Sportfreunde Siegen: "An einem guten Tag ist alles möglich"

Die erste Antwort kommt sofort. Es dauert keine Sekunde, es dauert gerade mal einen Augenblick, einen Wimpernschlag, bis Matthias Hagner die beiden Wörter ausspricht, die mehr verraten als ein ganzer Satz. Sie machen vor allem deutlich, wie groß das Selbstvertrauen beim Viertligisten Sportfreunde Siegen ist vor dem Duell in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt (Samstag, ab 20.30 Uhr, live auf Sky).

Ob man sich denn überhaupt eine Chance ausrechne? "Ja, klar", sagt Trainer Hagner. Und macht dann erst mal eine Pause. Um kurz darauf nachzulegen. Um seine Ansage zu verstärken. "Warum auch nicht? An einem guten Tag ist gerade in diesem Wettbewerb immer alles möglich."

Erinnerung an 1997 noch immer präsent

Hagner muss es wissen, schließlich hat er den DFB-Pokal 1997 als Spieler mit dem VfB Stuttgart gewonnen. Vor der Saison war Joachim Löw neuer Trainer des Teams geworden. Niemand hatte den Stuttgartern nach einem riesigen Umbruch im Sommer etwas zugetraut. Aber dann stürmte der VfB angeführt vom magischen Dreieck mit Krassimir Balakow, Fredi Bobic und Giovane Elber in der Bundesliga auf den vierten Platz und in Berlin nach ganz oben aufs Treppchen.

"Es war einfach eine grandiose Saison", erinnert sich Hagner, der seit Januar Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion in Siegen ist: "Nicht nur fußballerisch war es überragend. Auch menschlich und emotional. Dieses Jahr ist noch heute sehr präsent bei mir. Ich habe viele Freunde gefunden, mit denen ich regelmäßig in Kontakt stehe."

Das Endspiel selbst war eine klare Sache. Die Stuttgarter gewannen gegen Energie Cottbus durch zwei Elber-Treffer mit 2:0. Hagner stand 70 Minuten auf dem Platz. Als er runter musste, war das ungleiche Aufeinandertreffen längst entschieden. "Für mich war das ein absoluter Höhepunkt der Karriere", sagt der heute 39-Jährige. "Ich bin unheimlich dankbar dafür, dass ich einmal einen Pokal gewinnen konnte. Das kann mir niemand mehr nehmen."

Aufwärtstrend in Siegen ist entscheidend

Für seine Spieler in Siegen hat alleine schon das Erreichen der ersten Hauptrunde einen ähnlichen Stellenwert. Die Sportfreunde sind in den vergangenen Jahren ziemlich abgestürzt. Vor neun Jahren noch war der Klub in der 2. Bundesliga vertreten. Inzwischen ist die Regionalliga West die Heimat des Vereins.



Die erste Antwort kommt sofort. Es dauert keine Sekunde, es dauert gerade mal einen Augenblick, einen Wimpernschlag, bis Matthias Hagner die beiden Wörter ausspricht, die mehr verraten als ein ganzer Satz. Sie machen vor allem deutlich, wie groß das Selbstvertrauen beim Viertligisten Sportfreunde Siegen ist vor dem Duell in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt (Samstag, ab 20.30 Uhr, live auf Sky).

Ob man sich denn überhaupt eine Chance ausrechne? "Ja, klar", sagt Trainer Hagner. Und macht dann erst mal eine Pause. Um kurz darauf nachzulegen. Um seine Ansage zu verstärken. "Warum auch nicht? An einem guten Tag ist gerade in diesem Wettbewerb immer alles möglich."

Erinnerung an 1997 noch immer präsent

Hagner muss es wissen, schließlich hat er den DFB-Pokal 1997 als Spieler mit dem VfB Stuttgart gewonnen. Vor der Saison war Joachim Löw neuer Trainer des Teams geworden. Niemand hatte den Stuttgartern nach einem riesigen Umbruch im Sommer etwas zugetraut. Aber dann stürmte der VfB angeführt vom magischen Dreieck mit Krassimir Balakow, Fredi Bobic und Giovane Elber in der Bundesliga auf den vierten Platz und in Berlin nach ganz oben aufs Treppchen.

