Thiago: Ballmagnet und neue Torgefahr

Ausgerechnet nach dem Wechsel seines Ziehvaters Pep Guardiola zu Manchester City blüht Thiago Alcantara beim FC Bayern Mümnchen auf. Doch was macht den begnadeten Techniker aktuell so wertvoll? DFB.de beleuchtet vor dem Bundesligaspiel gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Skly) und dem DFB-Pokalhalbfinale am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) gegen den BVB beeindruckende Statistiken des 26 Jahre alten spanischen Nationalspielers.

"Thiago oder nichts." Pep Guardiolas unmissverständliche Forderung klingt noch in den Ohren vieler deutscher und vor allem bayerischer Fußballfans nach. Als der spanische Trainer, im Sommer 2013 gerade neu im Amt an der Säbener Straße, auf einer Pressekonferenz zu möglichen Zugängen befragt wurde, machte er keinen Hehl daraus, welchen Spieler er gerne in den Reihen des FC Bayern sehen würde: Thiago Alcántara do Nascimento. Sohn des brasilianischen Weltmeisters Mazinho. Ausgestattet mit spanischem Pass - und einer einzigartigen Fußballbegabung.

Bereits beim FC Barcelona arbeitete Guardiola mit dem Talent erfolgreich zusammen. Überzeugt von dessen Fähigkeiten, setzte er sich 2013 bei Matthias Sammer und Karl-Heinz Rummenigge für einen Transfer ein. Für etwa 25 Millionen Euro wechselte Thiago schließlich nach München. Statt auf dem Platz zu zaubern, hatte er jedoch häufig mit Verletzungen zu kämpfen. Unregelmäßige Einsätze zehrten an der Konstanz, der Platz auf der Bank am Selbstvertrauen.

FC Bayern: Ein Tor mehr pro Spiel mit Thiago im Team

Als im Sommer 2016 Thiagos Ziehvater Guardiola dem FC Bayern den Rücken kehrte, spekulierten diverse Medien und Fans bereits über einen Abgang. Doch der Schüler blieb, ging seinen Weg ohne den einstigen Mentor weiter und spielt seitdem besser als jemals zuvor. Wie wichtig Thiago in der laufenden Saison für den Rekordpokalsieger ist, zeigt folgende Bilanz: Mit dem Mittelfeldmann gewannen die Münchner 28 ihrer 36 Pflichtspiele (78 Prozent), ohne Thiago fällt dieser Wert auf 57 Prozent (vier Siege in sieben Spielen).

Seine Präsenz befruchtet das Offensivspiel der Münchner: Etwa ein Tor mehr gelingt dem Team, wenn der 26-Jährige aufläuft. Seine persönlichen Statistiken sind nicht minder beeindruckend: 133 Ballaktionen pro Spiel sind Bestwert aller Spieler in dieser Pokalsaison, die über mindestens 90 Minuten zum Einsatz kamen. Eine Passquote von 90,9 Prozent beweist, dass der Mittelfeldstratege auch in Drucksituationen selten den Überblick verliert.

Inzwischen paart Thiago diese technische Dominanz mit einer Fähigkeit, die ihm Kritiker lange Zeit absprachen: Effizienz. Während es der Spanier in den drei bisherigen Pokalspielzeiten lediglich auf einen Treffer brachte - beim 3:0 gegen den VfL Bochum am 10. Februar 2016 -, gelangen ihm in den drei Partien der aktuellen Saison bereits ein Tor und eine Vorlage. Auch die Zweikampfquote kann sich sehen lassen: 56,8 Prozent gewonnene Duelle stellen für einen Offensivmann einen starken Wert dar.

Bestwert in der Champions League

Blickt man über den DFB-Pokal hinaus, tritt Thiago außergewöhnliche Saison noch offensichtlicher zu Tage: 16 Torbeteiligungen in 36 Pflichtspielen (sieben Tore, neun Vorlagen) sprechen eine deutliche Sprache. Insbesondere in der Champions League braucht der 26-Jährige keinen Vergleich zu scheuen: Mit 940 Ballaktionen und 92 Prozent angekommenen Pässen führt er in der Königsklasse 2016/2017 die interne Bestenliste des FC Bayern an. Nur Atletico Madrids Koke (985) kam auf mehr Ballaktionen, bei den durchschnittlichen Ballaktionen pro 90 Minuten liegt Thiago jedoch vor seinem Landsmann.

Vieles spricht dafür, dass Bayern-Trainer Carlo Ancelotti seinem Spielmacher auch im wichtigen DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund wieder das Vertrauen schenken wird. Im Falle eines Sieges käme Thiago seinem fünften nationalen Pokalerfolg einen großen Schritt näher. 2009 und 2012 triumphierte er mit dem FC Barcelona in der Copa del Rey, 2014 und 2016 gewann er mit dem FC Bayern den Titel.

Im vergangenen Pokalfinale bereiteten Thiago und Co. ihrem scheidenden Trainer mit dem Sieg gegen Dortmund einen erfolgreichen und emotionalen Abschied. Am 27. Mai müsste der Spanier einen Titel zum ersten Mal ohne seinen großen Ziehvater Guardiola feiern. Ein Umstand, den der Schüler von einst vermutlich verkraften könnte.

