Sebastian Rode: Warum die Bayern ihr "Mentalitätsmonster" brauchen

Gegen Ingolstadt durfte er elf Minuten ran - heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) will Sebastian Rode im DFB-Pokalachtelfinale gegen Ex-Klub Darmstadt 98 gern über die volle Distanz spielen. DFB.de porträtiert den Allrounder vom FC Bayern.

Es war erst das zweite Mal in dieser Saison. Ein Einsatz über die volle Spielzeit, 90 Minuten im Bayern-Trikot. Für Sebastian Rode Grund genug, Mittwoch letzter Woche noch am späten Abend einen beinahe euphorischen Tweet abzusetzen: "Auswärtssieg! Gelungener Abschluss der Gruppenphase! Super, 90 Minuten auf dem Platz gestanden zu haben."

Mit 2:0 hatte der FC Bayern sein letztes Spiel der Champions-League-Vorrunde bei Dinamo Zagreb gewonnen - mit Rode in der Startaufstellung. Damit endete eine lange Durststrecke, zuletzt hatte der 25-Jährige im September dieses spezielle Vergnügen, inklusive eines Treffers. Und das ausgerechnet in Darmstadt, die Bayern siegten am altehrwürdigen Böllenfalltor gegen den Aufsteiger mit 3:0.

Rode in der Liga: Fünf Einsätze, davon viermal eingewechselt

Bei den Lilien hatte Rode im Alter von 14 Jahren eine Saison gespielt, von 2004 bis 2005. Danach wechselte er in die Jugend von Kickers Offenbach, bis er 2010 zu Eintracht Frankfurt ging. Von dort holte ihn Matthias Sammer 2014 nach München. Im ersten Jahr kam er auf insgesamt 35 Pflichtspieleinsätze in allen Wettbewerben und wurde Deutscher Meister. Diese Saison waren es - auch aufgrund einer langwierigen Sehnenreizung - lediglich fünf Einsätze in der Bundesliga, davon vier Einwechslungen, nie länger als 24 Minuten. Und eben jener in Zagreb.

Duelle mit den Lilien sind also etwas ganz Besonderes für Rode, der in Seeheim-Jugenheim, einer Gemeinde an der Bergstraße im Landkreis Darmstadt-Dieburg, geboren wurde. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) empfängt der FC Bayern im Achtelfinale des DFB-Pokals erneut den Aufsteiger. Eine ideale Gelegenheit, um den universellen Mittelfeldmotor erneut aufzustellen?

Alonso, Thiago, Vidal und Co.: Gigantische Konkurrenz

Theoretisch ja. Doch die Konkurrenz ist gigantisch im Bayern-Mittelfeld. Da ist Welt- und Europameister Xabi Alonso (34), die Passmaschine, der Sechser vor der Abwehr. Da ist Arturo Vidal (28), Chiles Nationalteamkapitän, für 37 Millionen Euro Ablöse letzten Sommer von Juventus Turin verpflichtet. Und da ist natürlich Thiago Alcantara (24), der "Spiritus rector", der verlängerte Arm von Pep Guardiola auf dem Spielfeld. Wenn der Spanier fit ist, gilt er für den Trainer als unantastbar.

Fast vergessen in der Aufzählung: Falls Not am Mann ist, kann auch Außenverteidiger Philipp Lahm (32) im defensiven Mittelfeld auflaufen. Diese Position schätzt der Weltmeister-Kapitän sehr. Viermal Weltklasse - hat Rode da überhaupt eine Perspektive? Denn da ist ja auch noch das aufstrebende Talent Joshua Kimmich, den Guardiola mehrmals adelte. Der U 21-Nationalspieler sei "fast mein Sohn", sagte Guardiola, der den 20-Jährigen für "einen der besten deutschen Fußballer der nächsten zehn Jahre" hält.



Gegen Ingolstadt durfte er elf Minuten ran - heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) will Sebastian Rode im DFB-Pokalachtelfinale gegen Ex-Klub Darmstadt 98 gern über die volle Distanz spielen. DFB.de porträtiert den Allrounder vom FC Bayern.

Es war erst das zweite Mal in dieser Saison. Ein Einsatz über die volle Spielzeit, 90 Minuten im Bayern-Trikot. Für Sebastian Rode Grund genug, Mittwoch letzter Woche noch am späten Abend einen beinahe euphorischen Tweet abzusetzen: "Auswärtssieg! Gelungener Abschluss der Gruppenphase! Super, 90 Minuten auf dem Platz gestanden zu haben."

Mit 2:0 hatte der FC Bayern sein letztes Spiel der Champions-League-Vorrunde bei Dinamo Zagreb gewonnen - mit Rode in der Startaufstellung. Damit endete eine lange Durststrecke, zuletzt hatte der 25-Jährige im September dieses spezielle Vergnügen, inklusive eines Treffers. Und das ausgerechnet in Darmstadt, die Bayern siegten am altehrwürdigen Böllenfalltor gegen den Aufsteiger mit 3:0.

Rode in der Liga: Fünf Einsätze, davon viermal eingewechselt

Bei den Lilien hatte Rode im Alter von 14 Jahren eine Saison gespielt, von 2004 bis 2005. Danach wechselte er in die Jugend von Kickers Offenbach, bis er 2010 zu Eintracht Frankfurt ging. Von dort holte ihn Matthias Sammer 2014 nach München. Im ersten Jahr kam er auf insgesamt 35 Pflichtspieleinsätze in allen Wettbewerben und wurde Deutscher Meister. Diese Saison waren es - auch aufgrund einer langwierigen Sehnenreizung - lediglich fünf Einsätze in der Bundesliga, davon vier Einwechslungen, nie länger als 24 Minuten. Und eben jener in Zagreb.

