Thomas Tuchel sieht torloses Derby

Das prestigeträchtige Derby zwischen Borussia Dortmund und dem aktuellen Deutschen Meister FC Schalke 04 endete am fünften Spieltag in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga torlos. Damit bleiben beide Mannschaften in dieser Saison ohne Niederlage, der BVB büßte durch den ersten Punktverlust allerdings die Tabellenführung ein.

Vor mehr als 500 Zuschauern, darunter auch BVB-Cheftrainer Thomas Tuchel, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc, entwickelte sich von Beginn an ein intensives Duell. Die von Hannes Wolf trainierten Gastgeber hatten zunächst mehr vom Spiel und versuchten es immer wieder mit langen Bällen auf ihre torgefährlichen Offensivspieler Janni-Luca Serra, Felix Passlack und Christian Pulisic. Vor allem Pulisic scheiterte mehrfach am aufmerksamen Schalker Torhüter Sascha Algermissen. Die beste Chance des ersten Durchgangs hatten allerdings die Knappen, als Fabian Reese aus kurzer Entfernung zum Kopfball kam, BVB-Schlussmann Dominik Reimann jedoch mit einem Reflex den drohenden Rückstand verhindern konnte.

Nach der Pause gestalteten die Gelsenkirchener die Partie wesentlich offener und verdienten sich den Punktgewinn. "Es war ein absolut korrektes Unentschieden zweier sehr starker Mannschaften", resümierte Schalkes Erfolgstrainer Norbert Elgert.

Spitzenreiter Bochum: "Dürfen ruhig mal auf die Tabelle schauen"

Den Dortmunder Punktverlust nutzte der VfL Bochum zum Sprung an die Tabellenspitze. Beim Aufsteiger SC Fortuna Köln setzten sich die Blau-Weißen 4:1 (3:1) durch, kamen damit zum fünften Sieg im fünften Saisonspiel. Jungprofi und Junioren-Nationalspieler Görkem Saglam (27./31.) brachte die Bochumer mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße, Cagatay Kader (40., Foulelfmeter) baute den Vorsprung aus. Nach dem Anschlusstreffer durch Serhat Semih Güler (44.) stellte erneut Saglam (59., Foulelfmeter) mit seinem dritten Tor den alten Abstand wieder her.

"Nach leichten Anlaufproblemen haben wir ein gutes Spiel abgeliefert und auch verdient gewonnen", sagte VfL-Trainer und Ex-Profi Thomas Reis im Gespräch mit DFB.de: "Die Jungs dürfen jetzt ruhig mal auf die Tabelle schauen, die Entwicklung ist positiv."

Weiter für Furore sorgt der Aufsteiger Rot-Weiss Essen, der sein Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen 3:1 (1:0) gewann und damit auf Platz sechs kletterte. Die 1:0-Führung der Essener durch Said Harouz (22.) glich zwar Patrick Dzalto (60.) für die Gäste. Auf die weiteren RWE-Treffer durch Emre Demircan (70., Foulelfmeter) und Emre Kilav (76.) hatten die Leverkusener dann aber keine Antwort mehr.

"Die Jungs haben unsere Vorgaben sehr gut umgesetzt. Der Sieg war hochverdient", so Essens Teamchef Jürgen Lucas zu DFB.de. Für die Mannschaft von Bayer-Trainer Peter Hyballa war es bereits die vierte Niederlage in dieser Saison.

Weiter kein Bundesligasieg für TSG Sprockhövel

Fortuna Düsseldorf fuhr einen 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen den 1. FC Mönchengladbach ein und setzte sich ebenfalls in der oberen Tabellenhälfte fest. Beide Tore für die NRW-Landeshauptstädter erzielte Karim Sharaf (15./47.).

Der MSV Duisburg und der 1. FC Köln trennten sich 1:1 (0:0). Maurice Temme (68.) traf für die Zebras, Jannik Mause (73.) glich nur wenig später für die Geißböcke aus. Der Rückstand der Kölner auf die Spitze vergrößerte sich auf fünf Punkte.

Nach zuvor vier Niederlagen kam der Wuppertaler SV beim 1:0 (0:0) gegen die TSG Sprockhövel zum ersten Erfolgserlebnis und verließ die Abstiegsplätze. Tarik Dogan (76.) gelang in der Schlussphase der einzige Treffer der Partie. Die TSG muss weiter auf den ersten Sieg in der höchsten deutschen U 19-Spielklasse warten.

Das Heimspiel von Borussia Mönchengladbach gegen den SC Preußen Münster wurde auf Samstag, 24. Oktober (ab 13 Uhr), verschoben.

Süd/Südwest: Münchner Löwen weiter torhungrig

Die U 19 des TSV 1860 München ist weiterhin Spitzenreiter in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga. Die Löwen landeten am fünften Spieltag einen 4:0 (1:0)-Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt. Es war für die Mannschaft von Trainer Josef Steinberger der fünfte Dreier im fünften Saisonspiel (bei 22:4 Toren). Wegen der um zwei Treffer besseren Tordifferenz gegenüber der TSG 1899 Hoffenheim bleibt der TSV 1860 auf Platz eins.

