Schult: "Achterbahnfahrt der Gefühle"

Es war ein dramatisches Duell bis zum letzten Schuss. Aber am Ende mit dem bitteren Ausgang für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann verlor am Donnerstagabend das Finale der Women's Champions League gegen Olympique Lyon 3:4 im Elfmeterschießen.

Am Tag danach blickt VfL-Torhüterin Almuth Schult im DFB.de-Interview auf den Showdown im italienischen Reggio Emilia zurück. Die deutsche Nationalspielerin erklärt, warum die Partie von der ersten bis zur letzten Minute eine Achterbahnfahrt der Gefühle war und wieso der Urlaub jetzt gerade zur richtigen Zeit kommt.

DFB.de: Frau Schult, wie geht es Ihnen eine Nacht nach dem verlorenen Champions-League-Finale?

Almuth Schult: Ich bin müde. Es war eine kurze Nacht. Wir haben nicht allzu viel geschlafen. Die Enttäuschung ist natürlich noch groß. Ich denke aber, dass wir vielleicht schon nächste Woche wieder positiv nach vorne schauen können. Eigentlich haben wir eine gute Saison gespielt.

DFB.de: Sieg im DFB-Pokal, zweiter Platz in der Allianz Frauen-Bundesliga, zweiter Platz in der Champions League.

Schult: Genau. Das ist komplett gesehen eine super Bilanz. Aber die Eindrücke aus dem Lyon-Spiel überlagern das einfach noch alles. Darum kreisen gerade meine Gedanken. Es wird noch etwas dauern, bis wir das aufgearbeitet haben. Die Niederlage war überflüssig. Und dass wir im Elfmeterschießen verlieren, war schon ziemlich bitter.

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Schult: Es war von der ersten bis zur letzten Minute eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir sind eigentlich ganz gut gestartet. Aber dann ist Lyon in Führung gegangen. Das war ein Rückschlag. Wir haben etwas Zeit gebraucht, um uns davon zu erholen. Spätestens jedoch in der zweiten Halbzeit waren wir das bessere und aktivere Team. Deshalb war der Ausgleich durch Alex Popp kurz vor Schluss total verdient.

DFB.de: Dann kam die Verlängerung.

Schult: Und da ging die Berg-und-Talfahrt weiter. Psychologisch waren wir zunächst klar im Vorteil. Wir haben gut losgelegt und hatten durch Alex Popp eine riesige Möglichkeit zur Führung. Ich hätte gerne gesehen, wie Lyon auf einen Rückstand in dieser Phase reagiert hätte. Zum Schluss der Verlängerung hat man dann gesehen, dass wir eine unheimlich intensive und kräftezehrende Saison hinter uns haben. Da haben einige Spielerinnen Krämpfe bekommen. In den letzten Minuten war es dann wirklich ein Retten ins Elfmeterschießen. Da ging nichts mehr.

DFB.de: Dort hatten Sie dennoch einen perfekten Start …

Schult: … und ich war mir eigentlich sicher, dass wir das Ding holen werden, nachdem ich den ersten Elfmeter gehalten hatte. Auch beim zweiten Schuss von Lyon war ich mit den Fingerspitzen dran. Ich bin davon überzeugt, dass das die Entscheidung gewesen wäre, wenn ich den auch noch rausgeholt hätte. Aber dann hat sich das Blatt leider doch noch gegen uns gewendet. Es gibt allerdings niemanden in der Mannschaft, der irgendeiner Spielerin einen Vorwurf machen würde. So ist das im Fußball eben manchmal.

DFB.de: Haben Sie danach noch etwas gefeiert?

Schult: Ja, aber eher im ruhigen Rahmen. Wir haben zusammengesessen und vor allem das Endspiel noch einmal Revue passieren lassen. Aber wir haben auch auf die vergangenen Wochen zurückgeschaut mit dem tollen Endspiel um den DFB-Pokal in Köln. Insgesamt war aber schon deutlich zu spüren, dass die meisten Spielerinnen einfach kaputt und müde waren.

DFB.de: Kommt der Urlaub nun also gerade richtig?

Schult: Auf jeden Fall. Ich bin froh, dass wir jetzt etwas Abstand gewinnen können. Das ist auch ganz wichtig für den Kopf. Ich merke, dass der Akku leer ist. Wir müssten bis zum letzten Spieltag in der Allianz Frauen-Bundesliga alles geben, um erneut die Qualifikation für die Champions League zu schaffen. Dazu DFB-Pokal, Champions League und Länderspiele. Es war doch alles ziemlich viel. Jetzt freue ich mich auf ein paar Tage ohne Fußball. Und dann wird auch die Enttäuschung weichen. Wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben. Aber heute eben noch nicht, wahrscheinlich eher nächste Woche.

