Tiffert in Aue: "Mit Leistung Einfluss nehmen, nicht mit Sprüchen"

Überraschendes Comeback eines ehemaligen deutschen Juniorennationalspielers: Ein Jahr nach seinem Karriereende hat Christian Tiffert einen Vertrag beim Drittligisten FC Erzgebirge Aue unterschrieben. "Ich war selbst überrascht über die Anfrage, freue mich aber auf die Herausforderung", sagt Tiffert. Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) steht nach dem durchwachsenen Ligastart mit einem Punkt aus zwei Spielen direkt ein Highlight auf dem Programm: In der der ersten Runde des DFB-Pokals erwartet Aue die SpVgg Greuther Fürth.

Im DFB.de-Interview spricht Christian Tiffert über die Chancen gegen den Zweitligisten, über seine Rückkehr auf den Platz und wie er dem FC Erzgebirge helfen will. Und der Mittelfeldspieler verrät, wie sehr die Muskeln nach den ersten Trainingseinheiten nach einjähriger Pause geschmerzt haben.

DFB.de: Herr Tiffert, nach einem Jahr Pause haben Sie nun einen Vertrag bei Erzgebirge Aue unterschrieben. Haben Sie Muskelkater nach den ersten Trainingseinheiten?

Christian Tiffert: Sagen wir es mal so: Ich spüre, dass ich was getan habe. Aber es ist nicht so, dass ich vor Schmerzen und Erschöpfung nicht mehr gehen könnte. Ich bin hier ja nicht mit Bierbauch zum ersten Training aufgelaufen. Die Grundfitness ist in jedem Fall vorhanden. Aber in gewissen Bereichen habe ich dennoch Nachholbedarf.

DFB.de: Was hat den Ausschlag für Ihr Comeback gegeben?

Tiffert: Die Lust am Fußball ist noch immer da. Ich war ein Jahr eigentlich komplett raus, ein Jahr lang habe ich also kein Pflichtspiel bestritten. Deshalb kam der Anruf vor drei Wochen schon etwas überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet. Entsprechend habe ich um einige Tage Bedenkzeit gebeten. Aber letztlich hat das Interesse an dieser Herausforderung über die Bedenken gesiegt.

DFB.de: Von welchen Bedenken sprechen Sie?

Tiffert: Ich habe mit meiner Familie in der Nähe von Stuttgart gelebt. Da müssen wir jetzt eine Lösung finden. Unsere Tochter kommt jetzt in die Schule, da haben sich natürlich gewisse Freundeskreise gebildet. Deshalb ist ein kurzfristiger Umzug nicht ganz einfach. Wir müssen schauen, wie wir uns entscheiden und dürfen jetzt keine übereilten Entscheidungen treffen. Ich freue mich zunächst wirklich, dass ich hier bin. Es warten viele spannende Aufgaben.

DFB.de: Was sagt Ihre Frau zu dieser Entwicklung?

Tiffert: Sie steht voll hinter mir, das hilft mir sehr. Sie hat mir hinterher erzählt, dass sie mir schon während des ersten Telefonats mit den Erzgebirge-Verantwortlichen an den Augen angesehen hat, dass das Feuer wieder da ist. Sie kennt mich eben schon sehr lange und ziemlich gut.



Überraschendes Comeback eines ehemaligen deutschen Juniorennationalspielers: Ein Jahr nach seinem Karriereende hat Christian Tiffert einen Vertrag beim Drittligisten FC Erzgebirge Aue unterschrieben. "Ich war selbst überrascht über die Anfrage, freue mich aber auf die Herausforderung", sagt Tiffert. Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) steht nach dem durchwachsenen Ligastart mit einem Punkt aus zwei Spielen direkt ein Highlight auf dem Programm: In der der ersten Runde des DFB-Pokals erwartet Aue die SpVgg Greuther Fürth.

Im DFB.de-Interview spricht Christian Tiffert über die Chancen gegen den Zweitligisten, über seine Rückkehr auf den Platz und wie er dem FC Erzgebirge helfen will. Und der Mittelfeldspieler verrät, wie sehr die Muskeln nach den ersten Trainingseinheiten nach einjähriger Pause geschmerzt haben.

DFB.de: Herr Tiffert, nach einem Jahr Pause haben Sie nun einen Vertrag bei Erzgebirge Aue unterschrieben. Haben Sie Muskelkater nach den ersten Trainingseinheiten?

Christian Tiffert: Sagen wir es mal so: Ich spüre, dass ich was getan habe. Aber es ist nicht so, dass ich vor Schmerzen und Erschöpfung nicht mehr gehen könnte. Ich bin hier ja nicht mit Bierbauch zum ersten Training aufgelaufen. Die Grundfitness ist in jedem Fall vorhanden. Aber in gewissen Bereichen habe ich dennoch Nachholbedarf.

DFB.de: Was hat den Ausschlag für Ihr Comeback gegeben?

