Südkorea setzt auf Son und Bundesligaerfahrung

Am 12. Juni geht es los: Gastgeber Brasilien eröffnet gegen Kroatien die FIFA WM 2014. 32 Teams, darunter natürlich die deutsche Nationalmannschaft, verteilen sich auf acht Gruppen. Das große Finale steigt am 13. Juli in Rio de Janeiro. DFB.de stellt in täglicher Folge alle Teilnehmer vor. Heute zum Abschluss: Südkorea aus der Gruppe H.

Die Fans jubeln Heung-Min Son zu. Das ist ein gewohntes Bild aus den Stadien der Bundesliga. Denn der Offensivspieler von Bayer 04 Leverkusen weiß mit seiner attraktiven Spielweise zu gefallen. Aber es ist nichts gegenüber der Begeisterung, die der 21-Jährige in seiner Heimat schürt. Nicht nur auf dem Platz. So stürmten Tausende ein Einkaufszentrum in Seoul, als Heung-Min Son dort zu einer Autogrammstunde erschien.

Keine Frage: Der Youngster ist in Südkorea ein Superstar. Mehr noch: ein Hoffnungsträger für die WM 2014 in Brasilien. Bewunderung und Sehnsucht fließen in dem Wunsch zusammen, an den Erfolg der Heim-WM 2002 anzuknüpfen. Damals schafften die Südkoreaner mit dem Einzug ins Halbfinale, wo beim 0:1 gegen Deutschland Endstation war, eine Sensation.

Fußball-Ikone Myung-Bo Hong soll es richten

Deutlicher und treffender lässt sich das Vordringen in die Weltspitze vor zwölf Jahren nicht beschreiben. Dennoch schreit das Volk nach Wiederholung des Außergewöhnlichen. Zwar ist es sein gutes Recht - doch so entsteht auch eine Bürde. Manche behaupten sogar, es sei ein Fluch. Vor allem für die Nationaltrainer. Neun haben seit 2002 ihr Glück versucht - und nicht gefunden.

WM-Gruppe H

Jetzt übernahm ein Mann die Regie, der selbst zum erfolgreichen Team der Heim-WM gehörte. Myung-Bo Hong war Kapitän der "Goldenen Generation". Im vergangenen Juni übernahm er das Amt als Nationaltrainer. In der kurzen Zeit konnte er noch nicht wirklich viel bewirken. Immerhin prägte er schon einen Leitspruch für die WM in Brasilien: "Eine Mannschaft, ein Geist, ein Ziel".

Die genauen Koordinaten, wo die "Taeguk Warriors" landen wollen, werden allerdings nicht genannt. Verklausuliert heißt es, dass man an die starken Leistungen der Heim-WM 2002 anknüpfen soll. Was immer das bedeutet, Myung-Bo Hong traut man es zu. Der heute 44-Jährige ist mit 135 Länderspielen der Rekordnationalspieler seines Landes, die Fußball-Ikone schlechthin, so etwas wie der südkoreanische Franz Beckenbauer.

Die nächste "Goldene Generation"?

Als Spieler war Myung-Bo Hong über jeden Zweifel erhaben, als Trainer muss er sich diesen Status noch erarbeiten. Die WM-Qualifikation gelang Südkorea unter Coach Choi Kang Hee, der jedoch angesichts der vielen Kritik entnervt seinen Hut nahm. Den acht Trainern vor ihm seit 2002 war es nicht anders ergangen, sie alle scheiterten an den großen Erwartungen.

Dass sich Südkorea - wenn auch mit viel Mühe - zum achten Mal in Folge für eine WM-Endrunde qualifizierte, wird von den Fans als selbstverständlich angesehen. Durch den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London ist die Hoffnung auf eine neue "Goldene Generation" zusätzlich gestiegen.

"Eine Mannschaft, ein Geist, ein Ziel"

Trainer der Olympiaauswahl war übrigens Myung-Bo Hong. Es war der bislang größte Erfolg in seiner zweiten Karriere, zuvor hatte der viermalige WM-Teilnehmer unter anderem die U 20 Südkoreas betreut. Im A-Team kann er auf einige Toptalente zurückgreifen, die den Sprung nach Europa bereits geschafft haben. So bilden die Bundesligaprofis Heung-Min Son, Jeong-Ho Hong, Ji Dongwon (beide FC Augsburg) und Koo Ja-Cheol (FSV Mainz 05) sowie der England-Legionär Lee Chungyong (Bolton Wanderers) das Gerüst des 53. der FIFA-Weltrangliste.

"Es ist eine Tatsache, dass sich die Qualität des koreanischen Fußballs seit 2002 stark verbessert hat", sagte Myung-Bo Hong bei seinem Dienstantritt. Dass Südkorea sein spielerisches Potenzial zuletzt nicht so ausschöpfen konnte, lag auch an Problemen mit der Disziplin. Spieler hatten über soziale Netzwerke Interna ausgeplaudert und Kritik geäußert. Als eine seiner ersten Amtshandlungen stellte der Trainer interne Regeln für den Umgang mit Twitter und Co. auf. Ganz nach seinem Motto: "Eine Mannschaft, ein Geist, ein Ziel". Damit es mal wieder etwas zu feiern gibt. Nicht nur für Heung-Min Son.

