Testroet: "Wir gieren nach dem Aufstieg"

Zwei Aufstiege in Folge im deutschen Profifußball sind selten, zwei Aufstiege in die 2. Bundesliga am Stück noch seltener: Dieses Kunststück könnte jetzt Pascal Testroet vom Drittliga-Tabellenführer Dynamo Dresden gelingen. Sechs Spieltage vor Saisonende führen die Sachsen die Tabelle mit 14 Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten VfL Osnabrück an. Ein Sieg am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Holstein Kiel vor ausverkauftem Haus und zeitgleich ein Punktverlust des VfL Osnabrück bei Rot-Weiß Erfurt - und der Aufstieg wäre bereits perfekt.

Für den 25 Jahre alte Stürmer Testroet würde es den dritten Zweitligaaufstieg innerhalb der vergangenen vier Jahre bedeuten. Ein Zweitligaspiel fehlt allerdings bisher in seiner Vita. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Pascal Testroet mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den ersten "Matchball", seine Hochzeit im zweiten Anlauf und seine Rolle als "Aufstiegsexperte".

DFB.de: Schon am Wochenende könnte Dynamo Dresden aufsteigen. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft, Herr Testroet?

Pascal Testroet: Wir sind fokussiert, gieren darauf, die Saison mit dem Aufstieg abzuschließen. Unsere Ausgangslage ist grandios. Sicher werden wir während der Partie wissen, wie es für Osnabrück läuft. Wir haben es schließlich noch nicht komplett in der eigenen Hand. Sollten wir am Samstag unseren ersten "Matchball" nicht verwandeln, wird es bis zu unserem Aufstieg nur eine Frage der Zeit sein.

DFB.de: Ist es egal, ob der Aufstieg daheim oder auswärts unter Dach und Fach gebracht wird?

Testroet: Mir wäre es zu Hause selbstverständlich viel lieber. Es wäre etwas ganz Besonderes, vor rund 30.000 Zuschauern im eigenen Stadion feiern zu können. Immerhin: Eine Woche später treten wir beim 1. FC Magdeburg an. Dorthin werden uns viele unserer Anhänger begleiten. Auch die Rückfahrt dauert nicht so lang. Danach kommen zwei Heimspiele. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir es dann nicht packen sollten.

DFB.de: Schon der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Erzgebirge Aue beträgt beachtliche neun Punkte. Hätten Sie mit einem solchen Saisonverlauf gerechnet?

Testroet: Mit so etwas zu rechnen, wäre schon sehr mutig gewesen. Unser Vorsprung resultiert in erster Linie aus unserer Konstanz. Bei nur zwei Niederlagen haben wir fast immer etwas mitgenommen. Die Konkurrenz hatte dagegen mit der Konstanz so ihre Schwierigkeiten.



Zwei Aufstiege in Folge im deutschen Profifußball sind selten, zwei Aufstiege in die 2. Bundesliga am Stück noch seltener: Dieses Kunststück könnte jetzt Pascal Testroet vom Drittliga-Tabellenführer Dynamo Dresden gelingen. Sechs Spieltage vor Saisonende führen die Sachsen die Tabelle mit 14 Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten VfL Osnabrück an. Ein Sieg am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Holstein Kiel vor ausverkauftem Haus und zeitgleich ein Punktverlust des VfL Osnabrück bei Rot-Weiß Erfurt - und der Aufstieg wäre bereits perfekt.

Für den 25 Jahre alte Stürmer Testroet würde es den dritten Zweitligaaufstieg innerhalb der vergangenen vier Jahre bedeuten. Ein Zweitligaspiel fehlt allerdings bisher in seiner Vita. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Pascal Testroet mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den ersten "Matchball", seine Hochzeit im zweiten Anlauf und seine Rolle als "Aufstiegsexperte".

DFB.de: Schon am Wochenende könnte Dynamo Dresden aufsteigen. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft, Herr Testroet?

Pascal Testroet: Wir sind fokussiert, gieren darauf, die Saison mit dem Aufstieg abzuschließen. Unsere Ausgangslage ist grandios. Sicher werden wir während der Partie wissen, wie es für Osnabrück läuft. Wir haben es schließlich noch nicht komplett in der eigenen Hand. Sollten wir am Samstag unseren ersten "Matchball" nicht verwandeln, wird es bis zu unserem Aufstieg nur eine Frage der Zeit sein.

DFB.de: Ist es egal, ob der Aufstieg daheim oder auswärts unter Dach und Fach gebracht wird?

Testroet: Mir wäre es zu Hause selbstverständlich viel lieber. Es wäre etwas ganz Besonderes, vor rund 30.000 Zuschauern im eigenen Stadion feiern zu können. Immerhin: Eine Woche später treten wir beim 1. FC Magdeburg an. Dorthin werden uns viele unserer Anhänger begleiten. Auch die Rückfahrt dauert nicht so lang. Danach kommen zwei Heimspiele. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir es dann nicht packen sollten.

DFB.de: Schon der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Erzgebirge Aue beträgt beachtliche neun Punkte. Hätten Sie mit einem solchen Saisonverlauf gerechnet?

