Schneider: "Überzeugendes Spiel abliefern"

Rückblick, Fazit, Ausblick. Thomas Schneider spricht im Spieltagsinterview vor dem finalen Auftritt im Jahr 2014 mit Redakteur Steffen Lüdeke über sein Ankommen bei der Nationalmannschaft und seine Erwartungen an die Partie gegen Spanien.

DFB.de: Herr Schneider, das Länderspieljahr 2014 endet, für Sie enden die ersten drei Monate als Assistent des Bundestrainers. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz für diesen Zeitraum aus?

Thomas Schneider: Vieles ist ähnlich, wie ich mir das vorgestellt und erhofft hatte. Ich bin von einem hervorragenden und intakten Team mit offenen Armen aufgenommen worden, sowohl von den Spielern als auch von den Betreuern, von meinen Kollegen aus der Sportlichen Leitung sowieso. Ich bin wirklich begeistert davon, wie leicht es mir alle gemacht haben und wie offen und herzlich die Atmosphäre im Team ist. Eigentlich habe ich mich von Beginn an als vollwertiges Mitglied der Mannschaft gefühlt, das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht im Umfeld einer Mannschaft, die gerade Weltmeister geworden war.

DFB.de: Wovon sind Sie im Umfeld der Nationalmannschaft am meisten überrascht?

Schneider: Richtig viel gab es nicht. Gewundert habe ich mich ein wenig darüber, wie groß der Stab insgesamt ist, wie viele Menschen im Umfeld des Teams arbeiten. Als ich 1997/1998 als Spieler das eine oder andere Mal bei der Nationalmannschaft dabei war, sah das noch ganz anders aus. Das ist mit heute gar nicht zu vergleichen. Als ich im Kreis des Teams als neuer Assistenztrainer vorgestellt wurde, hatte ich schon 20 Mitarbeitern "Hallo" gesagt – und dann kamen noch mal 20 Mitarbeiter. Ich musste mir dann nach und nach Namen und Gesichter merken (lacht).

DFB.de: Und hat sich Ihnen die Notwendigkeit dieser vielen Mitarbeiter erschlossen?

Schneider: Absolut. Es ist zeitgemäß, mit genügend Man-Power und Know-how auf die Bedürfnisse der Spieler einzugehen. Alles andere wäre fahrlässig. Die medizinische Abteilung etwa ist viel breiter aufgestellt, mit viel mehr Experten in ihren jeweiligen Bereichen. Das ist wichtig, um mit den Spielern noch individueller arbeiten zu können. Die Anforderungen an die Spieler sind gestiegen, also muss auch die Betreuung professioneller werden. Bei den Ärzten und Physiotherapeuten genauso wie in der Teambetreuung oder im Bereich Scouting und Spielanalyse. Das gilt für ganz viele Bereiche. Auch für die Medien. Das Interesse an der Nationalmannschaft ist einfach gewaltig. Früher gab es Fernsehen und Print, heute gibt es etliche Online-Medien und dazu die sozialen Netzwerke. Die mediale Aufmerksamkeit ist eine ganz andere, es ist einfach nur sinnvoll, dem Rechnung zu tragen.

DFB.de: Heute Abend steht das finale Spiel des Jahres 2014 an, mit dem vorletzten Spiel – dem 4:0 gegen Gibraltar - war der Bundestrainer nicht zufrieden. Wie haben Sie die Spieler in der Vorbereitung auf Spanien erlebt? Gab es eine Reaktion seitens der Mannschaft?



Rückblick, Fazit, Ausblick. Thomas Schneider spricht im Spieltagsinterview vor dem finalen Auftritt im Jahr 2014 mit Redakteur Steffen Lüdeke über sein Ankommen bei der Nationalmannschaft und seine Erwartungen an die Partie gegen Spanien.

DFB.de: Herr Schneider, das Länderspieljahr 2014 endet, für Sie enden die ersten drei Monate als Assistent des Bundestrainers. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz für diesen Zeitraum aus?

Thomas Schneider: Vieles ist ähnlich, wie ich mir das vorgestellt und erhofft hatte. Ich bin von einem hervorragenden und intakten Team mit offenen Armen aufgenommen worden, sowohl von den Spielern als auch von den Betreuern, von meinen Kollegen aus der Sportlichen Leitung sowieso. Ich bin wirklich begeistert davon, wie leicht es mir alle gemacht haben und wie offen und herzlich die Atmosphäre im Team ist. Eigentlich habe ich mich von Beginn an als vollwertiges Mitglied der Mannschaft gefühlt, das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht im Umfeld einer Mannschaft, die gerade Weltmeister geworden war.

DFB.de: Wovon sind Sie im Umfeld der Nationalmannschaft am meisten überrascht?

