SGS Essen bleibt der Favoritenschreck

Die Frauen-Bundesliga bleibt spannend. Bedanken dürfen sich die Fans hierfür bei der SGS Essen, die in dieser Saison vor heimischem Publikum als eine Art Favoritenschreck bezeichnet werden kann.

Denn nachdem in der Hinrunde schon Frankfurt (3:1), Bayern München (2:0) und der VfL Wolfsburg (0:0) im neuen Stadion in der Hafenstraße Punkte ließen und die Essenerinnen überhaupt erst eine Niederlage vor heimischem Publikum zu verzeichnen haben, war jetzt auch der 1. FFC Turbine Potsdam dran: Am Sonntag setzte es eine 0:1-Niederlage für den Deutschen Meister.

Bedanken konnten sich die Gastgeberinnen vor allem bei Isabelle Wolf, die ihren Teamkolleginnen zeigte, was Effektivität bedeutet. Gerade einmal zwei Minuten im Spiel, traf sie mit ihrem zweiten Ballkontakt und ließ die Essener Anhängerschaft erneut gegen den Favoriten jubeln.

Perfektes Comeback von Isabelle Wolf

"Das war quasi ein perfekter Einstand", merkte "Isy" Wolf an, die man nur selten so sprachlos erlebt, wie nach diesem Treffer. Ein halbes Jahr musste die 18-Jährige zuvor wegen Leistenproblemen pausieren.

Nach einem Kurzeinsatz - eine Minute - gegen Leverkusen eine Woche zuvor, meldete sie sich nun als Torschützin in Essen zurück. "Ich bin so froh, dass ich wieder hier bin und 20 Minuten auf dem Platz stehen konnte", stammelte sie, ein breites Grinsen auf den Lippen. "Das war für mich eine Riesensache."

"Aber dann war der Ball ja drin..."

Potsdam scheint der Rückkehrerin zu liegen. Schon im letzten Jahr hatte die Angreiferin, damals noch im Stadion "Am Hallo", den 1:0-Siegtreffer erzielt. Daran erinnerten sich auch die mitgereisten Turbine-Fans, die sich Essens Charline Hartmann nach dem Schlusspfiff zur Brust nahmen. "Hartmännchen", riefen sie ihr zu, "so langsam entwickelt ihr euch zu unserem Angstgegner."



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Die Frauen-Bundesliga bleibt spannend. Bedanken dürfen sich die Fans hierfür bei der SGS Essen, die in dieser Saison vor heimischem Publikum als eine Art Favoritenschreck bezeichnet werden kann.

Denn nachdem in der Hinrunde schon Frankfurt (3:1), Bayern München (2:0) und der VfL Wolfsburg (0:0) im neuen Stadion in der Hafenstraße Punkte ließen und die Essenerinnen überhaupt erst eine Niederlage vor heimischem Publikum zu verzeichnen haben, war jetzt auch der 1. FFC Turbine Potsdam dran: Am Sonntag setzte es eine 0:1-Niederlage für den Deutschen Meister.

Bedanken konnten sich die Gastgeberinnen vor allem bei Isabelle Wolf, die ihren Teamkolleginnen zeigte, was Effektivität bedeutet. Gerade einmal zwei Minuten im Spiel, traf sie mit ihrem zweiten Ballkontakt und ließ die Essener Anhängerschaft erneut gegen den Favoriten jubeln.

Perfektes Comeback von Isabelle Wolf

"Das war quasi ein perfekter Einstand", merkte "Isy" Wolf an, die man nur selten so sprachlos erlebt, wie nach diesem Treffer. Ein halbes Jahr musste die 18-Jährige zuvor wegen Leistenproblemen pausieren.

Nach einem Kurzeinsatz - eine Minute - gegen Leverkusen eine Woche zuvor, meldete sie sich nun als Torschützin in Essen zurück. "Ich bin so froh, dass ich wieder hier bin und 20 Minuten auf dem Platz stehen konnte", stammelte sie, ein breites Grinsen auf den Lippen. "Das war für mich eine Riesensache."

