Steinberger: "Man lernt am meisten, wenn es einmal nicht so läuft"

Josef Steinberger, seit wenigen Wochen wieder Trainer der A-Junioren-Bundesligamannschaft des TSV 1860 München, kennt sich im Nachwuchsbereich der Löwen bestens aus. Der heute 41-Jährige war 2012 vom SSV Jahn Regensburg nach München gewechselt und übernahm zunächst die U 17. Nach einem Jahr bei den A-Junioren mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft kehrte er im Sommer zur B-Jugend zurück - für nur wenige Monate. Denn die sportliche Situation bei der U 19 erforderte einen erneuten Wechsel.

Aus den ersten drei Partien unter Steinberger holten die Sechzger in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga sieben von neun möglichen Punkten und ließen die Abstiegszone zumindest einmal drei Punkte hinter sich. Nun geht es am Sonntag (ab 11 Uhr) im DFB-Junioren-Vereinspokal beim FC Energie Cottbus um den Einzug in das Halbfinale.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Josef Steinberger mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die aktuelle Situation, die Bedeutung des Pokalwettbewerbs und den Vergleich mit Werner Lorant.

DFB.de: Unter Ihrer Regie holten die Löwen sieben Punkte aus drei Partien. Wie beurteilen Sie diese Ausbeute, Herr Steinberger?

Josef Steinberger: Das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt sowie das 4:2 bei Waldhof Mannheim waren Siege gegen direkte Kontrahenten, gegen die es wichtig war, etwas mitzunehmen. Beim jüngsten 0:0 gegen den SC Freiburg hatten wir es mit einer spielerisch starken Mannschaft zu tun. Der Punktgewinn ging daher in Ordnung. Wir haben mit den sieben Zählern eine Basis gelegt, auf der wir aufbauen können.

DFB.de: Woran muss die Mannschaft arbeiten, um sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen?

Steinberger: Die drei erfolgreichen Partien haben in jedem Fall für ein besseres Gefühl gesorgt. Wir konnten die Abstiegsplätze ein wenig hinter uns lassen. Das Wichtigste ist aber, dass wir alles in der eigenen Hand haben. Wir müssen nicht rechts und links schauen, was die Konkurrenz macht. Diese Ausgangsposition ist sehr positiv.

DFB.de: Was für eine Mannschaft hatten Sie bei Ihrem Amtsantritt vorgefunden?



Josef Steinberger, seit wenigen Wochen wieder Trainer der A-Junioren-Bundesligamannschaft des TSV 1860 München, kennt sich im Nachwuchsbereich der Löwen bestens aus. Der heute 41-Jährige war 2012 vom SSV Jahn Regensburg nach München gewechselt und übernahm zunächst die U 17. Nach einem Jahr bei den A-Junioren mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft kehrte er im Sommer zur B-Jugend zurück - für nur wenige Monate. Denn die sportliche Situation bei der U 19 erforderte einen erneuten Wechsel.

Aus den ersten drei Partien unter Steinberger holten die Sechzger in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga sieben von neun möglichen Punkten und ließen die Abstiegszone zumindest einmal drei Punkte hinter sich. Nun geht es am Sonntag (ab 11 Uhr) im DFB-Junioren-Vereinspokal beim FC Energie Cottbus um den Einzug in das Halbfinale.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Josef Steinberger mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die aktuelle Situation, die Bedeutung des Pokalwettbewerbs und den Vergleich mit Werner Lorant.

DFB.de: Unter Ihrer Regie holten die Löwen sieben Punkte aus drei Partien. Wie beurteilen Sie diese Ausbeute, Herr Steinberger?

Josef Steinberger: Das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt sowie das 4:2 bei Waldhof Mannheim waren Siege gegen direkte Kontrahenten, gegen die es wichtig war, etwas mitzunehmen. Beim jüngsten 0:0 gegen den SC Freiburg hatten wir es mit einer spielerisch starken Mannschaft zu tun. Der Punktgewinn ging daher in Ordnung. Wir haben mit den sieben Zählern eine Basis gelegt, auf der wir aufbauen können.

DFB.de: Woran muss die Mannschaft arbeiten, um sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen?

Steinberger: Die drei erfolgreichen Partien haben in jedem Fall für ein besseres Gefühl gesorgt. Wir konnten die Abstiegsplätze ein wenig hinter uns lassen. Das Wichtigste ist aber, dass wir alles in der eigenen Hand haben. Wir müssen nicht rechts und links schauen, was die Konkurrenz macht. Diese Ausgangsposition ist sehr positiv.

DFB.de: Was für eine Mannschaft hatten Sie bei Ihrem Amtsantritt vorgefunden?

Steinberger: Ergebnisse wie das 0:7 beim VfB Stuttgart sowie das späte 1:2 gegen den 1. FC Saarbrücken hatten für Unsicherheit gesorgt. Die Spieler besaßen nur wenig Selbstvertrauen.

DFB.de: An welchen Stellschrauben mussten Sie besonders stark drehen, damit es wieder bergauf ging?