Bereits in der Anfangsphase gingen die Gäste durch ein Eigentor von Eintracht-Abwehrspieler Furkan Zorba (4.) in Führung. Nach der Pause bauten Martin Gambos (56.), der eingewechselte Alexander Fuchs (73.) und Heinrich Moritz (85.) den Vorsprung aus.

Der FC Bayern München musste mit einem 1:1 (0:0) gegen den SC Freiburg zufrieden geben und bleibt mit acht Zählern im Tabellenmittelfeld hängen. Dominik Martinovic (50.) ließ zunächst die Gastgeber jubeln, Lucas Torres (54.) glich aber nur wenig später aus.

Aufsteiger SV Darmstadt 98 muss weiter auf das erste Erfolgserlebnis in der höchsten deutschen Spielklasse warten. Beim 3:4 (1:2) gegen den 1. FC Saarbrücken kassierten die Lilien in ihrem fünften Saisonspiel auch die fünfte Niederlage. Auch zwei Foulelfmeter, die Jan Finger (7./64.) jeweils verwandelte, und ein weiterer Treffer von Samir El Fahfouhy (83.) reichten der Mannschaft von SVD-Trainer Richard Hasa nicht zu einem Punktgewinn. Johannes Roßfeld (13./90.), Jan Luca Rebmann (19.) und Andrej Ogorodnik (73.) ließen die Gäste aus dem Saarland jubeln.

Dabei mussten die Saarbrücker fast eine halbe Stunde lang in Unterzahl spielen, nachdem Tim Hall wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte (63.). "Es war eine turbulente Partie, die trotzdem nicht unverdient für uns entscheiden konnten", so FCS-Trainer Martin Forkel im Gespräch mit DFB.de.

Der VfB Stuttgart und der FSV Mainz 05 trennten sich im Verfolgerduell 1:1 (1:1). Damit sind jetzt beide Teams fünf Punkte von der Spitze entfernt. Bereits in der Anfangsphase brachte Heinz Mörschel (4.) die Gäste aus Rheinhessen 1:0 in Führung. Serkan Baloglu (22.) gelang der Ausgleich für den VfB.

Hoffenheim gewinnt weiter: 6:3 gegen Karlsruhe

Der aktuelle deutsche Vizemeister TSG 1899 Hoffenheim eilt weiter von Sieg zu Sieg. Nach dem turbulenten 6:3 (2:1) im Derby beim Karlsruher SC weist die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann nach dem fünften Spieltag optimale 15 Punkte auf. Der KSC (sechs Zähler) verpasste dagegen den Anschluss an die Spitzengruppe.

Michael Stamer (10.) ließ zwar zunächst die Gastgeber jubeln. Noch vor der Pause sorgten jedoch Robert Janicki (35.) und TSG-Kapitän Simon Lorenz (40.) für die Wende. In der zweiten Halbzeit bauten Meris Skenderovic (48.), noch zweimal Janicki (56./72.) und Furkan Cevik (66.) den Vorsprung der Kraichgauer weiter aus. Lotfi Graidia (68.) und Daniel Kleinschmidt (79., Foulelfmeter) betrieben für Karlsruhe noch ein wenig Ergebniskosmetik.

"Es war ein hochverdienter Sieg, wir hatten ein klares Chancenplus. Schon zur Pause war ein deutlicheres Ergebnis möglich", sagte TSG-Trainer Nagelsmann im Gespräch mit DFB.de. Sein KSC-Kollege Ramon Gehrmann räumte ehrlich ein: "Wir haben völlig verdient verloren. Die Anzahl unserer individuellen Fehler war viel zu hoch."

Treffer von FCI-Trainersohn Hasenhüttl reicht nicht

Den ersten Dreier in der höchsten deutschen U 19-Spielklasse landete der 1. FC Heidenheim mit dem 3:2 (1:0) im Duell der Aufsteiger gegen den FC Ingolstadt 04. Oktay Leyla (6.) sorgte dabei für die frühe Führung der Gastgeber. Tjark Dannemann (52.) und Patrick Hasenhüttl (54.), Sohn von FCI-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl, wendeten jedoch mit einem Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit das Blatt. Zum Matchwinner für Heidenheim avancierte der eingewechselte Felix Higl (77./80.) mit zwei Treffern.

Im fränkischen Derby behielt der 1. FC Nürnberg gegen die SpVgg Greuther Fürth 1:0 (0:0) die Oberhand. Patrick Kammerbauer (56.) ließ den Club einen Tag vor dem Duell der beiden Profi-Mannschaften in der 2. Bundesliga jubeln. Während die Mannschaft von FCN-Trainer Pellegrino Matarazzo weiter ungeschlagen bleibt und Anschluss an die Tabellenspitze hält, belegen die Fürther mit drei Punkten einen Abstiegsplatz.

Nord/Nordost: Neuling Viktoria Berlin bezwingt HSV

Neuling FC Viktoria Berlin hat nach dem fünften Spieltag in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga die Gefahrenzone verlassen. Beim 2:1 (1:1) gegen den Hamburger SV kamen die von Hasan Keskin trainierten Hauptstädter in ihrem vierten Saisonspiel zum zweiten Sieg und überholten die Hanseaten in der Tabelle.

