Sowislo: "Stolz, aber nicht zufrieden"

Marius Sowislo denkt im Alter von 34 Jahren noch längst nicht ans Aufhören. Mit dem Drittligisten 1. FC Magdeburg klopft der Mittelfeldspieler - zumindest nach der Hälfte der Saison - an die Tür zur 2. Bundesliga. Schon in der zweiten Saison nach dem Aufstieg könnte dem aktuellen Tabellenzweiten erstmals der Sprung in das Unterhaus gelingen. Sowislo ist Kapitän der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt. Bereits seit 2012 ist der Deutsch-Pole für die Magdeburger am Ball. Größter Erfolg war der Drittliga-Aufstieg 2015.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marius Sowislo, der auch Botschafter der Kinderkrebsforschung und selbständiger Unternehmer ist, mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die Gründe für das bisherige Abschneiden, sein Unternehmen und die Perspektiven mit dem 1. FC Magdeburg.

DFB.de: Nach der Hälfte der Saison steht für den 1. FC Magdeburg Rang zwei zu Buche. Hätten Sie damit gerechnet, Herr Sowislo?

Marius Sowislo: Ich denke, dass niemand von uns damit gerechnet hatte. Auf der anderen Seite hätte ich aber auch nicht geglaubt, dass wir nicht ins Punkten kommen würden. Viel mehr als die Platzierung freuen mich die 33 Zähler. Sie bringen uns unserem ersten Ziel, dem Klassenverbleib, bereits einen großen Schritt näher.

DFB.de: Warum überwintert Magdeburg auf einem direkten Aufstiegsplatz?

Sowislo: Bei uns passt das Kollektiv. Der Teamgeist ist überragend. Wir sind nicht nur Arbeitskollegen, die sich unter der Woche zum Training treffen und am Wochenende die Spiele bestreiten. Bei uns sind Freundschaften entstanden. Unsere Mannschaft verfügt über einen so starken Charakter, dass sie sich von außen kaum beeindrucken lässt. Wir wissen, was wir können - und das wollen wir Woche für Woche abrufen.

DFB.de: Vor der Winterpause gab es fünf Siege in Folge. Eine solche Serie hatte in der aktuellen Drittligasaison Seltenheitswert. Woher kam die Konstanz?

Sowislo: Bei uns gab es auch nach Sperren oder Verletzungen keinen Leistungsabfall. Spieler, die zuvor nicht so häufig zum Zug gekommen waren, sind in die Bresche gesprungen und haben bewiesen, wie wertvoll sie sein können. Das zeigt, dass sich hartes Training auszahlt. Bei uns ist es alles andere als eine Selbstverständlichkeit, am Wochenende im Kader zu stehen. Bei uns gilt in jeder Einheit das Leistungsprinzip. Wer unseren Trainer Jens Härtel nicht überzeugt, spielt auch nicht. Keiner hat eine Sonderstellung.

DFB.de: Was ist gefordert, um oben zu bleiben?

Sowislo: Wir dürfen die Bodenständigkeit nicht verlieren, indem wir uns mit Dingen beschäftigen, die in weiter Ferne liegen. Der Fokus darf nur auf das jeweils nächste Spiel gehen.

DFB.de: Wie geht die Mannschaft damit um, nun plötzlich zu den Aufstiegsfavoriten zu gehören?

Sowislo: Das bekommen wir selbstverständlich auch mit. Es macht uns stolz, aber nicht zufrieden. Schließlich haben wir noch nichts erreicht. Den aktuellen Erfolg haben wir uns hart erarbeitet. Dass dieses Engagement belohnt wird, ist eine prima Sache.

DFB.de: Wer sind die größten Konkurrenten?

Sowislo: Es gibt viele gute Mannschaften. Was sie machen, können wir aber nicht beeinflussen. Daher müssen wir nur auf uns schauen und unsere Aufgaben erledigen. In jedem Fall macht es Spaß, oben zu stehen und ich hätte nichts dagegen, dort noch lange zu bleiben.



