Starke im Video: Von Windhoek nach Freiburg

Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, Vorbilder, Typen, Hauptdarstellerinnen. Oder einfach die "Gesichter der Liga": Die Spielerinnen der Allianz Frauen-Bundesliga. DFB.de stellt einige in einer neuen Serie vor. Immer am Mittwoch, immer auf DFB.de und DFB-TV. Heute: Sandra Starke vom SC Freiburg.

Wenn Sandra Starke von ihrer Heimat spricht, dann meint sie nicht Freiburg. Auch wenn sie dort gerade lebt. Potsdam ebenfalls nicht, ihren Wohnort zuvor. Sie meint keine andere Stadt in Deutschland oder Europa. Sie meint Windhoek, die Hauptstadt Namibias. Denn dort ist Sandra Starke groß geworden - bis sie mit 13 Jahren des Fußballs wegen nach Deutschland gekommen ist. Zunächst hat sie sich bei Turbine Potsdam ausgebildet. Nun geht sie in ihr drittes Jahr beim SC Freiburg.

Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Starke Fußballerin geworden. In Namibia ist das nach wie vor fast eine reine Jungen- und Männersportart. Aber ihr Bruder und ihr Vater haben ihr diese Leidenschaft mit auf den Weg gegeben. "Bis ich 13 Jahre alt war, habe ich mit den Jungs gespielt", sagt Starke rückblickend. "Dann war das leider nicht mehr möglich. Und ich musste mir etwas überlegen."

Dreimal Deutsche Juniorinnenmeisterschaft mit Potsdam

Ihr Weg hat sie schließlich in das Sportinternat des 1. FFC Turbine Potsdam geführt. Dort hat sie von 2006 bis 2010 die hochwertige Ausbildung in den verschiedenen Jugendmannschaften mitnehmen können und gleichzeitig große Erfolge gefeiert - dreimal konnte sie die Deutsche B-Juniorinnenmeisterschaft gewinnen. 2010 gelang ihr der Sprung in den Frauenkader, allerdings kam sie meist in der Reserve in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Auch deshalb ging sie 2013 nach Freiburg.

Im Breisgau ist sie sportlich regelrecht aufgeblüht. In der Allianz Frauen-Bundesliga zählt der Klub längst zu den Etablierten - auch dank Sandra Starke, die in der vergangenen Saison beachtliche elf Treffer beisteuern konnte. Zudem konnten sich die Freiburgerinnen dreimal hintereinander für das Halbfinale des DFB-Pokals qualifizieren. Und vielleicht können Sie in diesem Jahr sogar noch einen Schritt weitergehen. Allerdings ist der Weg dorthin weit. In der zweiten Runde geht es am Sonntag (ab 14 Uhr) zum Zweitligisten VfL Sindelfingen.

"Von den reinen sportlichen Voraussetzungen ist das natürlich eine Pflichtaufgabe für uns", sagt Starke. "Aber wir sollten Sindelfingen keineswegs unterschätzen. Nachdem wir nun dreimal im Halbfinale waren, wäre das große Endspiel in Köln wirklich ein Traum. Wir werden alles dafür tun. Aber dafür brauchen wir sicher auch die eine oder andere Überraschung."



Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, Vorbilder, Typen, Hauptdarstellerinnen. Oder einfach die "Gesichter der Liga": Die Spielerinnen der Allianz Frauen-Bundesliga. DFB.de stellt einige in einer neuen Serie vor. Immer am Mittwoch, immer auf DFB.de und DFB-TV. Heute: Sandra Starke vom SC Freiburg.

Wenn Sandra Starke von ihrer Heimat spricht, dann meint sie nicht Freiburg. Auch wenn sie dort gerade lebt. Potsdam ebenfalls nicht, ihren Wohnort zuvor. Sie meint keine andere Stadt in Deutschland oder Europa. Sie meint Windhoek, die Hauptstadt Namibias. Denn dort ist Sandra Starke groß geworden - bis sie mit 13 Jahren des Fußballs wegen nach Deutschland gekommen ist. Zunächst hat sie sich bei Turbine Potsdam ausgebildet. Nun geht sie in ihr drittes Jahr beim SC Freiburg.

Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Starke Fußballerin geworden. In Namibia ist das nach wie vor fast eine reine Jungen- und Männersportart. Aber ihr Bruder und ihr Vater haben ihr diese Leidenschaft mit auf den Weg gegeben. "Bis ich 13 Jahre alt war, habe ich mit den Jungs gespielt", sagt Starke rückblickend. "Dann war das leider nicht mehr möglich. Und ich musste mir etwas überlegen."