Duelle mit den Lilien sind also etwas ganz Besonderes für Rode, der in Seeheim-Jugenheim, einer Gemeinde an der Bergstraße im Landkreis Darmstadt-Dieburg, geboren wurde. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) empfängt der FC Bayern im Achtelfinale des DFB-Pokals erneut den Aufsteiger. Eine ideale Gelegenheit, um den universellen Mittelfeldmotor erneut aufzustellen?

Alonso, Thiago, Vidal und Co.: Gigantische Konkurrenz

Theoretisch ja. Doch die Konkurrenz ist gigantisch im Bayern-Mittelfeld. Da ist Welt- und Europameister Xabi Alonso (34), die Passmaschine, der Sechser vor der Abwehr. Da ist Arturo Vidal (28), Chiles Nationalteamkapitän, für 37 Millionen Euro Ablöse letzten Sommer von Juventus Turin verpflichtet. Und da ist natürlich Thiago Alcantara (24), der "Spiritus rector", der verlängerte Arm von Pep Guardiola auf dem Spielfeld. Wenn der Spanier fit ist, gilt er für den Trainer als unantastbar.

Fast vergessen in der Aufzählung: Falls Not am Mann ist, kann auch Außenverteidiger Philipp Lahm (32) im defensiven Mittelfeld auflaufen. Diese Position schätzt der Weltmeister-Kapitän sehr. Viermal Weltklasse - hat Rode da überhaupt eine Perspektive? Denn da ist ja auch noch das aufstrebende Talent Joshua Kimmich, den Guardiola mehrmals adelte. Der U 21-Nationalspieler sei "fast mein Sohn", sagte Guardiola, der den 20-Jährigen für "einen der besten deutschen Fußballer der nächsten zehn Jahre" hält.

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"Kitt zwischen den Elementen, die alles zusammenhalten"

Also müsste für Rode nach eineinhalb Jahren im Bayern-Kader gelten: nichts wie weg? Keineswegs. Denn Rode, einer der wenigen Nicht-Nationalspieler, ist derzeit nicht wegzudenken aus dem Weltstarensemble. Solche "Mentalitätsmonster" schätze er besonders, betonte Sportvorstand Sammer im Herbst, weil diese in einer Mannschaft gebraucht werden, weil sie, so Sammer, der "Kitt zwischen den Elementen sind, die alles zusammenhalten". Loyalität, Leistungsbereitschaft, eine Prise Leidensfähigkeit - und immer an die Mannschaft denken. Das zeichnet Spieler wie Rode aus. Manchmal sind sie das fünfte Rad am Wagen. Doch fehlt mal wieder eins, kommt der Moment des Ersatzrades. Es muss passen, andernfalls könnte sich das Fahrzeug FC Bayern nicht reibungslos fortbewegen.

Daher rührt auch das gesunde Selbstvertrauen von Rode. "Der Trainer weiß, was er an mir hat", sagt er. Und zwar: Zweikampfstärke, Aggressivität, hohe Laufbereitschaft und Kampfgeist, das sind Rodes Markenzeichen. "Mein Stil unterscheidet mich von vielen bei Bayern", sagt er. "Erfolg hat man nicht nur durch schönes Spiel. Da benötigt es mitunter andere Attribute - und die bringe ich mit." Nur würde er diese Attribute gerne öfter auch im Spiel beweisen, nicht nur im Training. Das nötige Feedback bekommt er. "Ich merke schon, dass die Arbeit, die ich auf und auch neben dem Platz leiste, wertgeschätzt wird."

Guardiola sagt es ihm im Vier-Augen-Gespräch und betont Rodes Rolle auch in der Öffentlichkeit: "Sebastian ist ein Spieler, der es verdient hat, mehr für diesen Verein zu spielen." Der Katalane erklärte auch, warum: "Man stellt Sebastian auf diese und jene Position, und immer zeigt er ein großes Lächeln und versteht sofort, worum es geht." Aber, so der Bayern-Trainer, es können eben immer nur elf spielen.

Nicht nur wichtig sein, sondern wichtiger werden

Rode kämpft. Er will nicht nur wichtig sein, er will wichtiger werden. Schließlich läuft sein Vertrag beim Rekordmeister bis 2018. "Ich weiß, dass es im Fußball sehr schnell gehen kann - und wir haben gesehen, was für Verletzungsprobleme wir in der vergangenen Saison hatten", sagt der Hesse, der seine Worte stets wohl überlegt. "Man wünscht es niemandem, aber: Der ein oder andere fällt hier und da mal aus. Außerdem haben wir richtig viele Spiele. Deshalb werde ich zum Zug kommen, da bin ich mir sicher." Er hat sich entschieden. Flüchten ist keine Option, auch nicht in der kommenden Wechselperiode Januar.

"Der Verein ist sehr zufrieden mit mir", berichtete Rode vergangene Woche und erklärte, warum ein Transfer in der Winterpause nicht in Frage komme: "Natürlich würde ich gerne das ein oder andere Spiel mehr machen, aber ich war auch verletzt und hoffe, nach einer guten Vorbereitung in der Rückrunde gut zu spielen." Der FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen sollen an einem Kauf oder einer Leihe interessiert sein, auch sein Ex-Verein Eintracht Frankfurt.

Guardiola will seinen "Giftzwerg" behalten, seinen Jeremies, seinen Brazzo. Mit den Ex-Bayern-Profi Jens Jeremies und Hasan ("Brazzo") Salihamidzic verglich Sammer nämlich Rode: "Das waren alles Spieler, die nicht so dargestellt wurden, als wären sie Torjäger oder was weiß ich. Aber ich bin froh, dass Sebastian diese Tradition hier nun fortführt."