Schultz und St. Pauli: "Beste Entscheidung meines Lebens"

Auf St. Pauli ist Timo Schultz eine echte Identifikationsfigur. Der 37-Jährige ist seit fast zehn Jahren am Millerntor, war beim Kiez-Klub schon Profi, Co-Trainer bei der U 23 und der Zweitliga-Mannschaft sowie zuletzt Koordinator für die Top-Talente. Seit wenigen Tagen arbeitet Schulle" als U 17-Cheftrainer und soll die Braun-Weißen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga zum Klassenverbleib führen.

Für den gebürtigen Ostfriesen (Wittmund) ist Hamburg längst zum Lebensmittelpunkt geworden. Hier wohnt er mit Ehefrau Mareelke, Tochter Hannah (9) und Sohn Paul (7). Das dritte Kind ist unterwegs, wird die Familie in wenigen Wochen vergrößern.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Timo Schultz mit dem Journalisten Ralf Debat über seine neue Aufgabe beim FC St. Pauli, ein Gastspiel in der Landesliga, sein besonderes Verhältnis zu Holger Stanislawski und die beste Entscheidung seines Lebens.

DFB.de: Seit etwas über einer Woche sind Sie U 17-Trainer beim FC St. Pauli, nachdem Hans-Jürgen Bargfrede seinen Rücktritt erklärt hatte. Wie überraschend kam das Engagement für Sie, Herr Schultz?

Timo Schultz: Es war intern bereits besprochen, dass ich die Mannschaft zur neuen Saison übernehmen sollte. Dass es nun durch Hansis Rücktritt so schnell ging, kam auch für mich überraschend.

DFB.de: Hatten Sie sich im Vorfeld schon intensiver mit der aktuellen Situation in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga beschäftigt?

Schultz: Ja, natürlich. In meiner Funktion als Koordinator für unsere Top-Talente war ich schon seit einem halben Jahr einmal pro Woche beim Training dabei. Ich kenne die Mannschaft gut, kenne auch die Spielklasse. Deshalb benötige ich keine lange Eingewöhnungszeit. Das ist sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Durch das 0:3 zu Ihrem Einstand bei Spitzenreiter RB Leipzig rutschte die U 17 des FC St. Pauli erstmals seit Ende September wieder auf einen Abstiegsplatz. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?

Schultz: Wir befinden uns mitten im Abstiegskampf, das ist Fakt. Mit dem VfL Wolfsburg treffen wir am Samstag auf einen weiteren Gegner aus der Spitzengruppe. Danach haben wir aber alle Gegner von oben weg und treffen bis zum Saisonende fast ausschließlich auf direkte Konkurrenten. In diesen Duellen müssen wir konstant punkten, wenn wir uns möglichst schnell aus der Abstiegszone befreien wollen. Wenn uns das nicht gelingt, dann wird es bis zum letzten Spieltag sehr eng bleiben.

DFB.de: Wie sehr würde ein Abstieg aus der Junioren-Bundesliga das Nachwuchsleistungszentrum treffen?

Schultz: Seit fünf Jahren sind wir mit der U 19 und U 17 durchgängig in der höchsten Spielklasse vertreten. Das gab es zuvor beim FC St. Pauli nicht. Von daher wäre es schon ein Rückschlag. Auf der anderen Seite würde der Abstieg einer Leistungsmannschaft an unserer konzeptionellen Ausrichtung mit Sicherheit nichts ändern. Es würde auch keine großen Einschnitte im Nachwuchsleistungszentrum geben. Ein Abstieg der Profis in die 3. Liga würde den gesamten Verein wesentlich härter treffen.

DFB.de: Sie sprechen es an: Die Profis kämpfen in der 2. Bundesliga um den Klassenverbleib, auch bei der U 23 und bei der U 19 läuft es seit einigen Wochen nicht optimal. Sehen Sie dabei einen Zusammenhang und wie sehr trifft Sie die aktuelle Entwicklung des Vereins persönlich?