Marius Sowislo denkt im Alter von 34 Jahren noch längst nicht ans Aufhören. Mit dem Drittligisten 1. FC Magdeburg klopft der Mittelfeldspieler - zumindest nach der Hälfte der Saison - an die Tür zur 2. Bundesliga. Schon in der zweiten Saison nach dem Aufstieg könnte dem aktuellen Tabellenzweiten erstmals der Sprung in das Unterhaus gelingen. Sowislo ist Kapitän der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt. Bereits seit 2012 ist der Deutsch-Pole für die Magdeburger am Ball. Größter Erfolg war der Drittliga-Aufstieg 2015.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marius Sowislo, der auch Botschafter der Kinderkrebsforschung und selbständiger Unternehmer ist, mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die Gründe für das bisherige Abschneiden, sein Unternehmen und die Perspektiven mit dem 1. FC Magdeburg.

DFB.de: Nach der Hälfte der Saison steht für den 1. FC Magdeburg Rang zwei zu Buche. Hätten Sie damit gerechnet, Herr Sowislo?

Marius Sowislo: Ich denke, dass niemand von uns damit gerechnet hatte. Auf der anderen Seite hätte ich aber auch nicht geglaubt, dass wir nicht ins Punkten kommen würden. Viel mehr als die Platzierung freuen mich die 33 Zähler. Sie bringen uns unserem ersten Ziel, dem Klassenverbleib, bereits einen großen Schritt näher.

DFB.de: Warum überwintert Magdeburg auf einem direkten Aufstiegsplatz?

Sowislo: Bei uns passt das Kollektiv. Der Teamgeist ist überragend. Wir sind nicht nur Arbeitskollegen, die sich unter der Woche zum Training treffen und am Wochenende die Spiele bestreiten. Bei uns sind Freundschaften entstanden. Unsere Mannschaft verfügt über einen so starken Charakter, dass sie sich von außen kaum beeindrucken lässt. Wir wissen, was wir können - und das wollen wir Woche für Woche abrufen.

DFB.de: Vor der Winterpause gab es fünf Siege in Folge. Eine solche Serie hatte in der aktuellen Drittligasaison Seltenheitswert. Woher kam die Konstanz?

Sowislo: Bei uns gab es auch nach Sperren oder Verletzungen keinen Leistungsabfall. Spieler, die zuvor nicht so häufig zum Zug gekommen waren, sind in die Bresche gesprungen und haben bewiesen, wie wertvoll sie sein können. Das zeigt, dass sich hartes Training auszahlt. Bei uns ist es alles andere als eine Selbstverständlichkeit, am Wochenende im Kader zu stehen. Bei uns gilt in jeder Einheit das Leistungsprinzip. Wer unseren Trainer Jens Härtel nicht überzeugt, spielt auch nicht. Keiner hat eine Sonderstellung.

DFB.de: Was ist gefordert, um oben zu bleiben?

Sowislo: Wir dürfen die Bodenständigkeit nicht verlieren, indem wir uns mit Dingen beschäftigen, die in weiter Ferne liegen. Der Fokus darf nur auf das jeweils nächste Spiel gehen.

DFB.de: Wie geht die Mannschaft damit um, nun plötzlich zu den Aufstiegsfavoriten zu gehören?

Sowislo: Das bekommen wir selbstverständlich auch mit. Es macht uns stolz, aber nicht zufrieden. Schließlich haben wir noch nichts erreicht. Den aktuellen Erfolg haben wir uns hart erarbeitet. Dass dieses Engagement belohnt wird, ist eine prima Sache.

DFB.de: Wer sind die größten Konkurrenten?

Sowislo: Es gibt viele gute Mannschaften. Was sie machen, können wir aber nicht beeinflussen. Daher müssen wir nur auf uns schauen und unsere Aufgaben erledigen. In jedem Fall macht es Spaß, oben zu stehen und ich hätte nichts dagegen, dort noch lange zu bleiben.