Tiffert: Die Lust am Fußball ist noch immer da. Ich war ein Jahr eigentlich komplett raus, ein Jahr lang habe ich also kein Pflichtspiel bestritten. Deshalb kam der Anruf vor drei Wochen schon etwas überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet. Entsprechend habe ich um einige Tage Bedenkzeit gebeten. Aber letztlich hat das Interesse an dieser Herausforderung über die Bedenken gesiegt.

DFB.de: Von welchen Bedenken sprechen Sie?

Tiffert: Ich habe mit meiner Familie in der Nähe von Stuttgart gelebt. Da müssen wir jetzt eine Lösung finden. Unsere Tochter kommt jetzt in die Schule, da haben sich natürlich gewisse Freundeskreise gebildet. Deshalb ist ein kurzfristiger Umzug nicht ganz einfach. Wir müssen schauen, wie wir uns entscheiden und dürfen jetzt keine übereilten Entscheidungen treffen. Ich freue mich zunächst wirklich, dass ich hier bin. Es warten viele spannende Aufgaben.

DFB.de: Was sagt Ihre Frau zu dieser Entwicklung?

Tiffert: Sie steht voll hinter mir, das hilft mir sehr. Sie hat mir hinterher erzählt, dass sie mir schon während des ersten Telefonats mit den Erzgebirge-Verantwortlichen an den Augen angesehen hat, dass das Feuer wieder da ist. Sie kennt mich eben schon sehr lange und ziemlich gut.

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DFB.de: Die erste Herausforderung ist direkt an diesem Samstag eine ganz besondere: Sie erwarten mit Aue in der ersten Runde des DFB-Pokals die SpVgg Greuther Fürth. Was ist da möglich?

Tiffert: Ich möchte hier jetzt keinesfalls irgendwelche Phrasen verwenden. Aber ich bin mir sicher, dass wir nicht chancenlos sind. Fürth hat in der 2. Bundesliga zwei starke Spiele gezeigt, vor allem zuletzt am Montag bei RB Leipzig. Wir haben jedoch auch eine gute Truppe zusammen. Wenn der Knoten platzt, ist einiges möglich.

DFB.de: Wie wichtig ist dieses Spiel für den Verein?

Tiffert: Der DFB-Pokal hat eine sehr hohe Bedeutung – in sportlicher und finanzieller Hinsicht. Deshalb wäre ein Weiterkommen sehr, sehr wichtig. Aber wir sind natürlich krasser Außenseiter. Für viele meiner neuen Mitspieler ist das der bisher größte Auftritt. Erfahrungen mit dem DFB-Pokal haben nur die wenigsten gemacht, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Allerdings habe ich auch eine Serie zu verteidigen. Ich bin noch nie in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Ich hätte nichts dagegen, wenn es dabei bleibt.

DFB.de: In der 3. Liga ist Aue als Zweitliga-Absteiger mit einem Punkt aus den ersten beiden Begegnungen eher schlecht gestartet. Wie haben Sie die Mannschaft bisher kennengelernt?

Tiffert: Zuletzt in Großaspach hatte ich den Eindruck, dass Erzgebirge das spielerisch bessere Team war, aber leider dennoch 0:2 verloren hat. Da war ich live im Stadion, das erste Spiel habe ich im Fernsehen verfolgt. Wir haben eine Mannschaft, die immer versucht, Fußball zu spielen. Das gefällt mir sehr gut. Hier stehen wirklich gute Jungs unter Vertrag. Jetzt müssen wir es schaffen, die Fehler zu reduzieren und den Tabellenkeller zu verlassen.

DFB.de: Wie wollen Sie dazu beitragen?

Tiffert: Auf meine Art. Ich bin ganz sicher nicht der große Dirigent oder Lautsprecher. Das war ich noch nie und das werde ich auch niemals sein. Früher war ich mal ein Heißsporn, aber das habe ich mit dem Alter abgelegt, ich bin ruhiger geworden. Ich möchte schon Einfluss nehmen und Verantwortung übernehmen - aber nicht mit Sprüchen, sondern mit Leistung. Solche Spieler habe ich während meiner Karriere immer bewundert. Die respektiert man eher als diejenigen, die einfach nur gesprochen und gleichzeitig nicht wirklich viel geleistet habe. Auf Dauer funktioniert es so nicht. Ich bin eher ein ruhiger Typ – auch wenn Ihnen meine Frau vielleicht etwas anderes sagen würde. Zuhause mag das anders sein.

DFB.de: Können Sie direkt helfen? Schon gegen Fürth?

Tiffert: Das muss der Trainer entscheiden. Mir fehlt ein Jahr Wettkampfpraxis und die täglichen Einheiten mit einer Mannschaft, das ist klar. Man darf zudem nicht vergessen, dass ich nicht mehr der Jüngste bin. Aber das bekomme ich hin, daran habe ich keinen Zweifel. Am Mittwoch habe ich 65 Minuten lang bei einem Freundschaftsspiel auf dem Platz gestanden. Das war schon ganz ordentlich. Es ist aber auch noch Luft nach oben da.