Siegtorschütze Boateng: "Das genieße ich"

Sein erstes Tor in der Königsklasse war gleich ein wichtiges: Der FC Bayern München ist mit einem Heimsieg in die neue Champions-League-Saison gestartet, Weltmeister Jerome Boateng führte den deutschen Rekordmeister mit seinem Volleyschuss in der 90. Minute zum 1:0 (0:0) gegen den englischen Champion Manchester City. Nach dem Erfolg spricht der 26-jährige Abwehrspieler über sein Tor, den perfekten Start und die Konstellation in der Gruppe E.

Frage: Herr Boateng, bei der Dopingprobe hat es ähnlich lange gedauert wie mit dem Tor, oder?

Jerome Boateng: Ich bin noch nicht fertig.

Frage: Wie bitte?

Boateng: Ja, wenn wir hier fertig sind, dann versuche ich es noch einmal.

Frage: Haben Sie denn im Spiel daran geglaubt, dass es noch klappt mit einem Sieg?

Boateng: Man muss immer bis zum Ende daran glauben, und diesmal hat es noch geklappt am Ende. Ich denke, wir haben es verdient, auch wenn es natürlich ein schwieriges Spiel war gegen Manchester City. Das ist ein starker Gegner, die haben Weltklassespieler.

Frage: Wie haben Sie Ihr Tor erlebt?

Boateng: Der Ball ist im Strafraum hochgeflogen, ich habe mich ein bisschen abgesetzt und gehofft, dass er zu mir kommt. Ich hatte dann auch das Glück, habe ihn gut getroffen und der Schuss wurde auch noch leicht abgefälscht. Ich freue mich einfach, dass es geklappt hat.

Frage: Was bedeutet Ihnen dieser Treffer?

Boateng: Zunächst einmal, dass wir gewonnen haben. Ich freue mich für die Mannschaft, und ich freue mich, dass ich helfen konnte. Ich wollte unbedingt gewinnen, alle wollten das, das hat man an der Haltung der ganzen Mannschaft gesehen. Wir haben nicht aufgegeben. Es war wichtig, gut zu starten. Das Tor ist natürlich schon etwas Besonderes, es war ja mein erster Champions-League-Treffer, und dann auch noch gegen Manchester City (Boatengs Ex-Verein; Anm. d. Red.). Das genieße ich, aber dann denke ich auch schon Richtung Hamburg (Bundesligaspiel am Samstag; Anm. d. Red.).

Frage: Sie haben nach Ihrem Tor sehr ausgelassen mit Trainer Pep Guardiola gejubelt. Was hat er Ihnen zugerufen?

Boateng: Ich habe nicht alles gehört, es wurde viel geschrien, auch von mir selbst. Ich freue mich einfach auch für den Trainer. Wie man sieht, lebt er jedes Spiel an der Linie. Wir haben den Sieg alle verdient.

Frage: Der AS Rom gewinnt 5:1 gegen ZSKA Moskau, Ihre Mannschaft 1:0 gegen ManCity - sind das nun die beiden Favoriten für den Achtelfinaleinzug?

Boateng: Das werden wir sehen. Es war der erste Spieltag, und wir wollen weitere Siege einfahren in der Champions League, damit wir so schnell wie möglich ins Achtelfinale kommen. Jetzt haben wir aber erst mal am Samstag wieder ein Bundesligaspiel.

Frage: Wie schwierig ist es, sich nun auf den Hamburger SV umzustellen, der mit "JOe" Zinnbauer einen neuen Coach hat?

Boateng: Ein Trainerwechsel ist immer gefährlich bei einer Mannschaft. Wir wollen aber dahin fahren und da anschließen, wo wir gegen den VfB Stuttgart (beim 2:0 am vergangenen Spieltag; Anm. d. Red.) aufgehört haben.

Frage: In dem Spiel gegen Stuttgart hat sich Ihr Abwehrkollege Holger Badstuber wieder schwer verletzt. Wie sehr hat Sie das getroffen?

Boateng: Das ist natürlich super bitter für Holger, gerade weil er so gut drauf war nach seiner Leidenszeit. Wir hoffen alle, dass er ganz schnell zurück ist. Man hat ja gesehen, was er für ein super Spieler ist. Wir freuen uns, wenn er wieder zurück kommt und wieder seine Form erreicht.

Frage: Wie gut hat das Zusammenspiel mit Ihrem neuen Kollegen Mehdi Benatia geklappt?

Boateng: Er hat es sehr gut gemacht. Es ist natürlich schwierig für einen neuen Spieler in der Champions League gegen Manchester City. Aber mit einem Sieg zu starten, auch noch zu Null - ich glaube, besser geht es nicht.

Frage: Mit diesen Worten hat Sie auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gelobt.

Boateng: Ich fühle mich gut und arbeite weiter an mir - auch mit den Fitnesstrainern und Physios -, damit ich mich verbessere.

Aufgezeichnet von DFB.de