Streichsbier: "Wir müssen uns steigern"

Der Einzug der deutschen U 20-Nationalmannschaft ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Südkorea entschied sich erst zwei Tage nach dem 3:2 im letzten Vorrundenspiel gegen Vanuatu. Durch das 1:0 von Honduras gegen Vietnam in der Gruppe E war am späten Sonntagnachmittag klar: Das Team von U 20-Coach Guido Streichsbier ist als einer der besten vier Gruppendritten weiter mit von der Partie. Im DFB.de-Interview spricht der 47-Jährige über das Duell mit Sambia am Mittwoch (ab 13 Uhr MESZ, live bei Eurosport), seine Erwartungen ans eigene Team und die ersten Erfahrungen mit dem Video Assistant Referee vor Ort.

DFB.de: Herr Streichsbier, wie erleichtert waren Sie, als Sie erfuhren, dass sich Ihr Team fürs WM-Achtelfinale qualifiziert hat?

Guido Streichsbier: Nach der durchwachsenen Vorrunde sind wir froh, in die nächste Runde eingezogen zu sein. Sowohl die Spieler als auch wir Trainer sind mit der bisherigen Leistung nicht zufrieden. Uns ist bewusst, dass wir uns steigern müssen.

DFB.de: Nun wartet mit Sambia der Afrikameister und Sieger der WM-Gruppe C auf Sie.

Streichsbier: Das wird definitiv schwerer als in der Gruppe. Wir haben schon ein paar Informationen zu Sambia gesammelt, ins Detail gehen wir in den nächsten Tagen. Sambia hat eine physisch starke und robuste Mannschaft. Dazu haben sie ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie auch durch verschiedene Rituale vor und nach dem Spiel zeigen. Für Sambia ist die WM hier in Südkorea die große Bühne, um sich im Weltfußball zu präsentieren.

DFB.de: Welche Rituale haben Sie beobachtet?

Streichsbier: Beim Einlaufen oder auf den Weg zum Bus singen die Spieler gemeinsam einen Gospelsong. Nach den Spielen sieht man sie zusammen auf den Boden knien und beten. Solche Rituale können der Mannschaft einen besonderen Spirit geben.

DFB.de: Worauf werden Sie in der Vorbereitung aufs Achtelfinale besonders Wert legen?

Streichsbier: Wir haben durch die Relegation in Deutschland immer noch einen reduzierten Kader, dazu ein paar angeschlagene Spieler - und Maxi Mittelstädt ist gelbgesperrt. Also müssen wir zunächst schauen, wer uns gegen Sambia zur Verfügung steht. Danach werden wir dann unsere Strategie ausrichten. Für mich ist aber etwas anderes entscheidend.

DFB.de: Nämlich?

Streichsbier: Für uns kommt es jetzt viel mehr darauf an, dass wir mutiger und konsequenter auftreten als im Vanuatu-Spiel.

DFB.de: Gegen Vanuatu haben Sie auch erstmals praktische Erfahrungen mit dem Video Assistant Referee sammeln können, als ein Foul an Suat Serdar im Sechzehnmeterraum erst nach kurzer Beratung zu einem Elfmeter führte.

Streichsbier: Es war ein bisschen ungewohnt, als der Schiedsrichter zunächst auf Eckball entschied, dann aber die Ausführung nicht stattfand. Wir wussten erst mal nicht, was los ist, weil der Schiedsrichter das Zeichen für den Einsatz des Video Assistant Referees nicht gleich gezeigt hatte. Als wir dann Bescheid wussten, waren wir sehr gespannt, wie die Szene aufgelöst wird.

DFB.de: Positiv für die deutsche U 20...

Streichsbier: Das stimmt. Wir haben dieses Mal davon profitiert, auch wenn Suat Serdar den fälligen Elfmeter dann leider nicht nutzen konnte. An sich stehe ich dem Video Assistant Referee sehr positiv gegenüber. Ganz einfach, weil es den Fußball ein Stück weit fairer macht.

DFB.de: Haben Sie noch weitere Erfahrungen mit dem Video Assistant Referee gesammelt?

Streichsbier: Bei unserem nächsten Gegner Sambia wurde im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica (0:1; Anm. d. Red.) ein Tor wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen. Auch hier hat der Video Assistant Referee korrekt gehandelt und sich so bei der U 20-Weltmeisterschaft schon zweimal bezahlt gemacht. Ich denke, wenn wir uns alle daran gewöhnt haben werden und das System optimiert sein wird, ist das eine gute Neuerung für den Fußball. Alles, was den Fußball fairer macht und nicht zu sehr ins Spielgeschehen eingreift, befürworte ich.

