Schomann: "Lernkurve ist sehr erfreulich"

Eine unglückliche Niederlage gegen Armenien zum Auftakt (3:5), eine fantastische Aufholjagd gegen Gastgeber Lettland (3:3) und eine herausragende kämpferische Leistung beim ersten Pflichtspielsieg gegen Estland (5:4) - mit dieser Bilanz kehrt die deutsche Futsal-Nationalmannschaft aus Lettland zurück. DFB-Trainer Paul Schomann sah bei den Auftritten in der EM-Qualifikation viele positive Ansätze seiner Mannschaft, aber naturgemäß auch Bereiche, die es noch zu verbessern gilt. Im DFB.de-Interview spricht der 65-Jährige mit Mitarbeiter Tim Noller über lernwillige Spieler, fehlende Cleverness und das Steigerungspotenzial der Nationalmannschaft.

DFB.de: Der erste Pflichtspielsieg im dritten Versuch. Wie stolz macht Sie das 5:4 gegen Estland, Herr Schomann?

Paul Schomann: Wir können auf alle drei Spiele stolz sein. Es war völlig klar, dass wir Erfahrungen würden sammeln müssen. Daher ist es umso schöner, was die Mannschaft abgeliefert hat und dass sie das Turnier mit einem Sieg abschließen konnte. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Stimmung und das Selbstbewusstsein aus.

DFB.de: Ist das der Lohn für die konzentrierte und professionelle Arbeit in den vergangenen Wochen und Monaten?

Schomann: Die Mannschaft hat unsere Trainingsinhalte in allen Spielen gut umgesetzt. Das freut uns als Trainerteam, insbesondere, wenn man die kurze Vorbereitungszeit bedenkt. Die Leistungen haben bewiesen, dass das Team punktuell mit Nationen wie Lettland mithalten kann.

DFB.de: Wie sehr ärgert Sie im Nachhinein das 3:5 gegen Armenien zum Auftakt?

Schomann: Ein Auftaktsieg hätte Kräfte freigesetzt und wäre beim Blick auf die Statistiken auch möglich gewesen. Wir sind aktuell allerdings noch nicht in der Lage, unsere Topleistung über die gesamte Spielzeit hinweg abzurufen. Es wurmt uns, dass wir den Sieg wegen eigener Fehler nicht nach Hause bringen konnten.

DFB.de: Hat diese Partie die Defizite Ihrer Mannschaft aufgedeckt?

Schomann: Uns fehlt in ein paar Momenten eines Spiels noch die Cleverness und internationale Erfahrung. Die Ruhe und Abgeklärtheit in hektischen Situationen.

DFB.de: Welche positiven Erkenntnisse nehmen Sie aus Lettland mit nach Hause?

Schomann: Unsere Spieler zeichnet ein toller Charakter aus. Das haben sie nicht zuletzt beim 3:3 gegen Lettland gezeigt. Dass wir nach einem 0:3 noch zurückgekommen sind, zeugt von einer außergewöhnlichen Moral.

DFB.de: Bei dieser furiosen Aufholjagd gegen Lettland fiel auf, wie gut der Flying Goalie (Einsatz eines fünften Feldspielers anstelle des Torwarts; Anm. d. Red) funktionierte. Spricht das für die gute Trainingsarbeit im taktischen Bereich?

Schomann: Während unserer Lehrgänge bringen sich die Spieler super ein. Sie sind unheimlich lernwillig und lernfähig. Ich spüre, welches Steigerungspotenzial im Team schlummert, die Lernkurve ist sehr erfreulich. Jetzt gilt es, die Stabilität unserer Leistungen durch mehr Trainingseinheiten und Wettkämpfe zu verbessern.

DFB.de: Wie groß ist der Rückstand auf eine Nation wie Lettland noch, die als Gruppensieger in die zweite Runde der EM-Qualifikation eingezogen ist?

Schomann: Nicht mehr sehr groß. Punktuell können wir schon mithalten. Im individuellen Bereich sehe ich uns bereits auf Augenhöhe. Was uns fehlt, sind zehn bis 15 Länderspiele, also internationale Erfahrung unter höherem Druck und einer größeren Erwartungshaltung, als es die Spieler von ihren Vereinen gewohnt sind.