Schultz: Unser ehemaliger Präsident Corny Littmann hat mal gesagt: Wenn es der ersten Mannschaft gut geht, dann geht es dem gesamten Verein gut. Umgekehrt gilt das natürlich auch. Dass die Situation bei den Profis so stark angespannt ist, strahlt sicher auf die anderen Teams ab, auch wenn wir im NLZ davon unabhängig planen können. Auch ich persönlich fiebere und leide mit. Wir alle hoffen, dass es gut ausgeht.

DFB.de: Bereits seit 2005 sind Sie am Millerntor aktiv, machten bis zu Ihrem Karriereende 2012 viele Höhen und Tiefen mit, ehe Sie auch außerhalb des Platzes in die Vereinsarbeit eingebunden wurden. Wie sehr ist Ihnen der Klub ans Herz gewachsen?

Schultz: Ganz klar: St. Pauli ist mein Leben, meine zweite Familie. Ich bin damals in der 3. Liga gekommen und habe keine Lust, dass es jetzt wieder dorthin zurückgeht. Die jetzige Lage stellt für den gesamten Verein, seine Freunde und Fans eine große Herausforderung dar. Jetzt ist vor allem das gefragt, was St. Pauli schon immer auszeichnete: Kampfgeist und Zusammenhalt.

DFB.de: Ihre eigene sportliche Ausbildung absolvierten Sie beim SV Werder Bremen. Wo sehen Sie die größten Unterschiede zur heutigen Nachwuchsarbeit?

Schultz: Bei Werder wurde schon damals sehr gute Arbeit geleistet, der Verein war zusammen mit dem VfB Stuttgart, dem SC Freiburg oder Bayer 04 Leverkusen ein Vorreiter der heutigen Nachwuchsausbildung. Ich hatte dort das Vergnügen, mich unter Thomas Schaaf, aber auch unter vielen anderen guten Trainern entwickeln zu können. Heute wird in allen Nachwuchsleistungszentren auf einem Top-Niveau und mit viel Manpower gearbeitet. Das ist schon imponierend. Nur wenn inzwischen schon 13-Jährige von anderen Vereinen angesprochen werden und quer durch die Republik wechseln, dann finde ich, dass die Schraube überdreht ist.

DFB.de: Ihre Karriere verlief nicht gerade stetig. Bei Werder Bremen waren Sie sofort Stammspieler in der U 23, wechselten später zum VfB Lübeck. Es folgte jedoch eine Saison beim Hamburger Landesligisten Harburger TB, ehe es bei Holstein Kiel wieder aufwärts ging. Wie kam es dazu?

Schultz: Beim VfB Lübeck wurde mein Vertrag nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht verlängert, obwohl ich zuvor fast alle Spiele mitgemacht hatte. Zu dieser Zeit hatte ich gerade meinen Lebensmittelpunkt nach Hamburg verlegt und ein Studium in Sport und Geschichte auf Lehramt begonnen. Deshalb habe ich dann zunächst in Harburg gekickt. Ganz ehrlich: Damals wäre mir nicht im Traum eingefallen, dass ich es noch zum Bundesliga-Spieler bringen könnte.

DFB.de: Würden Sie Ihren Wechsel zum FC St. Pauli, bei dem Sie zunächst nur für die zweite Mannschaft vorgesehen waren, heute als Glücksfall bezeichnen?

Schultz: Absolut, das war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich war schon vor meinem Wechsel häufiger im Stadion, hatte die Atmosphäre aufgesogen. Als ich dann meine Zusage gegeben hatte, wurden plötzlich noch Kaderplätze bei der ersten Mannschaft frei und ab dem 3. Spieltag war ich fast immer dabei. Wir hatten damals eine tolle Truppe, die nicht von ungefähr als Regionalligist das Halbfinale um den DFB-Pokal erreichte.

DFB.de: Erste Trainererfahrungen sammelten Sie bereits als spielender Co-Trainer bei der U 23 und zuletzt bei den Profis. Wie würden Sie sich selbst als Trainertyp beschreiben? Von welchem Trainer haben Sie am meisten mitgenommen?

