Schweinsteiger: Die Rückkehr des Chefs

Nationalspieler Bastian Schweinsteiger gibt nach seinem in der Champions League erlittenen Schlüsselbeinbruch sein Comeback in der Bundesliga. Der Mittelfeldstar hat sich viel vorgenommen. Nicht weniger als vier Titel peilt er an.

Ach, was haben sie Bastian Schweinsteiger bei Bayern München vermisst. Wie hat der als "Spiritus rector", als "Taktgeber", als "Hirn" des deutschen Rekordmeisters titulierte Mittelfeldstar gefehlt. Zittersiege statt Souveränität waren zeitweise an der Tagesordnung beim FC Bayern in den beinahe zwei Monaten, die der Nationalspieler an einem Schlüsselbeinbruch laborierte.

Öffentlich zugegeben hat die Führungsriege der Münchner das nicht. Aber allein aus den Worten "Wir können ihn nicht eins zu eins ersetzen" war viel abzulesen. Vor dem Comeback bei Borussia Mönchengladbach am heutigen Abend hatte Trainer Jupp Heynckes gleich wieder zum Ausdruck gebracht, dass Schweinsteiger der Spieler sei, "bei dem die Fäden zusammenlaufen", der "das Tempo bestimmt".

"Wenn Bastian fehlt, fehlt auch ein Stück Klasse"

Auch Torjäger Mario Gomez bekannte vor dem Rückrundenauftakt, dass der Ligakrösus nicht dieselbe Qualität auf den Platz bringe, wenn der Mittelfeldchef nicht dabei sei. "Wenn Bastian fehlt, fehlt auch ein Stück Klasse", sagte er. Trotz der Freundschaft, die beide Nationalspieler verbindet, ist diese Einschätzung durchaus objektiv.

Denn die Bayern mit Schweinsteiger unterscheiden sich in dieser Saison von den Bayern ohne Schweinsteiger wie der Sommer vom Winter: Mit ihm gab es in 18 Spielen nur zwei Niederlagen, ohne ihn in neun Spielen drei Pleiten. Auch die Spielweise hatte manchmal wenig Gemeinsames. "Unser Spiel ist geprägt von Dominanz, diese Dominanz hatten wir manchmal nicht mehr", gab Gomez zu.

Rückkehr zur Dominanz angestrebt

Mit Schweinsteiger beherrschte der FC Bayern die Gegner oft fast nach Belieben, nicht einmal der inzwischen entflammte Titelzweikampf mit Borussia Dortmund schien realistisch. Eher sah es in der Bundesliga nach einem einsamen Alleingang aus. In 14 der 18 Pflichtspiele mit dem 27-Jährigen ließen die Münchner keinen Gegentreffer zu, ohne Schweinsteiger nur noch ein einziges Mal. "Wir hatten in der Vorrunde Spiele, die waren so dominant, das hat es beim FC Bayern so noch nie gegeben. Da wollen wir wieder hinkommen", sagte Schweinsteiger. Vor seiner Verletzung im Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel am 2. November meinte er wohl.



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Nationalspieler Bastian Schweinsteiger gibt nach seinem in der Champions League erlittenen Schlüsselbeinbruch sein Comeback in der Bundesliga. Der Mittelfeldstar hat sich viel vorgenommen. Nicht weniger als vier Titel peilt er an.

Ach, was haben sie Bastian Schweinsteiger bei Bayern München vermisst. Wie hat der als "Spiritus rector", als "Taktgeber", als "Hirn" des deutschen Rekordmeisters titulierte Mittelfeldstar gefehlt. Zittersiege statt Souveränität waren zeitweise an der Tagesordnung beim FC Bayern in den beinahe zwei Monaten, die der Nationalspieler an einem Schlüsselbeinbruch laborierte.