Dreimal Deutsche Juniorinnenmeisterschaft mit Potsdam

Ihr Weg hat sie schließlich in das Sportinternat des 1. FFC Turbine Potsdam geführt. Dort hat sie von 2006 bis 2010 die hochwertige Ausbildung in den verschiedenen Jugendmannschaften mitnehmen können und gleichzeitig große Erfolge gefeiert - dreimal konnte sie die Deutsche B-Juniorinnenmeisterschaft gewinnen. 2010 gelang ihr der Sprung in den Frauenkader, allerdings kam sie meist in der Reserve in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Auch deshalb ging sie 2013 nach Freiburg.

Im Breisgau ist sie sportlich regelrecht aufgeblüht. In der Allianz Frauen-Bundesliga zählt der Klub längst zu den Etablierten - auch dank Sandra Starke, die in der vergangenen Saison beachtliche elf Treffer beisteuern konnte. Zudem konnten sich die Freiburgerinnen dreimal hintereinander für das Halbfinale des DFB-Pokals qualifizieren. Und vielleicht können Sie in diesem Jahr sogar noch einen Schritt weitergehen. Allerdings ist der Weg dorthin weit. In der zweiten Runde geht es am Sonntag (ab 14 Uhr) zum Zweitligisten VfL Sindelfingen.

"Von den reinen sportlichen Voraussetzungen ist das natürlich eine Pflichtaufgabe für uns", sagt Starke. "Aber wir sollten Sindelfingen keineswegs unterschätzen. Nachdem wir nun dreimal im Halbfinale waren, wäre das große Endspiel in Köln wirklich ein Traum. Wir werden alles dafür tun. Aber dafür brauchen wir sicher auch die eine oder andere Überraschung."

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Zwei Treffer gegen Köln

Dass die 22-jährige Angreiferin zurecht eine der großen Hoffnungsträgerinnen im Kader von Jens Scheuer ist, konnte sie auch schon in den ersten drei Begegnungen der Allianz Frauen-Bundesliga beweisen. Zuletzt beim 6:1 gegen Aufsteiger 1. FC Köln sind ihr zwei Treffer gelungen. Freiburg ist mit vier Punkten auf dem fünften Platz. Am Freitag in einer Woche (2. Oktober, 18 Uhr) geht es zum VfL Wolfsburg.

Obwohl Starke erst gute zwei Jahre in Freiburg ist, zählt sie schon längst zu den Führungsspielerinnen. Nachdem in den beiden vergangenen Jahren zum Beispiel die beiden deutschen Nationalspielerinnen Melanie Leupolz und Sara Däbritz den Verein verlassen haben, steht sie nun noch stärker im Fokus. Sie soll vorangehen. Mit 22 Jahren gehört sie bereits zu den erfahrenen Kräften. Auch wegen ihrer Einsätze für die verschiedenen Juniorinnen-Nationalmannschaften.

Mit 13 von Namibia nach Deutschland

Man merkt heute deutlich, dass es ihr nun hilft, dass sie früh auf sich selbst angewiesen war. Es ist ja schließlich keine Selbstverständlichkeit, mit 13 Jahren das Elternhaus zu verlassen. Mit 13 Jahren von Namibia nach Deutschland zu ziehen. Das prägt den Charakter, das prägt die Persönlichkeit. Das lässt vieles andere im Leben leichter, vielleicht auch unwichtiger erscheinen.

Aber Sandra Starke war schon immer ein Typ, der andere, der ungewöhnliche Wege gegangen ist. Sie war das einzige Mädchen, das mit all den Jungs Fußball gespielt hat. "Heute hilft mir das sicherlich, weil ich gelernt habe, mich durchzusetzen", sagt Starke. "Irgendwann war es völlig normal, dass ich dort mitgekickt habe. Am Anfang mag das ungewöhnlich gewesen sein. Nachher überhaupt nicht mehr. Im Gegenteil: Es war eine völlige Selbstverständlichkeit."

Inzwischen ist das etwas anders. Wenn Sandra Starke einmal im Jahr zurück nach Namibia kommt, meist an Weihnachten, um ihre Eltern zu besuchen, dann schaut sie natürlich manchmal auch dort vorbei, wo sie als kleines Mädchen gekickt hat. Sie sieht dann die nachfolgende Generation. Sie ist dann wieder zuhause, in der Heimat.