Schweinsteiger: "Wir werden wieder begeistern"

Manchmal sagen Zahlen tatsächlich mehr als Worte. Im Fall von Bastian Schweinsteiger spricht die Länderspielstatistik jedenfalls für sich. Wenn er heute (20.45 Uhr/live im ZDF) in Leverkusen gegen Südafrika und am Mittwoch in Hannover gegen Aserbaidschan zum Einsatz kommen sollte, hat er mit gerade einmal 25 Jahren bereits 70 Länderspiele bestritten.

Eine bemerkenswerte Zahl, die aber nur ein Zwischenwert sein soll. Mit dem Mittelfeldspieler des FC Bayern München sprach DFB.de-Chefredakteur Ralf Köttker über alte Hasen, junge Spaßfußballer und einen Rekord, den Schweinsteiger gerne gegen einen Titel eintauschen würde.

Frage: Herr Schweinsteiger, muss sich Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus langsam Sorgen machen, dass Sie ihm irgendwann den Titel streitig machen?

Bastian Schweinsteiger: Das kommt darauf an, wie viele Spiele wir in den nächsten Jahren noch organisieren können. Im Ernst: Es ist jetzt nicht mein Ziel, Lothar Matthäus zu überholen.

Frage: Aber Sie sind auf einem guten Weg. Am 1. August sind Sie 25 Jahre alt geworden und könnten am Ende dieser Länderspielwoche 70 Spiele haben. Da scheinen die 150 Einsätze in den kommenden Jahren durchaus erreichbar.

Schweinsteiger: Ja, gut möglich. Aber ganz ehrlich: Einsätze sind nicht entscheidend. Wenn ich wählen könnte, hätte ich am Ende meiner Karriere lieber nur 90 Länderspiele und dafür einen Titel. Bei meinem letzten kleinen Jubiläum hat es damit ja nicht geklappt.

Frage: Welches Jubiläum?

Schweinsteiger: Mein 50. Länderspiel vor der EM gegen Weißrussland. Bei uns in der Mannschaft ist es üblich, dass man zu solchen Anlässen eine kurze Ansprache hält. Ich habe damals gesagt, dass ich auf jeden Fall 57 Spiele machen möchte.



[bild1]

Manchmal sagen Zahlen tatsächlich mehr als Worte. Im Fall von Bastian Schweinsteiger spricht die Länderspielstatistik jedenfalls für sich. Wenn er heute (20.45 Uhr/live im ZDF) in Leverkusen gegen Südafrika und am Mittwoch in Hannover gegen Aserbaidschan zum Einsatz kommen sollte, hat er mit gerade einmal 25 Jahren bereits 70 Länderspiele bestritten.

Eine bemerkenswerte Zahl, die aber nur ein Zwischenwert sein soll. Mit dem Mittelfeldspieler des FC Bayern München sprach DFB.de-Chefredakteur Ralf Köttker über alte Hasen, junge Spaßfußballer und einen Rekord, den Schweinsteiger gerne gegen einen Titel eintauschen würde.

Frage: Herr Schweinsteiger, muss sich Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus langsam Sorgen machen, dass Sie ihm irgendwann den Titel streitig machen?

Bastian Schweinsteiger: Das kommt darauf an, wie viele Spiele wir in den nächsten Jahren noch organisieren können. Im Ernst: Es ist jetzt nicht mein Ziel, Lothar Matthäus zu überholen.

Frage: Aber Sie sind auf einem guten Weg. Am 1. August sind Sie 25 Jahre alt geworden und könnten am Ende dieser Länderspielwoche 70 Spiele haben. Da scheinen die 150 Einsätze in den kommenden Jahren durchaus erreichbar.

Schweinsteiger: Ja, gut möglich. Aber ganz ehrlich: Einsätze sind nicht entscheidend. Wenn ich wählen könnte, hätte ich am Ende meiner Karriere lieber nur 90 Länderspiele und dafür einen Titel. Bei meinem letzten kleinen Jubiläum hat es damit ja nicht geklappt.

Frage: Welches Jubiläum?

