SF Lotte: Aufbruch am Autobahnkreuz

Für den "Dorfverein" Sportfreunde Lotte beginnt mit dem Start der Drittligasaison 2016/2017 am Sonntag (ab 14 Uhr) bei der U 23 des SV Werder Bremen das seit vielen Jahren ersehnte Abenteuer Profifußball. Nach vielen vergeblichen Versuchen schaffte der Verein aus der 14.000 Einwohner-Gemeinde in der vergangenen Saison den Sprung in Liga drei und feierte damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

In der Regionalliga West wurde Lotte souverän Meister. Die Westfalen beendeten die Saison mit 15 Punkten Vorsprung vor der U 23 von Borussia Mönchengladbach. In den Aufstiegsplayoffs setzte sich die Mannschaft von SF-Trainer Ismail Atalan dann gegen den Südwest-Titelträger und Ex-Bundesligisten SV Waldhof Mannheim durch (0:0/2:0).

Schon vorher hatten die Sportfreunde oft an die Tür zur 3. Liga geklopft. Ohne Unterbrechung spielte Lotte seit der Saison 2009/2010 immer in der Spitzengruppe der Regionalliga West mit. In der Spielzeit 2012/2013 war Lotte sogar der Meistertitel gelungen. Mit bemerkenswerten 86 von 114 möglichen Zählern ließen die Tecklenburger den SC Fortuna Köln (79) hinter sich. In der anschließenden Aufstiegsrunde bekamen es die Blau-Weißen mit dem damaligen Nordost-Meister und jetzigen Bundesligisten RB Leipzig zu tun. Trotz einer bärenstarken Leistung musste sich Lotte aber geschlagen geben (0:2/2:2 nach Verlängerung).

Vereinsboss packt mit an

Dass der Verein so viele Jahre am Aufstieg schnupperte und immer wieder knapp scheiterte, war für Unternehmer und Vereinsboss Manfred Wilke, der seit 1988 Obmann bei den Sportfreunden ist, den Klub mit Finanzspritzen unterstützt und unzählige Aufgaben bei den Westfalen übernimmt, aber nie ein Grund zum Trauern. "So ist das eben im Fußball. Mal gewinnt man, mal verliert man. Schon wenige Tage nach solchen Niederlagen muss die Enttäuschung verflogen und der Kopf wieder oben sein", so Wilke im Gespräch mit DFB.de.

Der 65-jährige Wilke, der unter anderem Firmen im Ingenieurwesen und in der Werbebranche besitzt, lebt für die Sportfreunde Lotte. Er investiert nicht nur, sondern ist sich auch nicht zu schade, im Verein selbst mit anzupacken. Beispielsweise mähte Wilke vor Meisterschaftsspielen regelmäßig den Rasen. Beim Umbau des Stadions, der in wenigen Tagen fertig sein soll, hilft er kräftig mit.

Die Arena der Sportfreunde musste ausgebaut werden, damit die Mindestanforderungen für eine Teilnahme an der 3. Liga (10.001 Zuschauer) erfüllt werden. Im ehemaligen "Sportpark am Lotter Kreuz", dessen Namensrechte sich vor kurzem eine in Lotte ansässige Firma aus der Maschinenbau-Branche gesichert hat, war in der zurückliegenden Spielzeit nur für 7474 Besucher Platz.



Für den "Dorfverein" Sportfreunde Lotte beginnt mit dem Start der Drittligasaison 2016/2017 am Sonntag (ab 14 Uhr) bei der U 23 des SV Werder Bremen das seit vielen Jahren ersehnte Abenteuer Profifußball. Nach vielen vergeblichen Versuchen schaffte der Verein aus der 14.000 Einwohner-Gemeinde in der vergangenen Saison den Sprung in Liga drei und feierte damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

In der Regionalliga West wurde Lotte souverän Meister. Die Westfalen beendeten die Saison mit 15 Punkten Vorsprung vor der U 23 von Borussia Mönchengladbach. In den Aufstiegsplayoffs setzte sich die Mannschaft von SF-Trainer Ismail Atalan dann gegen den Südwest-Titelträger und Ex-Bundesligisten SV Waldhof Mannheim durch (0:0/2:0).

Schon vorher hatten die Sportfreunde oft an die Tür zur 3. Liga geklopft. Ohne Unterbrechung spielte Lotte seit der Saison 2009/2010 immer in der Spitzengruppe der Regionalliga West mit. In der Spielzeit 2012/2013 war Lotte sogar der Meistertitel gelungen. Mit bemerkenswerten 86 von 114 möglichen Zählern ließen die Tecklenburger den SC Fortuna Köln (79) hinter sich. In der anschließenden Aufstiegsrunde bekamen es die Blau-Weißen mit dem damaligen Nordost-Meister und jetzigen Bundesligisten RB Leipzig zu tun. Trotz einer bärenstarken Leistung musste sich Lotte aber geschlagen geben (0:2/2:2 nach Verlängerung).

Vereinsboss packt mit an

Dass der Verein so viele Jahre am Aufstieg schnupperte und immer wieder knapp scheiterte, war für Unternehmer und Vereinsboss Manfred Wilke, der seit 1988 Obmann bei den Sportfreunden ist, den Klub mit Finanzspritzen unterstützt und unzählige Aufgaben bei den Westfalen übernimmt, aber nie ein Grund zum Trauern. "So ist das eben im Fußball. Mal gewinnt man, mal verliert man. Schon wenige Tage nach solchen Niederlagen muss die Enttäuschung verflogen und der Kopf wieder oben sein", so Wilke im Gespräch mit DFB.de.