[ps]

Der Einzug der deutschen U 20-Nationalmannschaft ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Südkorea entschied sich erst zwei Tage nach dem 3:2 im letzten Vorrundenspiel gegen Vanuatu. Durch das 1:0 von Honduras gegen Vietnam in der Gruppe E war am späten Sonntagnachmittag klar: Das Team von U 20-Coach Guido Streichsbier ist als einer der besten vier Gruppendritten weiter mit von der Partie. Im DFB.de-Interview spricht der 47-Jährige über das Duell mit Sambia am Mittwoch (ab 13 Uhr MESZ, live bei Eurosport), seine Erwartungen ans eigene Team und die ersten Erfahrungen mit dem Video Assistant Referee vor Ort.

DFB.de: Herr Streichsbier, wie erleichtert waren Sie, als Sie erfuhren, dass sich Ihr Team fürs WM-Achtelfinale qualifiziert hat?

Guido Streichsbier: Nach der durchwachsenen Vorrunde sind wir froh, in die nächste Runde eingezogen zu sein. Sowohl die Spieler als auch wir Trainer sind mit der bisherigen Leistung nicht zufrieden. Uns ist bewusst, dass wir uns steigern müssen.

DFB.de: Nun wartet mit Sambia der Afrikameister und Sieger der WM-Gruppe C auf Sie.

Streichsbier: Das wird definitiv schwerer als in der Gruppe. Wir haben schon ein paar Informationen zu Sambia gesammelt, ins Detail gehen wir in den nächsten Tagen. Sambia hat eine physisch starke und robuste Mannschaft. Dazu haben sie ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie auch durch verschiedene Rituale vor und nach dem Spiel zeigen. Für Sambia ist die WM hier in Südkorea die große Bühne, um sich im Weltfußball zu präsentieren.

DFB.de: Welche Rituale haben Sie beobachtet?

Streichsbier: Beim Einlaufen oder auf den Weg zum Bus singen die Spieler gemeinsam einen Gospelsong. Nach den Spielen sieht man sie zusammen auf den Boden knien und beten. Solche Rituale können der Mannschaft einen besonderen Spirit geben.

DFB.de: Worauf werden Sie in der Vorbereitung aufs Achtelfinale besonders Wert legen?

Streichsbier: Wir haben durch die Relegation in Deutschland immer noch einen reduzierten Kader, dazu ein paar angeschlagene Spieler - und Maxi Mittelstädt ist gelbgesperrt. Also müssen wir zunächst schauen, wer uns gegen Sambia zur Verfügung steht. Danach werden wir dann unsere Strategie ausrichten. Für mich ist aber etwas anderes entscheidend.

DFB.de: Nämlich?

Streichsbier: Für uns kommt es jetzt viel mehr darauf an, dass wir mutiger und konsequenter auftreten als im Vanuatu-Spiel.

DFB.de: Gegen Vanuatu haben Sie auch erstmals praktische Erfahrungen mit dem Video Assistant Referee sammeln können, als ein Foul an Suat Serdar im Sechzehnmeterraum erst nach kurzer Beratung zu einem Elfmeter führte.

Streichsbier: Es war ein bisschen ungewohnt, als der Schiedsrichter zunächst auf Eckball entschied, dann aber die Ausführung nicht stattfand. Wir wussten erst mal nicht, was los ist, weil der Schiedsrichter das Zeichen für den Einsatz des Video Assistant Referees nicht gleich gezeigt hatte. Als wir dann Bescheid wussten, waren wir sehr gespannt, wie die Szene aufgelöst wird.

DFB.de: Positiv für die deutsche U 20...

Streichsbier: Das stimmt. Wir haben dieses Mal davon profitiert, auch wenn Suat Serdar den fälligen Elfmeter dann leider nicht nutzen konnte. An sich stehe ich dem Video Assistant Referee sehr positiv gegenüber. Ganz einfach, weil es den Fußball ein Stück weit fairer macht.

DFB.de: Haben Sie noch weitere Erfahrungen mit dem Video Assistant Referee gesammelt?

Streichsbier: Bei unserem nächsten Gegner Sambia wurde im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica (0:1; Anm. d. Red.) ein Tor wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen. Auch hier hat der Video Assistant Referee korrekt gehandelt und sich so bei der U 20-Weltmeisterschaft schon zweimal bezahlt gemacht. Ich denke, wenn wir uns alle daran gewöhnt haben werden und das System optimiert sein wird, ist das eine gute Neuerung für den Fußball. Alles, was den Fußball fairer macht und nicht zu sehr ins Spielgeschehen eingreift, befürworte ich.

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