Simone Laudehr: Olympia überstrahlt alles

Erinnerungen. An dieses Stadion an Duisburg. Jede Menge Erinnerungen kommen Simone Laudehr , wenn sie am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) in die Arena einläuft. An die Stadt, in der sie acht Jahre lang zu Hause war. Den Verein - damals noch der FCR Duisburg -, mit dem sie zahlreiche Erfolge feierte. "Das", sagt sie, "war eine tolle Zeit damals."

Von 2004 bis 2012 spielte sie in Duisburg, wurde hier zweimal DFB-Pokalsiegerin und vor allem UEFA-Cup-Gewinnerin. Hier in der Arena gab es 2009 den umjubelten Sieg im UEFA-Cup-Finale mit einer Mannschaft, die damals auf dem Gipfel ihres Schaffens stand und in der Spielerinnen wie Annike Krahn, Inka Grings, Alexandra Popp oder Lira Alushi, damals noch Bajramaj, standen. Eine große Zeit. "Gerade das Europapokal-Finale werde ich nicht vergessen", sagt Laudehr. "Das war unheimlich beeindruckend, vor dieser tollen Kulisse zu spielen und den Cup zu holen."

Laudehr vor ihrem 97. Länderspiel

2012 wechselte Laudehr nach Frankfurt, am Donnerstag wird sie - wenn nichts dazwischenkommt - ihr 97. Länderspiel für die DFB-Auswahl bestreiten. Längst zählt sie damit zur festen Größe im Team von Bundestrainerin Silvia Neid. Dann fehlen Simone Laudehr noch drei Partien, um in den Kreis jener Spielerinnen aufgenommen zu werden, die mehr als 100 Länderspiele für die A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes bestritten haben. Eine ganz besondere Leistung, eine ganz besondere Ehre.

Wenn nichts Gravierendes dazwischenkommt, wird das Anfang 2016 der Fall sein. Als Laudehr im Juli 2007 in einem Testspiel gegen Dänemark erstmals dabei war, war noch vieles anders. Sie war zwar 2004 mit der U 19-Auswahl Weltmeisterin geworden, sie hatte mit dem FCR 2001 Duisburg zwar schon zweimal die deutsche Vizemeisterschaft geholt. Aber sie war dennoch der Neuling, der sich erst einmal beweisen musste.

Das allerdings tat sie in einer Art und Weise, die viele beeindruckt hat. Nur wenige Wochen nach ihrem Debüt war sie plötzlich schon ein Teil jenes Teams, das die Weltmeisterschaft 2007 in China gewann. Völlig verdient. Ohne Gegentor im gesamten Turnier. Dank eines 2:0 im Endspiel gegen Brasilien. Laudehr hatte kurz vor Schluss für die Entscheidung gesorgt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war sie endgültig angekommen. Der Treffer wurde nachher zum Tor des Monats gewählt.



Erinnerungen. An dieses Stadion an Duisburg. Jede Menge Erinnerungen kommen Simone Laudehr , wenn sie am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) in die Arena einläuft. An die Stadt, in der sie acht Jahre lang zu Hause war. Den Verein - damals noch der FCR Duisburg -, mit dem sie zahlreiche Erfolge feierte. "Das", sagt sie, "war eine tolle Zeit damals."

Von 2004 bis 2012 spielte sie in Duisburg, wurde hier zweimal DFB-Pokalsiegerin und vor allem UEFA-Cup-Gewinnerin. Hier in der Arena gab es 2009 den umjubelten Sieg im UEFA-Cup-Finale mit einer Mannschaft, die damals auf dem Gipfel ihres Schaffens stand und in der Spielerinnen wie Annike Krahn, Inka Grings, Alexandra Popp oder Lira Alushi, damals noch Bajramaj, standen. Eine große Zeit. "Gerade das Europapokal-Finale werde ich nicht vergessen", sagt Laudehr. "Das war unheimlich beeindruckend, vor dieser tollen Kulisse zu spielen und den Cup zu holen."

Laudehr vor ihrem 97. Länderspiel

2012 wechselte Laudehr nach Frankfurt, am Donnerstag wird sie - wenn nichts dazwischenkommt - ihr 97. Länderspiel für die DFB-Auswahl bestreiten. Längst zählt sie damit zur festen Größe im Team von Bundestrainerin Silvia Neid. Dann fehlen Simone Laudehr noch drei Partien, um in den Kreis jener Spielerinnen aufgenommen zu werden, die mehr als 100 Länderspiele für die A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes bestritten haben. Eine ganz besondere Leistung, eine ganz besondere Ehre.

Wenn nichts Gravierendes dazwischenkommt, wird das Anfang 2016 der Fall sein. Als Laudehr im Juli 2007 in einem Testspiel gegen Dänemark erstmals dabei war, war noch vieles anders. Sie war zwar 2004 mit der U 19-Auswahl Weltmeisterin geworden, sie hatte mit dem FCR 2001 Duisburg zwar schon zweimal die deutsche Vizemeisterschaft geholt. Aber sie war dennoch der Neuling, der sich erst einmal beweisen musste.

