Schönweitz: "Das ist ein offener Prozess"

Nach vier Jahren im Juniorenbereich beim 1. FSV Mainz 05 begann Meikel Schönweitz im Juli 2014 als neuer Trainer der U 16-Junioren des DFB. Seine Premiere gegen Belgien missglückte zwar (0:1), im Anschluss feierte der 34-Jährige mit seinem Team allerdings drei Siege in Folge.

Bevor es nun in die Winterpause geht, stehen zwei Testspiele gegen Tschechien heute (ab 14 Uhr) in Prag und am Donnerstag (ab 11 Uhr) im 25 Kilometer entfernten Slany auf dem Programm. Im DFB.de-Interview hat der U 16-Trainer mit Redakteur Tim Noller über seine ersten Monate im neuen Amt, die Ziele mit seinem Team und eine große Leidenschaft gesprochen.

DFB.de: Bevor Ihre erste Winterpause als DFB-Juniorentrainer bevorsteht, warten auf die U 16 noch zwei Testspiele gegen Tschechien. Was erhoffen Sie sich von den Partien?

Meikel Schönweitz: Die Jungs sollen auf internationalem Niveau weiter Erfahrungen sammeln. Es sind die ersten beiden Auswärtsspiele, und deshalb geht es auch darum, andere Mentalitäten und Kulturen kennenzulernen. Ich als Trainer erhoffe mir neue Erkenntnisse, aber im Vordergrund stehen natürlich die Spieler.

DFB.de: Wie groß war für Sie die Umstellung vom Vereins- zum DFB-Trainer?

Schönweitz: Ich forme hier eine Mannschaft aus Spielern, die aus vielen verschiedenen Vereine mit unterschiedlichen Spielphilosophien kommen. Diese Spieler sollen bei der Juniorennationalmannschaft eine weitere Plattform erhalten, um sich weiterzuentwickeln. Der größte Unterschied besteht darin, dass es keine tägliche Arbeit mehr auf dem Platz ist, sondern meine Aufgabe ein bisschen langfristiger ausgelegt ist. Dennoch profitiere ich von meinen Erfahrungen als Vereinstrainer, da ich auch die andere Perspektive kenne und weiß, worauf ich als Vereinstrainer Wert gelegt habe. Durch meinen Job als Verbandstrainer der Hessenauswahl ist mir die Aufgabe aber nicht völlig unbekannt. Es ist bei der U 16 nur auf einer anderen Stufe.

DFB.de: Ist es Ihnen zu Beginn schwer gefallen, aus der Fülle an deutschen Talenten den Kader für Ihre Mannschaft auszuwählen?

Schönweitz: Es fällt Trainern grundsätzlich immer schwer, eine erste Elf zu finden, da dies auch immer bedeutet, dass es Jungs nicht schaffen. Aber das ist unsere Aufgabe. Die stärksten Spieler aus Deutschland zusammenzuholen und eine Mannschaft zu bilden, finde ich sehr spannend und interessant.



Nach vier Jahren im Juniorenbereich beim 1. FSV Mainz 05 begann Meikel Schönweitz im Juli 2014 als neuer Trainer der U 16-Junioren des DFB. Seine Premiere gegen Belgien missglückte zwar (0:1), im Anschluss feierte der 34-Jährige mit seinem Team allerdings drei Siege in Folge.

Bevor es nun in die Winterpause geht, stehen zwei Testspiele gegen Tschechien heute (ab 14 Uhr) in Prag und am Donnerstag (ab 11 Uhr) im 25 Kilometer entfernten Slany auf dem Programm. Im DFB.de-Interview hat der U 16-Trainer mit Redakteur Tim Noller über seine ersten Monate im neuen Amt, die Ziele mit seinem Team und eine große Leidenschaft gesprochen.

DFB.de: Bevor Ihre erste Winterpause als DFB-Juniorentrainer bevorsteht, warten auf die U 16 noch zwei Testspiele gegen Tschechien. Was erhoffen Sie sich von den Partien?

Meikel Schönweitz: Die Jungs sollen auf internationalem Niveau weiter Erfahrungen sammeln. Es sind die ersten beiden Auswärtsspiele, und deshalb geht es auch darum, andere Mentalitäten und Kulturen kennenzulernen. Ich als Trainer erhoffe mir neue Erkenntnisse, aber im Vordergrund stehen natürlich die Spieler.

DFB.de: Wie groß war für Sie die Umstellung vom Vereins- zum DFB-Trainer?

Schönweitz: Ich forme hier eine Mannschaft aus Spielern, die aus vielen verschiedenen Vereine mit unterschiedlichen Spielphilosophien kommen. Diese Spieler sollen bei der Juniorennationalmannschaft eine weitere Plattform erhalten, um sich weiterzuentwickeln. Der größte Unterschied besteht darin, dass es keine tägliche Arbeit mehr auf dem Platz ist, sondern meine Aufgabe ein bisschen langfristiger ausgelegt ist. Dennoch profitiere ich von meinen Erfahrungen als Vereinstrainer, da ich auch die andere Perspektive kenne und weiß, worauf ich als Vereinstrainer Wert gelegt habe. Durch meinen Job als Verbandstrainer der Hessenauswahl ist mir die Aufgabe aber nicht völlig unbekannt. Es ist bei der U 16 nur auf einer anderen Stufe.