[nb/sid]

Am 12. Juni geht es los: Gastgeber Brasilien eröffnet gegen Kroatien die FIFA WM 2014. 32 Teams, darunter natürlich die deutsche Nationalmannschaft, verteilen sich auf acht Gruppen. Das große Finale steigt am 13. Juli in Rio de Janeiro. DFB.de stellt in täglicher Folge alle Teilnehmer vor. Heute zum Abschluss: Südkorea aus der Gruppe H.

Die Fans jubeln Heung-Min Son zu. Das ist ein gewohntes Bild aus den Stadien der Bundesliga. Denn der Offensivspieler von Bayer 04 Leverkusen weiß mit seiner attraktiven Spielweise zu gefallen. Aber es ist nichts gegenüber der Begeisterung, die der 21-Jährige in seiner Heimat schürt. Nicht nur auf dem Platz. So stürmten Tausende ein Einkaufszentrum in Seoul, als Heung-Min Son dort zu einer Autogrammstunde erschien.

Keine Frage: Der Youngster ist in Südkorea ein Superstar. Mehr noch: ein Hoffnungsträger für die WM 2014 in Brasilien. Bewunderung und Sehnsucht fließen in dem Wunsch zusammen, an den Erfolg der Heim-WM 2002 anzuknüpfen. Damals schafften die Südkoreaner mit dem Einzug ins Halbfinale, wo beim 0:1 gegen Deutschland Endstation war, eine Sensation.

Fußball-Ikone Myung-Bo Hong soll es richten

Deutlicher und treffender lässt sich das Vordringen in die Weltspitze vor zwölf Jahren nicht beschreiben. Dennoch schreit das Volk nach Wiederholung des Außergewöhnlichen. Zwar ist es sein gutes Recht - doch so entsteht auch eine Bürde. Manche behaupten sogar, es sei ein Fluch. Vor allem für die Nationaltrainer. Neun haben seit 2002 ihr Glück versucht - und nicht gefunden.

WM-Gruppe H

Jetzt übernahm ein Mann die Regie, der selbst zum erfolgreichen Team der Heim-WM gehörte. Myung-Bo Hong war Kapitän der "Goldenen Generation". Im vergangenen Juni übernahm er das Amt als Nationaltrainer. In der kurzen Zeit konnte er noch nicht wirklich viel bewirken. Immerhin prägte er schon einen Leitspruch für die WM in Brasilien: "Eine Mannschaft, ein Geist, ein Ziel".

Die genauen Koordinaten, wo die "Taeguk Warriors" landen wollen, werden allerdings nicht genannt. Verklausuliert heißt es, dass man an die starken Leistungen der Heim-WM 2002 anknüpfen soll. Was immer das bedeutet, Myung-Bo Hong traut man es zu. Der heute 44-Jährige ist mit 135 Länderspielen der Rekordnationalspieler seines Landes, die Fußball-Ikone schlechthin, so etwas wie der südkoreanische Franz Beckenbauer.

Die nächste "Goldene Generation"?

Als Spieler war Myung-Bo Hong über jeden Zweifel erhaben, als Trainer muss er sich diesen Status noch erarbeiten. Die WM-Qualifikation gelang Südkorea unter Coach Choi Kang Hee, der jedoch angesichts der vielen Kritik entnervt seinen Hut nahm. Den acht Trainern vor ihm seit 2002 war es nicht anders ergangen, sie alle scheiterten an den großen Erwartungen.

Dass sich Südkorea - wenn auch mit viel Mühe - zum achten Mal in Folge für eine WM-Endrunde qualifizierte, wird von den Fans als selbstverständlich angesehen. Durch den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London ist die Hoffnung auf eine neue "Goldene Generation" zusätzlich gestiegen.

"Eine Mannschaft, ein Geist, ein Ziel"

Trainer der Olympiaauswahl war übrigens Myung-Bo Hong. Es war der bislang größte Erfolg in seiner zweiten Karriere, zuvor hatte der viermalige WM-Teilnehmer unter anderem die U 20 Südkoreas betreut. Im A-Team kann er auf einige Toptalente zurückgreifen, die den Sprung nach Europa bereits geschafft haben. So bilden die Bundesligaprofis Heung-Min Son, Jeong-Ho Hong, Ji Dongwon (beide FC Augsburg) und Koo Ja-Cheol (FSV Mainz 05) sowie der England-Legionär Lee Chungyong (Bolton Wanderers) das Gerüst des 53. der FIFA-Weltrangliste.

"Es ist eine Tatsache, dass sich die Qualität des koreanischen Fußballs seit 2002 stark verbessert hat", sagte Myung-Bo Hong bei seinem Dienstantritt. Dass Südkorea sein spielerisches Potenzial zuletzt nicht so ausschöpfen konnte, lag auch an Problemen mit der Disziplin. Spieler hatten über soziale Netzwerke Interna ausgeplaudert und Kritik geäußert. Als eine seiner ersten Amtshandlungen stellte der Trainer interne Regeln für den Umgang mit Twitter und Co. auf. Ganz nach seinem Motto: "Eine Mannschaft, ein Geist, ein Ziel". Damit es mal wieder etwas zu feiern gibt. Nicht nur für Heung-Min Son.