Steinhaus und Gräfe sind Schiedsrichter des Jahres

Für ihn ist es eine Premiere, sie verfügt da schon über jede Menge Erfahrung. Zum fünften Mal wird sie von der Schiedsrichter-Kommission des DFB ausgezeichnet, er hingegen betritt Neuland. In der Saison 2010/2011 waren beide die besten ihrer Zunft. Unparteiisch, unabhängig - und fast unfehlbar. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über Bibiana Steinhaus und Manuel Gräfe, Deutschlands Schiedsrichter des Jahres 2010/2011.

Bald geht’s raus für das Gespann der Unparteiischen. Vor dem Spiel zwischen Deutschland und Brasilien werden Philipp Lahm und Lucio hinter ihnen durch den Tunnel aufs Spielfeld laufen. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, noch einmal werden im Team alle Details besprochen. Funktioniert das Headset? Sind alle Karten dabei? Sitzt die Kleidung? Millionen werden zuschauen, Millionen die Leistung beurteilen. Langsam füllt sich das Stadion, langsam steigt der Puls.

Ehrung vor dem Brasilien-Länderspiel

Bibiana Steinhaus und Manuel Gräfe wissen genau, was in einem Schiedsrichter in den Minuten vor dem Schritt aus der Kabine ins Rampenlicht vorgeht. Sie kennen dieses Gefühl, sie wissen, welche Gedanken durch den Kopf gehen und wie sich das Rumoren der Massen in den Katakomben anhört. Auch die beiden werden gleich ins Rampenlicht treten, heute aber sind Steinhaus und Gräfe ganz entspannt.

Sie haben ihre Leistungen bereits gebracht, haben bewiesen, dass sie mit Druck umgehen und vor den Augen der Öffentlichkeit auf hohem Niveau agieren können. Ihre Bühne ist diesmal nicht der Rasen, die deutschen Unparteiischen haben frei. Sie entscheiden nicht über Tore, sondern werden über dem Tor ausgezeichnet.

In Loge 9 der Mercedez-Benz Arena. Die Schiedsrichter-Kommission des DFB hatte Steinhaus und Gräfe im Mai zu Deutschlands Schiedsrichtern des Jahres 2010/2011 gewählt, beide werden vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und Brasilien von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und Stefan Kölbl, dem Vorstandsvorsitzenden der DEKRA, offiziell geehrt.

Würdiger Abschluss einer herausragenden Saison

Für Steinhaus findet damit eine herausragende Saison einen würdigen Abschluss. Unter anderem in der 2. Bundesliga hatte sie wie gewohnt und konstant überzeugt, Highlights wie die Partie zwischen Hertha BSC und dem FC Augsburg im ausverkauften Berliner Olympiastadion inklusive. Und dann war da natürlich noch die Weltmeisterschaft der Frauen. In der Vorrunde leitete Steinhaus die Partien USA gegen Nordkorea und Äquatorialguinea gegen Brasilien. Sachlich, gut, fast fehlerfrei.



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Für ihn ist es eine Premiere, sie verfügt da schon über jede Menge Erfahrung. Zum fünften Mal wird sie von der Schiedsrichter-Kommission des DFB ausgezeichnet, er hingegen betritt Neuland. In der Saison 2010/2011 waren beide die besten ihrer Zunft. Unparteiisch, unabhängig - und fast unfehlbar. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über Bibiana Steinhaus und Manuel Gräfe, Deutschlands Schiedsrichter des Jahres 2010/2011.

Bald geht’s raus für das Gespann der Unparteiischen. Vor dem Spiel zwischen Deutschland und Brasilien werden Philipp Lahm und Lucio hinter ihnen durch den Tunnel aufs Spielfeld laufen. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, noch einmal werden im Team alle Details besprochen. Funktioniert das Headset? Sind alle Karten dabei? Sitzt die Kleidung? Millionen werden zuschauen, Millionen die Leistung beurteilen. Langsam füllt sich das Stadion, langsam steigt der Puls.

Ehrung vor dem Brasilien-Länderspiel

Bibiana Steinhaus und Manuel Gräfe wissen genau, was in einem Schiedsrichter in den Minuten vor dem Schritt aus der Kabine ins Rampenlicht vorgeht. Sie kennen dieses Gefühl, sie wissen, welche Gedanken durch den Kopf gehen und wie sich das Rumoren der Massen in den Katakomben anhört. Auch die beiden werden gleich ins Rampenlicht treten, heute aber sind Steinhaus und Gräfe ganz entspannt.

