Bastian Schweinsteiger neuer Kapitän der Nationalmannschaft

Bastian Schweinsteiger wird neuer Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Einen Tag vor dem Länderspiel in Düsseldorf gegen Argentinien am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) verkündete Bundestrainer Joachim Löw diese Personalie gegenüber der Öffentlichkeit, zuvor hatte er seine Mannschaft über die Berufung des 30-jährigen Weltmeisters vom FC Bayern München informiert.

"Bastian ist ein absoluter Leader, er hat immer für die Nationalmannschaft Verantwortung übernommen, auf und neben dem Platz", sagte Joachim Löw über den Mittelfeldspieler, der in 1208 Länderspielen 23 Tore erzielt hat. "Zu Bastian habe ich großes Vertrauen, aber nicht nur ich, auch unsere gesamte Sportliche Leitung. Vor allem aber vereint er alle Spieler hinter sich - egal, welchen Alters, egal, in welchem Verein sie spielen. Ich weiß: Bastian ist immer da, wenn wir ihn brauchen. Bastian Schweinsteiger wird ein großer und würdiger Kapitän unserer Nationalmannschaft sein."

Manuel Neuer wird Interimskapitän gegen Argentinien

Bastian Schweinsteiger tritt die Nachfolge von Philipp Lahm an, der nach dem 1:0-Triumph im WM-Finale 2014 gegen Argentinien seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hatte. "Bastian ist der legitime Nachfolger als Kapitän von Philipp", so Löw. "Er hat ihn früher schon immer mal vertreten."

Bei der Neuauflage des WM-Finals am Mittwoch in Düsseldorf gegen Argentinien wird Schweinsteiger wie die anwesenden Weltmeister zwar geehrt, kann wegen einer Verletzung aber nicht spielen. Ihn wird Torhüter Manuel Neuer, sein Teamkollege beim FC Bayern, als Interimskapitän vertreten. "Wir legen uns aber nicht fest auf einen Vizekapitän, wir haben einen starken Spielerrat", so Löw. "Vielleicht werden wir das zu gegebener Zeit mal festlegen."

Der neue Spielführer ist eine wichtige Personalie. Außerdem hat sich der Bundestrainer über den neuen Assistenztrainer Thomas Schneider, den Fitnessstand seiner Spieler und das schnelle Wiedersehen mit Argentinien geäußert.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... die Verteilung der Verantwortung in Abwesenheit Schweinsteigers: Im Moment ist Bastian verletzt, aber seine Verletzung ist nicht von solcher Natur, dass er viele Monate ausfallen wird. Wenn es darauf ankam, war er immer da. Ich vertraue ihm absolut. Er hat ein großes Ziel, und das ist die EM 2016. Er sprüht nur so vor Ehrgeiz. Und wenn er mal nicht da ist, haben wir einen unglaublich starken Spielerrat mit Manuel Neuer, Sami Khedira, Thomas Müller und Mats Hummels. Sie genießen in der Mannschaft ein unheimlich großes Ansehen.

... den neuen Assistenztrainer Thomas Schneider: Ich habe nach dem Turnier einige Gespräche geführt. Ich wollte ein ähnlich gute Konstellation, wie es vorher war. Thomas Schneider wird ab Oktober neuer Assistenztrainer. So haben wir ein bisschen Zeit, uns noch einmal in aller Ruhe zusammenzusetzen, so dass er gut vorbereitet in die Oktoberspiele kommt. Unsere Ideen des Fußballs sollten in eine ähnliche Richtung gehen, das war mir wichtig. Natürlich muss er auch menschlich in unser Team passen und absolut loyal sein. Das alles ist Schneider. Seine Aufgaben werden die Beobachtung von Spielen und die Betreuung von ganz jungen Spielern sein. Zudem wird er Teile des Trainings übernehmen und für mich Ansprechpartner und Berater sein.

... Thomas Schneider als Spieler und Trainer: Er war ein junger, hochtalentierter Spieler. Ohne Verletzung hätte er eine große Karriere vor sich gehabt. Er hat dann früh als Trainer angefangen und eine sehr gute Ausbildung genossen. Beim VfB hat er in der U 17 eine sehr guten Job gemacht.

... eine früher angedachte Lösung mit zwei Assistenztrainern: Die Überlegung gab es. Es soll schon so sein, dass wir es in Richtung Turnier angehen. Es ist vorstellbar, einen unserer Jugendtrainer bei einem Lehrgang oder Spieltag dabei zu haben. Wir werden uns vielleicht vor dem Turnier 2016 noch mal entscheiden, einen hinzuzunehmen.

