Steinhaus: "Hart arbeiten, um die Erwartungen zu erfüllen"

Die Fernsehkameras verfolgten jede ihrer Bewegungen, die Objektive der Fotografen auch. Blitzlichtgewitter, Mikrofone, Frage über Frage - und alles wegen ihr: Bei der Pressekonferenz in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt bekam Bibiana Steinhaus schon mal einen Vorgeschmack auf die neue Saison. Dann nämlich wird die 28-jährige Polizeibeamtin aus Hannover als Schiedsrichterin Spiele in der 2. Bundesliga leiten. Die erste Unparteiische Deutschlands, die es bis in den Profifußball gepackt hat.

„Dass die Medienpräsenz sich ändern wird, habe ich schon erwartet. Ich freue mich sehr, dass der Schiedsrichter-Ausschuss sein Vertrauen in mich setzt und werde hart daran arbeiten, dass ich die Erwartungen erfüllen kann. Ziel ist es, zu meiner und zur Zufriedenheit aller Spiele zu leiten und positiv beeinflussen zu können", gibt Bibiana Steinhaus die Losung für die neue Saison aus.

Geboren in Bad Lauterberg im Harz, spielte sie zunächst selbst Fußball - als linke Verteidigerin. „Das war aber nicht so erfolgsversprechend", gibt sich die sportliche Blondine selbstkritisch. Beeinflusst vom Vater, selbst ein Schiedsrichter, wechselte sie dann die Seiten und griff 1995 erstmals zur Pfeife. Und die Geschichte nahm ihren Lauf: 1999 Aufstieg in die Frauen-Bundesliga, 2001 Aufstieg in die Männer-Regionalliga, 2003 Leitung des Endspiels um den DFB-Pokal der Frauen, 2004 Assistentin in der 2. Männer-Bundesliga, seit 2005 im Kreis der FIFA-Schiedsrichterinnen.

Roth: "Bibiana Steinhaus hat bei Bewertungen sehr gut abgeschnitten"

Einer, der ihren Weg genau verfolgt hat und sie in ihrem Tun bestärkt, ist Volker Roth, der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses. „Wir haben Bibiana Steinhaus in den vergangenen Jahren intensiv beobachtet. Bei den Bewertungen in der Regionalliga hat sie sehr gut abgeschnitten. Ihre Leistungen haben somit den Ausschlag gegeben, und sie hat die Leistungsprüfung nach den Vorgaben für die Männer absolviert", ist der ehemalige FIFA-Schiedsrichter voll des Lobes.

Somit gab es auch im Schiedsrichter-Ausschuss keine langen Diskussionen über die Beförderung. Roth: „Wir sind uns sicher, dass sie auch in der 2. Bundesliga ihren Mann stehen wird. Unser Plan sieht vor, sie behutsam aufzubauen und sorgfältig bei der Einteilung ihrer Spieleinsätze vorzugehen."

Vorfreude auf die neue Aufgabe

Bibiana Steinhaus jedenfalls steht die Vorfreude auf die neue Aufgabe ins Gesicht geschrieben. Ob sie denn fürchten müsse, sich in der höheren Spielklasse bei den Männern nicht durchsetzen zu können, möchte ein Journalist von ihr wissen. Antwort der "DFB-Schiedsrichterin des Jahres": „Die schwerste Arbeit als Unparteiische haben doch sowieso diejenigen in den Kreisen und Bezirken. In den oberen Ligen ist das Miteinander ein anderes, auch durch die permanente Beobachtung durch die Medien. Und die verbale Hemmschwelle gegenüber einer Frau ist auch eine andere."

So, wie sie mit den Journalisten umgeht, so möchte sie nach eigenem Bekunden auch auf dem Platz rüberkommen: Kommunikativ, die rechte Tonlage findend, keinen benachteiligend und trotzdem konsequent. In ihrer gleichsam eloquenten wie selbstbewussten Art auch ein Stück weit berechenbar sein.

Steinhaus: "Wir Schiedsrichter betreiben Leistungssport"

„Natürlich hilft mir da auch mein Beruf als Polizeibeamtin, denn beide Tätigkeiten weisen durchaus Parallelen auf", erzählt die 28-Jährige, die unlängst beim G8-Gipfel in Heiligendamm und beim PUR-Konzert im Einsatz war. Wobei ihr der Arbeitgeber und ihre Kollegen bei der Dienstplan-Gestaltung sehr entgegen kommen, damit genügend Raum für ihr Hobby an der Pfeife bleibt. „Im Gegenzug sind dann Dienste an Weihnachten, Silvester, Ostern und am Vatertag mir", lacht die Aufsteigerin.

In ihrer Freizeit schmökert die Hannoveranerin gerne in der Schiedsrichter-Zeitung des DFB, oder aber sie hält sich mit Sport fit. Unlängst lief sie in München gar einen Marathon mit (Zeit: vier Stunden und 20 Minuten). Bibiana Steinhaus: „Wir Schiedsrichter betreiben längst einen Leistungssport und wollen bestmöglich vorbereitet in jede Begegnung gehen." Wie die Spieler beider Mannschaften eben auch - professionell vorbereitet.

