SVWW-Trainer Kienle: "Haben eine große Hausnummer vor uns"

Nach zwei Jahren Abstinenz herrscht beim SV Wehen Wiesbaden wieder Pokalstimmung. Über den vierten Tabellenplatz in der abgelaufenen Saison in der dritten Liga schaffte der Verein aus der hessischen Landeshauptstadt die Rückkehr auf die große Pokal-Bühne. Dort sorgte der SVWW - damals noch als Zweitligist - in der Saison 2008/2009 für Furore und drang bis in das Viertelfinale vor (1:2 beim Hamburger SV).

Mit einer Portion Demut geht Trainer Marc Kienle (41), der einst als Bundesligaprofi mit dem VfB Stuttgart die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte und nach seinem Wechsel von der U 19 des FC Bayern München nach Wiesbaden im Oktober 2013 erstmals eine Seniorenmannschaft trainiert, nun das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (ab 18 Uhr) an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der gelernte Versicherungskaufmann mit dem Journalisten Dominik Sander über die Erkenntnisse des starken Saisonstarts mit zehn von zwölf möglichen Punkten, den ehemaligen Lauterer Torhüter Florian Fromlowitz und die besondere Brisanz im Pokal.

DFB.de: Als eine von drei Mannschaften rangiert der SV Wehen Wiesbaden mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien in der Spitzengruppe der 3. Liga. Wie gut sehen Sie Ihr Team nach diesem Start für den DFB-Pokal gerüstet?

Marc Kienle: Wir sind zufrieden mit der Punkte-Ausbeute und können daraus zusätzliche Kraft schöpfen. Trotzdem müssen wir uns auch darüber im Klaren sein, wie eng die Ligaspiele waren. Grundsätzlich sollten wir Liga und Pokal ohnehin trennen.

DFB.de: In der 3. Liga möchte Wehen Wiesbaden nach Rang vier in der Vorsaison erneut oben angreifen. Welchen Stellenwert besitzt der Pokalwettbewerb für Sie?

Kienle: Der DFB-Pokal verspricht immer eine gewisse Brisanz, ist für uns aber eher eine Zugabe. Unser Gegner Kaiserslautern ist mit vier Punkten aus zwei Partien ebenfalls ordentlich gestartet. Wenn eine Mannschaft beim 3:2 gegen den TSV 1860 München am ersten Spieltag in Unterzahl einen 0:2-Rüclstand in dieser beeindruckenden Art und Weise aufholt, sagt das vieles aus. Wir haben eine große Hausnummer vor uns.

DFB.de: Was war Ihr erster Gedanke, als für Wehen Wiesbaden das Los 1. FC Kaiserslautern gezogen wurde?

Kienle: Ich war erfreut. Kaiserslautern gehört mit seiner Historie zu den traditionsreichsten Vereinen in Deutschland und bringt mit Sicherheit viele Zuschauer mit. Ein volles Stadion kommt bei uns nicht ganz so häufig vor.

DFB.de: In der Zuschauertabelle bewegt sich der SV Wehen Wiesbaden seit dem Abstieg in die 3. Liga im unteren Drittel. Könnte eine Pokal-Überraschung Euphorie entfachen?

Kienle: Unser Ziel ist es, uns gut zu präsentieren. Wir wollen in erster Linie über viele ansprechende Leistungen in der Liga mehr Zuschauer für uns gewinnen und perspektivisch den nächsten Schritt gehen. Dieser Prozess dauert bei uns vielleicht etwas länger als bei anderen Vereinen in unserer Liga.

DFB.de: Im Kampf um die Torwartposition setzte sich Markus Kolke gegen den ehemaligen FCK-Spieler Florian Fromlowitz, der von Dynamo Dresden verpflichtet wurde, durch.

Kienle: Es war eine enorm enge Entscheidung. Nach seinen starken Leistungen in der Rückrunde hatte sich Markus Kolke während der Vorbereitung keine großen Fehler erlaubt und deshalb die Nase vorn. Während der ersten vier Spiele konnte er ebenfalls mit guten Leistungen überzeugen. Auf der anderen Seite sind wir sehr froh, mit Florian Fromlowitz einen so erfahrenen Torwart in der Hinterhand zu haben. Seine Professionalität tut der Mannschaft gut, auch wenn er nicht spielt.

DFB.de: Auch Angreifer José Pierre Vunguidica, der sich in seiner dritten Saison beim SVWW befindet, präsentiert sich in starker Form. Kann er auch im DFB-Pokal eine Schlüsselrolle spielen?

Kienle: Joe hat in den vergangenen Monaten noch mal einen Schritt nach vorne gemacht und ist ein Spieler für die besonderen Momente im Spiel. Beim jüngsten 1:0 in Rostock musste er nach der Gelb-Roten Karte für Alexander Nandzik sogar als Linksverteidiger aushelfen. Er ist ein Teamplayer, der sich immer noch verbessern möchte.

DFB.de: Wie steht es um die Einsatzchancen der angeschlagenen Daniel Wein und Alf Mintzel?

Kienle: Daniel Wein hatte nach seiner Oberschenkelverletzung zu Wochenbeginn bereits wieder das Training aufgenommen. Alf Mintzel klagt weiter über eine Oberschenkelverhärtung. Bei ihm müssen wir noch etwas abwarten. Wir hoffen auf einen Einsatz. Durch die Ausfälle von Patrick Funk, Julian Grupp und Alexander Riemann sind wir in der Breite nicht mehr ganz so gut aufgestellt.

