Schürrle: "Wir waren mutig und cool"

Die Serie hat Bestand. Borussia Dortmund hat auch das sechste Heimspiel seiner Geschichte gegen Real Madrid nicht verloren. Der eingewechselte Nationalspieler André Schürrle sicherte im zweiten Gruppenspiel der Champions League mit einem satten Linksschuss drei Minuten vor dem Ende das verdiente 2:2. "Das war das perfekte Ende seiner Verletzungspause", sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel. Der 25 Jahre alte Schürrle selbst sprach wiederum drei Minuten vor dem Ende des Tages - Mitternachtsspitzen brauchte er für die Einordnung von Ergebnis und Ereignis dabei nicht. DFB.de hat zugehört.

Frage: Herr Schürrle, ein Punkt gegen den Titelverteidiger, Ihr Treffer kurz vor Schluss - in einem Wort: Wie war's?

André Schürrle: Puh, dafür reicht ein Wort nicht aus, ehrlich gesagt. Es ist viel zu viel passiert, um das alles in ein Wort zu pressen. Das war schon sehr emotional, gerade am Ende. Wenn du gegen so einen Gegner kurz vor Schluss den Ausgleich schießt, dann ist das schon ein gutes Gefühl. Allerdings feiern wir dieses Unentschieden jetzt auch nicht unendlich ab. Tatsächlich haben wir noch lange in der Kabine gesessen und darüber diskutiert, ob nicht sogar noch mehr drin gewesen wäre. Denn wir hatten uns einen Heimsieg auch gegen den Titelverteidiger fest vorgenommen. Unterm Strich ist dieser eine Punkt aber, so denke ich, gut - wir haben immerhin zweimal zurückgelegen.

Frage: Und Real war in Dortmund wesentlich agiler, aggressiver als zuletzt in der spanischen Meisterschaft. Ist dieser Punktgewinn also eigentlich nicht noch höher zu bewerten?

Schürrle: Darauf hatten wir uns eingestellt. Uns war nicht entgangen, dass die Madrilenen in den letzten Spielen ein paar Schwierigkeiten gehabt hatten. Da ist nicht besonders viel rund gelaufen. Aber es ist doch klar: Wenn es in der Champions League in einem so geilen Stadion gegen einen so guten Gegner wie uns geht, dann strafft sich jeder und versucht, an seine Höchstleistung heranzukommen. Da laufen die Dinge anders. Man hat gesehen, dass jeder Einzelne mehr in die Waagschale geworfen hat als zuletzt. Und wenn diese Offensive mit Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema einmal ins Rollen kommt, dann ist sie natürlich schwer zu verteidigen. Wir haben zwar zwei Gegentore kassiert, aber trotzdem ein gutes Spiel gemacht.

Frage: Für Sie persönlich muss es das perfekte Comeback gewesen sein, oder?

Schürrle: Es ist in der Tat ein tolles Gefühl, so zurückzukommen und der Mannschaft auf diese Weise helfen zu können. Wir haben diesen einen Punkt mehr als verdient.

Frage: Dabei haben Sie nach einem Sprint kurz zuvor offenbar Probleme gehabt. Sie humpelten mehrmals. Was war da los?

Schürrle: Die alte Knieverletzung ist wieder ein Stück weit aufgebrochen. Ich habe einen Schlag abbekommen. Wir schauen da noch einmal genauer drauf. Ich hatte Schmerzen, aber wir konnten nicht mehr wechseln, von daher musste ich da durch. Und es hat sich ja letztlich gelohnt.

Frage: Der BVB war vor allem in der ersten Hälfte sehr dominant, Real Madrid dafür maximal effizient. Wie schätzen Sie die Gesamtleistung ein?

Schürrle: Wir waren mutig und cool, und das war wichtig. Wir hatten uns vorgenommen, mutig gegen den Ball zu spielen und ihn bei eigenem Besitz laufen zu lassen - beides haben wir gut umgesetzt. Wir haben uns immer wieder in den Halbräumen gezeigt, uns gut aufgedreht, allein in der einen oder anderen Situation den Laufweg vermissen lassen. Aber wir haben guten Fußball gespielt und mit Real Madrid einen Gegner auf allerhöchstem Niveau phasenweise hintenreingedrückt. Das war unser Ziel. Wenn man sieht, wie etwa Julian Weigl gegen Karim Benzema und James Rodriguez agiert, dann ist das schon cool. Solche Erfahrungen brauchen vor allem unsere jungen Spieler, die bringen sie weiter.

Frage: Herr Schürrle, schon am Samstagabend wartet das nächste Topspiel, diesmal in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen. Was ist bis dahin zu tun?

