. Mal sehen, ob ich es dann auch wirklich schaffe. Es liegt an mir. Und daran, dass ich gesund bleibe. Aber mein Weg in Kray ist noch nicht beendet.