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Die Fernsehkameras verfolgten jede ihrer Bewegungen, die Objektive der Fotografen auch. Blitzlichtgewitter, Mikrofone, Frage über Frage - und alles wegen ihr: Bei der Pressekonferenz in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt bekam Bibiana Steinhaus schon mal einen Vorgeschmack auf die neue Saison. Dann nämlich wird die 28-jährige Polizeibeamtin aus Hannover als Schiedsrichterin Spiele in der 2. Bundesliga leiten. Die erste Unparteiische Deutschlands, die es bis in den Profifußball gepackt hat.

„Dass die Medienpräsenz sich ändern wird, habe ich schon erwartet. Ich freue mich sehr, dass der Schiedsrichter-Ausschuss sein Vertrauen in mich setzt und werde hart daran arbeiten, dass ich die Erwartungen erfüllen kann. Ziel ist es, zu meiner und zur Zufriedenheit aller Spiele zu leiten und positiv beeinflussen zu können", gibt Bibiana Steinhaus die Losung für die neue Saison aus.

Geboren in Bad Lauterberg im Harz, spielte sie zunächst selbst Fußball - als linke Verteidigerin. „Das war aber nicht so erfolgsversprechend", gibt sich die sportliche Blondine selbstkritisch. Beeinflusst vom Vater, selbst ein Schiedsrichter, wechselte sie dann die Seiten und griff 1995 erstmals zur Pfeife. Und die Geschichte nahm ihren Lauf: 1999 Aufstieg in die Frauen-Bundesliga, 2001 Aufstieg in die Männer-Regionalliga, 2003 Leitung des Endspiels um den DFB-Pokal der Frauen, 2004 Assistentin in der 2. Männer-Bundesliga, seit 2005 im Kreis der FIFA-Schiedsrichterinnen.

Roth: "Bibiana Steinhaus hat bei Bewertungen sehr gut abgeschnitten"

Einer, der ihren Weg genau verfolgt hat und sie in ihrem Tun bestärkt, ist Volker Roth, der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses. „Wir haben Bibiana Steinhaus in den vergangenen Jahren intensiv beobachtet. Bei den Bewertungen in der Regionalliga hat sie sehr gut abgeschnitten. Ihre Leistungen haben somit den Ausschlag gegeben, und sie hat die Leistungsprüfung nach den Vorgaben für die Männer absolviert", ist der ehemalige FIFA-Schiedsrichter voll des Lobes.

Somit gab es auch im Schiedsrichter-Ausschuss keine langen Diskussionen über die Beförderung. Roth: „Wir sind uns sicher, dass sie auch in der 2. Bundesliga ihren Mann stehen wird. Unser Plan sieht vor, sie behutsam aufzubauen und sorgfältig bei der Einteilung ihrer Spieleinsätze vorzugehen."

Vorfreude auf die neue Aufgabe

Bibiana Steinhaus jedenfalls steht die Vorfreude auf die neue Aufgabe ins Gesicht geschrieben. Ob sie denn fürchten müsse, sich in der höheren Spielklasse bei den Männern nicht durchsetzen zu können, möchte ein Journalist von ihr wissen. Antwort der "DFB-Schiedsrichterin des Jahres": „Die schwerste Arbeit als Unparteiische haben doch sowieso diejenigen in den Kreisen und Bezirken. In den oberen Ligen ist das Miteinander ein anderes, auch durch die permanente Beobachtung durch die Medien. Und die verbale Hemmschwelle gegenüber einer Frau ist auch eine andere."

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So, wie sie mit den Journalisten umgeht, so möchte sie nach eigenem Bekunden auch auf dem Platz rüberkommen: Kommunikativ, die rechte Tonlage findend, keinen benachteiligend und trotzdem konsequent. In ihrer gleichsam eloquenten wie selbstbewussten Art auch ein Stück weit berechenbar sein.

Steinhaus: "Wir Schiedsrichter betreiben Leistungssport"

„Natürlich hilft mir da auch mein Beruf als Polizeibeamtin, denn beide Tätigkeiten weisen durchaus Parallelen auf", erzählt die 28-Jährige, die unlängst beim G8-Gipfel in Heiligendamm und beim PUR-Konzert im Einsatz war. Wobei ihr der Arbeitgeber und ihre Kollegen bei der Dienstplan-Gestaltung sehr entgegen kommen, damit genügend Raum für ihr Hobby an der Pfeife bleibt. „Im Gegenzug sind dann Dienste an Weihnachten, Silvester, Ostern und am Vatertag mir", lacht die Aufsteigerin.

In ihrer Freizeit schmökert die Hannoveranerin gerne in der Schiedsrichter-Zeitung des DFB, oder aber sie hält sich mit Sport fit. Unlängst lief sie in München gar einen Marathon mit (Zeit: vier Stunden und 20 Minuten). Bibiana Steinhaus: „Wir Schiedsrichter betreiben längst einen Leistungssport und wollen bestmöglich vorbereitet in jede Begegnung gehen." Wie die Spieler beider Mannschaften eben auch - professionell vorbereitet.