Stefano Cincotta: In Guatemala ein Star

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Stefano Cincotta vom Chemnitzer FC, der mit der Nationalmannschaft Guatemalas von der Teilnahme an der WM 2018 in Russland träumt.

Er stand gegen Topstürmer Edinson Cavani auf dem Platz, hat beim Gold Cup gespielt und brachte US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann in große Bedrängnis. Stefano Cincotta vom Chemnitzer FC hat als Nationalspieler von Guatemala einiges erlebt. "Mein Traum wäre es, wenn wir uns für die Weltmeisterschaft qualifizieren", sagt er im Gespräch mit DFB.de. Seit er acht Monate alt ist, lebt er in Deutschland. Seine Eltern haben sich hier kennengelernt, obwohl sein Vater Italiener und seine Mutter Guatemaltekin ist.

Als Jugendspieler von Eintracht Frankfurt spielte er für die U 17 und die U 19 des DFB, später auch für die U 20. Die Verbindung zur Heimat seiner Mutter riss allerdings nie ab. "Ich habe eine große Familie in Guatemala. Das ist ein armes Land. Daher helfe ich, wo ich kann. Manchmal verbringe ich auch meinen Urlaub dort", erzählt der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler. So war es auch, als eines Tages sein Telefon klingelte und sich der Co-Trainer der guatemaltekischen Nationalmannschaft meldete. "Ich war total baff. Ich wusste nicht einmal, woher der meine Nummer hatte", sagt Cincotta grinsend.

Debüt für Guatemalas Nationalteam im Frühjahr 2015

Im März 2015 gab er sein Debüt für die Nationalmannschaft Guatemalas. Keine drei Monate später stand er bereits gegen die Star-Truppe von Uruguay, zu dem Zeitpunkt amtierender Gewinner der Copa America, auf dem Platz. "Wow", sagt Cincotta immer wieder, wenn er auf den damaligen Gegenspieler Cavani angesprochen wird. "Das war eine tolle Erfahrung. Man merkt, was für eine Qualität der hat. Cavani hatte zwei Chancen und machte zwei Tore. So einen Spieler habe ich noch nie erlebt. Wow!"

Ein Highlight folgte dem anderen. Im Juli 2015 nahm er am Gold Cup teil. Die stärksten Nationen aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik treten dort gegeneinander an. "Das war ein Traum, ähnlich wie eine Europameisterschaft", sagt er. Gastgeber waren die USA und Kanada. Cincotta spielte vor über 54.000 Zuschauern im Soldier Field, wo ansonsten die NFL-Footballer von den Chicago Bears ihre Heimspiele austragen. Er lief in Phoenix vor knapp 63.000 Zuschauern auf, als es gegen Mexiko ging.



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Stefano Cincotta vom Chemnitzer FC, der mit der Nationalmannschaft Guatemalas von der Teilnahme an der WM 2018 in Russland träumt.

Er stand gegen Topstürmer Edinson Cavani auf dem Platz, hat beim Gold Cup gespielt und brachte US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann in große Bedrängnis. Stefano Cincotta vom Chemnitzer FC hat als Nationalspieler von Guatemala einiges erlebt. "Mein Traum wäre es, wenn wir uns für die Weltmeisterschaft qualifizieren", sagt er im Gespräch mit DFB.de. Seit er acht Monate alt ist, lebt er in Deutschland. Seine Eltern haben sich hier kennengelernt, obwohl sein Vater Italiener und seine Mutter Guatemaltekin ist.

Als Jugendspieler von Eintracht Frankfurt spielte er für die U 17 und die U 19 des DFB, später auch für die U 20. Die Verbindung zur Heimat seiner Mutter riss allerdings nie ab. "Ich habe eine große Familie in Guatemala. Das ist ein armes Land. Daher helfe ich, wo ich kann. Manchmal verbringe ich auch meinen Urlaub dort", erzählt der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler. So war es auch, als eines Tages sein Telefon klingelte und sich der Co-Trainer der guatemaltekischen Nationalmannschaft meldete. "Ich war total baff. Ich wusste nicht einmal, woher der meine Nummer hatte", sagt Cincotta grinsend.

