Sorg: "Das richtige Spiel zur richtigen Zeit"

Die zweite Aufgabe für die junge deutsche Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Russland ist gleich eine große. Niemand geringerer als Südamerikameister Chile wartet heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und im DFB.de-Liveticker) in Kasan auf das Team von Joachim Löw. Auf der Pressekonferenz vor dem Duell hatte der Bundestrainer die Chilenen, die mit Stars wie Arturo Vidal vom FC Bayern München und Arsenals Alexis Sanchez aufwarten, als "Elite des Weltfußballs" und "taktisch eine der besten Mannschaften der Welt" bezeichnet. Marcus Sorg teilt die Ansichtens seines Chefs und spricht vor der Partie im DFB.de-Interview mit Redakteur Thomas Hackbarth darüber.

DFB.de: Marcus Sorg, der Weltmeister trifft auf den Südamerikameister. Wie groß ist die Vorfreude in der Mannschaft?

Marcus Sorg: Na ja, drei Spieler aus unserem Kader waren tatsächlich 2014 dabei. Dennoch vertritt unsere junge Mannschaft den Weltmeister. Und natürlich freuen wir uns wahnsinnig auf dieses Spiel gegen Chile heute Abend in der Kasan-Arena, weil es eine unglaublich anspruchsvolle Aufgabe ist. In punkto Taktik und Mentalität wird uns Chile alles abfordern.

DFB.de: "La Roja" wird gelobt dafür, dass sie sich enorm weiterentwickelt hat, vielleicht mehr als jede andere Mannschaft in Südamerika. Was macht Chiles Art des Fußballs aus?

Sorg: Chile spielt intensiv, leidenschaftlich und praktisch immer nach vorne. Sie suchen ihre Chance im Offensivspiel. Man spürt bei ihnen praktisch keine Gehemmtheit, sie bremst keine Sorge vor Fehlern. Das ist eine durchaus außergewöhnliche Art des Fußballs. Der macht sie unberechenbar und gefährlich. Wir haben eine große Herausforderung vor der Brust, es ist aber eine, auf die wir uns freuen.

DFB.de: Kommt dieser reife Gegner, mit einem Schnitt von 29 Jahren und einem Monat die älteste Mannschaft des Turniers und aktuell die Nummer vier der FIFA-Weltrangliste, zu früh für diese junge deutsche Mannschaft?

Sorg: Nein, es ist genau das richtige Spiel zur richtigen Zeit. Deshalb sind wir hier. Wir wollen Erfahrungen sammeln. Wir wollen unsere Spieler auf sehr hohem Niveau sehen. Das wird uns Chile heute definitiv abverlangen. Ich bin mir sicher, wenn wir alle defensiven Aufgaben erfüllen und dabei auch mutig spielen, wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen, können wir heute erfolgreich sein.

DFB.de: Wäre Emre Can der richtige Spieler, um sich Chiles Arturo Vidal im Mittelfeld entgegenzustellen?

Sorg: Es ist nicht sinnvoll, alles in der Defensivtaktik auf einen gegnerischen Spieler abzustimmen. Arturo Vidal bringt viele Qualitäten mit: Er ist sehr lauffreudig, er ist torgefährlich, er ist defensiv stark und er ist nicht sonderlich positionsgetreu. Einen einzigen Spieler dagegenzustellen, würde hier keinen Sinn machen. Als Mannschaft müssen wir defensiv gut dagegen arbeiten. Das Spiel heute ist auch ein Mentalitätscheck. Wir müssen Widerstandsfähigkeit beweisen, gerade gegen diese offensive und leidenschaftliche Art der Chilenen.

DFB.de: Sind die Chilenen derzeit die besten Südamerikaner?

Sorg: Sie sind jedenfalls Südamerikameister, sie haben die Copa jetzt zweimal in Folge gewonnen. Sie spielen nicht so auf Ballbesitz wie etwa Brasilien oder Argentinien, sie suchen mehr das Risiko und die Chance nach vorne. Das kommt ihrem Naturell entgegen, dem Feuer und einer gewissen Härte, das macht vielleicht auch das Land etwas aus. Mich überraschen ihre Erfolge nicht.

DFB.de: Alexis Sanchez wird wohl spielen, die Knöchelverletzung ist überstanden. Freut Sie das?

Sorg: Ja, weil wir hier sind, um herauszufinden, wo wir stehen. Nur so kann man sich weiterentwickeln. Sanchez ist auf seine Art einzigartig. Bei ihm paart sich Technik und eine unglaubliche Lauffreude mit einem überragenden Torabschluss. Er ist einer der Besten vorne drin. So einen sieht man immer gerne. Ich auch. (lacht)

DFB.de: Für Joachim Löw wäre es der 100. Sieg als Bundestrainer. Motiviert das den Trainerstab noch mal besonders?

Sorg: Jogis 100. Sieg wird nicht zu verhindern sein. Wenn nicht heute, dann demnächst... Nein, im Ernst, natürlich würde das den gesamten Stab wahnsinnig freuen.