... den Gesundheitszustand seiner Spieler und eine Nachnominierung: Einige sind angeschlagen, der ein oder andere ist nicht einsatzfähig. Jérome Boateng wird wegen einer leichten Entzündung im Knie gegen Argentinien auf keinen Fall spielen, da gehen wir kein Risiko ein. Es soll wie Mats Hummels am Donnerstag ins Training einsteigen. Sami Khedira hat sich bei Madrid verletzt und hat sich einer Kernspin unterzogen. Es kann sein, dass auch er für Argentinien ausfällt. Nachnominiert wurde Sebastian Rudy, weil wir auf dieser Position einen Engpass haben. André Schürrle hat leichte Beschwerden, das sollte aber kein Problem sein. Wir werden noch einige Monate damit zu tun haben, alle wieder auf einen guten Fitnessstand zu bringen.

... den nächsten Gegner Argentinien: Wir waren beim DFB keine Hellseher. Keiner konnte ahnen, dass es in Düsseldorf zu einer Finalneuauflage kommt. Wir wollten ein starken Gegner. Nun können wir den Leuten das WM-Gefühl, das Sommergefühl zurückgeben. Auch wenn Lionel Messi fehlt, haben die Argentinier vorne Weltklassespieler. Argentinien wird wie immer kampfstark und fußballerisch sehr, sehr gut auftreten. Sie sind auf Augenhöhe. Aber es ist keine Revanche, das WM-Finale werden sie nicht zurückholen können.

... neue Ziele: Wenn man auf die WM zurückblickt, hatten wir viele magische Momente für die Ewigkeit - während der Turniers und danach. Es war wie in einem Rausch. Nun müssen wir uns wieder neuen Aufgaben zuwenden. Wir wollen die EM-Qualifikation weltmeisterlich angehen und uns qualifizieren. Unser nächstes Ziel muss heißen: EM-Finale in Paris. Die Reise beginnt am Sonntag gegen Schottland

... die Rücktritte von Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose: Allen drei Spieler gebührt ein herzliches Dankeschön. Alle haben mit ihrer Persönlichkeit und ihrer sportlichen Leistung uns viel Freude gemacht. Man muss ihre Entscheidung respektieren. Ich hätte aber gerne mit allen weitergearbeitet.

... die Planungen auf der Außenverteidigerposition und im Angriff: Die Wichtigkeit eines offensiven Außenverteidigers wird höher. Deswegen kann es sein, dass Benedikt Höwedes demnächst wieder ins Zentrum rückt. Kevin Großkreutz kann auf rechts spielen, ebenfalls in die Rolle hineinwachsen könnte Antonio Rüdiger. Und vorne habe ich immer viel von Mario Gomez gehalten. Er hatte aber keine Spielpraxis, deswegen hatte ich mich bei der WM gegen ihn entschieden. Wenn er seine Qualitäten ins Spiel bringt, gehört er zu den besten Angreifern, die es überhaupt gibt. Vorne können aber auch Mario Götze oder Thomas Müller spielen.

... die EM-Qualifikationsgruppe: Schottland oder Irland sind in ihrer Spielweise ähnlich. Beide sind extrem kampfstark und einsatzfreudig. Gegen diese Mannschaften haben wir uns nicht immer leicht getan. Sie geben nie nach - egal, wie der Spielstand ist. Polen und Georgien haben sicher einen anderen Spielstil, diese Mannschaften sind für uns gut einschätzbar. Dennoch wird die Gruppe für uns nicht ganz so einfach.

... den Ausblick auf die kommenden beiden Jahre: Unabhängig vom Qualimodus ist es meine Aufgabe, in den nächsten Jahren junge Spiele wie Erik Durm oder Matthias Ginter zu integrieren. Wir müssen dem Rechnung tragen, dass etablierte Spieler womöglich ausfallen oder Formkrisen haben werden. Wir werden in Testspielen auch den einen oder anderen schonen. Wir müssen schauen, dass die Spieler nach so einem Turnier nicht völlig zerschlissen werden, weil sie keine Basis in der Vorbereitung legen konnten. Das ist auf Dauer gesehen nicht so einfach. Stillstand darf es auch nicht geben. Wir sind die Gejagten, die Gegner werden mit noch mehr Motivation gegen uns antreten. Aber: Auch wir wollen weiter jagen. Der Umbruch wird nicht radikal, sondern behutsam sein. Dass man sich weiterentwickelt, muss immer das Ziel sein. Ich habe bei allen einen gewissen Ehrgeiz gespürt, alle wollen das WM-Gefühl wieder erleben - das ist unser Antrieb.