Testroet: Mit so etwas zu rechnen, wäre schon sehr mutig gewesen. Unser Vorsprung resultiert in erster Linie aus unserer Konstanz. Bei nur zwei Niederlagen haben wir fast immer etwas mitgenommen. Die Konkurrenz hatte dagegen mit der Konstanz so ihre Schwierigkeiten.

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DFB.de: Vor nicht einmal zwölf Monaten schossen Sie Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga. Zwei Jahre zuvor waren Sie schon einmal mit Bielefeld aufgestiegen. Sind Sie ein Aufstiegsexperte?

Testroet: Scheint so zu sein. (lacht) Sollte ich es jetzt auch mit Dresden schaffen, wäre es mein dritter Aufstieg innerhalb von vier Jahren. Die Quote könnte schlechter sein. Das Gefühl in der Vorsaison nach dem entscheidenden Treffer gegen Jahn Regensburg war überragend. Ich denke, dass ich auch in den ganz wichtigen Spielen immer einen klaren Kopf behalte.

DFB.de: Nach Ihrem ersten Aufstieg waren Sie an den VfL Osnabrück ausgeliehen worden, im vergangenen Sommer wechselten Sie nach von Bielefeld nach Dresden und blieben erneut in der 3. Liga. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es jetzt auch für Sie persönlich mit dem Sprung in die zweite Liga klappt?

Testroet: Vor meiner Ausleihe nach Osnabrück hatte ich mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Mein Wechsel nach Dresden stand frühzeitig fest. Jetzt ist die Situation ganz anders. Mein Vertrag bei Dynamo läuft bis 2018. Ich bin überzeugt, dass ich in der nächsten Spielzeit meine ersten Zweitligapartien absolviere.

DFB.de: Was macht die Dynamo-Mannschaft so konstant stark?

Testroet: Mit Spielern wie Justin Eilers, Marvin Stefaniak, Michael Hefele oder Andreas "Lumpi" Lambertz - um nur einige zu nennen - sind wir individuell exzellent besetzt. Außerdem verfügen wir über das nötige Maß an Routine. Hier dreht keiner durch, wenn es einmal nicht so läuft. Hinzu kommt, dass wir kaum Ausfälle zu verzeichnen hatten - und wenn doch, wurden sie ohne nennenswerten Qualitätsverlust kompensiert.

DFB.de: Gab es einen Zeitpunkt, an dem Sie sich ernsthaft Sorgen gemacht haben?

Testroet: Dafür gab es keine Anzeichen. Wir alle haben nie daran gezweifelt, dass wir unser großes Ziel erreichen. Krisen wurden allenfalls von außen an uns herantragen, vor allem in der Phase mit den vielen Unentschieden. Trotzdem war unser Vorsprung auf Rang drei seit dem neunten, zehnten Spieltag fast durchgehend zweistellig. Da gibt es sicher schlimmere "Krisen".

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DFB.de: Wie würden Sie Ihren persönlichen Saisonverlauf bis hierhin zusammenfassen?

Testroet: Ich bin schleppend in die Saison gekommen, musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Das hat mich geärgert. Knackpunkt war das Chemnitz-Spiel am 7. Spieltag. Beim 1:0 habe ich das entscheidende Tor erzielt. Ab diesem Zeitpunkt war ich drin. Sicherheit und Selbstvertrauen wurden stetig größer. Trainer Uwe Neuhaus konnte sich auf mich verlassen - und umgekehrt. Der Start in die Restrunde verlief dann mit fünf Toren in drei Partien exzellent. Phasenweise lief es von ganz allein.

DFB.de: Mit 17 Treffern sind Sie die Nummer zwei der Torschützenliste, zwei Treffer hinter Ihrem Mannschaftskollegen Justin Eilers. Wie groß ist die Rivalität?

Testroet: Es gibt keine. Wenn ich 100-mal auf das Tor zulaufe, und Justin läuft in besserer Position mit, lege ich 100-mal quer. Jedes meiner Tore würde ich jederzeit gegen einen Sieg eintauschen.

DFB.de: Was schätzen Sie an Dresden?

Testroet: Die Stadt ist absolut fußballverrückt. Fast jeder ist Dynamo-Fan. Man muss sich nur unseren Zuschauerschnitt von fast 27.000 anschauen. Wer da nicht brennt, muss fehl am Platz sein.

DFB.de: Der Aufstieg mit Dynamo könnte für Sie im ersten Anlauf gelingen - für Ihre Hochzeit vor wenigen Monaten benötigten Sie zwei, oder?

Testroet: Das war typisch für mich. Warum sollte ich den einfachen Weg nehmen, wenn es auch einen schweren gibt? Die Hochzeit hatte ich geplant, als der Wechsel nach Dresden noch gar nicht feststand. Zwei Tage vor der Trauung - meine Frau Michelle war schon in Richtung Niedersachsen abgereist - ging es mir plötzlich schlecht. Mit dem Krankenwagen wurde ich ins Krankenhaus transportiert. Die Ärzte machten mir bezüglich meines Termins beim Standesamt kaum Hoffnung. Es ging dann auch wirklich nicht. Viele Gäste waren aus ganz Deutschland angereist. Alle waren da - nur der Bräutigam nicht. Glücklicherweise haben wir schnell, nur zwei Wochen später, einen Ersatztermin gefunden.