Schürrle: Erst einmal müssen wir alle regenerieren. Und dann geht es wieder los - ein anderes Spiel, ein anderer Wettbewerb. Entscheidend wird sein, die Halbräume gut zu besetzen und dann zu nutzen, aufzudrehen und letztlich im richtigen Moment den richtigen Pass mit dem richtigen Laufweg zu kombinieren. Das hat zuletzt sehr häufig sehr gut geklappt, auch gegen Real Madrid, obwohl vielleicht mehr drin war. Wir müssen einfach weiter an unseren Prinzipien arbeiten.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[nh]

Die Serie hat Bestand. Borussia Dortmund hat auch das sechste Heimspiel seiner Geschichte gegen Real Madrid nicht verloren. Der eingewechselte Nationalspieler André Schürrle sicherte im zweiten Gruppenspiel der Champions League mit einem satten Linksschuss drei Minuten vor dem Ende das verdiente 2:2. "Das war das perfekte Ende seiner Verletzungspause", sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel. Der 25 Jahre alte Schürrle selbst sprach wiederum drei Minuten vor dem Ende des Tages - Mitternachtsspitzen brauchte er für die Einordnung von Ergebnis und Ereignis dabei nicht. DFB.de hat zugehört.

Frage: Herr Schürrle, ein Punkt gegen den Titelverteidiger, Ihr Treffer kurz vor Schluss - in einem Wort: Wie war's?

André Schürrle: Puh, dafür reicht ein Wort nicht aus, ehrlich gesagt. Es ist viel zu viel passiert, um das alles in ein Wort zu pressen. Das war schon sehr emotional, gerade am Ende. Wenn du gegen so einen Gegner kurz vor Schluss den Ausgleich schießt, dann ist das schon ein gutes Gefühl. Allerdings feiern wir dieses Unentschieden jetzt auch nicht unendlich ab. Tatsächlich haben wir noch lange in der Kabine gesessen und darüber diskutiert, ob nicht sogar noch mehr drin gewesen wäre. Denn wir hatten uns einen Heimsieg auch gegen den Titelverteidiger fest vorgenommen. Unterm Strich ist dieser eine Punkt aber, so denke ich, gut - wir haben immerhin zweimal zurückgelegen.

Frage: Und Real war in Dortmund wesentlich agiler, aggressiver als zuletzt in der spanischen Meisterschaft. Ist dieser Punktgewinn also eigentlich nicht noch höher zu bewerten?

Schürrle: Darauf hatten wir uns eingestellt. Uns war nicht entgangen, dass die Madrilenen in den letzten Spielen ein paar Schwierigkeiten gehabt hatten. Da ist nicht besonders viel rund gelaufen. Aber es ist doch klar: Wenn es in der Champions League in einem so geilen Stadion gegen einen so guten Gegner wie uns geht, dann strafft sich jeder und versucht, an seine Höchstleistung heranzukommen. Da laufen die Dinge anders. Man hat gesehen, dass jeder Einzelne mehr in die Waagschale geworfen hat als zuletzt. Und wenn diese Offensive mit Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema einmal ins Rollen kommt, dann ist sie natürlich schwer zu verteidigen. Wir haben zwar zwei Gegentore kassiert, aber trotzdem ein gutes Spiel gemacht.

Frage: Für Sie persönlich muss es das perfekte Comeback gewesen sein, oder?

Schürrle: Es ist in der Tat ein tolles Gefühl, so zurückzukommen und der Mannschaft auf diese Weise helfen zu können. Wir haben diesen einen Punkt mehr als verdient.

Frage: Dabei haben Sie nach einem Sprint kurz zuvor offenbar Probleme gehabt. Sie humpelten mehrmals. Was war da los?

Schürrle: Die alte Knieverletzung ist wieder ein Stück weit aufgebrochen. Ich habe einen Schlag abbekommen. Wir schauen da noch einmal genauer drauf. Ich hatte Schmerzen, aber wir konnten nicht mehr wechseln, von daher musste ich da durch. Und es hat sich ja letztlich gelohnt.

Frage: Der BVB war vor allem in der ersten Hälfte sehr dominant, Real Madrid dafür maximal effizient. Wie schätzen Sie die Gesamtleistung ein?

Schürrle: Wir waren mutig und cool, und das war wichtig. Wir hatten uns vorgenommen, mutig gegen den Ball zu spielen und ihn bei eigenem Besitz laufen zu lassen - beides haben wir gut umgesetzt. Wir haben uns immer wieder in den Halbräumen gezeigt, uns gut aufgedreht, allein in der einen oder anderen Situation den Laufweg vermissen lassen. Aber wir haben guten Fußball gespielt und mit Real Madrid einen Gegner auf allerhöchstem Niveau phasenweise hintenreingedrückt. Das war unser Ziel. Wenn man sieht, wie etwa Julian Weigl gegen Karim Benzema und James Rodriguez agiert, dann ist das schon cool. Solche Erfahrungen brauchen vor allem unsere jungen Spieler, die bringen sie weiter.

Frage: Herr Schürrle, schon am Samstagabend wartet das nächste Topspiel, diesmal in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen. Was ist bis dahin zu tun?

Schürrle: Erst einmal müssen wir alle regenerieren. Und dann geht es wieder los - ein anderes Spiel, ein anderer Wettbewerb. Entscheidend wird sein, die Halbräume gut zu besetzen und dann zu nutzen, aufzudrehen und letztlich im richtigen Moment den richtigen Pass mit dem richtigen Laufweg zu kombinieren. Das hat zuletzt sehr häufig sehr gut geklappt, auch gegen Real Madrid, obwohl vielleicht mehr drin war. Wir müssen einfach weiter an unseren Prinzipien arbeiten.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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