Debüt für Guatemalas Nationalteam im Frühjahr 2015

Im März 2015 gab er sein Debüt für die Nationalmannschaft Guatemalas. Keine drei Monate später stand er bereits gegen die Star-Truppe von Uruguay, zu dem Zeitpunkt amtierender Gewinner der Copa America, auf dem Platz. "Wow", sagt Cincotta immer wieder, wenn er auf den damaligen Gegenspieler Cavani angesprochen wird. "Das war eine tolle Erfahrung. Man merkt, was für eine Qualität der hat. Cavani hatte zwei Chancen und machte zwei Tore. So einen Spieler habe ich noch nie erlebt. Wow!"

Ein Highlight folgte dem anderen. Im Juli 2015 nahm er am Gold Cup teil. Die stärksten Nationen aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik treten dort gegeneinander an. "Das war ein Traum, ähnlich wie eine Europameisterschaft", sagt er. Gastgeber waren die USA und Kanada. Cincotta spielte vor über 54.000 Zuschauern im Soldier Field, wo ansonsten die NFL-Footballer von den Chicago Bears ihre Heimspiele austragen. Er lief in Phoenix vor knapp 63.000 Zuschauern auf, als es gegen Mexiko ging.

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Das große Ziel: Die WM 2018 in Russland

"Wow", das ist auch hier der passende Ausdruck für Cincotta: "Alles war top organisiert. Die Begeisterung war riesengroß. Gerade in Arizona, Texas oder Kalifornien leben viele Latinos. Die sind total fußballverrückt und begleiten ihre Mannschaft überall hin. Ich hatte in den Stadien Gänsehaut pur." Weil Guatemala in drei Spielen lediglich einen Punkt holte, war nach der Vorrunde das Turnier beendet. Aber immerhin: Den einen Punkt holten sie gegen den späteren Turniersieger Mexiko.

Nun hat Cincotta mit der Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft als Ziel. Die erste Sensation ist bereits passiert: Favorit USA wurde mit 2:0 bezwungen. US-Trainer Klinsmann stand nach der Niederlage stark in der Kritik. "Klinsmann war ziemlich überrascht, wie wir seine US-Boys 60 Minuten richtig vorgeführt haben", sagt Cincotta lachend. Auch wenn das zweite Aufeinandertreffen mit 0:4 endete, hat Guatemala weiterhin Chancen auf das WM-Ticket.

Cincotta: "Aufgeben ist für mich ein Fremdwort"

Während seine Karriere in der Nationalmannschaft rund lief, Cincotta in Guatemala ein Star und sein Gesicht ständig in den Zeitungen zu sehen ist, gab es im Vereinsfußball einige Stolpersteine. Für Eintracht Frankfurt saß er in vier Bundesligapartien auf der Bank, ohne zum Einsatz zu kommen. Er wechselte zum Drittligisten Kickers Offenbach, wo er sich nie richtig als Stammspieler etablierte. Auch beim Schweizer Zweitligisten FC Lugano blieb ihm der große Durchbruch verwehrt. Entmutigen ließ er sich davon nicht: "Ich bin ein Mensch, der sich mental und körperlich nicht brechen lässt", sagt er. "Aufgeben ist für mich ein Fremdwort."

Nach der Zwischenstation Wacker Burghausen landete er 2014 beim Chemnitzer FC. Vergangene Saison legte Chemnitz einen starken Schlussspurt hin, landete auf Tabellenplatz sechs. Laut einer Umfrage von DFB.de ist Chemnitz unter den Trainern der Favorit auf den Aufstieg. Auch Cincotta glaubt an die Qualität seiner Mannschaft: "Wir haben den Kader größtenteils zusammen behalten und uns punktuell verstärkt. Mit einem Quäntchen Glück können wir vielleicht ganz oben mitmischen."

Das erste Saisonspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach endete 0:0. Nun steht am Samstag (ab 14 Uhr) das erste Auswärtsspiel gegen den Halleschen FC bevor. Für Cincotta ist es wichtig, konstant als Leistungsträger zu agieren und sich weiterzuentwickeln. Wer weiß: Möglicherweise hat er 2018 eine WM zu spielen.

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