Stützpunktkoordinator Rädel: "Man verliert die Jungs nie aus den Augen"

Um seine Talentförderung wird der deutsche Fußball in der ganzen Welt beneidet. Leistungszentren, Eliteschulen, Stützpunkte, Amateurvereine – je nach individuellem Leistungsniveau und Entwicklungsstand erfährt jedes Talent die bestmögliche Ausbildung. Doch wie funktioniert die Talentförderung im Detail? Wie werden aus den Kindern und Jugendlichen von heute die Weltmeister von morgen? DFB.de wirft einen Blick hinter die Kulissen, zum Beispiel bei der Arbeit eines Stützpunktkoordinators.

Wenn am Dienstag die deutsche U 16-Auswahl im Schüler-Länderspiel in Stuttgart gegen Frankreich antritt (11 Uhr, live auf DFB-TV), wird Björn Rädel ganz genau hinschauen. Gut möglich, dass einige seiner ehemaligen Schützlinge dort im Einsatz sind. Rädel ist Stützpunktkoordinator beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) und hat ein Herz für Talente.

"Man verliert die Jungs nie aus den Augen und verfolgt immer, welchen Weg sie machen", sagt der 41-Jährige. 10 DFB-Stützpunkte gibt es in Schleswig-Holstein, an denen jeweils 50 bis 60 Talente von insgesamt 37 Honorartrainern des DFB gefördert werden. Dazu kommen drei Stützpunkte des SHFV. Insgesamt betreuen Rädel und sein Team also etwa 700 Spieler. Etwa 40 von ihnen haben es in den letzten drei Jahren in ein Leistungszentrum eines Spitzenklubs geschafft, einige sogar bis in die Junioren-Nationalmannschaften. Und Björn Rädel kann mit Fug und Recht behaupten, an ihrer Entwicklung mitgewirkt zu haben.

Als Stützpunktkoordinator ist sein Aufgabengebiet vielfältig. Mal sitzt er im Büro und entwickelt Trainingspläne und –vorgaben, oft steht er beim Stützpunkttraining als Beobachter am Spielfeldrand, noch häufiger schreibt er E-Mails oder telefoniert mit den Stützpunkttrainern. Zusäztlich steht Rädel gemeinsam mit den Verbandssportlehrern oft noch selber auf dem Platz, um Trainer bei der Erlangung einer Lizenz auszubilden.

Rädel: "Kinder lernen an allen Stützpunkten das gleiche"

"Die Hauptaufgabe ist und bleibt aber ganz klar die Talentförderung", sagt der Fußball-Lehrer, "ich möchte sagen können, dass alle Kinder an unseren Stützpunkten das gleiche gelernt haben. Als Stützpunktkoordinator und Landesauswahltrainer ist das meine Aufgabe und mein Anspruch.“

Einmal monatlich veranstaltet der SHFV deshalb einen Stützpunktspieltag. An jedem ersten Sonntag im Monat spielen etwa 100 Stützpunktspieler aus der D- und E-Jugend in einem Turnier gegeneinander. "Für mich ist das doppelt sinnvoll", erklärt Rädel, "ich sehe viele Spieler aus den Stützpunkten auf einmal und kann mir einen guten Eindruck verschaffen. Außerdem habe ich den direkten Kontakt zu den Trainern der einzelnen Stützpunkte."



Um seine Talentförderung wird der deutsche Fußball in der ganzen Welt beneidet. Leistungszentren, Eliteschulen, Stützpunkte, Amateurvereine – je nach individuellem Leistungsniveau und Entwicklungsstand erfährt jedes Talent die bestmögliche Ausbildung. Doch wie funktioniert die Talentförderung im Detail? Wie werden aus den Kindern und Jugendlichen von heute die Weltmeister von morgen? DFB.de wirft einen Blick hinter die Kulissen, zum Beispiel bei der Arbeit eines Stützpunktkoordinators.

Wenn am Dienstag die deutsche U 16-Auswahl im Schüler-Länderspiel in Stuttgart gegen Frankreich antritt (11 Uhr, live auf DFB-TV), wird Björn Rädel ganz genau hinschauen. Gut möglich, dass einige seiner ehemaligen Schützlinge dort im Einsatz sind. Rädel ist Stützpunktkoordinator beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) und hat ein Herz für Talente.

"Man verliert die Jungs nie aus den Augen und verfolgt immer, welchen Weg sie machen", sagt der 41-Jährige. 10 DFB-Stützpunkte gibt es in Schleswig-Holstein, an denen jeweils 50 bis 60 Talente von insgesamt 37 Honorartrainern des DFB gefördert werden. Dazu kommen drei Stützpunkte des SHFV. Insgesamt betreuen Rädel und sein Team also etwa 700 Spieler. Etwa 40 von ihnen haben es in den letzten drei Jahren in ein Leistungszentrum eines Spitzenklubs geschafft, einige sogar bis in die Junioren-Nationalmannschaften. Und Björn Rädel kann mit Fug und Recht behaupten, an ihrer Entwicklung mitgewirkt zu haben.