Sie haben ihre Leistungen bereits gebracht, haben bewiesen, dass sie mit Druck umgehen und vor den Augen der Öffentlichkeit auf hohem Niveau agieren können. Ihre Bühne ist diesmal nicht der Rasen, die deutschen Unparteiischen haben frei. Sie entscheiden nicht über Tore, sondern werden über dem Tor ausgezeichnet.

In Loge 9 der Mercedez-Benz Arena. Die Schiedsrichter-Kommission des DFB hatte Steinhaus und Gräfe im Mai zu Deutschlands Schiedsrichtern des Jahres 2010/2011 gewählt, beide werden vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und Brasilien von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und Stefan Kölbl, dem Vorstandsvorsitzenden der DEKRA, offiziell geehrt.

Würdiger Abschluss einer herausragenden Saison

Für Steinhaus findet damit eine herausragende Saison einen würdigen Abschluss. Unter anderem in der 2. Bundesliga hatte sie wie gewohnt und konstant überzeugt, Highlights wie die Partie zwischen Hertha BSC und dem FC Augsburg im ausverkauften Berliner Olympiastadion inklusive. Und dann war da natürlich noch die Weltmeisterschaft der Frauen. In der Vorrunde leitete Steinhaus die Partien USA gegen Nordkorea und Äquatorialguinea gegen Brasilien. Sachlich, gut, fast fehlerfrei.

Und so überzeugend, dass sich wenig später ein Traum erfüllte. „Jeder Sportler wünscht sich, einmal in einem WM-Finale stehen zu dürfen“, sagt sie. Sie durfte, sogar in ihrem Heimatland. Der Fußball-Weltverband nominierte die Deutsche für das Endspiel zwischen den USA und Japan. Ein paar Wochen sind mittlerweile vergangen, Bibiana Steinhaus erinnert sich gern zurück. Aufgeregt war sie, natürlich. Nervös, das auch. Vor allem aber freute sie sich.

Denn schließlich waren Steinhaus und ihre Assistentinnen Katrin Rafalski und Marina Wozniak gut vorbereitet. Sie wussten, was sie können und wollten jeden Moment des Erlebnisses aufsaugen und genießen. Und? Haben sie? „Ich glaube, das war uns anzusehen“, sagt Steinhaus. Mission erfüllt. Auch ihr Chef war zufrieden. „Mit ihren hervorragenden Leistungen bei der Weltmeisterschaft der Frauen hat sie bestätigt, dass wir sie zu Recht zu Deutschlands Schiedsrichterin des Jahres gewählt haben“, sagt Herbert Fandel, der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommission. Zum fünften Mal in Folge.

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Premiere dank Beständigkeit

Für Manuel Gräfe ist die Wahl eine Premiere. Der Berliner tritt in die Fußstapfen von Florian Meyer und Wolfgang Stark, die in den vergangenen beiden Jahren als beste Schiedsrichter Deutschlands ausgezeichnet wurden. Überzeugt hat Gräfe die Schiedsrichter-Kommission insbesondere durch seine Beständigkeit.

Kaum ein anderer Schiedsrichter hat in der vergangenen Saison so viele Spiele wie er geleitet, kaum ein anderer war so oft für anspruchsvolle Partien angesetzt. „Manuel Gräfe war in hervorragender Form“, sagt Fandel zur Wahl von Gräfe. „Trotz der hohen Belastung in schwierigen Spielen blieb er bis zum Schluss in seinen Leistungen konstant und auf hohem Niveau.“

Für Gräfe - auch für Steinhaus - ist die Auszeichnung Bestätigung für die eigene Leistung, vor allem Ansporn für künftige Aufgaben. „Ich empfinde die Auszeichnung als große Ehre“, sagt er. „Es ist eine fachliche Anerkennung für meine Leistungen. Darüber freue ich mich sehr. Für mich gilt es jetzt, in der kommenden Saison erneut ein ähnliches Niveau zu erreichen.“

Erst mal den Klassiker genießen

Die neue Spielzeit hat gerade begonnen, mit ihr kommen neue spannende und anspruchsvolle Aufgaben. Heute aber können beide genießen. Zunächst die Ehrung, danach das Spiel. Deutschland gegen Brasilien, der dreimalige gegen den fünfmaligen Weltmeister, acht Titel, 90 Minuten. „Natürlich sieht man die Spiele immer auch mit der Schiedsrichter-Brille. Man fiebert, leidet und freut sich mit“, sagt Steinhaus.

Ihr männliches Pendant sieht es ähnlich. „Als Schiedsrichter ist man immer auch fußballbegeistert“, sagt Gräfe, „deshalb schaue ich jedes Spiel der Nationalmannschaft mit großem Interesse.“