Das allerdings tat sie in einer Art und Weise, die viele beeindruckt hat. Nur wenige Wochen nach ihrem Debüt war sie plötzlich schon ein Teil jenes Teams, das die Weltmeisterschaft 2007 in China gewann. Völlig verdient. Ohne Gegentor im gesamten Turnier. Dank eines 2:0 im Endspiel gegen Brasilien. Laudehr hatte kurz vor Schluss für die Entscheidung gesorgt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war sie endgültig angekommen. Der Treffer wurde nachher zum Tor des Monats gewählt.

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"Wichtig ist, dass man immer wieder aufsteht"

Wenn die 29-Jährige heute an diese aufregende Zeit in Shanghai zurückdenkt, kommen die ganzen Erinnerungen wieder hoch. Seitdem ist viel passiert. Laudehr ist nach acht erfolgreichen Jahren mit 69 Toren in 153 Begegnungen für den FCR 2001 Duisburg zum 1. FFC Frankfurt gewechselt. Dort ist sie Champions-League-Siegerin geworden, hat den DFB-Pokal gewonnen. Aber ein Titel, ein ganz wichtiger Erfolg fehlt noch in ihrer Sammlung - die Deutsche Meisterschaft hat sie noch nie gewonnen. Es scheint wie verhext. Sechsmal war sie Zweite, sechsmal hat es nicht für ganz oben gereicht.

Aber es passt zu ihrem Charakter, dass sie nicht aufgibt. Im Gegenteil: "Man kann es nicht erzwingen", sagt sie. "Ich bin auch so sehr glücklich. Dennoch wäre es natürlich ein Traum, wenn wir irgendwann die Deutsche Meisterschaft holen könnten. Dass es bislang nicht geklappt hat, ist halt so. Jetzt kann man es nicht mehr ändern. Wichtig ist, dass man immer wieder aufsteht. Es geht weiter, es gibt eine neue Chance."

Genau diese Einstellung schätzen ihre Trainer an der Mittelfeldspielerin. Laudehr ist eine Mannschaftsspielerin, wie man sie sich wünscht. Gleichzeitig hat sie überragende Fähigkeiten und kann so an guten Tagen ein Spiel alleine entscheiden. Selbst sagen würde sie so etwas nie. Dafür ist sie viel zu bodenständig.

Unumstrittene Stammspielerin in Frankfurt

In Frankfurt ist sie unumstrittene Stammspielerin. Und nicht nur das. Sie ist schon längst in der Rolle, dass sie Verantwortung übernimmt und ihre jüngeren Kolleginnen führt. Gerade in dieser Saison ist das wichtig. Bis Weihnachten gibt es nur noch ein Motto, und das lautet: volle Kraft voraus. Wer jetzt nachlässt, verliert den Anschluss.

Laudehr hat selten geschwächelt, eigentlich fast noch nie. Sie ist ihren Weg konsequent gegangen. Von einem Dorfverein in ihrer Heimat bis zu einem der erfolgreichsten Frauenfußball-Klubs. Vom FC Tegernheim zum 1. FFC Frankfurt. Bereits mit drei Jahren hat sie mit dem Fußball im Verein begonnen, bereits da war ihr großes Talent zu erkennen. Mit sieben Jahren ist sie zum SC Regensburg gewechselt, 2003 hat der FC Bayern München, damals im Frauenbereich allerdings noch im Aufbau, sie entdeckt.

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"Olympische Spiele sind eine grandiose Sache"

Dort war sie nur ein Jahr, denn plötzlich explodierte sie in ihrer Entwicklung mit dem Gewinn der U 19-Weltmeisterschaft als Höhepunkt. Danach schloss sie sich dem FCR 2001 Duisburg an, seinerzeit einer der herausragenden Klubs in Deutschland und Europa. Sie bliebt acht Jahre, und nun ist sie inzwischen seit 2012 in Frankfurt.

Aber was kann nun noch kommen? Was wäre der nächste Schritt? Viel mehr ist ja kaum noch möglich. Laudehr möchte gerne noch fünf oder sechs Jahre auf diesem höchsten Niveau spielen. Und weil sie schon so viel erreicht hat, kann es eigentlich nur noch darum gehen, den Status quo zu verteidigen. Sie würde gerne noch einmal Europameisterin werden, noch einmal Weltmeisterin, noch einmal bei Olympischen Spielen auf dem Treppchen stehen.

Diese Möglichkeit hat sie sich mit der DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft zuletzt in Kanada erarbeitet. Sie war 2008 schon in Peking dabei und holte mit ihrem Team die Bronzemedaille. "Das war eines der größten Erlebnisse für mich", sagt Laudehr. "Olympische Spiele mit dem ganzen Drumherum sind einfach eine grandiose Sache."

Der Traum von Olympia in Rio

Und genau deshalb freut sie sich auf die Wettkämpfe in Rio de Janeiro im kommenden Jahr wie ein kleines Kind auf den Heiligen Abend unter dem Weihnachtsbaum: "Mein großes Ziel ist es, mindestens wieder das Halbfinale zu erreichen. Dann könnten wir ins Olympische Dorf einziehen und das Flair dort genießen und erleben."

Aber das ist noch weit weg, viel zu weit weg nach Laudehrs Geschmack. Sie ist in der Vergangenheit sehr gut damit klargekommen, immer nur die nächste Herausforderung als die wichtigste anzusehen. Und das ist in diesem Fall nun mal das Länderspiel gegen England. Darauf liegt der Fokus. Darauf konzentriert sich Simone Laudehr.