Schorch beim MSV: Neue Chance für einstigen Real-Nachwuchsstar

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Christopher Schorch, ehemaliger U 19-Nationalspieler, verpflichtet von Real Madrid und hoch gehandeltes Talent, dessen Karriere immer wieder am seidenden Faden hing. Ein Kämpfer.

Christopher Schorch war vorher schon oft geflogen, meist um in den Urlaub zu kommen. Aber dieser eine Flug, er war damals 17 Jahre alt, hatte alles verändert. Denn als die Maschine wieder aufsetzte, begann ein neuer Lebensabschnitt für den Teenager. Plötzlich war nichts mehr, wie es vorher war. Er war nicht mehr das Nachwuchstalent aus Berlin, er war auf einmal ein Star bei Real Madrid. Es war eine ziemliche Sensation, als Schorch seinen Wechsel zu den Königlichen bekannt gab. 2007 war das.

Schorch hatte gerade mal zwei Einsätze in der Profimannschaft von Hertha BSC absolviert - deshalb kam das Angebot für alle völlig überraschend. "Für mich ist ein Traum wahr geworden", sagt Schorch zu DFB.de. "Real Madrid ist der beste und größte Klub der Welt. Plötzlich stand ich dort am Flughafen und wurde von mehr als 50 Journalisten mit Fragen gelöchert. Meine Spanischkenntnisse waren überschaubar. Ich konnte mich gerade so mit Händen und Füßen verständigen."

"Ich bin froh und stolz, dass ich heute wieder topfit bin"

Inzwischen ist der mittlerweile 25-Jährige wieder zurück in Deutschland. Seit Saisonbeginn steht Schorch beim Drittligisten MSV Duisburg unter Vertrag. Das Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag (ab 14 Uhr) wird der Abwehrspieler wegen einer Rote Karten vor zwei Wochen noch verpassen. Es ärgert Schorch, dass er der Mannschaft nicht helfen kann. Am liebsten will er immer auf dem Platz stehen. Aber er weiß ganz genau, dass es Schlimmeres gibt als eine Sperre nach einem Platzverweis.

Denn einige Mal hing seine Karriere schon am seidenen Faden. Ein Kreuzbandriss, ein Knorpelschaden, eine Patellarsehnenruptur - Schorch hatte Verletzungen, von denen sich einige seiner Kollegen nicht mehr erholt haben. Ihn hat es stets genau dann ereilt, wenn er gerade auf dem Sprung nach ganz oben war. Aber er ist immer wieder aufgestanden: "Ich bin froh und stolz, dass ich trotz aller Rückschläge heute wieder topfit und gesund auf dem Platz stehen kann. Davon konnte man nicht immer ausgehen. Ich bin glücklich, dass ich hier in Duisburg eine neue Chance bekommen - bei einem tollen Klub mit herausragenden Fans."

Abstiegskampf in der Regionalliga statt Glitzerwelt bei Real

Schorchs Weg im Profifußball war keineswegs immer schillernd und glänzend. Es gab große Augenblicke, natürlich: die Jugend bei Hertha BSC, später als er bei Real Madrid kurz vor der Nominierung für den Profikader stand, die ersten Monate beim 1. FC Köln. Es gab jedoch auch dunkle Momente: die schweren Verletzungen, sein Streit mit den Hertha-Verantwortlichen, seine Zeit bei der Reserve des 1. FC Köln, das halbe Jahr Vereinslosigkeit. Damals musste er sich zwangsläufig die Frage stellen, wie und ob es für ihn als Fußballer überhaupt eine Zukunft geben könnte.

Es war für den ehemaligen DFB-Juniorennationalspieler deshalb auch keine längere Überlegung wert, ob er im Februar 2014 des Angebot des VfL Bochum annehmen würde - für die zweite Mannschaft, Abstiegskampf in der Regionalliga West statt Glitzerwelt bei Real Madrid. Egal, natürlich wollte er. Er wollte einfach wieder Fußball spielen. Manchmal waren nicht mal 100 Zuschauer bei den Spielen. Schorch war das alles gleichgültig: "Mir war nur wichtig, dass ich nach den vielen Verletzungen endlich mal wieder eine Halbserie regelmäßig Spielpraxis sammeln konnte."

Und nun ist der Innenverteidiger also beim MSV Duisburg gelandet. Irgendwie scheint die Konstellation perfekt zu passen. Beide, Spieler und Verein, sind gerade im Aufbruch. Schorch, einst als eines der größten Talente im deutschen Fußball gehandelt, will nun dabei helfen, den Klub aus dem Ruhrgebiet zunächst zurück in die 2. Bundesliga zu führen.

Schorch: "Wir sind auf einem guten Weg"



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Christopher Schorch, ehemaliger U 19-Nationalspieler, verpflichtet von Real Madrid und hoch gehandeltes Talent, dessen Karriere immer wieder am seidenden Faden hing. Ein Kämpfer.

Christopher Schorch war vorher schon oft geflogen, meist um in den Urlaub zu kommen. Aber dieser eine Flug, er war damals 17 Jahre alt, hatte alles verändert. Denn als die Maschine wieder aufsetzte, begann ein neuer Lebensabschnitt für den Teenager. Plötzlich war nichts mehr, wie es vorher war. Er war nicht mehr das Nachwuchstalent aus Berlin, er war auf einmal ein Star bei Real Madrid. Es war eine ziemliche Sensation, als Schorch seinen Wechsel zu den Königlichen bekannt gab. 2007 war das.