DFB.de: Ist es Ihnen zu Beginn schwer gefallen, aus der Fülle an deutschen Talenten den Kader für Ihre Mannschaft auszuwählen?

Schönweitz: Es fällt Trainern grundsätzlich immer schwer, eine erste Elf zu finden, da dies auch immer bedeutet, dass es Jungs nicht schaffen. Aber das ist unsere Aufgabe. Die stärksten Spieler aus Deutschland zusammenzuholen und eine Mannschaft zu bilden, finde ich sehr spannend und interessant.

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DFB.de: Wie wählen Sie die Spieler für Ihren Kader denn aus?

Schönweitz: Da gibt es drei Faktoren: Zum einen das Sichtungsturnier in Duisburg und weitere Sichtungsturniere, die als Basis dienen. Ergänzt wird dies durch die eigene Sichtung und die Beobachtungen des DFB-Scoutingteams. Die dritte Säule ist der Austausch mit den Vereins- und Verbandstrainern. Hier findet eine intensive Kommunikation statt. Aus diesen drei Quellen stammen die Eindrücke, die letztendlich zur Kadernominierung führen.

DFB.de: Werden Sie nun immer wieder auch neue Spieler zu den Länderspielen einladen, oder soll sich die Mannschaft einspielen?

Schönweitz: Das ist ein offener Prozess. Gerade im U 16- und U 17-Bereich gibt es enorme Entwicklungsschübe, so dass wir die Augen immer offen halten. Sicherlich haben wir einen festen Kern aus Spielern, auf die wir auch längerfristig bauen. Aber wenn sich ein Spieler in den Fokus spielt, ist der Kader natürlich offen für "Zugänge".

DFB.de: Wie schätzen Sie das Potenzial Ihrer Mannschaft ein?

Schönweitz: Jeder Jahrgang hat seine eigenen Charaktere, seine eigenen Stärken und Schwächen. Bis jetzt bin ich mit dem Ablauf jedenfalls sehr zufrieden, wir haben einen Pool an sehr guten Spielern in Deutschland, und es macht Spaß, mit den Jungs zusammenzuarbeiten.

DFB.de: Zusätzlich zu Ihren Traineraufgaben üben Sie beim DFB eine Koordinatorenstelle für die U 15 bis U 17 aus. Wie darf man sich das vorstellen?

Schönweitz: Es geht um konzeptionelle Dinge. Gemeinsam mit Sportdirektor Hansi Flick und meinem Trainerkollegen Marcus Sorg gehen wir diverse Projekte an, bei denen es um übergreifende Themen geht, die mehrere U-Teams betreffen - beispielsweise an der Philosophie zu schrauben. Der DFB ist in diesem Bereich schon sehr gut aufgestellt, wir arbeiten nun daran, das ein oder andere weiter zu optimieren. Darüber hinaus nehme ich eine Schnittstellenfunktion ein, in der einerseits die Interessen der Juniorennationaltrainer gebündelt und vertreten werden. Anderseits stehe ich im intensiven Austausch zu den Personen, die an der Nachwuchsförderung beteiligt sind.

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DFB.de: Übernehmen Sie gerne Verantwortung?

Schönweitz: Ja. Denn meine Aufgabe beim DFB ist sehr vielseitig, und ich arbeite in einem spannenden Betätigungsfeld, mit dem ich mich vollkommen identifizieren kann.

DFB.de: Mit 34 Jahren verfügen Sie bereits über viel Erfahrung als Trainer. Wann haben Sie festgestellt, dass Ihnen diese Rolle liegt?

Schönweitz: Extrem früh. Ich habe mit 13 Jahren als F-Jugendtrainer in meinem Heimatverein angefangen und bin in diese Rolle zunächst eher zufällig geschlüpft. Dann hat es mir aber so gut gefallen, dass ich nie wieder damit aufgehört habe. Man hat einfach die Möglichkeit, mit vielen Menschen zu arbeiten, die noch mitten in ihrer Entwicklung stecken, denen man noch etwas auf den Weg geben kann. Sportlich, aber auch was die Persönlichkeit betrifft.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit der U 16?

Schönweitz: Kurzfristig geht es darum, den Spielern die Möglichkeit zu bieten, sich auf einem internationalen Level zu beweisen und weiterzuentwickeln. Langfristig möchten wir den Jahrgang darauf vorbereiten, dass er sich für die U 17-EM 2016 in Aserbaidschan zunächst einmal qualifizieren und dann auch erfolgreich abschneiden kann.