[sl/cm]

Bastian Schweinsteiger wird neuer Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Einen Tag vor dem Länderspiel in Düsseldorf gegen Argentinien am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) verkündete Bundestrainer Joachim Löw diese Personalie gegenüber der Öffentlichkeit, zuvor hatte er seine Mannschaft über die Berufung des 30-jährigen Weltmeisters vom FC Bayern München informiert.

"Bastian ist ein absoluter Leader, er hat immer für die Nationalmannschaft Verantwortung übernommen, auf und neben dem Platz", sagte Joachim Löw über den Mittelfeldspieler, der in 1208 Länderspielen 23 Tore erzielt hat. "Zu Bastian habe ich großes Vertrauen, aber nicht nur ich, auch unsere gesamte Sportliche Leitung. Vor allem aber vereint er alle Spieler hinter sich - egal, welchen Alters, egal, in welchem Verein sie spielen. Ich weiß: Bastian ist immer da, wenn wir ihn brauchen. Bastian Schweinsteiger wird ein großer und würdiger Kapitän unserer Nationalmannschaft sein."

Manuel Neuer wird Interimskapitän gegen Argentinien

Bastian Schweinsteiger tritt die Nachfolge von Philipp Lahm an, der nach dem 1:0-Triumph im WM-Finale 2014 gegen Argentinien seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hatte. "Bastian ist der legitime Nachfolger als Kapitän von Philipp", so Löw. "Er hat ihn früher schon immer mal vertreten."

Bei der Neuauflage des WM-Finals am Mittwoch in Düsseldorf gegen Argentinien wird Schweinsteiger wie die anwesenden Weltmeister zwar geehrt, kann wegen einer Verletzung aber nicht spielen. Ihn wird Torhüter Manuel Neuer, sein Teamkollege beim FC Bayern, als Interimskapitän vertreten. "Wir legen uns aber nicht fest auf einen Vizekapitän, wir haben einen starken Spielerrat", so Löw. "Vielleicht werden wir das zu gegebener Zeit mal festlegen."

Der neue Spielführer ist eine wichtige Personalie. Außerdem hat sich der Bundestrainer über den neuen Assistenztrainer Thomas Schneider, den Fitnessstand seiner Spieler und das schnelle Wiedersehen mit Argentinien geäußert.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... die Verteilung der Verantwortung in Abwesenheit Schweinsteigers: Im Moment ist Bastian verletzt, aber seine Verletzung ist nicht von solcher Natur, dass er viele Monate ausfallen wird. Wenn es darauf ankam, war er immer da. Ich vertraue ihm absolut. Er hat ein großes Ziel, und das ist die EM 2016. Er sprüht nur so vor Ehrgeiz. Und wenn er mal nicht da ist, haben wir einen unglaublich starken Spielerrat mit Manuel Neuer, Sami Khedira, Thomas Müller und Mats Hummels. Sie genießen in der Mannschaft ein unheimlich großes Ansehen.

... den neuen Assistenztrainer Thomas Schneider: Ich habe nach dem Turnier einige Gespräche geführt. Ich wollte ein ähnlich gute Konstellation, wie es vorher war. Thomas Schneider wird ab Oktober neuer Assistenztrainer. So haben wir ein bisschen Zeit, uns noch einmal in aller Ruhe zusammenzusetzen, so dass er gut vorbereitet in die Oktoberspiele kommt. Unsere Ideen des Fußballs sollten in eine ähnliche Richtung gehen, das war mir wichtig. Natürlich muss er auch menschlich in unser Team passen und absolut loyal sein. Das alles ist Schneider. Seine Aufgaben werden die Beobachtung von Spielen und die Betreuung von ganz jungen Spielern sein. Zudem wird er Teile des Trainings übernehmen und für mich Ansprechpartner und Berater sein.

... Thomas Schneider als Spieler und Trainer: Er war ein junger, hochtalentierter Spieler. Ohne Verletzung hätte er eine große Karriere vor sich gehabt. Er hat dann früh als Trainer angefangen und eine sehr gute Ausbildung genossen. Beim VfB hat er in der U 17 eine sehr guten Job gemacht.

... eine früher angedachte Lösung mit zwei Assistenztrainern: Die Überlegung gab es. Es soll schon so sein, dass wir es in Richtung Turnier angehen. Es ist vorstellbar, einen unserer Jugendtrainer bei einem Lehrgang oder Spieltag dabei zu haben. Wir werden uns vielleicht vor dem Turnier 2016 noch mal entscheiden, einen hinzuzunehmen.