Schweinsteiger: Mein 50. Länderspiel vor der EM gegen Weißrussland. Bei uns in der Mannschaft ist es üblich, dass man zu solchen Anlässen eine kurze Ansprache hält. Ich habe damals gesagt, dass ich auf jeden Fall 57 Spiele machen möchte.

Frage: Warum 57?

Schweinsteiger: Weil ich damit das EM-Finale erreicht hätte. Das hat dann ja auch geklappt, aber leider haben wir gegen Spanien im Endspiel verloren. Schade, aber bei der WM im nächsten Jahr werden wir es wieder probieren.

Frage: Nimmt man die Länderspiele, sind Sie ein „alter Hase“. Schaut man nur auf das Geburtsdatum, haben Sie noch viel vor sich. Wie fühlen Sie sich?

Schweinsteiger: Ich fühle mich als alter Hase, die ersten grauen Haare kommen auch schon. Spaß beiseite: Auf der einen Seite fühle ich mich noch jung und habe jede Menge Spaß, wenn ich mit Mario Gomez oder einem anderen aus der Truppe Playstation spiele. Auf dem Platz ist man aber schon reifer geworden. Man hat mehr Erfahrung und übernimmt natürlich auch mehr Verantwortung als früher.

Frage: Und wie reagiert die nächste Spielergeneration Sie? In Köln war die U 21 für einige Tage im selben Hotel untergebracht. Schauen die Jungen mittlerweile zu dem nicht viel älteren 70-maligen Nationalspieler auf und halten Distanz?

Schweinsteiger: Das sind doch alles coole Jungs. Natürlich ist Respekt vorhanden, aber den habe ich auch umgekehrt. Als die U 21 für den EM-Gewinn ausgezeichnet wurde, haben wir im Festsaal einen Film mit Turnierimpressionen gesehen, der mich beeindruckt hat. Es ist toll, wie viel Emotion in dieser Mannschaft steckte. Ich finde es Klasse, wenn immer wieder junge, talentierte, frische Spieler dazu kommen.

Frage: Emotion ist ein gutes Stichwort. Bundestrainer Joachim Löw hat zuletzt beklagt, dass spielerisch noch „viel Luft nach oben“ sei. Fühlen Sie sich mit solchen Aussagen auch angesprochen?

Schweinsteiger: Ich glaube, die gesamte Mannschaft sollte sich angesprochen fühlen. Es gibt immer mal Phasen, die nicht so überzeugend sind, aber die Mannschaft weiß um ihre Stärke. Ich bin sicher, dass wir uns steigern können und steigern werden. Und dass die Fans dann auch wieder begeistert sein werden.

[bild2]

Frage: Begeistert waren die Zuschauer zuletzt beim FC Bayern vom Zusammenspiel zwischen Ribery und Robben. Wie gehen Sie damit um, sich in München immer wieder gegen neue Stars durchsetzen zu müssen?

Schweinsteiger: Es ist in den vergangenen Jahren schon so oft spekuliert worden, dass ich in der neuen Saison nicht mehr regelmäßig spielen werde. Aber am Ende habe ich dann doch immer meine Spiele gemacht, egal ob unter Magath, Klinsmann, Heynckes oder van Gaal. Ich weiß, was ich kann. Und lasse mich nicht verrückt machen.

Frage: Gilt diese Gelassenheit auch mit Blick auf das Richtung weisende WM-Qualifikationsspiel am 10. Oktober in Moskau gegen Russland?

Schweinsteiger: Es ist ein guter Gegner, aber wir sind auch eine gute Mannschaft. Wenn wir so spielen, wie wir es beim 2:1 im Hinspiel in Dortmund gemacht haben, können wir auch dort gewinnen. Aber wir müssen jetzt erst einmal gegen Aserbaidschan unsere Hausaufgaben machen.

Frage: Das heißt gegen Aserbaidschan gewinnen. Haben Sie für das Spiel in Hannover schon eine Rede vorbereitet?

Schweinsteiger: Nein, ich glaube die muss man nur in 25er-Schritten halten. Ich muss da noch mal Michael Ballack fragen, wie es bei seinem 75. Einsatz war. Wenn nicht, halte ich die Rede spätestens zum 100. Länderspiel.