Als Stützpunktkoordinator ist sein Aufgabengebiet vielfältig. Mal sitzt er im Büro und entwickelt Trainingspläne und –vorgaben, oft steht er beim Stützpunkttraining als Beobachter am Spielfeldrand, noch häufiger schreibt er E-Mails oder telefoniert mit den Stützpunkttrainern. Zusäztlich steht Rädel gemeinsam mit den Verbandssportlehrern oft noch selber auf dem Platz, um Trainer bei der Erlangung einer Lizenz auszubilden.

Rädel: "Kinder lernen an allen Stützpunkten das gleiche"

"Die Hauptaufgabe ist und bleibt aber ganz klar die Talentförderung", sagt der Fußball-Lehrer, "ich möchte sagen können, dass alle Kinder an unseren Stützpunkten das gleiche gelernt haben. Als Stützpunktkoordinator und Landesauswahltrainer ist das meine Aufgabe und mein Anspruch.“

Einmal monatlich veranstaltet der SHFV deshalb einen Stützpunktspieltag. An jedem ersten Sonntag im Monat spielen etwa 100 Stützpunktspieler aus der D- und E-Jugend in einem Turnier gegeneinander. "Für mich ist das doppelt sinnvoll", erklärt Rädel, "ich sehe viele Spieler aus den Stützpunkten auf einmal und kann mir einen guten Eindruck verschaffen. Außerdem habe ich den direkten Kontakt zu den Trainern der einzelnen Stützpunkte."

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Den direkten Kontakt hat er auch jeden Montag. Montags ist Stützpunkttrainingstag. Zusätzlich zum Training im Amateurverein erhalten Talente, in der Regel aus den Jahrgängen U 12 bis U 15, hier individuelles Fördertraining von ausgebildeten Trainern des DFB und seiner Landesverbände. Deutschlandweit gibt es 366 DFB-Stützpunkte. Für Björn Rädel ist der Montag ein Pflichttermin, um die Qualität des Trainings beobachten und wenn nötig weiter verbessern zu können.

Hierzu sucht er am liebsten den direkten Kontakt zu den einzelnen Stützpunkttrainern. In regelmäßigen Abständen versammelt er aber auch alle zu gemeinsamen Treffen. "Gerade jetzt am kommenden Wochenende treffen wir uns an der Sportschule in Malente zu einer dreitägigen Fortbildung", sagt Rädel, "dort erarbeiten wir in Arbeitsgruppen Trainingsschwerpunkte, zum Beispiel zur Verbesserung des 1-gegen-1". Doch auch administrative Fragen gehören zum Aufgabengebiet eines Stützpunktkoordinators. "Sind ausreichend Bälle und Kleidung vorhanden? Welchen Termin wählen wir für das nächste Treffen? Sind die Bedingungen am Stützpunkt noch geeignet für die Förderung der Talente?", zählt Rädel auf.

Fußball-Lehrer-Lizenz mit Breitenreiter und Kramer

Seit fünf Jahren arbeitet der frühere Oberligaspieler nun schon als Stützpunktkoordinator beim SHFV. Zuvor war er bei verschiedenen Stationen im Nachwuchsbereich tätig, unter anderem in der Jugendabteilung des Hamburger SV. "Ausschlaggebend für die Tätigkeit beim Verband war für mich die Chance, nebenbei die Ausbildung zum Fußball-Lehrer zu machen", sagt Rädel. Die Elite-Jugend-Lizenz ist Voraussetzung für eine Tätigkeit als Stützpunkttrainer, als Stützpunktkoordinator muss man die Fußball-Lehrer-Lizenz oder A-Lizenz in Verbindung mit einem sportwissenschaftlichen Studium vorweisen können. Rädel ist Mittelstufenlehrer für Sport und Geschichte. Seit drei Jahren besitzt er auch die Fußball-Lehrer-Lizenz, in seinem Lehrgang waren unter anderem André Breitenreiter (SC Paderborn) und Frank Kramer (ab Juli 2015 Fortuna Düsseldorf).

Als Fußball-Lehrer könnte auch Rädel einen Bundesligisten trainieren. Immer zum Saisonende hin häufen sich daher die Angebote von Vereinen, eine Leistungsmannschaft zu übernehmen. "Natürlich reizt mich der tägliche Kitzel und Wettbewerb bei einer Mannschaft", gibt der ambitionierte Coach zu, "aber andererseits weiß ich die sichere Tätigkeit als Stützpunktkoordinator auch sehr zu schätzen - insbesondere als alleinerziehender Vater eines 16-jährigen Sohnes. Zumal ich in dieser Position ja auch hautnah an der Entwicklung der Jungs beteiligt bin."

Anfang der Woche weilte Rädel mit der Landesauswahl des Jahrgangs 2001 beispielsweise zum Vergleichsturnier in Leipzig. Vorbereitungen auf die nahenden Sichtungslehrgänge des DFB für die U 15-Lehrgänge im nächsten Jahr. Rädel ist stolz, wenn es Schützlinge aus den Stützpunkten Schleswig-Holsteins in die DFB-Auswahl schaffen. Auch deswegen schaut er am Dienstag beim Schüler-Länderspiel der U 16 ganz genau hin…

In der nächsten Woche bleiben wir im Rahmen der Themenreihe "Talentförderung" bei Thema DFB-Stützpunkte und besuchen die Eröffnung des Stützpunktes Neuss-Straberg im Fußball-Verband Niederrhein.