[tn]

Eine unglückliche Niederlage gegen Armenien zum Auftakt (3:5), eine fantastische Aufholjagd gegen Gastgeber Lettland (3:3) und eine herausragende kämpferische Leistung beim ersten Pflichtspielsieg gegen Estland (5:4) - mit dieser Bilanz kehrt die deutsche Futsal-Nationalmannschaft aus Lettland zurück. DFB-Trainer Paul Schomann sah bei den Auftritten in der EM-Qualifikation viele positive Ansätze seiner Mannschaft, aber naturgemäß auch Bereiche, die es noch zu verbessern gilt. Im DFB.de-Interview spricht der 65-Jährige mit Mitarbeiter Tim Noller über lernwillige Spieler, fehlende Cleverness und das Steigerungspotenzial der Nationalmannschaft.

DFB.de: Der erste Pflichtspielsieg im dritten Versuch. Wie stolz macht Sie das 5:4 gegen Estland, Herr Schomann?

Paul Schomann: Wir können auf alle drei Spiele stolz sein. Es war völlig klar, dass wir Erfahrungen würden sammeln müssen. Daher ist es umso schöner, was die Mannschaft abgeliefert hat und dass sie das Turnier mit einem Sieg abschließen konnte. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Stimmung und das Selbstbewusstsein aus.

DFB.de: Ist das der Lohn für die konzentrierte und professionelle Arbeit in den vergangenen Wochen und Monaten?

Schomann: Die Mannschaft hat unsere Trainingsinhalte in allen Spielen gut umgesetzt. Das freut uns als Trainerteam, insbesondere, wenn man die kurze Vorbereitungszeit bedenkt. Die Leistungen haben bewiesen, dass das Team punktuell mit Nationen wie Lettland mithalten kann.

DFB.de: Wie sehr ärgert Sie im Nachhinein das 3:5 gegen Armenien zum Auftakt?

Schomann: Ein Auftaktsieg hätte Kräfte freigesetzt und wäre beim Blick auf die Statistiken auch möglich gewesen. Wir sind aktuell allerdings noch nicht in der Lage, unsere Topleistung über die gesamte Spielzeit hinweg abzurufen. Es wurmt uns, dass wir den Sieg wegen eigener Fehler nicht nach Hause bringen konnten.

DFB.de: Hat diese Partie die Defizite Ihrer Mannschaft aufgedeckt?

Schomann: Uns fehlt in ein paar Momenten eines Spiels noch die Cleverness und internationale Erfahrung. Die Ruhe und Abgeklärtheit in hektischen Situationen.

DFB.de: Welche positiven Erkenntnisse nehmen Sie aus Lettland mit nach Hause?

Schomann: Unsere Spieler zeichnet ein toller Charakter aus. Das haben sie nicht zuletzt beim 3:3 gegen Lettland gezeigt. Dass wir nach einem 0:3 noch zurückgekommen sind, zeugt von einer außergewöhnlichen Moral.

DFB.de: Bei dieser furiosen Aufholjagd gegen Lettland fiel auf, wie gut der Flying Goalie (Einsatz eines fünften Feldspielers anstelle des Torwarts; Anm. d. Red) funktionierte. Spricht das für die gute Trainingsarbeit im taktischen Bereich?

Schomann: Während unserer Lehrgänge bringen sich die Spieler super ein. Sie sind unheimlich lernwillig und lernfähig. Ich spüre, welches Steigerungspotenzial im Team schlummert, die Lernkurve ist sehr erfreulich. Jetzt gilt es, die Stabilität unserer Leistungen durch mehr Trainingseinheiten und Wettkämpfe zu verbessern.

DFB.de: Wie groß ist der Rückstand auf eine Nation wie Lettland noch, die als Gruppensieger in die zweite Runde der EM-Qualifikation eingezogen ist?

Schomann: Nicht mehr sehr groß. Punktuell können wir schon mithalten. Im individuellen Bereich sehe ich uns bereits auf Augenhöhe. Was uns fehlt, sind zehn bis 15 Länderspiele, also internationale Erfahrung unter höherem Druck und einer größeren Erwartungshaltung, als es die Spieler von ihren Vereinen gewohnt sind.

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