Stark: "Besser hätte es kaum laufen können"

Mit seinen Assistenten Jan-Hendrik Salver und Mike Pickel bildete Wolfgang Stark Deutschlands Schiedsrichter-Gespann bei der WM in Südafrika. Das Team wurde in den Gruppenspielen Argentinien gegen Nigeria (1:0) und Slowenien gegen England (0:1) sowie im Achtelfinalmatch zwischen Uruguay und Südkorea (2:1) eingesetzt.

Nach der Rückkehr in die Heimat wirft er im Gespräch mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke einen Blick zurück auf schöne Momente in Südafrika.

DFB.de: Herr Stark, seit gut einer Woche sind Sie zurück in Deutschland. Wie fällt Ihr persönliches Fazit der WM in Südafrika aus?

Wolfgang Stark: Für mich und meine beiden Assistenten war es eine supertolle WM. Wir haben drei Spiele geleitet und damit alle unsere Ziele erreicht. Es war eine interessante und wirklich schöne Zeit. Besser hätte es kaum laufen können.

DFB.de: Ihr Gespann ist sehr früh für das Spiel Argentinien gegen Nigeria nominiert worden. Ein gutes Spiel zum Auftakt, oder?

Stark: Wir waren zunächst froh, dass unsere Namen genannt worden sind, weil damit klar war, dass wir nicht zu den fünf Gespannen gehören, die von der FIFA nur als Ersatzteams vorgesehen sind. Für uns war es auch schön, dass wir die ersten Schiedsrichter aus Europa waren, die ein Spiel bekommen haben. Und dann auch noch die Partie Argentinien gegen Nigeria, das war natürlich ein toller Auftakt.

DFB.de: Sie haben die Partie fehlerfrei und souverän geleitet, dies ist Ihnen auch allseits so bescheinigt worden. Nur Diego Maradona, der argentinische Trainer, hat sich beschwert. Wie relevant war seine Kritik für Sie?

Stark: Für mich ist zunächst wichtig, wie ich meine Leistung einschätze und wie die Schiedsrichter-Verantwortlichen der FIFA mich beurteilen. Es wäre natürlich schöner, wenn auch beide Trainer zufrieden sind. Aber in diesem Fall hat mich Maradonas Kritik nicht groß gestört. Ich habe bei der WM ohnehin versucht, alles auszublenden, was Dritte über mich sagen oder was die Medien schreiben.



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Mit seinen Assistenten Jan-Hendrik Salver und Mike Pickel bildete Wolfgang Stark Deutschlands Schiedsrichter-Gespann bei der WM in Südafrika. Das Team wurde in den Gruppenspielen Argentinien gegen Nigeria (1:0) und Slowenien gegen England (0:1) sowie im Achtelfinalmatch zwischen Uruguay und Südkorea (2:1) eingesetzt.

Nach der Rückkehr in die Heimat wirft er im Gespräch mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke einen Blick zurück auf schöne Momente in Südafrika.

DFB.de: Herr Stark, seit gut einer Woche sind Sie zurück in Deutschland. Wie fällt Ihr persönliches Fazit der WM in Südafrika aus?

Wolfgang Stark: Für mich und meine beiden Assistenten war es eine supertolle WM. Wir haben drei Spiele geleitet und damit alle unsere Ziele erreicht. Es war eine interessante und wirklich schöne Zeit. Besser hätte es kaum laufen können.

DFB.de: Ihr Gespann ist sehr früh für das Spiel Argentinien gegen Nigeria nominiert worden. Ein gutes Spiel zum Auftakt, oder?

Stark: Wir waren zunächst froh, dass unsere Namen genannt worden sind, weil damit klar war, dass wir nicht zu den fünf Gespannen gehören, die von der FIFA nur als Ersatzteams vorgesehen sind. Für uns war es auch schön, dass wir die ersten Schiedsrichter aus Europa waren, die ein Spiel bekommen haben. Und dann auch noch die Partie Argentinien gegen Nigeria, das war natürlich ein toller Auftakt.

