Sven Bender: "Nicht leichtsinnig sein"

Premiere für Sven Bender: Beim 4:2 gegen den FC Augsburg führte der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler die Mannschaft von Borussia Dortmund erstmals als Kapitän aufs Feld. Mit Bender und Marcel Schmelzer standen am 28. Bundesliga-Spieltag anfangs nur zwei von sechs deutschen BVB-Nationalspielern auf dem Platz.

Mario Götze kam in der 52. Minute aufs Feld, Ilkay Gündogan stand als Ersatzspieler bereit, wurde aber komplett geschont. Mats Hummels (nach Bänderverletzung) und Marco Reus (Bauchmuskelzerrung) verfolgten den Sieg von der Tribüne aus, dürften aber für die Champions League wieder eine Option sein. Für Hummels käme ein Startelf-Einsatz allerdings wohl zu früh.

Für Sven Bender wird es die nächste Premiere innerhalb von vier Tagen: Am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) spielt er gegen den FC Malaga sein erstes Viertelfinalrückspiel in der Königsklasse. Im DFB.de-Gespräch der Woche spricht der Sechser über die Rotation von Trainer Jürgen Klopp, die Ablösung als Meister durch die Bayern und die Chancen auf den Einzug ins Champions-League-Halbfinale.

DFB.de: Sven Bender, der FC Bayern hat sechs Spieltage vor Schluss die Meisterschaft geholt. Gibt es auch Glückwünsche vom entthronten Titelträger?

Sven Bender: Natürlich gratuliere ich dem FC Bayern. Sie waren die konstanteste und beste Mannschaft in diesem Jahr und sind verdient Deutscher Meister geworden.

DFB.de: Fällt es als noch aktueller Doublegewinner schwer, nach dem DFB-Pokal-Aus nun auch die Meisterschaft abzugeben? Oder hatten Sie sich schon vorher von der Titelverteidigung verabschiedet?

Bender: Wir hatten in diesem Jahr nicht die Konstanz der letzten Jahre, das hat Bayern uns voraus gehabt. Das muss man anerkennen, das gönnt man dem FC Bayern auch. Wir haben es uns ein bisschen selber zuzuschreiben und selber verbockt, aber Bayern hat auch gut gespielt.

DFB.de: Gegen den FC Augsburg haben Sie die BVB-Mannschaft erstmals als Kapitän aufs Feld geführt. Was war das für ein Gefühl?



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Premiere für Sven Bender: Beim 4:2 gegen den FC Augsburg führte der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler die Mannschaft von Borussia Dortmund erstmals als Kapitän aufs Feld. Mit Bender und Marcel Schmelzer standen am 28. Bundesliga-Spieltag anfangs nur zwei von sechs deutschen BVB-Nationalspielern auf dem Platz.

Mario Götze kam in der 52. Minute aufs Feld, Ilkay Gündogan stand als Ersatzspieler bereit, wurde aber komplett geschont. Mats Hummels (nach Bänderverletzung) und Marco Reus (Bauchmuskelzerrung) verfolgten den Sieg von der Tribüne aus, dürften aber für die Champions League wieder eine Option sein. Für Hummels käme ein Startelf-Einsatz allerdings wohl zu früh.

Für Sven Bender wird es die nächste Premiere innerhalb von vier Tagen: Am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) spielt er gegen den FC Malaga sein erstes Viertelfinalrückspiel in der Königsklasse. Im DFB.de-Gespräch der Woche spricht der Sechser über die Rotation von Trainer Jürgen Klopp, die Ablösung als Meister durch die Bayern und die Chancen auf den Einzug ins Champions-League-Halbfinale.

DFB.de: Sven Bender, der FC Bayern hat sechs Spieltage vor Schluss die Meisterschaft geholt. Gibt es auch Glückwünsche vom entthronten Titelträger?

Sven Bender: Natürlich gratuliere ich dem FC Bayern. Sie waren die konstanteste und beste Mannschaft in diesem Jahr und sind verdient Deutscher Meister geworden.

DFB.de: Fällt es als noch aktueller Doublegewinner schwer, nach dem DFB-Pokal-Aus nun auch die Meisterschaft abzugeben? Oder hatten Sie sich schon vorher von der Titelverteidigung verabschiedet?

Bender: Wir hatten in diesem Jahr nicht die Konstanz der letzten Jahre, das hat Bayern uns voraus gehabt. Das muss man anerkennen, das gönnt man dem FC Bayern auch. Wir haben es uns ein bisschen selber zuzuschreiben und selber verbockt, aber Bayern hat auch gut gespielt.

DFB.de: Gegen den FC Augsburg haben Sie die BVB-Mannschaft erstmals als Kapitän aufs Feld geführt. Was war das für ein Gefühl?

Bender: Stimmt, das war eine Premiere und hat mich natürlich gefreut. Wobei ich zunächst selber ein bisschen überrascht war. Aber Roman Weidenfeller war nicht dabei, Mats Hummels war verletzt und Sebastian Kehl zunächst auf der Bank - dann bin ich als Nummer vier an der Reihe.