Öffentlich zugegeben hat die Führungsriege der Münchner das nicht. Aber allein aus den Worten "Wir können ihn nicht eins zu eins ersetzen" war viel abzulesen. Vor dem Comeback bei Borussia Mönchengladbach am heutigen Abend hatte Trainer Jupp Heynckes gleich wieder zum Ausdruck gebracht, dass Schweinsteiger der Spieler sei, "bei dem die Fäden zusammenlaufen", der "das Tempo bestimmt".

"Wenn Bastian fehlt, fehlt auch ein Stück Klasse"

Auch Torjäger Mario Gomez bekannte vor dem Rückrundenauftakt, dass der Ligakrösus nicht dieselbe Qualität auf den Platz bringe, wenn der Mittelfeldchef nicht dabei sei. "Wenn Bastian fehlt, fehlt auch ein Stück Klasse", sagte er. Trotz der Freundschaft, die beide Nationalspieler verbindet, ist diese Einschätzung durchaus objektiv.

Denn die Bayern mit Schweinsteiger unterscheiden sich in dieser Saison von den Bayern ohne Schweinsteiger wie der Sommer vom Winter: Mit ihm gab es in 18 Spielen nur zwei Niederlagen, ohne ihn in neun Spielen drei Pleiten. Auch die Spielweise hatte manchmal wenig Gemeinsames. "Unser Spiel ist geprägt von Dominanz, diese Dominanz hatten wir manchmal nicht mehr", gab Gomez zu.

Rückkehr zur Dominanz angestrebt

Mit Schweinsteiger beherrschte der FC Bayern die Gegner oft fast nach Belieben, nicht einmal der inzwischen entflammte Titelzweikampf mit Borussia Dortmund schien realistisch. Eher sah es in der Bundesliga nach einem einsamen Alleingang aus. In 14 der 18 Pflichtspiele mit dem 27-Jährigen ließen die Münchner keinen Gegentreffer zu, ohne Schweinsteiger nur noch ein einziges Mal. "Wir hatten in der Vorrunde Spiele, die waren so dominant, das hat es beim FC Bayern so noch nie gegeben. Da wollen wir wieder hinkommen", sagte Schweinsteiger. Vor seiner Verletzung im Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel am 2. November meinte er wohl.

Dieses Niveau soll möglichst schnell wieder erreicht werden. Schweinsteiger will seine Kollegen dazu antreiben, denn es gibt für die titelhungrigen Bayern unwahrscheinlich viel zu gewinnen in diesem Jahr. Und der in Kolbermoor bei Rosenheim geborene Oberbayer war selten so gierig darauf wie jetzt.

Die Meisterschaft ist sowieso eine Pflichtvorgabe der Vereinsführung, der Pokalsieg wird gewiss gerne mitgenommen. Und dann wären da für Schweinsteiger noch die Champions League und die Europameisterschaft mit der DFB-Auswahl. Das Finale der Königsklasse im Mai im eigenen Stadion hatte er kürzlich für sich zu einer womöglich "einmaligen Chance im Leben" erklärt. Und die Aussichten der Nationalelf sind so gut wie seit vielen Jahren nicht.

Heynckes stellt Schweinsteiger auf eine Stufe mit Xavi und Iniesta

Helfen kann Schweinsteiger dabei der Wandel in seiner Attitüde. Inzwischen dürfte keiner mehr an seinen Führungsqualitäten zweifeln. Jupp Heynckes hat ihn mehrfach auf eine Stufe mit Xavi und Andres Iniesta, den Dirigenten des Starensembles vom FC Barcelona, gestellt und offen seine Bewunderung ausgedrückt. Aus Schweinsteiger sprach diese Überzeugung, als er zwar im Scherz und lachend, aber doch vielleicht mit einem Hintergedanken sagte: "Mit mir funktioniert immer alles".

Ein wenig nachdenklich machen Schweinsteiger augenblicklich nur seine leichten Knieprobleme. Für das Gladbach-Spiel fühle er sich noch nicht zu 100 Prozent fit. Gleichwohl sagte er, die Freude sei "sehr, sehr groß". Nicht nur auf sein Comeback, auf die gesamte Rückrunde.