DFB.de: Sie haben die Partie fehlerfrei und souverän geleitet, dies ist Ihnen auch allseits so bescheinigt worden. Nur Diego Maradona, der argentinische Trainer, hat sich beschwert. Wie relevant war seine Kritik für Sie?

Stark: Für mich ist zunächst wichtig, wie ich meine Leistung einschätze und wie die Schiedsrichter-Verantwortlichen der FIFA mich beurteilen. Es wäre natürlich schöner, wenn auch beide Trainer zufrieden sind. Aber in diesem Fall hat mich Maradonas Kritik nicht groß gestört. Ich habe bei der WM ohnehin versucht, alles auszublenden, was Dritte über mich sagen oder was die Medien schreiben.

DFB.de: Auch vor dem zweiten Spiel? Ihre Ansetzung für die Partie Slowenien gegen England wurde kontrovers diskutiert.

Stark: Gerade vor dem zweiten Spiel. Uns war klar, um was es geht. Uns war auch klar, dass die Medien in England einen Schiedsrichter aus Deutschland kritisch betrachten würden. Deswegen haben wir ganz bewusst versucht, dies nicht an uns heranzulassen. Ich habe daher keine Zeitung gelesen und mir auch sonst nicht erzählen lassen, was geschrieben oder gesagt wurde.

DFB.de: Was haben Sie denn gedacht, als Ihnen diese Ansetzung mitgeteilt wurde?

Stark: Ich habe mich gefreut. Für uns war das ein interessantes Spiel. Zwei europäische Mannschaften, zwei Mannschaften die wir gut kennen. Für uns war diese Begegnung eine tolle Herausforderung, und im Nachhinein kann ich über das, was vor dem Spiel in den englischen Medien geschrieben wurde, nur schmunzeln.

DFB.de: Nach Ihrem dritten Spiel, dem Achtelfinale zwischen Uruguay und Südkorea, war das Turnier für Sie beendet. Waren Sie enttäuscht, dass Sie nicht noch mehr Spiele bekommen haben?

Stark: Nein. Ein deutscher Schiedsrichter hängt ja immer auch vom Abschneiden der deutschen Mannschaft ab. Und im Grunde schon mit dem Viertelfinale, spätestens aber mit dem deutschen Halbfinaleinzug war klar, dass das Turnier für uns beendet ist. Dann hieß es Koffer packen, ab nach Hause und wieder ganz normal Fan sein.

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DFB.de: Wie sind Sie in Ihrer Heimat empfangen worden?

Stark: Überwältigend, so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich bin mit meiner Frau und meiner Tochter zum Halbfinale in die Arena in Ergolding zum Public Viewing gefahren. Wir waren schon viel früher da, weil ich mich ins Goldene Buch der Stadt eintragen sollte. Schon das war eine große Ehre. Aber als wir ankamen, war die Halle bereits komplett voll. Meine Familie und mein Arbeitgeber hatten dies organisiert. 3000 Leute, die mich mit Sprechchören und Plakaten gefeiert haben. Ich bin es gewohnt, vor 70.000 Menschen in ein Stadion zu laufen, das macht mir nichts mehr aus. Aber 3000, die nur meinetwegen gekommen sind, das war einmalig. Alle haben mich beglückwünscht und mir gratuliert, es war richtig schön.

DFB.de: Gab es niemanden, der etwas an Ihren Leistungen zu auszusetzen hatte? Ihren Vater Rudi beispielsweise, er gilt sonst als Ihr größter Kritiker.

Stark: Das stimmt. Es gab in meiner Karriere noch kein Spiel, wo er nichts gefunden hat. Irgendeine Kleinigkeit hat er immer auszusetzen. Nur bei der WM nicht, da hat auch er bei keinem der drei Spiele etwas finden können. Das ist sehr untypisch für ihn und etwas, was mich stolz macht.