Dabei hatte Frank Ronstadt (8., Foulelfmeter) die Gäste frühzeitig in Führung gebracht. Noch während der ersten Halbzeit hatte Mustafa Ercetin die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Er scheiterte jedoch mit einem weiteren Strafstoß an Viktoria-Torhüter Jack Krause (33.). Das sollte sich rächen. Ergün Cakir (45., Handelfmeter) gelang noch vor der Pause der Ausgleich. In der Schlussphase machte der eingewechselte Alexander Sarbanovic (84.) den Dreier für Viktoria Berlin perfekt.

Makellose Bilanz von Spitzenreiter VfL Wolfsburg

Die Bilanz von Spitzenreiter VfL Wolfsburg bleibt makellos. Das ungefährdete 6:0 (2:0) gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten TSV Havelse war für die Mannschaft von VfL-Trainer Hagen Schmidt am Samstag auch der fünfte Sieg. Mit optimalen 15 Punkten und bemerkenswerten 29:2 Toren behaupteten die Wölfe den ersten Tabellenplatz.

Leando Putaro (13., Foulelfmeter/60./62.) glänzte als dreifacher Torschütze für den VfL und schraubte sein Trefferkonto nach fünf Partien auf elf Saisontore. Damit führt er die Torschützenliste in der Nord/Nordost-Staffel vor Werder Bremens Junioren-Nationalstürmer Johannes Eggestein (zehn Tore) an. Neben Putaro waren auch Justin Möbius (21.), Anton Donkor (47.) und der eingewechselte Murat Saglam (86.) für Wolfsburg erfolgreich. Der TSV Havelse muss weiter auf den ersten Punktgewinn in der höchsten deutschen U 19-Spielklasse warten.

Junioren-Nationalspieler Eggestein lässt Werder jubeln

Der SV Werder Bremen, der im Verfolgerduell gegen Hannover 96 zu einem 3:2 (2:2)-Heimsieg kam, bleibt den Wölfen mit jetzt zwölf Punkten dicht auf den Fersen. Die Gäste aus der Landeshauptstadt von Niedersachsen verloren durch ihre erste Niederlage in dieser Saison wertvollen Boden. Die Mannschaft von 96-Trainer Daniel Stendel bleibt bei sieben Zählern, hat allerdings noch eine Nachholpartie in der Hinterhand.

Werder-Torjäger Johannes Eggestein (1.) und Lars Bünning (34.) sorgten für einen 2:0-Vorsprung der Grün-Weißen, noch vor der Pause glichen jedoch Mete Kaan Demir (35.) und Moritz Riegel (45.) für die Roten aus. Ausgerechnet der gebürtige Hannoveraner Eggestein (86.) ließ die Bremer in der Schlussphase jubeln. Einziger Wermutstropfen für die Mannschaft von Werder-Trainer Mirko Votava: Kapitän Jannes Vollert sah kurz vor dem Abpfiff wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (90.) und fehlt damit am nächsten Spieltag beim FC Carl Zeiss Jena (Sonntag, 20. September, ab 11 Uhr).

Der aktuelle Staffelmeister RB Leipzig fuhr einen 6:1 (1:0)-Kantersieg gegen Rot-Weiß Erfurt ein. Für die von Frank Leicht trainierten Sachsen trafen Timo Mauer (35./62.), Joshua Endres (55.), Nico Becker (59.) und Ermedin Demirovic (75., Handelfmeter/82.). Das einzige Tor für die Gäste aus Thüringen gelang dem eingewechselten Tomislav Renic (66.).

Aufsteiger Cottbus gleichauf mit RB Leipzig

Ebenso wie RB Leipzig hat auch Aufsteiger FC Energie Cottbus nach dem 2:0 (1:0) gegen den FC Carl Zeiss Jena bereits neun Punkte auf dem Konto und setzte sich damit in der oberen Tabellenhälfte fest. Felix Geisler (37.) brachte die Lausitzer kurz vor der Pause auf die Siegerstraße, Florian Bernhardt (86.) setzte den Schlusspunkt.

>Hertha BSC setzte sich gegen Eintracht Braunschweig 3:1 (1:0) durch. Damir Bektic (17.), Enes Akyol (80.) und Tahsin Cakmak (90.+3) ließen die Mannschaft von Hertha-Trainer Andreas Thom jubeln. Braydon Martvin Manu (86.) konnte zwischenzeitlich für die Eintracht verkürzen.

Holstein Kiel bleibt nach der 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli ohne Punktgewinn auf einem Abstiegsplatz. Dabei gerieten die „Störche“ schon in der Anfangsphase in Unterzahl, weil Tjorve Nils Mohr wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte (14.). Den entscheidenden Treffer für die Gäste aus Hamburg erzielte Marcell Sobotta (44.) kurz vor der Pause. Für den FC St. Pauli, der am vergangenen Spieltag eine 0:11-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg hinnehmen musste, war es der vierte Dreier im fünften Saisonspiel. Nur drei Punkte trennen die Hamburger von der Spitze.