Schultz: Man neigt bei solchen Fragen leicht dazu, die Trainer aufzuzählen, mit denen man besonders erfolgreich war. Das ist bei mir vor allem Holger Stanislawski, mit dem mich auch nach wie vor ein ganz besonderes Verhältnis verbindet. Zwischen ihm und der Mannschaft passte es sportlich, aber auch zwischenmenschlich optimal. Man kann sich aber von fast jedem Trainer etwas abschauen. Dazu gehörten bei mir neben „Stani“ und Thomas Schaaf beispielsweise auch Dieter Hecking, Felix Magath oder Aad de Mos. Aus meiner Sicht ist es aber für jeden Trainer entscheidend, seinen eigenen Weg zu finden.

DFB.de: Was haben Sie sich für Ihre weitere Trainerkarriere vorgenommen?

Schultz: Den nächsten Schritt habe ich ja gerade mit dem Sprung vom Co- zum Cheftrainer gemacht. Es war an der Zeit, auch selbst Verantwortung zu übernehmen. Mittelfristig möchte ich die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren, am besten schon 2016. Grundsätzlich zieht es mich nicht in die weite Welt, ich möchte beim FC St. Pauli gute Arbeit leisten. Was im Fußball jedoch in fünf Jahren ist, weiß keiner.

DFB.de: Zum Abschluss noch eine ganz persönliche Frage: Männern mit rotblonden Haaren wird oft ein besonderer Ehrgeiz nachgesagt. Gilt es das auch für Sie?

Schultz: Ich will es mal so sagen: Ich war ganz sicher nie der talentierteste Fußballer, sondern musste mir immer alles hart erarbeiten und erkämpfen. Das war nicht die schlechteste Schule. Deshalb versuche ich, auch meinen Jungs mit auf den Weg zu geben, dass es ganz wichtig ist, immer dranzubleiben und sich auch gegen Widerstände durchzusetzen.

[mspw]

Auf St. Pauli ist Timo Schultz eine echte Identifikationsfigur. Der 37-Jährige ist seit fast zehn Jahren am Millerntor, war beim Kiez-Klub schon Profi, Co-Trainer bei der U 23 und der Zweitliga-Mannschaft sowie zuletzt Koordinator für die Top-Talente. Seit wenigen Tagen arbeitet Schulle" als U 17-Cheftrainer und soll die Braun-Weißen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga zum Klassenverbleib führen.

Für den gebürtigen Ostfriesen (Wittmund) ist Hamburg längst zum Lebensmittelpunkt geworden. Hier wohnt er mit Ehefrau Mareelke, Tochter Hannah (9) und Sohn Paul (7). Das dritte Kind ist unterwegs, wird die Familie in wenigen Wochen vergrößern.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Timo Schultz mit dem Journalisten Ralf Debat über seine neue Aufgabe beim FC St. Pauli, ein Gastspiel in der Landesliga, sein besonderes Verhältnis zu Holger Stanislawski und die beste Entscheidung seines Lebens.

DFB.de: Seit etwas über einer Woche sind Sie U 17-Trainer beim FC St. Pauli, nachdem Hans-Jürgen Bargfrede seinen Rücktritt erklärt hatte. Wie überraschend kam das Engagement für Sie, Herr Schultz?

Timo Schultz: Es war intern bereits besprochen, dass ich die Mannschaft zur neuen Saison übernehmen sollte. Dass es nun durch Hansis Rücktritt so schnell ging, kam auch für mich überraschend.

DFB.de: Hatten Sie sich im Vorfeld schon intensiver mit der aktuellen Situation in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga beschäftigt?

