Harder: Vom Grenzgänger zu Dortmunds Sturm-Hoffnung

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie jeden Freitag vor. Heute: Angreifer Tammo Harder von Borussia Dortmund II, der sich mit bereits fünf Treffern für die U 23 des BVB Hoffnungen auf baldige Einsätze im Bundesliga-Team machen darf.

Er ist im Angriff vielseitig einsetzbar, hat eine ordentliche Geschwindigkeit und agiert vor dem gegnerischen Tor abgezockt - Tammo Harder soll bei Borussia Dortmund zu einem Top-Stürmer heranreifen. Fünf Treffer machen den 20-Jährigen bereits zum erfolgreichsten Torjäger der U 23 des BVB - hinzu kommen fünf Vorlagen. "Ich hatte gewisse Anlaufschwierigkeiten in der 3. Liga", erzählt er im Gespräch mit DFB.de.

Erst im Sommer 2013 ging der Wechsel von der A-Jugend in den Profibereich vonstatten. "Das sind zwei völlig andere Welten. In der 3. Liga geht es bereits um Geld. Viele Spieler haben mit dem Sport ihre Familien zu ernähren und tun alles dafür." Der nur 1,73 Meter große Stürmer musste sich an den Herrenfußball zunächst gewöhnen. Nicht nur an die körperlichen Anforderungen, sondern auch an die neue Mentalität. Die Leichtigkeit des Jugendfußballs, als der Spaß im Vordergrund stand, war plötzlich Vergangenheit.

Die ersten Spieltage der Saison 2013/2014 fungierte er als Einwechselspieler. Doch das Nachwuchstalent aus Dülmen ist nicht unbedingt der Joker-Typ. Je früher er auf dem Feld steht, desto besser läuft er zu Höchstleistungen auf. So kam es dazu, dass er bei seinem ersten Startelf-Einsatz am zwölften Spieltag gegen den Halleschen FC gleich doppelt traf. "Der Trainer hatte auf den richtigen Moment gewartet. In diesem Spiel gab er mir das Vertrauen. Gleich zwei Tore zu schießen, war natürlich ein Traumstart", so Harder, der seitdem aus dem Angriff der BVB-Reserve nicht mehr wegzudenken ist. Trainer David Wagner beobachtet die Entwicklung seines Nachwuchsjuwelen mit Freude. "Er hat zwei bis drei Monate gebraucht, um sich an unsere Umfänge zu gewöhnen. Wir sind allerdings super glücklich über Tammos Entwicklung. Er ist ein spannender Spieler", sagte er gegenüber den RuhrNachrichten.

Zwischen Dortmund und Schalke

Tammo Harder wuchs zu einem gewissen Teil beim BVB auf. Mit acht Jahren kam er in die Jugendabteilung des Bundesligisten, hat früher als Einlaufjunge die unglaubliche Atmosphäre des Westfalenstadions erlebt, ansonsten auch als Fan stets die Daumen gedrückt. Fast ließe er sich als echter Dortmunder Jung verkaufen - wäre er nicht zwischenzeitlich beim Rivalen Schalke 04 aktiv gewesen. "Ich habe mich in Dortmund immer wohlgefühlt. Aber irgendwann bekam ich das Gefühl, meine Entwicklung würde etwas stocken", erinnert sich Harder, der sich als 12-Jähriger erstmals das blau-weiße Trikot überstreifte. Rückblickend lässt sich der Wechsel als einen klugen Karriereschritt bezeichnen. In Gelsenkirchen entwickelte er sich prächtig, reifte in der B-Jugend zu einem echten Leistungsträger heran und gewann in der A-Jugend die Deutsche Meisterschaft.

Selbst zu Schalke-Zeiten blieb die emotionale Bindung zum BVB erhalten. "Ich bin immer Dortmund-Fan geblieben. Wenn Dortmund auf Schalke traf, habe ich heimlich Dortmund die Daumen gedrückt. Aber ich habe das nicht so gezeigt. Erst wenn ich zu Hause alleine gewesen bin, war ich in meinem Element als Dortmund-Fan", erzählt er grinsend. Die große Ruhrpott-Rivalität hat er ohnehin nie empfunden: "Ich habe mich auch für Schalke gefreut, wenn ich im Stadion war und die gewonnen haben."