[th]

Die zweite Aufgabe für die junge deutsche Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Russland ist gleich eine große. Niemand geringerer als Südamerikameister Chile wartet heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und im DFB.de-Liveticker) in Kasan auf das Team von Joachim Löw. Auf der Pressekonferenz vor dem Duell hatte der Bundestrainer die Chilenen, die mit Stars wie Arturo Vidal vom FC Bayern München und Arsenals Alexis Sanchez aufwarten, als "Elite des Weltfußballs" und "taktisch eine der besten Mannschaften der Welt" bezeichnet. Marcus Sorg teilt die Ansichtens seines Chefs und spricht vor der Partie im DFB.de-Interview mit Redakteur Thomas Hackbarth darüber.

DFB.de: Marcus Sorg, der Weltmeister trifft auf den Südamerikameister. Wie groß ist die Vorfreude in der Mannschaft?

Marcus Sorg: Na ja, drei Spieler aus unserem Kader waren tatsächlich 2014 dabei. Dennoch vertritt unsere junge Mannschaft den Weltmeister. Und natürlich freuen wir uns wahnsinnig auf dieses Spiel gegen Chile heute Abend in der Kasan-Arena, weil es eine unglaublich anspruchsvolle Aufgabe ist. In punkto Taktik und Mentalität wird uns Chile alles abfordern.

DFB.de: "La Roja" wird gelobt dafür, dass sie sich enorm weiterentwickelt hat, vielleicht mehr als jede andere Mannschaft in Südamerika. Was macht Chiles Art des Fußballs aus?

Sorg: Chile spielt intensiv, leidenschaftlich und praktisch immer nach vorne. Sie suchen ihre Chance im Offensivspiel. Man spürt bei ihnen praktisch keine Gehemmtheit, sie bremst keine Sorge vor Fehlern. Das ist eine durchaus außergewöhnliche Art des Fußballs. Der macht sie unberechenbar und gefährlich. Wir haben eine große Herausforderung vor der Brust, es ist aber eine, auf die wir uns freuen.

DFB.de: Kommt dieser reife Gegner, mit einem Schnitt von 29 Jahren und einem Monat die älteste Mannschaft des Turniers und aktuell die Nummer vier der FIFA-Weltrangliste, zu früh für diese junge deutsche Mannschaft?

Sorg: Nein, es ist genau das richtige Spiel zur richtigen Zeit. Deshalb sind wir hier. Wir wollen Erfahrungen sammeln. Wir wollen unsere Spieler auf sehr hohem Niveau sehen. Das wird uns Chile heute definitiv abverlangen. Ich bin mir sicher, wenn wir alle defensiven Aufgaben erfüllen und dabei auch mutig spielen, wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen, können wir heute erfolgreich sein.

DFB.de: Wäre Emre Can der richtige Spieler, um sich Chiles Arturo Vidal im Mittelfeld entgegenzustellen?

Sorg: Es ist nicht sinnvoll, alles in der Defensivtaktik auf einen gegnerischen Spieler abzustimmen. Arturo Vidal bringt viele Qualitäten mit: Er ist sehr lauffreudig, er ist torgefährlich, er ist defensiv stark und er ist nicht sonderlich positionsgetreu. Einen einzigen Spieler dagegenzustellen, würde hier keinen Sinn machen. Als Mannschaft müssen wir defensiv gut dagegen arbeiten. Das Spiel heute ist auch ein Mentalitätscheck. Wir müssen Widerstandsfähigkeit beweisen, gerade gegen diese offensive und leidenschaftliche Art der Chilenen.

DFB.de: Sind die Chilenen derzeit die besten Südamerikaner?

Sorg: Sie sind jedenfalls Südamerikameister, sie haben die Copa jetzt zweimal in Folge gewonnen. Sie spielen nicht so auf Ballbesitz wie etwa Brasilien oder Argentinien, sie suchen mehr das Risiko und die Chance nach vorne. Das kommt ihrem Naturell entgegen, dem Feuer und einer gewissen Härte, das macht vielleicht auch das Land etwas aus. Mich überraschen ihre Erfolge nicht.

DFB.de: Alexis Sanchez wird wohl spielen, die Knöchelverletzung ist überstanden. Freut Sie das?

Sorg: Ja, weil wir hier sind, um herauszufinden, wo wir stehen. Nur so kann man sich weiterentwickeln. Sanchez ist auf seine Art einzigartig. Bei ihm paart sich Technik und eine unglaubliche Lauffreude mit einem überragenden Torabschluss. Er ist einer der Besten vorne drin. So einen sieht man immer gerne. Ich auch. (lacht)

DFB.de: Für Joachim Löw wäre es der 100. Sieg als Bundestrainer. Motiviert das den Trainerstab noch mal besonders?

Sorg: Jogis 100. Sieg wird nicht zu verhindern sein. Wenn nicht heute, dann demnächst... Nein, im Ernst, natürlich würde das den gesamten Stab wahnsinnig freuen.

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