[mspw]

Nach zwei Jahren Abstinenz herrscht beim SV Wehen Wiesbaden wieder Pokalstimmung. Über den vierten Tabellenplatz in der abgelaufenen Saison in der dritten Liga schaffte der Verein aus der hessischen Landeshauptstadt die Rückkehr auf die große Pokal-Bühne. Dort sorgte der SVWW - damals noch als Zweitligist - in der Saison 2008/2009 für Furore und drang bis in das Viertelfinale vor (1:2 beim Hamburger SV).

Mit einer Portion Demut geht Trainer Marc Kienle (41), der einst als Bundesligaprofi mit dem VfB Stuttgart die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte und nach seinem Wechsel von der U 19 des FC Bayern München nach Wiesbaden im Oktober 2013 erstmals eine Seniorenmannschaft trainiert, nun das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (ab 18 Uhr) an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der gelernte Versicherungskaufmann mit dem Journalisten Dominik Sander über die Erkenntnisse des starken Saisonstarts mit zehn von zwölf möglichen Punkten, den ehemaligen Lauterer Torhüter Florian Fromlowitz und die besondere Brisanz im Pokal.

DFB.de: Als eine von drei Mannschaften rangiert der SV Wehen Wiesbaden mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien in der Spitzengruppe der 3. Liga. Wie gut sehen Sie Ihr Team nach diesem Start für den DFB-Pokal gerüstet?

Marc Kienle: Wir sind zufrieden mit der Punkte-Ausbeute und können daraus zusätzliche Kraft schöpfen. Trotzdem müssen wir uns auch darüber im Klaren sein, wie eng die Ligaspiele waren. Grundsätzlich sollten wir Liga und Pokal ohnehin trennen.

DFB.de: In der 3. Liga möchte Wehen Wiesbaden nach Rang vier in der Vorsaison erneut oben angreifen. Welchen Stellenwert besitzt der Pokalwettbewerb für Sie?

Kienle: Der DFB-Pokal verspricht immer eine gewisse Brisanz, ist für uns aber eher eine Zugabe. Unser Gegner Kaiserslautern ist mit vier Punkten aus zwei Partien ebenfalls ordentlich gestartet. Wenn eine Mannschaft beim 3:2 gegen den TSV 1860 München am ersten Spieltag in Unterzahl einen 0:2-Rüclstand in dieser beeindruckenden Art und Weise aufholt, sagt das vieles aus. Wir haben eine große Hausnummer vor uns.

DFB.de: Was war Ihr erster Gedanke, als für Wehen Wiesbaden das Los 1. FC Kaiserslautern gezogen wurde?

Kienle: Ich war erfreut. Kaiserslautern gehört mit seiner Historie zu den traditionsreichsten Vereinen in Deutschland und bringt mit Sicherheit viele Zuschauer mit. Ein volles Stadion kommt bei uns nicht ganz so häufig vor.

DFB.de: In der Zuschauertabelle bewegt sich der SV Wehen Wiesbaden seit dem Abstieg in die 3. Liga im unteren Drittel. Könnte eine Pokal-Überraschung Euphorie entfachen?

Kienle: Unser Ziel ist es, uns gut zu präsentieren. Wir wollen in erster Linie über viele ansprechende Leistungen in der Liga mehr Zuschauer für uns gewinnen und perspektivisch den nächsten Schritt gehen. Dieser Prozess dauert bei uns vielleicht etwas länger als bei anderen Vereinen in unserer Liga.

DFB.de: Im Kampf um die Torwartposition setzte sich Markus Kolke gegen den ehemaligen FCK-Spieler Florian Fromlowitz, der von Dynamo Dresden verpflichtet wurde, durch.

Kienle: Es war eine enorm enge Entscheidung. Nach seinen starken Leistungen in der Rückrunde hatte sich Markus Kolke während der Vorbereitung keine großen Fehler erlaubt und deshalb die Nase vorn. Während der ersten vier Spiele konnte er ebenfalls mit guten Leistungen überzeugen. Auf der anderen Seite sind wir sehr froh, mit Florian Fromlowitz einen so erfahrenen Torwart in der Hinterhand zu haben. Seine Professionalität tut der Mannschaft gut, auch wenn er nicht spielt.

DFB.de: Auch Angreifer José Pierre Vunguidica, der sich in seiner dritten Saison beim SVWW befindet, präsentiert sich in starker Form. Kann er auch im DFB-Pokal eine Schlüsselrolle spielen?

Kienle: Joe hat in den vergangenen Monaten noch mal einen Schritt nach vorne gemacht und ist ein Spieler für die besonderen Momente im Spiel. Beim jüngsten 1:0 in Rostock musste er nach der Gelb-Roten Karte für Alexander Nandzik sogar als Linksverteidiger aushelfen. Er ist ein Teamplayer, der sich immer noch verbessern möchte.

DFB.de: Wie steht es um die Einsatzchancen der angeschlagenen Daniel Wein und Alf Mintzel?

Kienle: Daniel Wein hatte nach seiner Oberschenkelverletzung zu Wochenbeginn bereits wieder das Training aufgenommen. Alf Mintzel klagt weiter über eine Oberschenkelverhärtung. Bei ihm müssen wir noch etwas abwarten. Wir hoffen auf einen Einsatz. Durch die Ausfälle von Patrick Funk, Julian Grupp und Alexander Riemann sind wir in der Breite nicht mehr ganz so gut aufgestellt.