[tn]

Ausgerechnet nach dem Wechsel seines Ziehvaters Pep Guardiola zu Manchester City blüht Thiago Alcantara beim FC Bayern Mümnchen auf. Doch was macht den begnadeten Techniker aktuell so wertvoll? DFB.de beleuchtet vor dem Bundesligaspiel gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Skly) und dem DFB-Pokalhalbfinale am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) gegen den BVB beeindruckende Statistiken des 26 Jahre alten spanischen Nationalspielers.

"Thiago oder nichts." Pep Guardiolas unmissverständliche Forderung klingt noch in den Ohren vieler deutscher und vor allem bayerischer Fußballfans nach. Als der spanische Trainer, im Sommer 2013 gerade neu im Amt an der Säbener Straße, auf einer Pressekonferenz zu möglichen Zugängen befragt wurde, machte er keinen Hehl daraus, welchen Spieler er gerne in den Reihen des FC Bayern sehen würde: Thiago Alcántara do Nascimento. Sohn des brasilianischen Weltmeisters Mazinho. Ausgestattet mit spanischem Pass - und einer einzigartigen Fußballbegabung.

Bereits beim FC Barcelona arbeitete Guardiola mit dem Talent erfolgreich zusammen. Überzeugt von dessen Fähigkeiten, setzte er sich 2013 bei Matthias Sammer und Karl-Heinz Rummenigge für einen Transfer ein. Für etwa 25 Millionen Euro wechselte Thiago schließlich nach München. Statt auf dem Platz zu zaubern, hatte er jedoch häufig mit Verletzungen zu kämpfen. Unregelmäßige Einsätze zehrten an der Konstanz, der Platz auf der Bank am Selbstvertrauen.

FC Bayern: Ein Tor mehr pro Spiel mit Thiago im Team

Als im Sommer 2016 Thiagos Ziehvater Guardiola dem FC Bayern den Rücken kehrte, spekulierten diverse Medien und Fans bereits über einen Abgang. Doch der Schüler blieb, ging seinen Weg ohne den einstigen Mentor weiter und spielt seitdem besser als jemals zuvor. Wie wichtig Thiago in der laufenden Saison für den Rekordpokalsieger ist, zeigt folgende Bilanz: Mit dem Mittelfeldmann gewannen die Münchner 28 ihrer 36 Pflichtspiele (78 Prozent), ohne Thiago fällt dieser Wert auf 57 Prozent (vier Siege in sieben Spielen).

Seine Präsenz befruchtet das Offensivspiel der Münchner: Etwa ein Tor mehr gelingt dem Team, wenn der 26-Jährige aufläuft. Seine persönlichen Statistiken sind nicht minder beeindruckend: 133 Ballaktionen pro Spiel sind Bestwert aller Spieler in dieser Pokalsaison, die über mindestens 90 Minuten zum Einsatz kamen. Eine Passquote von 90,9 Prozent beweist, dass der Mittelfeldstratege auch in Drucksituationen selten den Überblick verliert.

Inzwischen paart Thiago diese technische Dominanz mit einer Fähigkeit, die ihm Kritiker lange Zeit absprachen: Effizienz. Während es der Spanier in den drei bisherigen Pokalspielzeiten lediglich auf einen Treffer brachte - beim 3:0 gegen den VfL Bochum am 10. Februar 2016 -, gelangen ihm in den drei Partien der aktuellen Saison bereits ein Tor und eine Vorlage. Auch die Zweikampfquote kann sich sehen lassen: 56,8 Prozent gewonnene Duelle stellen für einen Offensivmann einen starken Wert dar.

Bestwert in der Champions League

Blickt man über den DFB-Pokal hinaus, tritt Thiago außergewöhnliche Saison noch offensichtlicher zu Tage: 16 Torbeteiligungen in 36 Pflichtspielen (sieben Tore, neun Vorlagen) sprechen eine deutliche Sprache. Insbesondere in der Champions League braucht der 26-Jährige keinen Vergleich zu scheuen: Mit 940 Ballaktionen und 92 Prozent angekommenen Pässen führt er in der Königsklasse 2016/2017 die interne Bestenliste des FC Bayern an. Nur Atletico Madrids Koke (985) kam auf mehr Ballaktionen, bei den durchschnittlichen Ballaktionen pro 90 Minuten liegt Thiago jedoch vor seinem Landsmann.

Vieles spricht dafür, dass Bayern-Trainer Carlo Ancelotti seinem Spielmacher auch im wichtigen DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund wieder das Vertrauen schenken wird. Im Falle eines Sieges käme Thiago seinem fünften nationalen Pokalerfolg einen großen Schritt näher. 2009 und 2012 triumphierte er mit dem FC Barcelona in der Copa del Rey, 2014 und 2016 gewann er mit dem FC Bayern den Titel.

Im vergangenen Pokalfinale bereiteten Thiago und Co. ihrem scheidenden Trainer mit dem Sieg gegen Dortmund einen erfolgreichen und emotionalen Abschied. Am 27. Mai müsste der Spanier einen Titel zum ersten Mal ohne seinen großen Ziehvater Guardiola feiern. Ein Umstand, den der Schüler von einst vermutlich verkraften könnte.

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