DFB.de: Die Veränderungen in der Startelf waren einschneidend. Haben Sie sich in der Mannschaftssitzung erst einmal die Augen gerieben, als Sie davon gehört haben - oder war das absehbar?

Bender: Es hatte sich angedeutet und war der richtige Zeitpunkt, um ein bisschen zu rotieren. Es waren zuletzt viele Spiele, auch mit der Länderspielpause, in der die meisten von uns weg waren. Wir haben genug Qualität im Team, auch wenn wir das mit so extrem vielen Wechseln noch nicht so oft gemacht haben. Das haben wir angenommen und ganz ordentlich auf den Platz gebracht.

DFB.de: Wie ist das, wenn vor einem eine Dreierreihe spielt, in der der Älteste 20 Jahre ist: Kann und muss man denen helfen?

Bender: Das ist mir erst hinterher bewusst geworden, dass ich da mit Nuri Sahin schon einer der Älteren war. Das habe ich so noch nie gehabt. Natürlich kann man denen helfen. Das hatten wir auch vorher gesagt, dass jeder den anderen unterstützen muss. Die Abläufe können nicht hundertprozentig stimmen, aber mit viel Reden und Helfen kann man das ein bisschen kompensieren.

DFB.de: Warum wurde die Partie gegen die Augsburger zwischenzeitlich trotzdem eng?

Bender: Das war kein einfaches Spiel, aber wir können nicht immer nur glänzen. Wir sind eigentlich ganz ordentlich ins Spiel gekommen und haben es auch bestimmt. Kurz vor der Pause haben wir den Ausgleich gekriegt und uns danach nicht clever verhalten, sind sogar in Rückstand geraten. Dann war es ein ganz anderes Spiel, die Augsburger haben alles gegeben. Sie sind kein typischer Abstiegskandidat, sondern spielen sehr guten Fußball. Wichtig ist, dass wir drei Punkte geholt und, ich denke, am Ende auch verdient gewonnen haben.

DFB.de: Haben Sie bei der einen oder anderen vergebenen Chance mal ans Spiel in Malaga gedacht?

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Bender: Nein, ich habe nur Augsburger auf der anderen Seite gesehen. (lacht) Natürlich ist das bitter, wenn man die Tore nicht macht. Nachher kriegt man fast noch einen Treffer, dann hätten wir mit einem 3:3 dagestanden und uns furchtbar geärgert. So ist alles gut gegangen. Wir haben vier Tore geschossen, das ist doch mal was. Daher hoffe ich, dass das am Dienstag so weitergeht.

DFB.de: Das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale beim FC Malaga endete in Spanien 0:0. Wie gehen Sie ins Rückspiel am Dienstag?

Bender: Zunächst ist es fürs Selbstvertrauen ganz wichtig, dass wir gegen Augsburg einen Dreier geholt haben. Im Hinspiel haben wir gemerkt, dass Malaga eine gute Truppe hat. Aber wir müssen uns überhaupt nicht verstecken, wenn wir unser Spiel durchziehen. Die Chance ist da, ins Halbfinale einzuziehen. Was wir in Malaga schon gezeigt haben und jetzt mit dem Selbstbewusstsein aus dem Augsburg-Spiel mitnehmen, damit können wir am Dienstag richtig angreifen.

DFB.de: Der Tenor nach dem Hinspiel lautete: Das 0:0 ist ein gefährliches Ergebnis. Wie spielt man, wenn man weiß, dass mit einem 1:1 alles vorbei ist?

Bender: Mit Sicherheit ist es eine sehr gefährliche Ausgangssituation. Wir wollen gewinnen, weil wir mit einem Sieg auf jeden Fall weiter wären. Wir wissen aber auch, dass das sehr schwer wird. Wir dürfen uns nicht so unclever anstellen wie vor dem 1:2 gegen Augsburg. Da sind wir in einen blöden Konter gelaufen. Das wäre das Schlimmste, was uns passieren kann. Wir dürfen nur nicht leichtsinnig sein.

DFB.de: Worauf wird es noch ankommen?

Bender: Wir sollten die richtige Balance finden zwischen unserem angestrebten Offensivfußball und einer gesunden Absicherung. Wir sind zu Hause immer gut für ein Tor, vielleicht auch für zwei.

DFB.de: Wie wichtig ist es für den Kopf, dass der BVB in dieser Saison alle Heimspiele in der Champions League gewonnen hat?

Bender: Dafür können wir uns nichts mehr kaufen, aber es zeigt, dass wir eine heimstarke Mannschaft sind und die Gegner mit Respekt zu uns kommen. Wir müssen den kleinen Vorteil, den wir vielleicht haben, nutzen.

DFB.de: Vor dem Hinspiel hat Jürgen Klopp gesagt: "Die Vorfreude läuft uns aus den Ohren heraus." Fließt sie immer noch?

Bender: (lacht) Jetzt, nachdem wir das Augsburg-Spiel mit dem Dreier abgehakt haben, ist die Vorfreude schon groß. Die meisten von uns haben bisher nur ein Viertelfinale gespielt. Jetzt gibt's das Rückspiel, das hat auch noch nicht jeder so oft gehabt. Da hat jeder Bock drauf.