Spieler des Monats: Die Gundersen-Methode

Früher saß er oft vor dem Fernseher und schaute sich die Bundesliga an. Rune Bratseth, Jan Age Fjörtoft, Norweger, die in Deutschland Spuren hinterließen. Landsleute von Tore Andreas Gundersen. „Die Bundesliga hat mir schon immer gefallen, der deutsche Fußball allgemein“, sagt er.

Einen ersten Schritt in der Nachfolge seiner berühmten Vorgänger hat er getan. Seit zwei Monaten steht der lange Angreifer bei Dynamo Dresden in der 3. Liga unter Vertrag. Nach drei Spielen und zwei Toren wurde der 24-Jährige in der Gemeinschaftsaktion von FUSSBALL.de und DFB.de zum Spieler des Monats Februar gewählt. Am 31. März wird er vor dem Spiel gegen Werder Bremen II geehrt.

Außenbandriss: Höhenflug jäh gestoppt

„Das ist eine große Ehre für mich“, sagt Gundersen. „Es macht mich glücklich, vor allem, weil es eine Wahl der Fans war. Ich muss jetzt weiter hart arbeiten, mich weiter verbessern.“ Vor einer Woche im Training wurde sein Höhenflug jedoch jäh gestoppt. Beim Training knickte er um, ein Außenband im Sprunggelenk riss.

Zwei Wochen Pause, so die erste Prognose. Das Heimspiel am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Wacker Burghausen wird er verpassen. „Vielleicht klappt es ja bald. Es läuft schon wieder ganz gut“, sagt Gundersen. Sogar mit leichtem Balltraining hat er schon wieder begonnen.

Schwierige Zeit in Lilleström

Seine Karriere ist bislang eine auf Umwegen. Mit knapp 21 kommt er vom kleinen Klub Kongsvinger IL zum traditionsreichen Erstligisten Lilleström SK. Im Gepäck Erwartungen, Ehrgeiz, Ambitionen. 15-mal spielt er für Norwegens U 21-Auswahl. Im Verein aber sitzt er meistens draußen.

Trainer Tom Nordlie vertraut den erfahrenen Kräften, dem Kanadier Olivier Occéan und dem Norweger Arild Sundgot. Nur siebenmal wird er eingesetzt, kein einziges Mal über 90 Minuten. Ein Tor gelingt ihm nicht. „Das war eine schwierige Zeit für mich“, sagt Gundersen. „Aber ich habe auch viel gelernt. Ich habe gelernt, niemals aufzugeben.“

Keine Zukunft in Lilleström

Er lässt sich für ein halbes Jahr nach Lyngby ausleihen, Dänemark, zweite Liga. Ein Schritt zurück, um später einen Schritt nach vorne machen. In elf Spielen trifft er fünfmal. Eine gute Bewerbung, doch als er nach Lilleström zurückkommt, ist wieder kein Platz für ihn.

Deshalb nimmt er wieder Abschied auf Zeit. Bei Nybergesund, einem norwegischen Zweitligisten, ist er Stammkraft, markiert 13 Treffer in 28 Einsätzen. Aber in Lilleström hat er keine Zukunft. Zwei andere Erstligisten machen ihm ein Angebot. Doch Gundersen will ins Ausland.

Sein Ziel: Deutschland. „Dort wollte ich schon immer spielen“, sagt er. Seine Bundesliga-erfahrenen Berater Tore Pedersen und Thomas Sobotzik bringen ihn Ende 2009 im Probetraining bei Holstein Kiel unter. Doch er kann nicht überzeugen. „Ich war nicht wirklich fit. Die Saison in Norwegen war schon mehr als einen Monat vorbei. Ich kam praktisch aus dem Urlaub“, sagt er.

Rösler vermittelt Gundersen zu Dynamo

Zur Vorbereitung ist er wieder bei Lilleström SK, er bringt sich in Form und geht dann wieder nach Deutschland, zunächst zu Rot-Weiß Erfurt. Wieder wird es nichts mit einem Vertrag. Uwe Rösler, früherer Dynamo-Spieler und Trainer in Norwegen, vermittelt Gundersen nach Dresden. „Rösler wollte mich früher mal zu Viking Stavanger holen. Daraus wurde nichts, aber wir blieben in Kontakt“, sagt der 24-Jährige.

Dresdens Trainer Matthias Mauksch ist von Gundersen sofort angetan: „Er ist schnell, schuss- und kopfballstark. Er ist ein wichtiger Spieler für uns. Und er ist noch lange nicht da, wo er hinkommen kann.“ In Sachsen unterschreibt der Norweger einen Vertrag bis 2011.

Tores Tore fehlen

Die Unterschrift ist gerade zwei Wochen trocken, als Dresdens Neuer gegen Bayern München II gleich in der Startelf steht. Nach 85 Minuten schließt er ein schönes Solo mit dem 2:0 ab, der Endstand. „Besser hätte es nicht laufen können“, sagt Gundersen. Gegen Erfurt, im nächsten Spiel, schießt er den einzigen Treffer des Tages. Erst die Verletzung bremst ihn aus.

Ohne Tores Tore holte Dynamo am vergangenen Mittwoch einen Punkt gegen Sandhausen, ein 0:0 - Tores Tore fehlen. Zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze. „Dresden ist eine tolle Stadt, Dynamo ist ein großer Verein mit einem schönen Stadion und super Fans. Wir haben Qualität im Team, wir sollten es schaffen, drin zu bleiben“, sagt Gundersen.

Wie es mit ihm weitergeht? Fit werden wolle er erst einmal, sagt er. Schritt für Schritt soll es besser werden. Schritt für Schritt und ohne Umwege.