Schorch hatte gerade mal zwei Einsätze in der Profimannschaft von Hertha BSC absolviert - deshalb kam das Angebot für alle völlig überraschend. "Für mich ist ein Traum wahr geworden", sagt Schorch zu DFB.de. "Real Madrid ist der beste und größte Klub der Welt. Plötzlich stand ich dort am Flughafen und wurde von mehr als 50 Journalisten mit Fragen gelöchert. Meine Spanischkenntnisse waren überschaubar. Ich konnte mich gerade so mit Händen und Füßen verständigen."

"Ich bin froh und stolz, dass ich heute wieder topfit bin"

Inzwischen ist der mittlerweile 25-Jährige wieder zurück in Deutschland. Seit Saisonbeginn steht Schorch beim Drittligisten MSV Duisburg unter Vertrag. Das Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag (ab 14 Uhr) wird der Abwehrspieler wegen einer Rote Karten vor zwei Wochen noch verpassen. Es ärgert Schorch, dass er der Mannschaft nicht helfen kann. Am liebsten will er immer auf dem Platz stehen. Aber er weiß ganz genau, dass es Schlimmeres gibt als eine Sperre nach einem Platzverweis.

Denn einige Mal hing seine Karriere schon am seidenen Faden. Ein Kreuzbandriss, ein Knorpelschaden, eine Patellarsehnenruptur - Schorch hatte Verletzungen, von denen sich einige seiner Kollegen nicht mehr erholt haben. Ihn hat es stets genau dann ereilt, wenn er gerade auf dem Sprung nach ganz oben war. Aber er ist immer wieder aufgestanden: "Ich bin froh und stolz, dass ich trotz aller Rückschläge heute wieder topfit und gesund auf dem Platz stehen kann. Davon konnte man nicht immer ausgehen. Ich bin glücklich, dass ich hier in Duisburg eine neue Chance bekommen - bei einem tollen Klub mit herausragenden Fans."

Abstiegskampf in der Regionalliga statt Glitzerwelt bei Real

Schorchs Weg im Profifußball war keineswegs immer schillernd und glänzend. Es gab große Augenblicke, natürlich: die Jugend bei Hertha BSC, später als er bei Real Madrid kurz vor der Nominierung für den Profikader stand, die ersten Monate beim 1. FC Köln. Es gab jedoch auch dunkle Momente: die schweren Verletzungen, sein Streit mit den Hertha-Verantwortlichen, seine Zeit bei der Reserve des 1. FC Köln, das halbe Jahr Vereinslosigkeit. Damals musste er sich zwangsläufig die Frage stellen, wie und ob es für ihn als Fußballer überhaupt eine Zukunft geben könnte.

Es war für den ehemaligen DFB-Juniorennationalspieler deshalb auch keine längere Überlegung wert, ob er im Februar 2014 des Angebot des VfL Bochum annehmen würde - für die zweite Mannschaft, Abstiegskampf in der Regionalliga West statt Glitzerwelt bei Real Madrid. Egal, natürlich wollte er. Er wollte einfach wieder Fußball spielen. Manchmal waren nicht mal 100 Zuschauer bei den Spielen. Schorch war das alles gleichgültig: "Mir war nur wichtig, dass ich nach den vielen Verletzungen endlich mal wieder eine Halbserie regelmäßig Spielpraxis sammeln konnte."

Und nun ist der Innenverteidiger also beim MSV Duisburg gelandet. Irgendwie scheint die Konstellation perfekt zu passen. Beide, Spieler und Verein, sind gerade im Aufbruch. Schorch, einst als eines der größten Talente im deutschen Fußball gehandelt, will nun dabei helfen, den Klub aus dem Ruhrgebiet zunächst zurück in die 2. Bundesliga zu führen.

Schorch: "Wir sind auf einem guten Weg"

Duisburg ist ganz ordentlich gestartet und hat sich inzwischen ins obere Drittel gearbeitet. Einige Unentschieden zu viel haben bislang verhindert, dass der DFB-Pokalfinalist von 2011 mittendrin ist im Rennen um den Aufstieg. Deshalb sind die kommenden Wochen auch so wichtig für das Team von Trainer Gino Lettieri. Es geht darum, den Anschluss an die absolute Spitzengruppe herzustellen.

"Wir sind auf einem guten Weg", sagt Schorch. "Man darf nicht vergessen, dass hier im Sommer ein ziemlicher Umbruch im Kader stattgefunden hat. Es war klar, dass das einige Zeit brauchen würde. Aber jetzt haben wir uns gefunden. Ich bin sehr optimistisch, dass wir eine gute Rolle spielen können." Ob es dann wirklich für den Aufstieg reichen kann, das kann jetzt natürlich noch niemand sagen.

Vor allem wird Christopher Schorch keine langfristigen Prognosen mehr wagen. Er hat am eigenen Körper erfahren, wie das Schicksal die Dinge manchmal und ganz plötzlich beeinflussen kann: "Ich mache mir keine großen Gedanken und versuche jeden Tag, immer alles zu geben. Die härtesten Trainingseinheiten sind für mich die allerschönsten. Denn wenn ich die überstehe, dann weiß ich, dass ich wieder voll da bin. Ich bin stolz darauf, trotz aller Verletzungen jetzt wieder mittendrin zu sein."