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DFB.de: Was können Sie bei Ihren Mitspielern überhaupt nicht haben?

Sowislo: Ich bin für Ehrlichkeit, Loyalität und Respekt. Wenn jemand aus dem Kollektiv ausschert oder ihm sogar schadet, greife ich ein. Es geht im Fußball nie um den einzelnen Spieler, sondern immer nur um die Mannschaft. Ich sehe das so: Wenn man als Team für den Verein Erfolge feiert, springt für jeden etwas dabei heraus.

DFB.de: Sie sind in Ihrer Karriere dreimal aufgestiegen. Wie haben Sie den jüngsten Aufstieg mit Magdeburg 2015 erlebt?

Sowislo: Alle Aufstiege waren etwas Besonderes. Der mit Magdeburg hat mir gezeigt, wie sehr nicht ein Verein, sondern eine ganze Region davon profitieren kann.

DFB.de: Würden Sie sich auch die 2. Bundesliga zutrauen?

Sowislo: Ich werde auf jeden Fall alles dafür geben, um mir diesen großen Traum noch zu erfüllen. Dass ich nicht mehr allzu viele Jahre als Fußballer vor mir habe, ist mir bewusst. Dennoch setze ich mir weiter Ziele. Aktuell spiele ich in der 3. Liga. Das nächste logische Ziel ist also die 2. Bundesliga.

DFB.de: Sie sind jetzt 34 Jahre. Andere Spieler denken an das Karriereende, Sie eine an Vertragsverlängerung. Warum?

Sowislo: Den Gedanken an das Ende der aktiven Laufbahn gibt es in der Tat noch nicht. Ich habe nach wie vor genügend Feuer in mir. Dass der Zeitpunkt zum Aufhören eines Tages kommen wird, ist mir bewusst. Ich gehe aber sorgsam mit meinem Körper um und fühle mich nach wie vor topfit.

DFB.de: Ihr persönlicher Torrekord in Liga drei liegt bei sieben Treffern. Aktuell stehen Sie bei vier Saisontoren. Ist eine neue Bestmarke möglich?

Sowislo: Ich wäre sogar noch deutlich näher dran, wenn ich nicht zwei Elfmeter vergeigt hätte. (lacht) Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft mit Toren helfen kann. Für mich sind die vier Treffer das Resultat meiner Leistungen. Mal sehen, ob mir noch weitere Tore gelingen. Im Vordergrund steht der Erfolg der Mannschaft.

DFB.de: Sie sind neben dem Fußball auch noch selbstständig. Was machen Sie genau?

Sowislo: Ich habe vor einigen Jahren das Unternehmen "Samforcity" gegründet. Es ist eine Plattform zur Vernetzung von Leistungssportlern untereinander sowie mit Sponsoren und Unternehmen in Magdeburg und Umgebung. Ich kümmere mich auch darum, dass sich Sportler, die nach Magdeburg kommen, in der Stadt von Beginn an wohl fühlen. Ich bin beispielsweise bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen behilflich.

DFB.de: Vor Ihrem Wechsel nach Magdeburg waren Sie ausschließlich im Westen aktiv. Wie verlief Ihr Wechsel nach Magdeburg?

Sowislo: Das war nicht ganz so einfach. Deshalb kam mir auch die Idee zur Gründung meiner Firma. Mein Vater Heinrich, einst Handballer, hatte mir zum Wechsel nach Magdeburg geraten. Im Alter von 29 Jahren sollte ich seiner Meinung nach die Chance nutzen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Auch meine Frau Julia stand immer hinter mir und hat mir den Rücken gestärkt. Ich habe in den vergangenen fünf Jahren in Magdeburg so viel Positives erlebt. Dabei toppt das Jahr 2015 mit dem Aufstieg und der Geburt unserer Tochter Daria alles.

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