[gt]

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Früher saß er oft vor dem Fernseher und schaute sich die Bundesliga an. Rune Bratseth, Jan Age Fjörtoft, Norweger, die in Deutschland Spuren hinterließen. Landsleute von Tore Andreas Gundersen. „Die Bundesliga hat mir schon immer gefallen, der deutsche Fußball allgemein“, sagt er.

Einen ersten Schritt in der Nachfolge seiner berühmten Vorgänger hat er getan. Seit zwei Monaten steht der lange Angreifer bei Dynamo Dresden in der 3. Liga unter Vertrag. Nach drei Spielen und zwei Toren wurde der 24-Jährige in der Gemeinschaftsaktion von FUSSBALL.de und DFB.de zum Spieler des Monats Februar gewählt. Am 31. März wird er vor dem Spiel gegen Werder Bremen II geehrt.

Außenbandriss: Höhenflug jäh gestoppt

„Das ist eine große Ehre für mich“, sagt Gundersen. „Es macht mich glücklich, vor allem, weil es eine Wahl der Fans war. Ich muss jetzt weiter hart arbeiten, mich weiter verbessern.“ Vor einer Woche im Training wurde sein Höhenflug jedoch jäh gestoppt. Beim Training knickte er um, ein Außenband im Sprunggelenk riss.

Zwei Wochen Pause, so die erste Prognose. Das Heimspiel am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Wacker Burghausen wird er verpassen. „Vielleicht klappt es ja bald. Es läuft schon wieder ganz gut“, sagt Gundersen. Sogar mit leichtem Balltraining hat er schon wieder begonnen.

Schwierige Zeit in Lilleström

Seine Karriere ist bislang eine auf Umwegen. Mit knapp 21 kommt er vom kleinen Klub Kongsvinger IL zum traditionsreichen Erstligisten Lilleström SK. Im Gepäck Erwartungen, Ehrgeiz, Ambitionen. 15-mal spielt er für Norwegens U 21-Auswahl. Im Verein aber sitzt er meistens draußen.

Trainer Tom Nordlie vertraut den erfahrenen Kräften, dem Kanadier Olivier Occéan und dem Norweger Arild Sundgot. Nur siebenmal wird er eingesetzt, kein einziges Mal über 90 Minuten. Ein Tor gelingt ihm nicht. „Das war eine schwierige Zeit für mich“, sagt Gundersen. „Aber ich habe auch viel gelernt. Ich habe gelernt, niemals aufzugeben.“

Keine Zukunft in Lilleström

Er lässt sich für ein halbes Jahr nach Lyngby ausleihen, Dänemark, zweite Liga. Ein Schritt zurück, um später einen Schritt nach vorne machen. In elf Spielen trifft er fünfmal. Eine gute Bewerbung, doch als er nach Lilleström zurückkommt, ist wieder kein Platz für ihn.

Deshalb nimmt er wieder Abschied auf Zeit. Bei Nybergesund, einem norwegischen Zweitligisten, ist er Stammkraft, markiert 13 Treffer in 28 Einsätzen. Aber in Lilleström hat er keine Zukunft. Zwei andere Erstligisten machen ihm ein Angebot. Doch Gundersen will ins Ausland.

Sein Ziel: Deutschland. „Dort wollte ich schon immer spielen“, sagt er. Seine Bundesliga-erfahrenen Berater Tore Pedersen und Thomas Sobotzik bringen ihn Ende 2009 im Probetraining bei Holstein Kiel unter. Doch er kann nicht überzeugen. „Ich war nicht wirklich fit. Die Saison in Norwegen war schon mehr als einen Monat vorbei. Ich kam praktisch aus dem Urlaub“, sagt er.

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Rösler vermittelt Gundersen zu Dynamo

Zur Vorbereitung ist er wieder bei Lilleström SK, er bringt sich in Form und geht dann wieder nach Deutschland, zunächst zu Rot-Weiß Erfurt. Wieder wird es nichts mit einem Vertrag. Uwe Rösler, früherer Dynamo-Spieler und Trainer in Norwegen, vermittelt Gundersen nach Dresden. „Rösler wollte mich früher mal zu Viking Stavanger holen. Daraus wurde nichts, aber wir blieben in Kontakt“, sagt der 24-Jährige.

Dresdens Trainer Matthias Mauksch ist von Gundersen sofort angetan: „Er ist schnell, schuss- und kopfballstark. Er ist ein wichtiger Spieler für uns. Und er ist noch lange nicht da, wo er hinkommen kann.“ In Sachsen unterschreibt der Norweger einen Vertrag bis 2011.

Tores Tore fehlen

Die Unterschrift ist gerade zwei Wochen trocken, als Dresdens Neuer gegen Bayern München II gleich in der Startelf steht. Nach 85 Minuten schließt er ein schönes Solo mit dem 2:0 ab, der Endstand. „Besser hätte es nicht laufen können“, sagt Gundersen. Gegen Erfurt, im nächsten Spiel, schießt er den einzigen Treffer des Tages. Erst die Verletzung bremst ihn aus.

Ohne Tores Tore holte Dynamo am vergangenen Mittwoch einen Punkt gegen Sandhausen, ein 0:0 - Tores Tore fehlen. Zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze. „Dresden ist eine tolle Stadt, Dynamo ist ein großer Verein mit einem schönen Stadion und super Fans. Wir haben Qualität im Team, wir sollten es schaffen, drin zu bleiben“, sagt Gundersen.

Wie es mit ihm weitergeht? Fit werden wolle er erst einmal, sagt er. Schritt für Schritt soll es besser werden. Schritt für Schritt und ohne Umwege.