Der 65-jährige Wilke, der unter anderem Firmen im Ingenieurwesen und in der Werbebranche besitzt, lebt für die Sportfreunde Lotte. Er investiert nicht nur, sondern ist sich auch nicht zu schade, im Verein selbst mit anzupacken. Beispielsweise mähte Wilke vor Meisterschaftsspielen regelmäßig den Rasen. Beim Umbau des Stadions, der in wenigen Tagen fertig sein soll, hilft er kräftig mit.

Die Arena der Sportfreunde musste ausgebaut werden, damit die Mindestanforderungen für eine Teilnahme an der 3. Liga (10.001 Zuschauer) erfüllt werden. Im ehemaligen "Sportpark am Lotter Kreuz", dessen Namensrechte sich vor kurzem eine in Lotte ansässige Firma aus der Maschinenbau-Branche gesichert hat, war in der zurückliegenden Spielzeit nur für 7474 Besucher Platz.

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Stadion für 3. Liga herausgeputzt

Bereits im ersten Drittligaheimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am Samstag, 6. August, (ab 14 Uhr) passen rund 10.500 Zuschauer in das Stadion. Außerdem wird zwischen der Haupt-und Westtribüne vom Hersteller des Videowürfels aus der Heimspielstätte des Bundesligisten FC Schalke 04 eine neue Videoleinwand installiert, die rund 25 Quadratmeter groß ist. Hinzu kommt die Erweiterung des VIP-Bereichs von 100 auf 400 Plätze.

Einen außergewöhnlich großen Aufwand hat der Stadionausbau in den zurückliegenden Wochen nicht verursacht. Denn: Das Fundament für die Zusatztribüne war bereits nach der Meisterschaft 2013 gelegt worden - bevor die Sportfreunde die Playoffs-Niederlage gegen RB Leipzig hinnehmen mussten.

Der angehende Fußball-Lehrer Ismail Atalan freut sich in der neuen Arena besonders auf das Derby gegen den Nachbarn VfL Osnabrück, das am 35. Spieltag im April 2017 über die Bühne geht. "Ich bin überzeugt, dass es vor allem für das Duell mit Osnabrück mehr Anfragen als Plätze geben wird. Man stelle sich das einmal vor: Da spielt dann das kleine Dorf neben Osnabrück gegen den großen Nachbarn in einem Pflichtspiel. Eigentlich unglaublich", so der 36-jährige Atalan, für den es ebenfalls das erste Jahr im Profibereich sein wird.

Herausforderung für Atalan

Atalan war weder als Spieler noch als Trainer im Profifußball tätig. Vor seinem Amtsantritt in Lotte im Juni 2015 hatte er als Trainer ausschließlich für den Kreisligisten Davaria Davensberg und den Oberligisten SC Roland Beckum gearbeitet. Langfristig sei das aber kein Nachteil: "Zu Beginn der Karriere ist es sicher ein Vorteil, wenn der Trainer einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzt. Wer eigene Erfahrungen im Profigeschäft gesammelt hat, kann diese vor allem den jungen Spielern hervorragend vermitteln. Nach maximal vier bis sechs Wochen ist dieser Vorteil aber meist verpufft. Spieler und Trainer lernen sich besser kennen, die Mannschaft setzt die Spielidee des Trainers um - ganz egal, ob er früher Profi war oder nicht. Die Qualität einer Spielidee hängt nicht von einer früheren Profilaufbahn ab", ist sich Atalan sicher.

Für die erste Drittligasaison hat Atalan ein klares Ziel vor Augen. Die Mannschaft "soll sich schnell an die Liga gewöhnen, möglichst wenig Lehrgeld zahlen. Ziel muss es sein, drei Teams hinter uns zu lassen." Dabei muss Lotte den Abgang eines Leistungsträgers und die Verletzung eines weiteren Aufstiegshelden kompensieren. Der torgefährliche Abwehrspieler Jeron Al-Hazaimeh, der in der Regionalligaspielzeit 2015/2016 bemerkenswerte elf Treffer markierte und außerdem vier Tore vorbereitete, schloss sich dem jetzigen Ligakonkurrenten SC Preußen Münster an. Flügelspieler Nico Granatowski fällt dagegen lange aus. Der 25-Jährige muss nach einer Knöchel-OP rund sechs Monate pausieren.

Bislang fünf Neue

Bei den Zugängen ist der Klub vom Lotter Kreuz noch nicht am Ende der Planungen angelangt. In der Sommervorbereitung gab es ein großes Spielercasting mit über 30 Testspielern. Fünf Neue sind bereits an Bord. Vom Chemnitzer FC wechselte Defensivspieler Marcel Kaffenberger nach Lotte, Linksverteidiger Philipp Steinhart war in der vergangenen Saison für die U 23 des FC Bayern München in der Regionalliga Bayern am Ball.

Als Ersatz für Stammtorwart Benedikt Fernandez verpflichtete Lotte außerdem zwei Torhüter. Yannick Zummack kam vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Mit David Buchholz, der zuletzt beim Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg unter Vertrag gestanden hatte, kehrte ein alter Bekannter zurück zu den Westfalen. Der 31-Jährige spielte bereits von 2012 bis 2014 für Lotte. Erst vor wenigen Tagen stieß außerdem Rechtsverteidiger Dennis Engel (20/VfB Oldenburg) zum Kader von SF-Trainer Atalan.