Starkes Jahr

In der letzten November-Woche hielt das imaginäre Drehbuch der vergangenen Monate noch eine Überraschung bereit für Niklas Stark. Wegen einer Erkältung unter der Woche hatte er das Zweitliga-Heimspiel gegen den FC Ingolstadt verpasst, dafür kam der Jungprofi des 1. FC Nürnberg am nächsten Abend zum Einsatz. In der zweiten Mannschaft. Gegen Wacker Burghausen, Regionalliga. Manche machen das gar nicht gern, "unten aushelfen" heißt das bei Fußballern. Doch Stark nahm den Termin gerne mit. Dafür spielt er einfach viel zu gerne. Und dafür sind Spiele für ihn auch einfach viel zu wichtig.

Abwechslungsreiches Jahr

Ob in der viertklassigen Regionalliga Bayern vor 300 Zuschauern oder im Finale der U 19-EM, auf den gebürtigen Mittelfranken konnte man sich 2014 verlassen. Egal, wie der Gegner heißt: Niklas Stark versucht immer, sein Bestes zu geben. Für seine jeweilige Gruppe, für seinen persönlichen Werdegang. Denn er weiß: Noch hat er nicht viel erreicht in seiner Karriere. Mit zwei spektakulären Ausnahmen.

Das ständige Auf und Ab mit dem Club fing für ihn erst im März an; eine schwere Oberschenkelverletzung, die er sich bereits im November 2013 zugezogen hatte, ließ ihn lange zuschauen. Für einen wie Stark ist das doppelt schlimm. Gerne hätte er seine taumelnden Kollegen schon früher unterstützt beim verzweifelten Kampf gegen den achten Bundesliga-Abstieg. Außerdem ist Stark ja auch ein großer Fan. Als kleiner Junge schlief er oft in der Bettwäsche seines Lieblings-Clubs. Schon als Neunjähriger ist er vom TSV Neustadt/Aisch in die E-Jugend des 1. FC Nürnberg gewechselt. Das verbindet.

Zuhause ist der 19-Jährige in der kleinen Weinbaugemeinde Ipsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim. Sein Opa ist seit über 40 Jahren Club-Mitglied, auch seine Eltern unterstützen den begabten Filius nach Kräften. 2011 bekam er die erste Einladung vom DFB, wo er sich seitdem prächtig entwickelte. Niklas Stark zählte schon vor zweieinhalb Jahren zum EM-Aufgebot der deutschen U 17, der beim Turnier in Slowenien nur ein paar Sekunden zum Titel fehlten. Im Finale gegen die Niederlande kassierten sie in der Nachspielzeit noch das 1:1, verloren dann im Elfmeterschießen. Stark verfolgte das Turnier von draußen, lediglich gegen Frankreich kam er eine halbe Stunde zum Einsatz.

Die Erlebnisse damals in Slowenien spornten ihn an, beim nächsten Mal unbedingt eine feste Größe zu sein. Er arbeitete an sich, noch mehr als vorher. 2014 lief es für Stark deshalb ungleich besser; als Kapitän führte er die U 19-Auswahl zum EM-Titel, knapp drei Wochen nach der A-Mannschaft stand die nächste DFB-Auswahl ganz oben. Und damit nicht genug der guten Nachrichten: Bereits im September lud ihn Horst Hrubesch erstmals zur U 21 ein, zudem erhielt Stark die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Als offiziell bester deutscher Spieler seines Jahrgangs 1995. Einfach Stark.

Unvergesslicher Moment

Tatsächlich lernt er schnell dazu, auch beim Feiern. Den Moment, als Niklas Stark die EM-Trophäe überreicht bekam, wird er nie vergessen. Natürlich hatte er Philipp Lahm beobachtet, wie er den Weltpokal in den Nachthimmel von Rio reckte. Am 31. Juli in Budapest gingen auch mit ihm die Emotionen durch; seine nicht enden wollenden Jubelschreie soll man auch noch in einiger Entfernung zum Podest mitbekommen haben. Der Triumph in Ungarn schweißte das Team von Trainer Marcus Sorg zusammen. Als kürzlich RB Leipzig in Nürnberg zu Gast war, tauschte Stark das Trikot selbstverständlich mit Joshua Kimmich, einem anderen U 19-Europameister.



In der letzten November-Woche hielt das imaginäre Drehbuch der vergangenen Monate noch eine Überraschung bereit für Niklas Stark. Wegen einer Erkältung unter der Woche hatte er das Zweitliga-Heimspiel gegen den FC Ingolstadt verpasst, dafür kam der Jungprofi des 1. FC Nürnberg am nächsten Abend zum Einsatz. In der zweiten Mannschaft. Gegen Wacker Burghausen, Regionalliga. Manche machen das gar nicht gern, "unten aushelfen" heißt das bei Fußballern. Doch Stark nahm den Termin gerne mit. Dafür spielt er einfach viel zu gerne. Und dafür sind Spiele für ihn auch einfach viel zu wichtig.