Schultz: Ja, natürlich. In meiner Funktion als Koordinator für unsere Top-Talente war ich schon seit einem halben Jahr einmal pro Woche beim Training dabei. Ich kenne die Mannschaft gut, kenne auch die Spielklasse. Deshalb benötige ich keine lange Eingewöhnungszeit. Das ist sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Durch das 0:3 zu Ihrem Einstand bei Spitzenreiter RB Leipzig rutschte die U 17 des FC St. Pauli erstmals seit Ende September wieder auf einen Abstiegsplatz. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?

Schultz: Wir befinden uns mitten im Abstiegskampf, das ist Fakt. Mit dem VfL Wolfsburg treffen wir am Samstag auf einen weiteren Gegner aus der Spitzengruppe. Danach haben wir aber alle Gegner von oben weg und treffen bis zum Saisonende fast ausschließlich auf direkte Konkurrenten. In diesen Duellen müssen wir konstant punkten, wenn wir uns möglichst schnell aus der Abstiegszone befreien wollen. Wenn uns das nicht gelingt, dann wird es bis zum letzten Spieltag sehr eng bleiben.

DFB.de: Wie sehr würde ein Abstieg aus der Junioren-Bundesliga das Nachwuchsleistungszentrum treffen?

Schultz: Seit fünf Jahren sind wir mit der U 19 und U 17 durchgängig in der höchsten Spielklasse vertreten. Das gab es zuvor beim FC St. Pauli nicht. Von daher wäre es schon ein Rückschlag. Auf der anderen Seite würde der Abstieg einer Leistungsmannschaft an unserer konzeptionellen Ausrichtung mit Sicherheit nichts ändern. Es würde auch keine großen Einschnitte im Nachwuchsleistungszentrum geben. Ein Abstieg der Profis in die 3. Liga würde den gesamten Verein wesentlich härter treffen.

DFB.de: Sie sprechen es an: Die Profis kämpfen in der 2. Bundesliga um den Klassenverbleib, auch bei der U 23 und bei der U 19 läuft es seit einigen Wochen nicht optimal. Sehen Sie dabei einen Zusammenhang und wie sehr trifft Sie die aktuelle Entwicklung des Vereins persönlich?

Schultz: Unser ehemaliger Präsident Corny Littmann hat mal gesagt: Wenn es der ersten Mannschaft gut geht, dann geht es dem gesamten Verein gut. Umgekehrt gilt das natürlich auch. Dass die Situation bei den Profis so stark angespannt ist, strahlt sicher auf die anderen Teams ab, auch wenn wir im NLZ davon unabhängig planen können. Auch ich persönlich fiebere und leide mit. Wir alle hoffen, dass es gut ausgeht.

DFB.de: Bereits seit 2005 sind Sie am Millerntor aktiv, machten bis zu Ihrem Karriereende 2012 viele Höhen und Tiefen mit, ehe Sie auch außerhalb des Platzes in die Vereinsarbeit eingebunden wurden. Wie sehr ist Ihnen der Klub ans Herz gewachsen?

Schultz: Ganz klar: St. Pauli ist mein Leben, meine zweite Familie. Ich bin damals in der 3. Liga gekommen und habe keine Lust, dass es jetzt wieder dorthin zurückgeht. Die jetzige Lage stellt für den gesamten Verein, seine Freunde und Fans eine große Herausforderung dar. Jetzt ist vor allem das gefragt, was St. Pauli schon immer auszeichnete: Kampfgeist und Zusammenhalt.

DFB.de: Ihre eigene sportliche Ausbildung absolvierten Sie beim SV Werder Bremen. Wo sehen Sie die größten Unterschiede zur heutigen Nachwuchsarbeit?

Schultz: Bei Werder wurde schon damals sehr gute Arbeit geleistet, der Verein war zusammen mit dem VfB Stuttgart, dem SC Freiburg oder Bayer 04 Leverkusen ein Vorreiter der heutigen Nachwuchsausbildung. Ich hatte dort das Vergnügen, mich unter Thomas Schaaf, aber auch unter vielen anderen guten Trainern entwickeln zu können. Heute wird in allen Nachwuchsleistungszentren auf einem Top-Niveau und mit viel Manpower gearbeitet. Das ist schon imponierend. Nur wenn inzwischen schon 13-Jährige von anderen Vereinen angesprochen werden und quer durch die Republik wechseln, dann finde ich, dass die Schraube überdreht ist.