... den Gesundheitszustand seiner Spieler und eine Nachnominierung: Einige sind angeschlagen, der ein oder andere ist nicht einsatzfähig. Jérome Boateng wird wegen einer leichten Entzündung im Knie gegen Argentinien auf keinen Fall spielen, da gehen wir kein Risiko ein. Es soll wie Mats Hummels am Donnerstag ins Training einsteigen. Sami Khedira hat sich bei Madrid verletzt und hat sich einer Kernspin unterzogen. Es kann sein, dass auch er für Argentinien ausfällt. Nachnominiert wurde Sebastian Rudy, weil wir auf dieser Position einen Engpass haben. André Schürrle hat leichte Beschwerden, das sollte aber kein Problem sein. Wir werden noch einige Monate damit zu tun haben, alle wieder auf einen guten Fitnessstand zu bringen.

... den nächsten Gegner Argentinien: Wir waren beim DFB keine Hellseher. Keiner konnte ahnen, dass es in Düsseldorf zu einer Finalneuauflage kommt. Wir wollten ein starken Gegner. Nun können wir den Leuten das WM-Gefühl, das Sommergefühl zurückgeben. Auch wenn Lionel Messi fehlt, haben die Argentinier vorne Weltklassespieler. Argentinien wird wie immer kampfstark und fußballerisch sehr, sehr gut auftreten. Sie sind auf Augenhöhe. Aber es ist keine Revanche, das WM-Finale werden sie nicht zurückholen können.

... neue Ziele: Wenn man auf die WM zurückblickt, hatten wir viele magische Momente für die Ewigkeit - während der Turniers und danach. Es war wie in einem Rausch. Nun müssen wir uns wieder neuen Aufgaben zuwenden. Wir wollen die EM-Qualifikation weltmeisterlich angehen und uns qualifizieren. Unser nächstes Ziel muss heißen: EM-Finale in Paris. Die Reise beginnt am Sonntag gegen Schottland

... die Rücktritte von Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose: Allen drei Spieler gebührt ein herzliches Dankeschön. Alle haben mit ihrer Persönlichkeit und ihrer sportlichen Leistung uns viel Freude gemacht. Man muss ihre Entscheidung respektieren. Ich hätte aber gerne mit allen weitergearbeitet.

... die Planungen auf der Außenverteidigerposition und im Angriff: Die Wichtigkeit eines offensiven Außenverteidigers wird höher. Deswegen kann es sein, dass Benedikt Höwedes demnächst wieder ins Zentrum rückt. Kevin Großkreutz kann auf rechts spielen, ebenfalls in die Rolle hineinwachsen könnte Antonio Rüdiger. Und vorne habe ich immer viel von Mario Gomez gehalten. Er hatte aber keine Spielpraxis, deswegen hatte ich mich bei der WM gegen ihn entschieden. Wenn er seine Qualitäten ins Spiel bringt, gehört er zu den besten Angreifern, die es überhaupt gibt. Vorne können aber auch Mario Götze oder Thomas Müller spielen.

... die EM-Qualifikationsgruppe: Schottland oder Irland sind in ihrer Spielweise ähnlich. Beide sind extrem kampfstark und einsatzfreudig. Gegen diese Mannschaften haben wir uns nicht immer leicht getan. Sie geben nie nach - egal, wie der Spielstand ist. Polen und Georgien haben sicher einen anderen Spielstil, diese Mannschaften sind für uns gut einschätzbar. Dennoch wird die Gruppe für uns nicht ganz so einfach.

... den Ausblick auf die kommenden beiden Jahre: Unabhängig vom Qualimodus ist es meine Aufgabe, in den nächsten Jahren junge Spiele wie Erik Durm oder Matthias Ginter zu integrieren. Wir müssen dem Rechnung tragen, dass etablierte Spieler womöglich ausfallen oder Formkrisen haben werden. Wir werden in Testspielen auch den einen oder anderen schonen. Wir müssen schauen, dass die Spieler nach so einem Turnier nicht völlig zerschlissen werden, weil sie keine Basis in der Vorbereitung legen konnten. Das ist auf Dauer gesehen nicht so einfach. Stillstand darf es auch nicht geben. Wir sind die Gejagten, die Gegner werden mit noch mehr Motivation gegen uns antreten. Aber: Auch wir wollen weiter jagen. Der Umbruch wird nicht radikal, sondern behutsam sein. Dass man sich weiterentwickelt, muss immer das Ziel sein. Ich habe bei allen einen gewissen Ehrgeiz gespürt, alle wollen das WM-Gefühl wieder erleben - das ist unser Antrieb.