Als sich die Zeit des Jugendfußballs dem Ende zuneigte, musste er sich erneut zwischen Dortmund und Schalke entscheiden. Nicht unbedingt aus Fanliebe, sondern vielmehr aus rein professionellen Gesichtspunkten, erfolgte mit 19 Jahren die Rückkehr zu den Schwarz-Gelben. "Das Konzept von Dortmund II und die Anbindung an die Profimannschaft haben mich und auch meinen Berater überzeugt. Dass ich hier in der 3. Liga spielen kann und dass sich Dortmund sehr um mich bemüht hatte, spielte ebenfalls eine Rolle."

Im Kader bei den Profis

Das große Ziel von Tammo Harder ist die Bundesliga - und davon ist er gar nicht so weit entfernt. Regelmäßig trainiert die Offensivkraft bei der ersten Mannschaft mit. "Das macht Spaß, und ich bringe mich gut ein. Natürlich ist der Schritt von der zweiten zur ersten Mannschaft sehr groß. Aber das Training bringt mich auf jeden Fall weiter", lautet seine Überzeugung. Beim Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg am 24. Spieltag der vergangenen Saison stand er sogar im Kader. Gerne erinnert er sich an dieses Erlebnis zurück: "Das Spiel haben wir 1:0 gewonnen. Es war toll, hinterher zu unseren Fans zu gehen und mit ihnen den Sieg zu feiern."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie jeden Freitag vor. Heute: Angreifer Tammo Harder von Borussia Dortmund II, der sich mit bereits fünf Treffern für die U 23 des BVB Hoffnungen auf baldige Einsätze im Bundesliga-Team machen darf.

Er ist im Angriff vielseitig einsetzbar, hat eine ordentliche Geschwindigkeit und agiert vor dem gegnerischen Tor abgezockt - Tammo Harder soll bei Borussia Dortmund zu einem Top-Stürmer heranreifen. Fünf Treffer machen den 20-Jährigen bereits zum erfolgreichsten Torjäger der U 23 des BVB - hinzu kommen fünf Vorlagen. "Ich hatte gewisse Anlaufschwierigkeiten in der 3. Liga", erzählt er im Gespräch mit DFB.de.

Erst im Sommer 2013 ging der Wechsel von der A-Jugend in den Profibereich vonstatten. "Das sind zwei völlig andere Welten. In der 3. Liga geht es bereits um Geld. Viele Spieler haben mit dem Sport ihre Familien zu ernähren und tun alles dafür." Der nur 1,73 Meter große Stürmer musste sich an den Herrenfußball zunächst gewöhnen. Nicht nur an die körperlichen Anforderungen, sondern auch an die neue Mentalität. Die Leichtigkeit des Jugendfußballs, als der Spaß im Vordergrund stand, war plötzlich Vergangenheit.

Die ersten Spieltage der Saison 2013/2014 fungierte er als Einwechselspieler. Doch das Nachwuchstalent aus Dülmen ist nicht unbedingt der Joker-Typ. Je früher er auf dem Feld steht, desto besser läuft er zu Höchstleistungen auf. So kam es dazu, dass er bei seinem ersten Startelf-Einsatz am zwölften Spieltag gegen den Halleschen FC gleich doppelt traf. "Der Trainer hatte auf den richtigen Moment gewartet. In diesem Spiel gab er mir das Vertrauen. Gleich zwei Tore zu schießen, war natürlich ein Traumstart", so Harder, der seitdem aus dem Angriff der BVB-Reserve nicht mehr wegzudenken ist. Trainer David Wagner beobachtet die Entwicklung seines Nachwuchsjuwelen mit Freude. "Er hat zwei bis drei Monate gebraucht, um sich an unsere Umfänge zu gewöhnen. Wir sind allerdings super glücklich über Tammos Entwicklung. Er ist ein spannender Spieler", sagte er gegenüber den RuhrNachrichten.