Abwechslungsreiches Jahr

Ob in der viertklassigen Regionalliga Bayern vor 300 Zuschauern oder im Finale der U 19-EM, auf den gebürtigen Mittelfranken konnte man sich 2014 verlassen. Egal, wie der Gegner heißt: Niklas Stark versucht immer, sein Bestes zu geben. Für seine jeweilige Gruppe, für seinen persönlichen Werdegang. Denn er weiß: Noch hat er nicht viel erreicht in seiner Karriere. Mit zwei spektakulären Ausnahmen.

Das ständige Auf und Ab mit dem Club fing für ihn erst im März an; eine schwere Oberschenkelverletzung, die er sich bereits im November 2013 zugezogen hatte, ließ ihn lange zuschauen. Für einen wie Stark ist das doppelt schlimm. Gerne hätte er seine taumelnden Kollegen schon früher unterstützt beim verzweifelten Kampf gegen den achten Bundesliga-Abstieg. Außerdem ist Stark ja auch ein großer Fan. Als kleiner Junge schlief er oft in der Bettwäsche seines Lieblings-Clubs. Schon als Neunjähriger ist er vom TSV Neustadt/Aisch in die E-Jugend des 1. FC Nürnberg gewechselt. Das verbindet.

Zuhause ist der 19-Jährige in der kleinen Weinbaugemeinde Ipsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim. Sein Opa ist seit über 40 Jahren Club-Mitglied, auch seine Eltern unterstützen den begabten Filius nach Kräften. 2011 bekam er die erste Einladung vom DFB, wo er sich seitdem prächtig entwickelte. Niklas Stark zählte schon vor zweieinhalb Jahren zum EM-Aufgebot der deutschen U 17, der beim Turnier in Slowenien nur ein paar Sekunden zum Titel fehlten. Im Finale gegen die Niederlande kassierten sie in der Nachspielzeit noch das 1:1, verloren dann im Elfmeterschießen. Stark verfolgte das Turnier von draußen, lediglich gegen Frankreich kam er eine halbe Stunde zum Einsatz.

Die Erlebnisse damals in Slowenien spornten ihn an, beim nächsten Mal unbedingt eine feste Größe zu sein. Er arbeitete an sich, noch mehr als vorher. 2014 lief es für Stark deshalb ungleich besser; als Kapitän führte er die U 19-Auswahl zum EM-Titel, knapp drei Wochen nach der A-Mannschaft stand die nächste DFB-Auswahl ganz oben. Und damit nicht genug der guten Nachrichten: Bereits im September lud ihn Horst Hrubesch erstmals zur U 21 ein, zudem erhielt Stark die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Als offiziell bester deutscher Spieler seines Jahrgangs 1995. Einfach Stark.

Unvergesslicher Moment

Tatsächlich lernt er schnell dazu, auch beim Feiern. Den Moment, als Niklas Stark die EM-Trophäe überreicht bekam, wird er nie vergessen. Natürlich hatte er Philipp Lahm beobachtet, wie er den Weltpokal in den Nachthimmel von Rio reckte. Am 31. Juli in Budapest gingen auch mit ihm die Emotionen durch; seine nicht enden wollenden Jubelschreie soll man auch noch in einiger Entfernung zum Podest mitbekommen haben. Der Triumph in Ungarn schweißte das Team von Trainer Marcus Sorg zusammen. Als kürzlich RB Leipzig in Nürnberg zu Gast war, tauschte Stark das Trikot selbstverständlich mit Joshua Kimmich, einem anderen U 19-Europameister.

Freud und Leid lagen 2014 dicht beieinander für Niklas Stark. Dass sein Club nicht mehr zu retten war, beschäftigte ihn länger. "Der Schmerz sitzt sehr tief", schrieb er auf Facebook, obwohl er alles versucht hatte. Stark übernahm sogar extra eine kleine Filmrolle in einem Motivationsspot seines Arbeitgebers. Titel: "Ich bereue diese Liebe nicht". Gemeint ist die Liebe zum 1. FC Nürnberg. Stark steht dazu wie kaum ein anderer im Verein. Nicht umsonst hat der 1,90-Meter-Mann seinen Vertrag vor der Saison langfristig verlängert.

Ein großartiger Athlet war er schon als Kind: Beim TSV Ipsheim stellte er als kleiner Junge gleich fünf Vereinsrekorde auf, darunter im Weitsprung (3,89 Meter) und Ballwurf (40 Meter). Auch die fußballerische Begabung, um ein überdurchschnittlicher Bundesliga-Profi zu werden, bringt er mit. Nur ist der Weg dorthin noch lang und steinig. "Niklas ist talentiert und entwicklungsfähig", sagt sein neuer Vorgesetzter René Weiler, "schauen wir mal."

Mit Nürnberg verbunden

Vom Trainerwechsel in Nürnberg erhofft sich Stark weitere Einsätze. Doch selbst als Reservist hängt er sich voll rein, wie im Heimspiel gegen Ingolstadt. Wer ihn nach den beiden Toren von der Bank aufspringen sah, kann ungefähr einschätzen, wie sehr Niklas Stark an seinem Club hängt.

Seine großen Erfolge hatte er 2014 aber vorwiegend im DFB-Trikot – bei der U 21-EM 2015 könnte es für ihn ruhig so weitergehen. "In Tschechien dabei zu sein, wäre ein Traum für mich", sagt der Abwehrspieler. Nach einem starken Jahr.