Siegenthaler: "Schatten liegt über Afrika-Cup"

Urs Siegenthaler war ursprünglich nach Angola an die Westküste Afrikas gereist, um sich vor Ort ein Bild vom afrikanischen Fußball und den Stärken und Schwächen des deutschen WM-Gruppengegners Ghana zu machen. Für den fließend Französisch sprechenden Schweizer war die Reise zum Afrika-Cup eigentlich eine Herzensangelegenheit.

"Der afrikanische Fußball ist Hingabe und bietet Fußballtechnik vom Feinsten", sagte er noch vor seiner Abreise aus der verschneiten Schweiz. Dann ereilte ihn die Nachricht vom Anschlag auf die Nationalmannschaft Togos in der angolanischen Provinz Cabinda. Ein erster Schatten fiel auf das Turnier, trotzdem läuft das Tagesgeschehen weiter.

Für DFB.de schildert der DFB-Chefscout seine ersten Eindrücke aus Angola:

"Ein feiger Anschlag"

"Am Radio hörte ich in Basel kurz vor meiner Abreise die Nachricht, dass der Mannschaftsbus am Freitag von Rebellen beschossen worden war. ´Drei Tote, viele Verletzte´, sagt die krächzende Stimme und wird undeutlich und laut. ´Die Mannschaft Togos hat auf Geheiß der eigenen Regierung das Land Angola verlassen´, berichtet DRS-Reporter Rainer Gautschi live aus dem Krisengebiet im angolanischen Luanda.

Mühsam stehe ich auf, bewege meine Beine und Kopf und gelange mit meinem Geist langsam zurück in das Tagesgeschehen. Es ist Montag, der 11. Januar 2010, draußen ist die Umgebung in Sand eingetaucht, mein Reiseprogramm des DFB befiehlt mir: ´Ab zum Spiel Algeriens!´

Angola drei Tage nach der Katastrophe. Der Schatten dieser furchtbaren Geschichte, dieses feigen Anschlags liegt weiter über dem Afrika-Cup 2010 und wird das Turnier sicher bis zum Finale begleiten.

"Favoriten erleben Überraschungen"



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Urs Siegenthaler war ursprünglich nach Angola an die Westküste Afrikas gereist, um sich vor Ort ein Bild vom afrikanischen Fußball und den Stärken und Schwächen des deutschen WM-Gruppengegners Ghana zu machen. Für den fließend Französisch sprechenden Schweizer war die Reise zum Afrika-Cup eigentlich eine Herzensangelegenheit.

"Der afrikanische Fußball ist Hingabe und bietet Fußballtechnik vom Feinsten", sagte er noch vor seiner Abreise aus der verschneiten Schweiz. Dann ereilte ihn die Nachricht vom Anschlag auf die Nationalmannschaft Togos in der angolanischen Provinz Cabinda. Ein erster Schatten fiel auf das Turnier, trotzdem läuft das Tagesgeschehen weiter.

Für DFB.de schildert der DFB-Chefscout seine ersten Eindrücke aus Angola:

"Ein feiger Anschlag"

"Am Radio hörte ich in Basel kurz vor meiner Abreise die Nachricht, dass der Mannschaftsbus am Freitag von Rebellen beschossen worden war. ´Drei Tote, viele Verletzte´, sagt die krächzende Stimme und wird undeutlich und laut. ´Die Mannschaft Togos hat auf Geheiß der eigenen Regierung das Land Angola verlassen´, berichtet DRS-Reporter Rainer Gautschi live aus dem Krisengebiet im angolanischen Luanda.

Mühsam stehe ich auf, bewege meine Beine und Kopf und gelange mit meinem Geist langsam zurück in das Tagesgeschehen. Es ist Montag, der 11. Januar 2010, draußen ist die Umgebung in Sand eingetaucht, mein Reiseprogramm des DFB befiehlt mir: ´Ab zum Spiel Algeriens!´

Angola drei Tage nach der Katastrophe. Der Schatten dieser furchtbaren Geschichte, dieses feigen Anschlags liegt weiter über dem Afrika-Cup 2010 und wird das Turnier sicher bis zum Finale begleiten.

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"Favoriten erleben Überraschungen"

Auch die Resultate der ersten drei Spiele deuten auf das Unfassbare hin. Man kann nicht einfach so in das Tagesgeschäft übergehen. Zum (guten) Fußballspielen braucht es auch eine Leichtigkeit, eine Unbeschwertheit. Die Favoriten erleben ihre Überraschungen: Gastgeber Angola muss nach einer mehr als klaren 4:0-Führung gegen Mali noch das eigentlich Unmögliche über sich ergehen lassen. Innerhalb weniger Minuten trifft Mali viermal und hat die siegessicheren Gastgeber zum Schluss sogar noch am Rande einer Niederlage.

Noch schlimmer erwischt es WM-Teilnehmer Algerien, der gegen Malawi gar mit 0:3 untergeht. Die Nordafrikaner gelten als eines der besten Teams auf dem Kontinent, nach der deftigen Auftaktpleite gegen den krassen Außenseiter ist die Wahrnehmung sicher eine andere.

Dass die Elfenbeinküste im Anschluss gegen Burkina Faso beim 0:0 auch nicht gewinnen kann, überrascht in diesen ersten Tagen des Turniers schon niemanden mehr so richtig. Das Unentschieden untermauert vielmehr die Tatsache, dass es auch in Afrika keine so genannten Kleinen mehr gibt. Der sportliche Wettbewerb geht weiter, aber die Trauer über und das Gedenken der Opfer bleiben.

Insgesamt möchte ich mir hier zwölf Spiele anschauen und auf jeden Fall beide Vorrundenspiele der Ghanaer sehen. Danach muss man weiterschauen."