"Aber dann war der Ball ja drin..."

Potsdam scheint der Rückkehrerin zu liegen. Schon im letzten Jahr hatte die Angreiferin, damals noch im Stadion "Am Hallo", den 1:0-Siegtreffer erzielt. Daran erinnerten sich auch die mitgereisten Turbine-Fans, die sich Essens Charline Hartmann nach dem Schlusspfiff zur Brust nahmen. "Hartmännchen", riefen sie ihr zu, "so langsam entwickelt ihr euch zu unserem Angstgegner."

Torschützin Isabelle Wolf wusste nach dem Treffer nicht, wie ihr geschah. "Ich stand im Strafraum und wusste wirklich nicht, wie ich das gemacht habe", ließ sie die Szene Revue passieren, als der Ball alleine Richtung Tor kullerte. "Das Problem war, dass ich nur den Pfosten gesehen habe und ich von Anfang an nicht ganz sicher war, ob es passt. Aber dann war der Ball ja knapp drin ,und ich war zufrieden."

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Bernd Schröder: "Wir haben versagt"

Anders als noch in der letzten Saison war der Essener Sieg über Potsdam diesmal nicht glücklich, sondern hochverdient, was auch Turbines Trainer ohne Umschweife anerkennen musste. "Im Gegensatz zu uns ist Essen als Mannschaft aufgetreten. Wir waren einfach nur 13 Leute, die es nicht geschafft haben, miteinander zu spielen."

Bernd Schröder war nach der Partie mehr als angesäuert. "Wir haben versagt", fand er deutliche Worte. "Essen hat gut gespielt, uns das Leben sehr schwer gemacht, aber meine Spielerinnen müssen in der Lage sein, sich dagegen zu stemmen. Fußballerisch haben wir nichts gebracht, kämpferisch sind wir unter unseren Möglichkeiten geblieben."

Nach fünf Spielen der erste Sieg für die SGS

Sein Gegenüber, Markus Högner, war hingegen äußerst zufrieden mit seinem Team, die nach einem guten Einstand in die Rückrunde – 2:0 gewann die SGS gegen den Reviernachbarn aus Duisburg – in den zurückliegenden fünf Spielen keinen Dreier mehr holen konnten. Dass es ausgerechnet gegen Potsdam klappen sollte, damit hatte er zwar nicht gerechnet, nahm den Sieg aber gerne mit.

"Wir haben wieder mehr investiert als in den letzten Partien", lobte er seine Spielerinnen. "Wenn wir unsere kämpferische Leistung finden, dann sind wir auch spielerisch eine sehr gute Truppe. Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft." Vor dem Spiel hatte er seinen Mädels einen weisen Satz mit auf den Weg gegeben: Mut ist die Überwindung von Feigheit und Faulheit. "Wir hatten den Mut und wurden belohnt", befand Isabelle Wolf zurecht. "Wenn wir so auftreten, dann sieht man, was wir schaffen können."

Ungewöhnliches Outfit

Für eine Überraschung sorgten die Gastgeberinnen neben dem Sieg über Potsdam, mit dem sie den Gegner auf Platz drei der Tabelle beförderten, den schon fast abgeschlagenen Frankfurterinnen die Möglichkeit auf den Einzug in die Champions League weiterhin offen gehalten haben und die Liga spannend halten, auch mit ihrem ungewöhnlichen Outfit auf dem Rasen.

Anders als sonst lief die SGS mit einem blauen Camouflage-Dress auf. Mit den außergewöhnlichen Trikots machten die Essener Spielerinnen erste Werbung für ein Fashion Label, das in Zusammenarbeit mit dem Fußball-Netzwerk von Global United FC e.V. Fußball und Klimaschutz miteinander verbinden möchte.