"Es war einfach eine grandiose Saison", erinnert sich Hagner, der seit Januar Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion in Siegen ist: "Nicht nur fußballerisch war es überragend. Auch menschlich und emotional. Dieses Jahr ist noch heute sehr präsent bei mir. Ich habe viele Freunde gefunden, mit denen ich regelmäßig in Kontakt stehe."

Das Endspiel selbst war eine klare Sache. Die Stuttgarter gewannen gegen Energie Cottbus durch zwei Elber-Treffer mit 2:0. Hagner stand 70 Minuten auf dem Platz. Als er runter musste, war das ungleiche Aufeinandertreffen längst entschieden. "Für mich war das ein absoluter Höhepunkt der Karriere", sagt der heute 39-Jährige. "Ich bin unheimlich dankbar dafür, dass ich einmal einen Pokal gewinnen konnte. Das kann mir niemand mehr nehmen."

Aufwärtstrend in Siegen ist entscheidend

Für seine Spieler in Siegen hat alleine schon das Erreichen der ersten Hauptrunde einen ähnlichen Stellenwert. Die Sportfreunde sind in den vergangenen Jahren ziemlich abgestürzt. Vor neun Jahren noch war der Klub in der 2. Bundesliga vertreten. Inzwischen ist die Regionalliga West die Heimat des Vereins.

Kürzlich ist zudem ein wichtiger Hauptsponsor abgesprungen, das macht es nicht leichter. "Finanziell sieht es nicht toll aus", sagt Hagner: "Wir müssen zusehen, dass wir in diesem Jahr nichts mehr dem Abstieg zu tun haben. Danach sollte es langsam aber sicher wieder aufwärts gehen."

Hagner weiß ganz genau, dass das nur mit Kontinuität geht. "In der jüngeren Vergangenheit ist hier immer nur von Jahr zu Jahr geschaut worden", sagt der frühere Mittelfeldspieler: "Mir ist es wichtig, dass wir den Klub auf ein ordentliches Fundament stellen." Bei der Jugendarbeit werden sie anfangen, das ist die Basis.

Was mit der Herrenmannschaft passieren soll, ist Hagner ebenfalls klar: "Sportlich sollte es schon unser Ziel sein, dass wir bald womöglich mal wieder Richtung 3. Liga schauen können. Die Voraussetzungen dafür sind da. Wir haben ein schickes Stadion, wir haben tolle Fans, wir haben viele fleißige Helfer im Hintergrund."

Blick Richtung Meisterschaft

Auf dem Weg dorthin kommt dieses Erstrundenspiel im DFB-Pokal mit seinen garantierten Einnahmen von 140.000 Euro gerade recht. Dazu die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Dazu die Erkenntnis: Auch in schwierigen Situationen kann man viel erreichen. "Wir wollen uns von der besten Seite zeigen und Frankfurt das Weiterkommen so schwer wie möglich machen", betont Hagner. Motivieren muss der Ex-Profi keinen seiner Spieler. Im Gegenteil: Manchmal muss er sogar etwas Tempo rausnehmen. "Unser Fokus liegt ganz klar auf der Meisterschaft. Alles andere ist ein Bonus."

Für Hagner selbst hat die Begegnung auch einen besonderen Stellenwert. Fünf Jahre stand er als Spieler beim FSV Frankfurt unter Vertrag. Mit dem Klub ist ihm der Durchmarsch aus der Oberliga in die 2. Bundesliga gelungen. Aber eine besondere Beziehung zu den Hessen hat er heute nicht mehr.

"Für mich ist es ein normales Spiel", betont er. "Die Verantwortlichen hätten vielleicht lieber Schalke, Dortmund oder Bayern als Gegner gehabt. Ich bin zufrieden mit Frankfurt. Da ist unsere Ausgangslage nicht völlig aussichtslos. Wir können eine Überraschung schaffen." Ein schönes Schlusswort.