Streichsbier: "Für das Minimalziel kämpfen"

Einen Vorteil hat die Ausgangslage der deutschen U 19-Nationalmannschaft nach zwei Niederlagen vor dem heutigen letzten Gruppenspiel gegen Österreich (ab 19.30 Uhr, live auf Eurosport). Die Vorzeichen sind klar, große Rechenkünste, um den weiteren Turnierverlauf zu planen, sind nicht vonnöten. Ein Sieg gegen den Nachbarn und das DFB-Team hat sich für das Ausscheidungsspiel gegen den Dritten der Gruppe B qualifiziert. Ein Remis oder eine Niederlage und das Aus nach der Vorrunde ist besiegelt.

Platz fünf und damit die Qualifikation für die U 20-WM 2017 in Südkorea (20. Mai bis 11. Juni) ist also das neue Ziel für das deutsche Team und seinen Coach Guido Streichsbier. Das Halbfinale und das Finale sind nach dem 3:4 gegen Portugal nicht mehr möglich. "Trotzdem lohnt es sich, zu kämpfen", so der 46-Jährige. "Die Teilnahme an einer WM wäre für die Entwicklung der Mannschaft unheimlich wichtig. Viele Jungs stecken noch in der Entwicklungsphase. In einem Jahr sind sie weiter und könnten das Turnier sicherlich erfolgreicher gestalten als die Heim-EM."

Streichsbier: "Haben als Gastgeber Verantwortung"

Um dieses Ziel zu erreichen, werden im deutschen Lager alle Kräfte mobilisiert. Die medizinische Abteilung ist bis spät abends im Einsatz. Die Trainer analysieren den kommenden Gegner Österreich intensiv. "Wir haben den Spielern noch einmal eindringlich klargemacht, welche Verantwortung wir als Gastgeber der EM haben, aber auch gesagt, welche Chancen sich ihnen mit der WM-Teilnahme bieten würden", sagt Streichsbier.

Die Message scheint angekommen zu sein. Mittelfeldspieler Benjamin Henrichs von Bayer 04 Leverkusen stellt sich auf ein kampfbetontes Spiel ein. "Beide Mannschaften möchten unbedingt zur WM 2017. Es wird zur Sache gehen", sagt Henrichs. Der 19-Jährige muss es wissen. Vor gut einem Jahr bestritt er – ebenfalls unter Streichsbier – mit der U 18-Nationalmannschaft ein Testspiel gegen Österreich (0:1). "Sie spielen sehr aggressiv und rustikal", erklärt der Leverkusener. "Wir müssen den Kampf annehmen und dabei trotzdem einen kühlen Kopf bewahren."

Bei Ballverlust mit allerhöchstem Tempo nach hinten arbeiten

Damit spricht Henrichs einen grundlegenden Fehler in den beiden vorangegangenen Partien an. Gegen Italien ließ sich das Team beim Gegentor nach einer eigenen Chance zu leicht auskontern. Beim Spiel gegen Portugal vermisste Streichsbier neben der defensiven Ordnung auch den absoluten Willen. "Wir hätten den Rückraum mit intensiven Läufen besser schließen müssen. Das hat uns zwei Tore gekostet." Das Gegenmittel hat der U 19-Trainer parat: "Wir müssen bei Ballverlust mit allerhöchstem Tempo nach hinten arbeiten. Sonst werden wir wieder bestraft."

Das wird gegen die Österreicher nicht einfach. Die Alpenrepublik hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich entwickelt und nimmt mittlerweile regelmäßig an großen Jugendturnieren teil. Das ist auch den Talentspähern der Bundesliga nicht entgangen. Mit Stefan Peric, Patrick Hasenhüttl (beide VfB Stuttgart) und Stefan Posch (TSG 1899 Hoffenheim) spielen drei deutsche Legionäre im österreichischen Team.

Österreich mit überzeugenden Auftritten

Bei den bisherigen Auftritten der UEFA U 19-EM (jeweils 1:1 gegen Portugal und Italien) überzeugten die Österreicher vor allem durch ein variables Spiel im Mittelfeld, meist aus einer Raute heraus. Bei Ballbesitz stellen sie auf eine Dreierkette mit hoch stehenden Außenverteidigern um. Im Angriff haben sie mit Arnel Jakupovic einen Stoßstürmer im Zentrum, der das Spielfeld in die Länge zieht. Es wird darauf ankommen, den österreichischen Kombinationsfußball zu unterbinden und dann im letzten Spieldrittel konsequent den Abschluss zu suchen.

Ob es dabei zu Umstellungen kommen wird, lässt Guido Streichsbier noch offen: "Ein paar Spieler klagen über leichte Beschwerden. Aber jeder möchte natürlich die Fußballerehre wieder herstellen und zumindest das Minimalziel erreichen." Das hieße: Sieg gegen Österreich, um dann am Donnerstag in Sandhausen um die Teilnahme an der U 20-WM 2017 in Südkorea zu spielen.