Zwischen Dortmund und Schalke

Tammo Harder wuchs zu einem gewissen Teil beim BVB auf. Mit acht Jahren kam er in die Jugendabteilung des Bundesligisten, hat früher als Einlaufjunge die unglaubliche Atmosphäre des Westfalenstadions erlebt, ansonsten auch als Fan stets die Daumen gedrückt. Fast ließe er sich als echter Dortmunder Jung verkaufen - wäre er nicht zwischenzeitlich beim Rivalen Schalke 04 aktiv gewesen. "Ich habe mich in Dortmund immer wohlgefühlt. Aber irgendwann bekam ich das Gefühl, meine Entwicklung würde etwas stocken", erinnert sich Harder, der sich als 12-Jähriger erstmals das blau-weiße Trikot überstreifte. Rückblickend lässt sich der Wechsel als einen klugen Karriereschritt bezeichnen. In Gelsenkirchen entwickelte er sich prächtig, reifte in der B-Jugend zu einem echten Leistungsträger heran und gewann in der A-Jugend die Deutsche Meisterschaft.

Selbst zu Schalke-Zeiten blieb die emotionale Bindung zum BVB erhalten. "Ich bin immer Dortmund-Fan geblieben. Wenn Dortmund auf Schalke traf, habe ich heimlich Dortmund die Daumen gedrückt. Aber ich habe das nicht so gezeigt. Erst wenn ich zu Hause alleine gewesen bin, war ich in meinem Element als Dortmund-Fan", erzählt er grinsend. Die große Ruhrpott-Rivalität hat er ohnehin nie empfunden: "Ich habe mich auch für Schalke gefreut, wenn ich im Stadion war und die gewonnen haben."

Als sich die Zeit des Jugendfußballs dem Ende zuneigte, musste er sich erneut zwischen Dortmund und Schalke entscheiden. Nicht unbedingt aus Fanliebe, sondern vielmehr aus rein professionellen Gesichtspunkten, erfolgte mit 19 Jahren die Rückkehr zu den Schwarz-Gelben. "Das Konzept von Dortmund II und die Anbindung an die Profimannschaft haben mich und auch meinen Berater überzeugt. Dass ich hier in der 3. Liga spielen kann und dass sich Dortmund sehr um mich bemüht hatte, spielte ebenfalls eine Rolle."

Im Kader bei den Profis

Das große Ziel von Tammo Harder ist die Bundesliga - und davon ist er gar nicht so weit entfernt. Regelmäßig trainiert die Offensivkraft bei der ersten Mannschaft mit. "Das macht Spaß, und ich bringe mich gut ein. Natürlich ist der Schritt von der zweiten zur ersten Mannschaft sehr groß. Aber das Training bringt mich auf jeden Fall weiter", lautet seine Überzeugung. Beim Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg am 24. Spieltag der vergangenen Saison stand er sogar im Kader. Gerne erinnert er sich an dieses Erlebnis zurück: "Das Spiel haben wir 1:0 gewonnen. Es war toll, hinterher zu unseren Fans zu gehen und mit ihnen den Sieg zu feiern."

Er traut sich durchaus zu, auch selber bald erfolgreich bei der ersten Mannschaft mitzumischen. "Jeder, der bei den Profis mittrainiert, macht an einem guten Tag ein starkes Spiel in der Bundesliga. Wenn man ein Tor schießt, ist man ganz schnell drin. Das habe ich hier auch bei Mitspielern wie Erik Durm oder Jonas Hofmann erlebt."

Unterschiedliche Philosophien bringen ihn weiter

Für Tammo Harder geht es vor allem darum, viele Erfahrungen zu sammeln, die ihn als Fußballer weiterbringen. Auch die Länderspiele mit der U-Nationalmannschaft haben für ihn eine große Bedeutung. "Ich finde es wichtig für meine Entwicklung, von verschiedenen Trainern verschiedene Einflüsse zu erhalten. David Wagner hat zum Beispiel eine andere Philosophie als Frank Wormuth bei der U 20-Nationalmannschaft. Auch als Profi ist es so, dass man gelegentlich neue Trainer bekommt und sich umstellen muss."

U-Nationalmannschaft hin, Bundesliga her - das Ziel der nächsten Wochen ist es für Tammo Harder erst einmal, mit Borussia Dortmund II aus der unteren Tabellenregion herauszukommen. "Wir sind hervorragend gestartet, aber sind dann in eine negative Serie geraten. Nun ist es Abstiegskampf pur. Hinten bekommen wir blöde Gegentore, vorne treffen wir zu wenig." Zumindest Letzteres möchte der Nachwuchsstürmer, der bis Sommer 2016 unter Vertrag steht, schnellstmöglich ändern.