Schneider: Richtig viel gab es nicht. Gewundert habe ich mich ein wenig darüber, wie groß der Stab insgesamt ist, wie viele Menschen im Umfeld des Teams arbeiten. Als ich 1997/1998 als Spieler das eine oder andere Mal bei der Nationalmannschaft dabei war, sah das noch ganz anders aus. Das ist mit heute gar nicht zu vergleichen. Als ich im Kreis des Teams als neuer Assistenztrainer vorgestellt wurde, hatte ich schon 20 Mitarbeitern "Hallo" gesagt – und dann kamen noch mal 20 Mitarbeiter. Ich musste mir dann nach und nach Namen und Gesichter merken (lacht).

DFB.de: Und hat sich Ihnen die Notwendigkeit dieser vielen Mitarbeiter erschlossen?

Schneider: Absolut. Es ist zeitgemäß, mit genügend Man-Power und Know-how auf die Bedürfnisse der Spieler einzugehen. Alles andere wäre fahrlässig. Die medizinische Abteilung etwa ist viel breiter aufgestellt, mit viel mehr Experten in ihren jeweiligen Bereichen. Das ist wichtig, um mit den Spielern noch individueller arbeiten zu können. Die Anforderungen an die Spieler sind gestiegen, also muss auch die Betreuung professioneller werden. Bei den Ärzten und Physiotherapeuten genauso wie in der Teambetreuung oder im Bereich Scouting und Spielanalyse. Das gilt für ganz viele Bereiche. Auch für die Medien. Das Interesse an der Nationalmannschaft ist einfach gewaltig. Früher gab es Fernsehen und Print, heute gibt es etliche Online-Medien und dazu die sozialen Netzwerke. Die mediale Aufmerksamkeit ist eine ganz andere, es ist einfach nur sinnvoll, dem Rechnung zu tragen.

DFB.de: Heute Abend steht das finale Spiel des Jahres 2014 an, mit dem vorletzten Spiel – dem 4:0 gegen Gibraltar - war der Bundestrainer nicht zufrieden. Wie haben Sie die Spieler in der Vorbereitung auf Spanien erlebt? Gab es eine Reaktion seitens der Mannschaft?

Schneider: Wir wissen alle, gegen wen wir spielen und wie stark der Gegner ist. Der Weltmeister spielt gegen den Europameister, es ist ein Prestigeduell, auf das sich alle freuen. Wir wollen einen positiven Abschluss haben, wir wollen ein überzeugendes Spiel abliefern und unsere Fans begeistern. Und genauso haben sich die Spieler in der Vorbereitung präsentiert. Im Training war zu sehen, wie konzentriert die Jungs waren, es war viel Zug drin. Auch heute Morgen war im Kreis der Mannschaft eine gewisse Anspannung zu spüren, es ist zu merken, dass alle dem letzten Spiel entgegenfiebern und noch mal an ihre Grenzen gehen wollen.

DFB.de: Spanien ist Europameister, wie viel Europameister von 2012 ist noch drin in der aktuellen Mannschaft der Spanier?

Schneider: Wenn man sich die Namen anschaut, dann hat sich das Team erheblich verändert. Wobei ein paar Stützen noch immer dabei sind. Ramos, Busquets, Piquet. Auch Casillas. Aber klar, die Mannschaft ist jung, es sind viele neue Spieler dabei. Spieler mit hoher Qualität. In Spanien ist das Reservoir an Talenten sehr groß, wie dort im Nachwuchs gearbeitet wird, ist nach wie vor beeindruckend.

DFB.de: Hat sich mit den personellen Änderungen im Team der Spanier auch eine Änderung des Spielstils ergeben?

Schneider: Spanien wird immer über Ballbesitz kommen und technisch feinen Fußball spielen. Aber heute ist dies nicht mehr ganz so extrem wie noch vor einigen Jahren. Spanien spielt auch mal einen langen Ball, das Spiel der Spanier ist also leicht modifiziert und hat sich auch den neuen Spielertypen angepasst.

DFB.de: Gibraltar hat am Freitag teilweise mit einer Siebener-Kette gespielt, die deutsche Mannschaft hatte extrem wenig Raum. Heute wird dies anders sein. Inwieweit kann das Team davon profitieren?

Schneider: Wir haben diesmal einige neue Spieler dabei, die Automatismen können bei uns noch nicht so greifen. Wichtig wird sein, dass es uns gelingt, kompakt zu agieren. Wir müssen aus einer kompakten Defensive das Spiel gestalten und das Zentrum gut besetzen. Es wird ein Spiel mit anderen Vorzeichen, ich bin gespannt, wie sich unsere Spieler in diesem Vergleich behaupten werden.