[ps]

Einen Vorteil hat die Ausgangslage der deutschen U 19-Nationalmannschaft nach zwei Niederlagen vor dem heutigen letzten Gruppenspiel gegen Österreich (ab 19.30 Uhr, live auf Eurosport). Die Vorzeichen sind klar, große Rechenkünste, um den weiteren Turnierverlauf zu planen, sind nicht vonnöten. Ein Sieg gegen den Nachbarn und das DFB-Team hat sich für das Ausscheidungsspiel gegen den Dritten der Gruppe B qualifiziert. Ein Remis oder eine Niederlage und das Aus nach der Vorrunde ist besiegelt.

Platz fünf und damit die Qualifikation für die U 20-WM 2017 in Südkorea (20. Mai bis 11. Juni) ist also das neue Ziel für das deutsche Team und seinen Coach Guido Streichsbier. Das Halbfinale und das Finale sind nach dem 3:4 gegen Portugal nicht mehr möglich. "Trotzdem lohnt es sich, zu kämpfen", so der 46-Jährige. "Die Teilnahme an einer WM wäre für die Entwicklung der Mannschaft unheimlich wichtig. Viele Jungs stecken noch in der Entwicklungsphase. In einem Jahr sind sie weiter und könnten das Turnier sicherlich erfolgreicher gestalten als die Heim-EM."

Streichsbier: "Haben als Gastgeber Verantwortung"

Um dieses Ziel zu erreichen, werden im deutschen Lager alle Kräfte mobilisiert. Die medizinische Abteilung ist bis spät abends im Einsatz. Die Trainer analysieren den kommenden Gegner Österreich intensiv. "Wir haben den Spielern noch einmal eindringlich klargemacht, welche Verantwortung wir als Gastgeber der EM haben, aber auch gesagt, welche Chancen sich ihnen mit der WM-Teilnahme bieten würden", sagt Streichsbier.

Die Message scheint angekommen zu sein. Mittelfeldspieler Benjamin Henrichs von Bayer 04 Leverkusen stellt sich auf ein kampfbetontes Spiel ein. "Beide Mannschaften möchten unbedingt zur WM 2017. Es wird zur Sache gehen", sagt Henrichs. Der 19-Jährige muss es wissen. Vor gut einem Jahr bestritt er – ebenfalls unter Streichsbier – mit der U 18-Nationalmannschaft ein Testspiel gegen Österreich (0:1). "Sie spielen sehr aggressiv und rustikal", erklärt der Leverkusener. "Wir müssen den Kampf annehmen und dabei trotzdem einen kühlen Kopf bewahren."

Bei Ballverlust mit allerhöchstem Tempo nach hinten arbeiten

Damit spricht Henrichs einen grundlegenden Fehler in den beiden vorangegangenen Partien an. Gegen Italien ließ sich das Team beim Gegentor nach einer eigenen Chance zu leicht auskontern. Beim Spiel gegen Portugal vermisste Streichsbier neben der defensiven Ordnung auch den absoluten Willen. "Wir hätten den Rückraum mit intensiven Läufen besser schließen müssen. Das hat uns zwei Tore gekostet." Das Gegenmittel hat der U 19-Trainer parat: "Wir müssen bei Ballverlust mit allerhöchstem Tempo nach hinten arbeiten. Sonst werden wir wieder bestraft."

Das wird gegen die Österreicher nicht einfach. Die Alpenrepublik hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich entwickelt und nimmt mittlerweile regelmäßig an großen Jugendturnieren teil. Das ist auch den Talentspähern der Bundesliga nicht entgangen. Mit Stefan Peric, Patrick Hasenhüttl (beide VfB Stuttgart) und Stefan Posch (TSG 1899 Hoffenheim) spielen drei deutsche Legionäre im österreichischen Team.

Österreich mit überzeugenden Auftritten

Bei den bisherigen Auftritten der UEFA U 19-EM (jeweils 1:1 gegen Portugal und Italien) überzeugten die Österreicher vor allem durch ein variables Spiel im Mittelfeld, meist aus einer Raute heraus. Bei Ballbesitz stellen sie auf eine Dreierkette mit hoch stehenden Außenverteidigern um. Im Angriff haben sie mit Arnel Jakupovic einen Stoßstürmer im Zentrum, der das Spielfeld in die Länge zieht. Es wird darauf ankommen, den österreichischen Kombinationsfußball zu unterbinden und dann im letzten Spieldrittel konsequent den Abschluss zu suchen.

Ob es dabei zu Umstellungen kommen wird, lässt Guido Streichsbier noch offen: "Ein paar Spieler klagen über leichte Beschwerden. Aber jeder möchte natürlich die Fußballerehre wieder herstellen und zumindest das Minimalziel erreichen." Das hieße: Sieg gegen Österreich, um dann am Donnerstag in Sandhausen um die Teilnahme an der U 20-WM 2017 in Südkorea zu spielen.

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