Steinberger: Ein Vorteil war, dass ich die Jung-Jahrgänge aus der Saison zuvor schon gut kannte. Es ging für mich in erster Linie darum, in die Köpfe der Spieler zu kommen, ihnen den Glauben an die eigene Stärke wiederzugeben. Bis zu meinem Amtsantritt hatte die Mannschaft in zehn Partien fünf Tore erzielt. Das lag nicht nur an den Stürmern. Mein Ziel war und ist es, den Spielern das nötige Vertrauen mit auf den Weg zu geben, damit sie mutig und konsequent den Abschluss suchen - und nicht im letzten Moment noch einmal quer legen.

DFB.de: Kann so eine Situation wie jetzt auch lehrreich für U 19-Spieler sein?

Steinberger: Es ist im Leben doch fast immer so: Man lernt am meisten, wenn es einmal nicht so läuft. Wenn du so ein Tal erfolgreich durchschreitest, kann einem das auf dem weiteren Weg helfen. Entscheidend ist in unserer Situation, dass die Mannschaft stets im Vordergrund steht. Einzelinteressen müssen zurückstehen. So etwas schweißt ein Team häufig zusammen. Diese Kraft wollen wir in der Restrunde in die Waagschale werfen.

DFB.de: Fiel es Ihnen schwer, die U 17 zu verlassen?

Steinberger: Nach einem durchwachsenen Start hatten wir uns gefunden und eine recht gute Serie gespielt. Es war selbstverständlich nicht einfach für mich, die U 17 dann mitten auf dem Weg zu verlassen. Doch der Verein musste eine Entscheidung treffen und hinter dieser stehe ich voller Überzeugung.

DFB.de: Am Sonntag (ab 11 Uhr) steht das DFB-Junioren-Vereinspokalviertelfinale beim Nordost-Regionalligisten FC Energie Cottbus auf dem Programm. Eine willkommene Abwechslung?

Steinberger: Zum Jahresabschluss ist das sozusagen noch einmal ein "Zuckerl". Die Möglichkeit, im DFB-Junioren-Vereinspokal bis ins Finale in Berlin zu kommen, bietet sich nicht allzu häufig. Keine Frage: Die Liga ist das Wichtigste und genießt höchste Priorität. Wir fahren aber ganz klar nach Cottbus, um eine Runde weiterzukommen. Das könnte für zusätzliches Selbstvertrauen und zumindest eine kleine Euphorie sorgen, die uns durch den Winter trägt.

DFB.de: Wie interessant sind solche Vergleiche gegen Vereine aus anderen Bundesländern?

Steinberger: Sehr interessant. Pflichtspiele gegen solche Klubs sind eher die Ausnahme. Wir sind gewarnt, weil Cottbus mit Eintracht Frankfurt und Hansa Rostock schon zwei Bundesligisten herausgekegelt hat. Energie ist in der Liga noch ungeschlagen und wird darauf brennen, gegen uns die nächste Überraschung zu schaffen.

DFB.de: Von einigen Medien wurden Sie in Anspielung auf den langjährigen Löwen-Trainer Werner Lorant als "Mini-Lorant" bezeichnet. Was halten Sie davon?

Steinberger: Ein wenig schmunzeln musste ich schon. Werner Lorant gehört bei 1860 zu den Ikonen der Vereinsgeschichte. Auch wenn für mich der direkte Vergleich doch etwas hinkt, habe ich das für mich als Kompliment verbucht und sehe das daher positiv.

DFB.de: Was macht für Sie die Arbeit mit Nachwuchsspielern aus?

Steinberger: Im Vergleich zu Senioren kann ich als Trainer auf den Nachwuchs mehr Einfluss nehmen. Es ist eine besondere Herausforderung, weil Schule und Ausbildung sowie der Sport meist Hand in Hand gehen. Ich stehe den Spielern bei ihrer sportlichen und persönlichen Entwicklung zur Seite. Sie alle haben das Ziel, irgendwann einmal zum elitären Kreis der Bundesliga-Spieler zu gehören. Meine Aufgabe ist es daher auch, den Spielern den Spiegel vorzuhalten. Keiner kommt nach oben, wenn er nur hört, wie gut er ist. Kritik gehört dazu. Nur dann haben Spieler eine Chance, im Haifischbecken Profi-Fußball zu schwimmen.

DFB.de: Können Sie sich irgendwann auch einmal vorstellen, im Seniorenbereich zu arbeiten?

Steinberger: Ich möchte mich als Trainer stets weiterentwickeln. Wenn es möglich ist, will ich in naher Zukunft am Lehrgang zum Fußball-Lehrer teilnehmen. Zu meinen Zielen gehört es, irgendwann einmal im Seniorenbereich zu arbeiten. Es genügt aber nicht, sich nur Ziele zu setzen. Man muss auch etwas dafür tun. Entscheidend ist außerdem, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Fußball ist schließlich ein Tagesgeschäft. Im Moment bin ich mit meiner Aufgabe bei den Löwen sehr glücklich. Sie macht mir großen Spaß.