[sw]

Es war ein dramatisches Duell bis zum letzten Schuss. Aber am Ende mit dem bitteren Ausgang für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann verlor am Donnerstagabend das Finale der Women's Champions League gegen Olympique Lyon 3:4 im Elfmeterschießen.

Am Tag danach blickt VfL-Torhüterin Almuth Schult im DFB.de-Interview auf den Showdown im italienischen Reggio Emilia zurück. Die deutsche Nationalspielerin erklärt, warum die Partie von der ersten bis zur letzten Minute eine Achterbahnfahrt der Gefühle war und wieso der Urlaub jetzt gerade zur richtigen Zeit kommt.

DFB.de: Frau Schult, wie geht es Ihnen eine Nacht nach dem verlorenen Champions-League-Finale?

Almuth Schult: Ich bin müde. Es war eine kurze Nacht. Wir haben nicht allzu viel geschlafen. Die Enttäuschung ist natürlich noch groß. Ich denke aber, dass wir vielleicht schon nächste Woche wieder positiv nach vorne schauen können. Eigentlich haben wir eine gute Saison gespielt.

DFB.de: Sieg im DFB-Pokal, zweiter Platz in der Allianz Frauen-Bundesliga, zweiter Platz in der Champions League.

Schult: Genau. Das ist komplett gesehen eine super Bilanz. Aber die Eindrücke aus dem Lyon-Spiel überlagern das einfach noch alles. Darum kreisen gerade meine Gedanken. Es wird noch etwas dauern, bis wir das aufgearbeitet haben. Die Niederlage war überflüssig. Und dass wir im Elfmeterschießen verlieren, war schon ziemlich bitter.

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Schult: Es war von der ersten bis zur letzten Minute eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir sind eigentlich ganz gut gestartet. Aber dann ist Lyon in Führung gegangen. Das war ein Rückschlag. Wir haben etwas Zeit gebraucht, um uns davon zu erholen. Spätestens jedoch in der zweiten Halbzeit waren wir das bessere und aktivere Team. Deshalb war der Ausgleich durch Alex Popp kurz vor Schluss total verdient.

DFB.de: Dann kam die Verlängerung.

Schult: Und da ging die Berg-und-Talfahrt weiter. Psychologisch waren wir zunächst klar im Vorteil. Wir haben gut losgelegt und hatten durch Alex Popp eine riesige Möglichkeit zur Führung. Ich hätte gerne gesehen, wie Lyon auf einen Rückstand in dieser Phase reagiert hätte. Zum Schluss der Verlängerung hat man dann gesehen, dass wir eine unheimlich intensive und kräftezehrende Saison hinter uns haben. Da haben einige Spielerinnen Krämpfe bekommen. In den letzten Minuten war es dann wirklich ein Retten ins Elfmeterschießen. Da ging nichts mehr.

DFB.de: Dort hatten Sie dennoch einen perfekten Start …

Schult: … und ich war mir eigentlich sicher, dass wir das Ding holen werden, nachdem ich den ersten Elfmeter gehalten hatte. Auch beim zweiten Schuss von Lyon war ich mit den Fingerspitzen dran. Ich bin davon überzeugt, dass das die Entscheidung gewesen wäre, wenn ich den auch noch rausgeholt hätte. Aber dann hat sich das Blatt leider doch noch gegen uns gewendet. Es gibt allerdings niemanden in der Mannschaft, der irgendeiner Spielerin einen Vorwurf machen würde. So ist das im Fußball eben manchmal.

DFB.de: Haben Sie danach noch etwas gefeiert?

Schult: Ja, aber eher im ruhigen Rahmen. Wir haben zusammengesessen und vor allem das Endspiel noch einmal Revue passieren lassen. Aber wir haben auch auf die vergangenen Wochen zurückgeschaut mit dem tollen Endspiel um den DFB-Pokal in Köln. Insgesamt war aber schon deutlich zu spüren, dass die meisten Spielerinnen einfach kaputt und müde waren.

DFB.de: Kommt der Urlaub nun also gerade richtig?

Schult: Auf jeden Fall. Ich bin froh, dass wir jetzt etwas Abstand gewinnen können. Das ist auch ganz wichtig für den Kopf. Ich merke, dass der Akku leer ist. Wir müssten bis zum letzten Spieltag in der Allianz Frauen-Bundesliga alles geben, um erneut die Qualifikation für die Champions League zu schaffen. Dazu DFB-Pokal, Champions League und Länderspiele. Es war doch alles ziemlich viel. Jetzt freue ich mich auf ein paar Tage ohne Fußball. Und dann wird auch die Enttäuschung weichen. Wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben. Aber heute eben noch nicht, wahrscheinlich eher nächste Woche.

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