DFB.de: Ihre Karriere verlief nicht gerade stetig. Bei Werder Bremen waren Sie sofort Stammspieler in der U 23, wechselten später zum VfB Lübeck. Es folgte jedoch eine Saison beim Hamburger Landesligisten Harburger TB, ehe es bei Holstein Kiel wieder aufwärts ging. Wie kam es dazu?

Schultz: Beim VfB Lübeck wurde mein Vertrag nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht verlängert, obwohl ich zuvor fast alle Spiele mitgemacht hatte. Zu dieser Zeit hatte ich gerade meinen Lebensmittelpunkt nach Hamburg verlegt und ein Studium in Sport und Geschichte auf Lehramt begonnen. Deshalb habe ich dann zunächst in Harburg gekickt. Ganz ehrlich: Damals wäre mir nicht im Traum eingefallen, dass ich es noch zum Bundesliga-Spieler bringen könnte.

DFB.de: Würden Sie Ihren Wechsel zum FC St. Pauli, bei dem Sie zunächst nur für die zweite Mannschaft vorgesehen waren, heute als Glücksfall bezeichnen?

Schultz: Absolut, das war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich war schon vor meinem Wechsel häufiger im Stadion, hatte die Atmosphäre aufgesogen. Als ich dann meine Zusage gegeben hatte, wurden plötzlich noch Kaderplätze bei der ersten Mannschaft frei und ab dem 3. Spieltag war ich fast immer dabei. Wir hatten damals eine tolle Truppe, die nicht von ungefähr als Regionalligist das Halbfinale um den DFB-Pokal erreichte.

DFB.de: Erste Trainererfahrungen sammelten Sie bereits als spielender Co-Trainer bei der U 23 und zuletzt bei den Profis. Wie würden Sie sich selbst als Trainertyp beschreiben? Von welchem Trainer haben Sie am meisten mitgenommen?

Schultz: Man neigt bei solchen Fragen leicht dazu, die Trainer aufzuzählen, mit denen man besonders erfolgreich war. Das ist bei mir vor allem Holger Stanislawski, mit dem mich auch nach wie vor ein ganz besonderes Verhältnis verbindet. Zwischen ihm und der Mannschaft passte es sportlich, aber auch zwischenmenschlich optimal. Man kann sich aber von fast jedem Trainer etwas abschauen. Dazu gehörten bei mir neben „Stani“ und Thomas Schaaf beispielsweise auch Dieter Hecking, Felix Magath oder Aad de Mos. Aus meiner Sicht ist es aber für jeden Trainer entscheidend, seinen eigenen Weg zu finden.

DFB.de: Was haben Sie sich für Ihre weitere Trainerkarriere vorgenommen?

Schultz: Den nächsten Schritt habe ich ja gerade mit dem Sprung vom Co- zum Cheftrainer gemacht. Es war an der Zeit, auch selbst Verantwortung zu übernehmen. Mittelfristig möchte ich die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren, am besten schon 2016. Grundsätzlich zieht es mich nicht in die weite Welt, ich möchte beim FC St. Pauli gute Arbeit leisten. Was im Fußball jedoch in fünf Jahren ist, weiß keiner.

DFB.de: Zum Abschluss noch eine ganz persönliche Frage: Männern mit rotblonden Haaren wird oft ein besonderer Ehrgeiz nachgesagt. Gilt es das auch für Sie?

Schultz: Ich will es mal so sagen: Ich war ganz sicher nie der talentierteste Fußballer, sondern musste mir immer alles hart erarbeiten und erkämpfen. Das war nicht die schlechteste Schule. Deshalb versuche ich, auch meinen Jungs mit auf den Weg zu geben, dass es ganz wichtig ist, immer dranzubleiben und sich auch gegen Widerstände durchzusetzen.