Strigel fordert mehr Akzeptanz für Schiedsrichter

Die Unparteiischen bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz werden auf eine harte Probe gestellt. Eine fehlerfreie Leistung ist aufgrund des immer schneller werdenden Spiels häufig eine "Mission Impossible".

"Bei Milimeter-Entscheidungen beim Abseits kommt der Mensch einfach an seine Grenzen. Wenn selbst 20 Standbilder im Fernsehen keinen hundertprozentigen Aufschluss geben, dann muss man Fehler in Kauf nehmen", sagte der deutsche Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Das sind Dinge, die sind nicht lösbar. Diese Fehlerquote muss man akzeptieren. So wie man den Fehler eines Spielers, der einen Elfmeter verschießt, hinnehmen muss."

Angesichts der knappen Entscheidungen beim laufenden Turnier wie beim aberkannten Tor des Portugiesen Pepe gegen Portugal, den aber gegebenen Abseitstreffern von Lukas Podolski gegen Polen und des Franzosen Thierry Henry gegen die Niederlande ist die Argumentation Strigels nachvollziehbar. Die Fehlentscheidungen wie beim zurückgepfiffenen Tor das Italieners Luca Toni gegen Rumänien und beim zu Unrecht anerkannten Abseitstreffers der Polen gegen Österreich ärgern aber auch Strigel: "Das hätten die Assistenten eigentlich sehen müssen."

Schwierigkeiten haben die Unparteiischen auch bei schwer zu ahndenden Fouls im Strafraum. So gab es in den Spielen Österreich gegen Polen und Italien gegen Rumänien jeweils Elfmeter, während wiederum in der Partie Österreich gegen Polen sowie beim Duell Schweden gegen Spanien vergleichbare Szenen ohne Folgen geblieben sind.

Keine Kompromisse

Für Strigel gibt es in dieser Hinsicht keine Kompromisse. "Der Elfmeter zu Gunsten der Österreicher war beispielsweise korrekt. Da wurde eindeutig am Hals gezerrt und nach unten gerissen", erklärte der Funktionär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Die Verteidiger müssen einfach die Hände weglassen und sollen den Gegner nicht runterreißen. Sie gehen damit ein großes Risiko ein, denn wenn der Schiedsrichter das sieht, dann muss er pfeifen."

Beim von Pieter Vink (Niederlande) verweigerten Strafstoß für die Spanier gegen Schweden nach einem Foul von Johan Elmander an David Silva gibt es deshalb für Strigel keine zwei Meinungen: "Das war ein Elfmeter. Vink hat aber vielleicht nicht gepfiffen, weil sich die Szene nicht angebahnt hat. Dann ist es schwer." Trotz der aufgetretenen Fehler rückt Strigel nicht davon ab, dass die Unparteiischen bislang gute Leistungen gezeigt haben. "Sie haben - von Einzelfehlern abgesehen - bisher sehr gut gepfiffen."

Irritiert zeigte sich Strigel allerdings von der lang anhaltenden Verwirrung um das zu Recht anerkannte Tor der Niederländer gegen Italien. "Es hat mich schon überrascht, dass der italienische Trainer noch eine halbe Stunde nach Spielschluss von einem Abseitstor gesprochen hat", sagte der 58-Jährige. Laut Strigel denken die Regelhüter das International Board deshalb bereits darüber nach, die Regel für hinter der Torlinie im Aus liegende Spieler klarer zu formulieren.


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Die Unparteiischen bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz werden auf eine harte Probe gestellt. Eine fehlerfreie Leistung ist aufgrund des immer schneller werdenden Spiels häufig eine "Mission Impossible".

"Bei Milimeter-Entscheidungen beim Abseits kommt der Mensch einfach an seine Grenzen. Wenn selbst 20 Standbilder im Fernsehen keinen hundertprozentigen Aufschluss geben, dann muss man Fehler in Kauf nehmen", sagte der deutsche Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Das sind Dinge, die sind nicht lösbar. Diese Fehlerquote muss man akzeptieren. So wie man den Fehler eines Spielers, der einen Elfmeter verschießt, hinnehmen muss."

Angesichts der knappen Entscheidungen beim laufenden Turnier wie beim aberkannten Tor des Portugiesen Pepe gegen Portugal, den aber gegebenen Abseitstreffern von Lukas Podolski gegen Polen und des Franzosen Thierry Henry gegen die Niederlande ist die Argumentation Strigels nachvollziehbar. Die Fehlentscheidungen wie beim zurückgepfiffenen Tor das Italieners Luca Toni gegen Rumänien und beim zu Unrecht anerkannten Abseitstreffers der Polen gegen Österreich ärgern aber auch Strigel: "Das hätten die Assistenten eigentlich sehen müssen."

Schwierigkeiten haben die Unparteiischen auch bei schwer zu ahndenden Fouls im Strafraum. So gab es in den Spielen Österreich gegen Polen und Italien gegen Rumänien jeweils Elfmeter, während wiederum in der Partie Österreich gegen Polen sowie beim Duell Schweden gegen Spanien vergleichbare Szenen ohne Folgen geblieben sind.

Keine Kompromisse

Für Strigel gibt es in dieser Hinsicht keine Kompromisse. "Der Elfmeter zu Gunsten der Österreicher war beispielsweise korrekt. Da wurde eindeutig am Hals gezerrt und nach unten gerissen", erklärte der Funktionär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Die Verteidiger müssen einfach die Hände weglassen und sollen den Gegner nicht runterreißen. Sie gehen damit ein großes Risiko ein, denn wenn der Schiedsrichter das sieht, dann muss er pfeifen."

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Beim von Pieter Vink (Niederlande) verweigerten Strafstoß für die Spanier gegen Schweden nach einem Foul von Johan Elmander an David Silva gibt es deshalb für Strigel keine zwei Meinungen: "Das war ein Elfmeter. Vink hat aber vielleicht nicht gepfiffen, weil sich die Szene nicht angebahnt hat. Dann ist es schwer." Trotz der aufgetretenen Fehler rückt Strigel nicht davon ab, dass die Unparteiischen bislang gute Leistungen gezeigt haben. "Sie haben - von Einzelfehlern abgesehen - bisher sehr gut gepfiffen."

Irritiert zeigte sich Strigel allerdings von der lang anhaltenden Verwirrung um das zu Recht anerkannte Tor der Niederländer gegen Italien. "Es hat mich schon überrascht, dass der italienische Trainer noch eine halbe Stunde nach Spielschluss von einem Abseitstor gesprochen hat", sagte der 58-Jährige. Laut Strigel denken die Regelhüter das International Board deshalb bereits darüber nach, die Regel für hinter der Torlinie im Aus liegende Spieler klarer zu formulieren.